Es macht keinen Sinn, das dem KK anzukreiden...
Die Röhrenstufe wurde - wie bei den Vox "Valve Reactor" Combos auch - analog ausgeführt
Zur technischen Machbarkeit kann ich nichts sagen, aber DschoKeys' Info scheint ja zu bedeuten, dass man einen Röhren-Ansteuerungs-Status auch als Insert (also Teil des Presets) speichern kann.
Im Alltag unpraktisch: Wenn ich beim Kingkorg z.B. von einem Röhren-Lead auf einen luftigen Pad-Sound umgeschaltet habe, musste ich immer daran denken, blitzschnell beim Preset-Umschalten auch die Röhre manuell nachzuregeln: das ist im Band-Zusammenspiel einfach auf Dauer kein gutes Szenario.
Diese - eigentlich sehr schöne - Analogie sagt leider, gerade beim Stichwort "Funk", das Gegenteil von dem aus, was du wohl eigentlich zum Ausdruck bringen wolltest, und weckt positivere Assoziationen, als es dir vielleicht bewusst ist...
Nee, es sagt, was ich meine.
Eine Tele muss für Funk-Comping schlank und clean klingen (der Kölner Gitarrist Bruno Müller ist m.E. ein live-Vergnügen dieser Art mit Nils Langren's Funk Unit, Billy Cobham, Mezzoforte etc.).
Aber Synths werden im Funk, mal abgesehen von drahtig-dünnen Clavi-Ersatz-Sounds, überwiegend anders eingesetzt (wie ich oben kurz erklärt habe): Bässe fett und resonant, chords bissig-resonant bis duck-quack oder mit brass-kick, leads durchsetzungsfähig für Hooks und Akzente. Und alles nicht zu ernst nehmen.
Der "Tele-Charakter" des King-Korg funktioniert prima, wenn ich einen schlanken Lead-Sound per Röhre andicke, oder wenn ein Pad nicht zu dick und schwammig, sondern eher unaufdringlich klingen soll. Er hat also seine Vorteile - nur m.E. nicht unbedingt als Funk-Synth.
Jetzt vergleichst du gerade einen auf Übersichtlichkeit getrimmten 800€-VA mit einem 2500+ Retro-Analog-Schiff...
Ja. Aber nicht, um dem Kingkorg Unrecht zu tun (Preisunterschied), sondern um zu benennen, was für Sounds bei Funk hilfreicher sind als andere. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch ein Casio-VL-Tone mit Electric Mistress dahinter oder jeden beliebeigen Synth im Funk benutzen könnte - s.o.: alles nicht zu ernst nehmen - nur vielleicht nicht die ganze Zeit so intensiv und variabel wie mit manchen Analog-Synths.
Für die präsenten Poly-Sounds scheidet alles unterhalb von 'Phatty-Chains' bei Moog sowieso aus!
Das geht m.E. auch mit einem Polysix, Juno oder Prophet 6 ganz gut - auch wenn ein polyphoner Moog kein Schade wäre.