Hail to the King, baby: Der King-Korg-Thread

Wie gesagt, ich hatte lange gehofft, dass sich einige der Schwächen dieses sehr ordentlichen Synth mit einem OS-Upgrade beheben ließen. Aber dann bekam ich irgendwann den Eindruck, dass Korg nichts mehr dafür tut - und man ihn entweder so nimmt wie er ist (zum inzwischen mehr als einem Drittel reduzierten Preis) oder es lässt.

Das hat mich überrascht, weil Korg - vom kleinen Microkorg bis zum großen Kronos - eigentlich eine gute Update-Kultur hatte und ich den Kingkorg genau im Vertrauen darauf zunächst behalten hatte. Aber in Zeiten drastisch zusammengestrichener Entwickler-Teams war das vielleicht auch eine naive Annahme.
 
keine LFO-Verzögerung
Ach, der KingKorg kann das auch nicht? :eek: Dass die Electribe 2 (s) mit der KingKorg-Engine inside das nicht kann, wäre ja noch auf Grund der Simplizität zu verstehen, aber KingKorg himself... :weird: Auf der Electribe kann man wenigstens per Sequencer so gut wie alles automatisieren, z.B. dann auch das Einfahren der Modulation. Sie hat aber auch keine vollständigen Hüllkurven a la ADSR, so dass man auch das per Sequencer machen muss, wenn man das braucht. Naja, nur so am Rande. Man merkt bei der Electribe auch, dass die Polyphonie der KingKorg-Engine für den Einsatz mit Sequencer sehr knapp bemessen ist. Der Sampler unterstützt keine Multisamples. Eigene Multisamples wäre wahrscheinlich auch für den KingKorg-Nachfolger interessant. Beim Einsatz mit Sequencer müsste die Sound-Engine mindestens die doppelte Power bekommen. Ich weiß nicht, ob KingKorg-Nutzer an einem eingebauten Sequencer interessiert wären. Und wenn ja - Stepsequencer mit Lauflicht wie bei Electribe oder Realtime wie beim KROME? KROSS scheint ein Zwischending zu sein? Es gibt Taster für Step/Lauflicht, aber der kann, glaube ich, auch Realtime mit höherer MIDI-Auflösung.
 
Das wird wohl nichts mit mir und dem KK. Abschließend finde ich es echt schade, dass eine Firma so ein Produkt dann einfach weg schmeißt. Ich denke, mit ein wenig Produktpflege, hätte sich das Teil viel mehr verbreitet und hätte auch (ähnlich dem Microkorg) ein echter VA Klassiker werden können. Nächste Woche kommt dann mal der Nord Lead A1 unter die Lupe.
 
Ich glaube sogar, das Röhrenproblem des King Korg ist mit einem Software-Update gar nicht zu beheben, weil es auf dem physischen Signalweg beruht. Die Hardware läßt nur zu, daß die Gesamtsumme in die Röhren geht. Sprich, die Röhren sind als Master-Insert geschaltet – und nicht als im Multimode individuell regelbarer Aux-Effekt.

Andererseits war der King Korg auch nie gedacht als "Vintage-Workstation" für George-Duke- oder Stevie-Wonder-Nacheiferer.


Martman
 
Klar ist das hardwarebedingt, nichts desto trotz dann irgendwie sinnlos, wenn man schon Multitimbralität anbietet. Zumindest an/ab pro Part hätten sie konzipieren können.
 
...ist eh nur Gimmick und Verwertung durch Überproduktion durch die (eingestellten) Tonelabs und den Triton Extreme ...die nächste Generation wird dann die neue Korg Nu-Tube drin haben!

