wenn das Layout mal da ist, der Prototyp funktioniert und optimiert ist, dann bauste soon Larry glaub ich an einem Tag zusammen (max.) soviel zu löten iss da auch nich .-)) iss meine Meinung
Das möcht ich mal sehen!
Deine Meinung respektier ich, keine Frage.
Ob sie auch nur annähernd realitätsbezogen ist, bezweifle ich ganz stark.
Hoss ist ein mittlerweile erfahrener Amp-Zusammenbauer und er hat für seinen Metro-Kit ( berichtige mich, Hoss, wenn ich falsch liege ) drei Tage gebraucht, bis er einwandfrei lief. Sicherlich wird der zweite weniger Zeit in Anspruch nehmen, aber letztendlich wird er die Zeit wohl maximal noch um ein Drittel drücken.
Nun vergleiche mal den Aufbau eines JTM oder JMP mit dem Larry BP.
Den unwissenden unter Euch sei gesagt: Ihr seht ja auch nur die Oberseite des Boards.
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So, jetzt kommen wir mal zu den anderen Sachen:
alles Maßanfertigungen:
Frontglas, Chassis, Gehäuse, die Panels, die Trafos usw.
Beim neuen Wrecky wird es noch extremer. Da kommen die Gehäuse ( aus Edelholz ) alle aus Amerika, weil Larry da einen kennt, von dem er überzeugt ist, daß er die besten und schönsten herstellt.
Da Larry im Jahr nicht unbedingt Dutzende Amps baut, kauft er auch nicht großartig vor, bestellt also nur kleine Posten.
Maßanfertigung => kleine Posten => richtig teuer.
die BP-Gehäuse z.B. werden von einem Schreiner gefertigt, entsprechende spezielle Werkzeuge mußten extra nachgekauft werden ( Details weiß ich jetzt nicht mehr, sorry Larry ). Hat Larry bezahlt.
Die Panels sind graviert bis in die weiße Mittelschicht, nix bedruckt => teuer.
Weiß jetzt nicht, wer das Tolex draufklebt => wenn mans sauber machen will, und die Larrys sind penibelst Kante auf Kante beklebt, dann dauert das auch.
Das ist in dieser 100 Stunden Kalkulation auch mit drinnen.
Andere Hersteller haben ihre Zulieferer, wo die Gehäuse massenhaft gefertigt werden, z.B. bei Mojo USA. Da wird das auch günstiger.
Die Trafos sind Custom-made bei Mercury Magnetics, USA. Larry läßt sich auch da nur kleinere Posten schicken.
Dann noch die CE-Normierung. Jeder, der sich damit ein bißchen beschäftig hat, weiß, wie teuer diese Geschichte wird. Und das darf man ja wohl auch auf die paar Amps, die man im Jahr baut, umlegen, oder?
Zu Arbeitsweise:
Ich hab Larry schon bei der Arbeit gesehen. Da wird selbst ein Röhrenwechsel penibelst gemacht. Da werden Handschuhe angezogen, um ja keine Abdrücke im Amp oder auf den Röhren zu hinterlassen. Nicht aus forensischer Sicht, sondern wegen der Ästhetik.
Die Amps müssen bei der Übergabe blitzblank sein.
Bei Larry wird jedes Bauteil selektiert, nicht nur die Potis. Auch bei den Röhren wird selektiert. Vorstufe komplett NOS, Endstufe optional auch. Da wird von seinen Stammhändlern gekauft, danach arbeitsplatzspezifisch die Röhren selektiert und markiert.
Bauteile werden auch ständig neu ausprobiert, Bauteile miteinander verglichen usw. Das ist ein fortlaufender Prozess. Mein British Purist ist vor ca. einem Jahr entstanden. Vergleicht man ihn nun mit dem aktuellen von Larry selbst, wurden schon wieder etliche Modifikationen vorgenommen. Und Larry informiert einem darüber, hat mich eingeladen, zu vergleichen und hätte es kostenlos ge-updated, weil ich ihn gerade in der Übergangsphase erworben habe.
