Hail to the King, baby: Der King-Korg-Thread

Also als Allrounder zum Simulieren von verschiedenen Synths der letzten 45 Jahre ist er durchaus geeignet, da er unterschiedliche Filtertypen hat, die verschiedenen Klassikern mehr oder weniger gut nachempfunden sind. Auch die Presets bilden einen recht guten Querschnitt aus verschiedenen berühmten Synthsounds, die aus ihren Vorbildern keinen großen Hehl machen.
Er ist eben sehr retro und für solche Anwendungszwecke auch gut geeignet. Da Retro-Synths in den letzten jahren auch recht beliebt geworden sind, kann man durchaus auch aktuelle Sounds damit rausholen. Für Covermusiker beispielsweise wäre das ein ziemlich brauchbarer virtuell-analoger Synth.
Akustische Sounds kann er wie oben erwähnt nur sehr eingeschränkt. Wenn die auch gewünscht sind, würde ich eher zu einer Workstation raten, beispielsweise der Yamaha MOXF6. Deren Samples sind dem KingKorg so gut wie durch die Bank überlegen. Dafür kann die dann wiederum Sounds von älteren Synths nicht ganz so gut und umfangreich. Da muss man dann eben abwägen, was einem wichtiger ist.
 
Ich nutze derzeit noch ein Roland G1000 als Workstation. Würde aber zusätzlich gerne mich mit dem Synthesizer Thema beschäftigen.
Spiele nur Lieder nach und komponiere nicht. Es soll auch kein Arranger Ersatz sein. Man sieht nur viele Angebote bei denen die Besitzer die Geräte noch in der Garantiezeit wieder verkaufen für wenig Geld.
Das macht mich stutzig über die Qualität und Nutzen des Gerätes
 
bildet das Gerät die Sounds der letzten 40Synthie Jahre ab oder ist das eher Murks?
FM-Synthese ist z.B. nicht dabei. Das können z.B. Kronos und Reface DX, jeweils unterschiedlich.
KingKorg ist halt ein VA-Synthesizer, zusätzlich mit einigen Samples.
Vielleicht wollen Leute stattdessen doch lieber einen Allrounder und nehmen lieber den Kronos.
Oder sie wollen ein neues Spielzeug wie z.B. JD-XA und verkaufen deshalb den KingKorg. Wer weiß.
Vielleicht kann ja jemand hier schreiben, warum er seinen KingKorg verkaufen will oder verkauft hat.
Ich habe die Electribe 2S, die angeblich die gleiche Engine verwendet. Parameter sind etwas anders. Z.B. keine umfangreichen Hüllkurven. Der Klang des Synthesizers ist aber gut, und Effekte haben auch gute Qualität. Ich habe den KingKorg auf der Musikmesse angespielt und fand seine Tastatur nicht so schlecht wie manche meinen. In Sachen Samples kann er aber nicht viel. D.h. beliebig erweitern mit neuen Samples kann man ihn nicht.
 
Dass die Garantiezeit noch nicht abgelaufen ist, ist in dem Fall kein großes Wunder. Das Gerät kam erst im Frühling 2013 auf den Markt, ist also noch nicht einmal drei Jahre alt. thomann bietet beispielsweise eine 3-Jahres-Garantie an, unter die zum heutigen Tage rein theoretisch alle dort gekauften KingKorgs fallen. Andere Shops haben ähnliche Konditionen, dazu kommt dann noch die häufig umgangssprachlich als "Garantie" bezeichnete gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren.
(Obwohl es spätestens dort juristisch gesehen sehr fragwürdig wird, inwiefern das bei einem Gebrauchtkauf übergehen soll. Was eBay-Verkäufer angeben und was man in der Realität erwarten kann, kann da sehr auseinander gehen. Aber das ist ein anderes Thema…)

Das, was der KingKong kann, macht er durchaus sehr gut und die Bedienung ist auch recht übersichtlich und einsteigerfreundlich. Die Tastatur und die fehlende Möglichkeit, Intensität der Röhrenzerre und Einstellung des Equalizers(?) zu speichern, ist meist der größte Kritikpunkt.

Aber wenn es um eine Kaufberatung gehen soll, machst du am Besten einen eigenen Thread dazu auf, da werden dann nämlich auch ein paar Synths vorgeschlagen, die hier im King Korg-Thread nicht unbedingt etwas zu suchen haben. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo, mich haben eigentlich nur die Punkte interessiert, die auch beantwortet wurden! Dankeschön.
Fand das Gerät an sich nur interessant und finde im Thread fehlt hier eine abschließende Meinung ;)
Was die fehlende FM-Synthese angeht, wäre die wichtig wenn man ins Synthesizer Thema einsteigt und wofür dient die? (letzte Frage)
 
FM-Synthese ist quasi der Sound der 80er. Vielleicht hat der KingKorg aber ein paar klassische FM-Sounds als Samples?
 