;)
 
Der Selbstwiderspruch des Kingkorg liegt m.E. darin:
- einerseits entwickeln sie ein erstaunlich überzeugendes VA-Filterkonzept: die Filtertypen sind wirklich erkennbare Annäherungen an verschiedene bekannte analoge Synth-Filter. Wenn der Rest genauso überzeugend wäre (vom Klangcharakter der Oszillatoren bis zu Modmatrix und UI), hätte das bis unter 2000€ immer noch ein preisgünstiger polyphoner Vielzweck-VA sein können
- andererseits setzen sie einige Dinge eher halbgar um und updaten dann nicht mal das OS (kein Headroom eingeplant?). Und da die Filter den relativ schmalen und soften Grundklang nur beeinflussen, aber nicht zu etwas anderem machen können, nimmt das zusammen mit den anderen kleinen Einschränkungen dem Synth eine Menge von der möglichen vielseitigen Verwendbarkeit.

Es ist immer noch ein prima Synth in dem, was er kann - aber es ist auch eine verpasste Chance, die jetzt offensichtlich nur noch abverkauft wird.

Die Korg Nu-Tube wird dann künftig hoffentlich endlich als speicherbarer Patch-Insert Verwendung finden.

@hairmetal81: Die Röhre ist im KK klanglich nicht nur Gimmick, sondern hört sich richtig gut an, von leichter Sättigung bis Röhren-Zerre (viel besser ingeriert als im TE). Aber das manuelle Umregeln bei schneller Patch-Umschaltung oder der Zwang, das auf beiden Split-Sounds gleich zu haben, ist schlicht nicht alltagstauglich.
 
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Hast du erwartet die monophone Stimme aus der Oszi-Sektion eines VAs klingt wie eine Emulation des Little Phatty? :gruebel:


...natürlich hört sich die Röhre gut an (sonst hätte sich kein Gitarrist je nach einem Tonelab umgedreht). Wenn man sie jedoch dazu benutzen muss, den Oszis offenbar auf die Sprünge zu helfen, wird ein Gimmick draus.
 
Hast du erwartet die monophone Stimme aus der Oszi-Sektion eines VAs klingt wie eine Emulation des Little Phatty? :gruebel:

Ein bisschen versatiler hätte man die OSCs schon gestalten können. Gerade das ist ja die Stärke eines VAs, dass man eben viel mehr an Wellenformen an Bord haben kann. Die Röhre ist eben nicht wirklich dazu geeignet den OSCs auf die Srpünge zu helfen, weil sie nach dem Filter ist. Sie zerrt aber wirklich schön, das muss man sagen!
 
Gerade das ist ja die Stärke eines VAs, dass man eben viel mehr an Wellenformen an Bord haben kann.

Wieviele Wellenformen willst du noch? :gruebel:
Der KK dürfte so ziemlich das grösste Angebot an Wellenform-Klangfutter haben, wenn man VA-, VPM-, PCM- und DWGS-Wellenformen zusammennimmt. Er ist aber kein Wavetable-Synth.

...mit LFO-Modulation der Oscillator Control 1 und Control 2 -Parameter sind dann auch Wavetable-angelehnte Klänge möglich!


[;)]
 
Ein bisschen versatiler in den Standard Wellenformen. Nimm 10 Sägezahn Wellenformen von 10 verschiedenen Synths und sie werden alle anders klingen.
 
...auch dafür kannst du die beiden Control 1/2 ja bemühen - müssen ja keine drastischen Änderungen sein.
 
Wellenformen sind reichlich an Bord - aber sie klingen alle relativ zahm. Ich hab keine Ahnung, woran das liegt.
 
Ein bisschen versatiler in den Standard Wellenformen. Nimm 10 Sägezahn Wellenformen von 10 verschiedenen Synths und sie werden alle anders klingen.
Was du brauchst, ist Arturia Origin. Und zwar voll-hardwarebeknopft mit separaten Reglern für jeden einzelnen Oszillator. Und nicht mit Arturia-, sondern mit U-he-, Native-Instruments- und Gforce-Modulen. Dann von etlichen Klassikern jeweils die Oszillatoren inklusive LFOs, die Filter, die Verstärker, die Hüllkurven und anderes klangprägendes Zeugs (Solina-Ensemble, Eminent-310-Ensemble, Polymoog-Resonatoren, Juno-6/60-Chorus, Polysix-Ensemble...) jeweils als separate Module. Wohlgemerkt, von jedem Gerät, von dem Module vorhanden sind, sind jeweils alle Module vorhanden, um die ganze Maschine von A bis Z zu emulieren.

