So jetzt mal für alle Interessierten zum Theme
Grau/Verlaufsfilter:
Was bringt so ein Filter, was man mit Photoshop nicht hinbekäme? Zunächst einmal zum Graufilter, er schluckt einfach Licht, das bedeutet, man kann länger belichten. Das eignet sich besonders, um mit Belichtungszeiten von >1/30sek Wasser weich und geschmeidig zu bekommen. Geht das per EBV? Bedingt, man kann natürlich auch die Blende komplett schließen, ISO 50 benutzen und dann auch noch überbelichten und danach in Photoshop wieder die Belichtung korrigieren. Sieht aber bescheiden aus.
Und beim Grauverlaufsfilter? naja meistens ist der Himmel einfach viel zu Hell. Den Abdunkelungseffekt kann man schon eher am PC konstruieren, kennen sicher viele: HDR. Man kann beispielsweise aus einem RAW zwei verschieden belichtete Bilder erstellen (zB +1.5 EV und -1.5EV) und dann in Photoshop übereinanderlegen und danach so zusammenbasteln wie man möchte. Dabei geht aber auf jeden fall der eh bereits begrenzte Dynamikumfang einer DSLR verloren. Alternantiv kann man auch mehrere seperate Belichtungen erstellen und so übereinanderlegen, allerdings hat man dann entweder unterschiedliche Belichtungszeiten, was man in Lanschaftsfotos leider meistens sehen kann oder man hat verschiedene ISO-Werte. Das ist nicht ganz so schlimm, aber das Foto ist leider trotzdem nicht aus einem Guss. Das Problem ist mit einem Verlaufsfilter nicht gegeben. Er hat aber auch Nachteile. Er kostet Geld, man hat ihn uU nicht immer dabei und wenn viele kleine Objekte hoch in den Himmel ragen, kann man ihn schlecht benutzen. Da ist man digital natürlich flexibler. Aber wenn man ihn hat, lässt sich beides ja auch kombinieren
Sind Schraubfilter nicht handlicher, als die fetten Stecksysteme? Nö, aus zwei Gründen: Wenn man ein ND-Schraubfilter vors Objektiv klatscht, dann ist erstmal dunkel. Könnt ihr ganz gut ausprobieren: wenn ihr zB ein Objektiv mit Anfangsblende 2.8 habt, schließt die Blende komplett (zB F32) und drückt die Abblendtaste (sofern vorhanden). Ja es ist duster und das waren erst 7 Blenden, ein ND-Filter klaut aber auch gerne 10. Das heißt, sobald man die Kamera neu ausrichten möchte, neu fokussieren oder irgendwas anderes, heißt es: Runterschrauben, raufschrauben... Bei einem Steckfilter geht das: Zack Zack.
Und bei Verlaufsfiltern? Schraubverlaufsfilter sind dämlich, weil man nicht bestimmen kann, wie weit die Abdunklung ins Bild hineinragt. Man muss also die Kamera nach dem Filter ausrichten und nicht umgekehrt.
Soviel zur langweiligen Theorie
Was kauft man sich also für welche? Wir haben hier in Deutschland Cokin (bekommt man überall im Internet), die sind günstig. Dann noch Hitech (entweder aus GB, ich hab sie bei ISARFOTO bestellt, da irgendwie der einzige Deutsche Vertreiber?), die kosten ein bischen mehr und Lee (Gibt es zB bei Calumet, sind da aber irgendwie Todes-teuer), die sind aber angeblich am besten
ich stell euch hier, weil ich sie habe mal das
Hitech-System vor:
So sieht das mehr oder weniger aus, wenn man alles an seine Kamera gebastelt hat. Der Filtereinschub ist aus Alu besteht quasi aus zwei Teilen:
1) Adapterring. Man schraubt ihn ins Objektivgewinde. Man kann danach nicht mehr den normale Objektivdeckel verwenden oder weitere Filter draufschrauben, da dieser selbst kein Innengewinde hat!
Er hat hinten einen dickere Radius, sodass man den Filterhalter einfach bis zum Ende raufschieben kann, sieht man hier:
Stecht man nun den Filterhalter selbst drauf, ist er frei beweglich, rotierbar und auch nach vorne runterfallbar
Muss man also ein bischen aufpassen. Festgestellt wird er mit dieser Schraube
Lässt sich sehr präzise einstellen und hällt bombenfest.
2) Einen Filterhalter, welcher ist egal, es gibt sie mit Platz für einen oder mehr Steckfilter und für mit oder ohne speziellen Polfilter. Ich habe das Modell, in das man vorne kein Polfilter stecken kann und mit 2 Filterhaltern (Erscheint mir praktisch, man will ja evtl auch ND UND Verlaufsfilter gleichzeitig benutzen). Die Filter werden vom Halter eingeklemmt, sitzt fest, lässt sich aber auch gut und leicht verschieben:
Alternativ kann man die Filter auch so vors Objektiv halten, macht sich bei Langzeitbelichtungen aber doof. Außerdem muss man sagen, dass sich ein normaler Schraubpolfilter in Verbindung mit dem System nicht sehr gut macht. Man muss zuerst den Polfilter aufs Objektiv schrauben und dann den Gewindering auf den Polfilter. Wenn man den Polfilter ausrichtet dreht sich also der Filterhalter mit und man muss ihn danach neu ausrichten, außerdem steht der gesammte Kram natürlich etwas weiter vom Objektiv ab, es kann dadurch bei Ultraweitwinkeln durchaus zu Randabschattungen führen. Es gibt die Filterhalter aber wie gesagt auch mit Polfilterhalterung, wo man dann einen spezialen Riesenpolfilter einschieben kann.
Praxisbilder, Vergleichsbilder und eine Erläuerung von den verschiedenen Arten und Stärken von Verlaufsfiltern folgen, sobald sich die Sonne das nächste mal zeigt