FM-Synthese im Yamaha-Sinne ist ja eigentlich Phasen-Modulation...
Korg bietet ihrerseits eine entsprechende Syntheseform an,
genannt 'VPM' - 'Variable Phase Modulation'.

Genau jene ist auch in der Oszillator-Sektion des KingKorgs auf Wellenform-Ebene zu finden.
FM-Bells u.ä. aus einem Korg-Gerät sind also durchaus erreichbar - hier eine Demonstration davon (bei 4:33)

...und hier nur ein Beispiel eines Pianos mit VPM-Synthese, aus einem Korg PA-Arranger.

Damit kann man auch etwas in D-50-Pad Gefilde vordringen.


Vielleicht finde ich noch weiteres zu Korg's VPM.

:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was die fehlende FM-Synthese angeht, wäre die wichtig wenn man ins Synthesizer Thema einsteigt
Du wolltest die volle Synthesizerbandbreite der letzten 45 Jahre. FM war Mitte der 80er Jahre DER Renner ÜBERHAUPT. Der Yamaha DX7 hat fast im Alleingang den Analogsynthesizer getötet.

und wofür dient die? (letzte Frage)
80er Jahre: Yamaha DX7.
– Whitney-Houston-Balladen-E-Piano (siehe auch "Männer" von Herbert Grönemeyer)
– "White Horses" von Gino Vannelli
– "What's Love Got To Do With It"-Mundharmonika
– Tubular Bells von zahllosen Weihnachtspopsongs ("Do They Know It's Christmas" usw.)
– Slap-Baß-Ersatzstoff ("Take On Me" von a-ha, "Danger Zone" von Kenny Loggins)
– usw. usf. etc. pp.

Heute: Native Instruments FM8.
– Skrillex-Dubstep-Wobbles


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
OK, dass wäre natürlich ein Manko!
Frage mich ob das ein so hoher Kostenfaktor gewesen wäre das zu implementieren?!
Also doch mal wieder nicht die Eierlegendewolmilchsau :)
 
Frage mich ob das ein so hoher Kostenfaktor gewesen wäre das zu implementieren?!
Bei FM-Synthese modulieren sich bis zu sechs Oszillatoren gegenseitig und teilweise auch sich selbst, dafür braucht man deutlich komplexere Menüs. Mit der Bedienoberfläche des King Korg könnte man die nicht programmieren. Überhaupt gibt es momentan nur einen reinen FM-Synthesizer auf dem Markt und das ist der erst dieses Jahr erschienene Yamaha reface DX.

Der King Korg hat sogar eine relativ einfache FM-Möglichkeit an Bord, mit den XMod-Wellenformen lässt sich die Frequenz von Oszillator 1 durch die von Oszillator 2 modulieren. Ähnliches geht auch mit dem VPM- und DWGS-Wellenformen, die mit der artverwandten Phasenmodulation arbeiten. Oben drauf ist dann unter den PCM-Samples sicherlich noch der eine oder andere FM-ähnliche Sound an Bord. Das ist noch nicht wirklich genug, um ihn als eigenständigen FM-Synthesizer zu bezeichnen, aber zumindest deckt er einen Teil dieser Sounds ab, so gut es mit der Architektur möglich ist. Andere VA-Synths in dem Preisbereich können dort in der Regel noch weniger.
 
Bei FM-Synthese modulieren sich bis zu sechs Oszillatoren gegenseitig und teilweise auch sich selbst

Ich würde behaupten, dass sich 50 - 70% der bekanntesten FM-Sounds auch mit einfachen 2-Operatorstrukturen abbilden lassen. Nur braucht man halt mehrere davon, während die meisten VAs nur zwei Oszillatoren bieten, die untereinander FM können. Da müsste man dann also auf den Multimode zurückgreifen und dann wird's umständlich.
 
mit den XMod-Wellenformen lässt sich die Frequenz von Oszillator 1 durch die von Oszillator 2 modulieren.

Nur braucht man halt mehrere davon, während die meisten VAs nur zwei Oszillatoren bieten


Möglicherweise habe ich das falsch verstanden, aber der Cross-Mod-Parameter im KingKorg nimmt keinen zweiten Oszillator zuhilfe, d.h. er ist 'innerhalb des angewählten Oszillators' ...also unabhägig...

Zu den VPM-(FM-) Wellenformen:
Nimmt man die beiden Timbres A und B zusammen, kommt man tatsächlich (zumindest zahlenmässig) auf sechs Oszillatoren... (Zwei Timbres à je 3 Oszis.)