Wie stehen eigentlich die Chancen, daß die einzelnen Oszillatoren in einem Synth bei derselben Waveform-Wahl unterschiedlich klingen (VCO 1 vs. VCO 2 vs. VCO 3)? Denn dann bräuchtest du alleine für den Minimoog sechs verschiedene Oszillatorvarianten:
  • VCO1 bis S/N #10174
  • VCO2 bis S/N #10174
  • VCO3 bis S/N #10174
  • VCO1 ab S/N #10175
  • VCO2 ab S/N #10175
  • VCO3 ab S/N #10175
Der Unterschied zwischen den beiden Oszillator-Board-Versionen ist übrigens tatsächlich so drastisch.

Und wie würde man das machen bei Oszillatoren, die keinen Waveform-Umschalter haben, sondern mehrere Waveforms gleichzeitig (und somit zueinander phasenstarr) und somit misch- oder gar unterschiedlich routbar ausgeben können (Moog Modular, ARP-Synths, Yamaha-Synths etc.)?


Martman
 
Wenn ich, als notorischer Seltenschreiber, ein paar Takte dazugeben dürfte: Ich habe mit dem KK doch eine ganz schöne Reihe netter 70er-Solosounds hinbekommen (von wegen George Duke und so...). Für den nicht hochprofessionellen Bereich (und für Techniklaien wie mich) ist das eigentlich ausreichend. Und, im Gegensatz z.B. zum NordLead 2A, den ich vorher ausprobiert hatte, kommt der KK mir sehr viel "musikalischer" vor. Will sagen, beim NordLead hatte ich vorwiegend das Bedürfnis zu schrauben, beim KK eher zu spielen, weil das Schrauben oft sehr schnell erledigt ist.

Okay, ein paar der Knöpfe hätten wirklich auf die linke Seite gehört. Und nur 100 Userspeicherplätze ist dünn. Aber sonst...
 
Hinweis: hab die hier ursprünglich gestartete OT Diskussion wie gewünscht in den G.A.S. Thread verschoben...
 
Ich hole den Thread nochmal hervor, wenn das in Ordnung ist.
Der King Korg hat ja neben seiner Synthie Funktion auch noch Naturklangpresets an Board. Kann mir jemand sagen wie diese klingen? Sind das eher simple GM Qualität oder hochwertige Samplesounds?
 
Ich hole den Thread nochmal hervor, wenn das in Ordnung ist.
Der King Korg hat ja neben seiner Synthie Funktion auch noch Naturklangpresets an Board. Kann mir jemand sagen wie diese klingen? Sind das eher simple GM Qualität oder hochwertige Samplesounds?
Ersteres. Ansonsten würde sich Korg ziemlich den Krome kannibalisieren. Ich würde deren Qualität etwa auf dem Niveau aktueller Einsteiger-Keyboards wie den Yamaha PSRs sehen. Hier werden M1-Orgel, Klavier, Streicher und ein paar andere kurz mal vorgestellt. Das Wurly hat noch etwas, finde ich, aber Natursounds können andere aktuelle Geräte deutlich besser. Eher interessant, um die Samples mit der Klangerzeugung und Effektsektion des KingKorg ein wenig durch die Mangel zu drehen.
 
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Was kann man den Summa Summarum zum Gerät sagen? Der Thread hier ist ja recht durchwachsen was die Meinungen angeht.
Lohnt sich die Anschaffung als Anfänger und bildet das Gerät die Sounds der letzten 40Synthie Jahre ab oder ist das eher Murks?
 
Lohnt sich die Anschaffung als Anfänger und bildet das Gerät die Sounds der letzten 40Synthie Jahre ab oder ist das eher Murks?

Es kommt immer darauf an, was man damit machen will! ;)
 

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