Soviel zum Thema: Abzocker.
Sicherlich betrachten diesen Perfektionismus hier viele als brotlose Kunst, aber ich schätze genau diese Herangehensweise. Hab schon zu viele Amp-Techs gesehen, bei denen mit Sicherheit kein Amp von mir mehr landen würde.
Wenn ihr das Geld nicht ausgeben wollt, ist das Euch überlassen. Ich setze halt gleich konsequent auf das für mich beste Pferdchen anstatt die Odyssee mit dem Spielen "recht guter" Amps weiterzuführen. Letztendlich zahl ich zwar dafür
einmal viel Geld, in der Gesamtrechnung kommts mich aber auch nicht teurer, als wenn ich die ganzen Mainstream-Amps durchschustere.
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Ich finde es direkt peinlich hier. Man könnte fast meinen, daß manche hier durch die Blume verlangen, daß Larry hier seine Arbeitszeiten und Materialkosten aufstellen soll.
Nein Bartek, ich meine Dich jetzt nicht konkret.
Dennoch kommt insgesamt schon wieder so ne Kosten/Nutzen-Rechnung durch.
Soll er etwa seine Kalkulationen offenlegen?
Das erinnert an einen ähnlichen Thread über Müller Amps, wo nach einer angenehmen Diskussion der Ampbauer nach einer Zeit damit konfrontiert wurde, daß der Amp sicherlich auch billiger angeboten werden könne:
https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/168918-neuer-m-ller-3-100-a.html
Ist echt erbärmlich hier. Diese elende "Geiz ist Geil-Gesellschaft".
Am Besten lagern wir sämtliche Produktionen nach China aus, damit man ja nicht mehr bezahlen muß, als unbedingt nötig. Und die Asiaten reiben sich die Hände.
Da bietet jemand, jetzt unabhängig vom Hersteller selbst, zeitlose Handarbeit. Einen Amp, der auch in 30 Jahren noch funktionieren wird. Und was passiert? Es wird damit argumentiert, daß man für das Geld zwei Engl bekommt, die zwar sicherlich schaltungstechnisch aufwendig sind, aber ich meine berechtigten Zweifel habe, daß man in 30 Jahren noch einen Mucks heraus bekommt. Nur meine Meinung dazu.
Diese und auch die Müller Amps von Marc, Earforce, THC etc. sind alles als Einzelstücke zu betrachten.
Das ist wie, als wenn man beim Schreiner eine Kommode maßgerecht machen läßt. Die wird auch um ein vielfaches teurer sein als bei IKEA. Nach spätestens dem zweiten Umzug weiß man es aber zu schätzen, was man gekauft hat, auch wenn sie nicht mehr
kann als die IKEA-Kommode.
Ich find es traurig: einerseits wollt ihr, daß in der Community Leute mit drinnen sind, die echt was auf'm Kasten haben, andererseits wisst ihr es aber nicht zu würdigen, wenn diese Leute für die Produkte, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, einen adäquaten Verdienst einstreichen.
Tja, so braucht man sich nicht wundern, wenn manche Fachleute nicht unbedingt besonders Lust verspüren, in dem Forum ihre Zeit zu lassen. Kann ich auch verstehen. Wär mir auch zu blöd, wenn mir jemand das Gerät XY und ein Datenblatt hinhalten würde und sagen würde: "Da schau her: der baut einen Dreikanaler für den halben Preis. Und jetzt erzähl
Du mir mal, wie
Du preislich auf das Doppelte kommst."
Ganz ehrlich: ich würde jederzeit wieder das Geld für den Larry hinblättern und hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, auch nur einen Euro zuviel bezahlt zu haben. Mit der gleichen Gewissheit würde ich auch bei Müller Amps einkaufen.
Um es mal deutlich zu sagen: seit ich den Larry daheim habe, steht so mancher, in diesem Forum vielgespielter Amp still in der Ecke.
EDIT: nochmal ein bißchen entschärft. Allgemein gemeint. Persönlich angegriffen soll sich keiner fühlen.