:hat:
 
Ich habe keinen KingKorg, deswegen ist das nur eine Vermutung, aber meiner Interpretation des Handbuchs nach (Parameter Guide, Seite 7, rechts unten), entspricht der VPM-Modus für Oszillatoren eher der Yamaha FM/Phasemodulation. Damit hat man dann tatsächlich 6 Operatoren, und zwar pro Timbre, da ein einzelner Oszi dann schon einem Operatorpaar entspricht. Allerdings werden einem ziemlich schnell die Hüllkurven ausgehen, wenn man Modulationstiefe und Modulatortonhöhe für jeden Oszillator unabhängig kontrollieren will, wie das bei dedizierten FM-Synths möglich ist (angenommen, diese Parameter sind überhaupt als Modulationsziele für Hüllkurven und LFOs verfügbar).
 
Bei den VPM-Modellen liegt die Modulationstiefe (Mod Depth) jeweils auf 'Control 1', und der Parameter 'Modulator Harmonics' (Mod Harm) auf 'Control 2'.

Beide 'Control'-Parameter können ihrerseits durch die Hüllkurven und die beiden LFO's moduliert werden.
 
Hallo, mich haben eigentlich nur die Punkte interessiert, die auch beantwortet wurden! Dankeschön.
Fand das Gerät an sich nur interessant und finde im Thread fehlt hier eine abschließende Meinung ;)
Ich persönlich habe eine abschliessende Meinung: Um das Soundspektrum der 70er und 80er Jahre so nachzubilden, dass es für den "normalen" Konzertbesucher rüberkommt, ist er sehr gut geeignet. Man muss sich allerdings selbst ein paar Sounds basteln (was mir als Synth-Anfänger viel Spass macht und schnell zu guten Ergebnissen führt) Ich habe z.B. etliche Moog-ähnliche Leads gebaut, die klanglich das Spektrum von Wakeman über Manfred Mann bis George Duke abbilden (wenn ich bloß noch so gut solieren könnte...), dazu ein paar schöne Solina-artige Streicher auf Basis der Presets, aber auch akzeptable 80er Sounds (als Grundlage gibts dazu neben den Presets auch Sounds auf der Korg-Website zum Runterladen). Neuere Sachen liegen nicht im üblichen Spektrum meiner Band, aber ich glaube, auch dazu geht einiges.

Für meine Verhältnisse bin ich mit dem KingKorg (fast) wunschlos glücklich. Und der "Joystick" ist (für mich) der beste Pitchbend/Modulation/Sonstiges-Controller für das Livespielen, den ich bis jetzt unter den Fingern hatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich persönlich habe eine abschliessende Meinung: Um das Soundspektrum der 70er und 80er Jahre so nachzubilden, dass es für den "normalen" Konzertbesucher rüberkommt, ist er sehr gut geeignet. Man muss sich allerdings selbst ein paar Sounds basteln (was mir als Synth-Anfänger viel Spass macht und schnell zu guten Ergebnissen führt) Ich habe z.B. etliche Moog-ähnliche Leads gebaut, die klanglich das Spektrum von Wakeman über Manfred Mann bis George Duke abbilden (wenn ich bloß noch so gut solieren könnte...), dazu ein paar schöne Solina-artige Streicher auf Basis der Presets, aber auch akzeptable 80er Sounds (als Grundlage gibts dazu neben den Presets auch Sounds auf der Korg-Website zum Runterladen). Neuere Sachen liegen nicht im üblichen Spektrum meiner Band, aber ich glaube, auch dazu geht einiges.

Für meine Verhältnisse bin ich mit dem KingKorg (fast) wunschlos glücklich. Und der "Joystick" ist (für mich) der beste Pitchbend/Modulation/Sonstiges-Controller für das Livespielen, den ich bis jetzt unter den Fingern hatte.

Das untenstehende Video bringt mich dazu, den alten Thread wieder auszugraben. Ich besitze keinen KingKorg. Aber das hier klingt schon ziemlich lecker. Jedenfalls klingt der KingKorg hier deutlich besser als wenn ICH auf einem echten MiniMoog spiele... :D

 
Zuletzt bearbeitet:
Cory Henry wieder. Der ist großartig.
Ich hatte ja gehofft, dass der KingKorg (noch)mal im Preis fällt, da er ja recht gemischt aufgenommen wurde und man so auf einen gesättigten Gebrauchtmarkt hätte hoffen können. Er scheint aber im Gegenteil teurer geworden zu sein. Knapp 700 letztens.
 
Also bitte, das ist doch ein attraktiver Preis für einen zweifach timbralen und sehr flexiblen Synth.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben