Gute Gitarristen sind eben keine guten Songwriter ...

Also scheint die Definition des Begriffs "Song" nach wie vor hier umstritten zu sein. Habe darauf hin zwei Kumpels angerufen: Einer Anglist, der andere Amerikaner. Beide waren sich einig, das zu einem "Song" zwingend ein gesungener Text dazu gehört. Kein englischer Muttersprachler würde z.B. "Jessica" von den Allmann Bros. als song bezeichnen. Das nennt man "instrumental" oder auch "piece" oder "composition", gibt sicher noch mehr Worte dafür, jedenfalls nicht "Song".
Wenn die Sache zu vielschichtig wird, um noch als song bezeichnet zu werden, kann man es auch eine Suite nennen.

Die hierzulande übliche Erweiterung des Begriffes "Song", nun ja, liegt wohl an mangelnder Kenntnis des Englischen und einem saloppen Umgang mit Sprache. Im Grunde ist es aber genauso ein Unfug wie "Wellness" und "Handy".
 
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Können wir nicht und müssen wir auch nicht. Sprache verändert sich und gehört allen...
 
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Können wir nicht und müssen wir auch nicht. Sprache verändert sich und gehört allen...
Zum Glück gibt`s in diesem Forum tausende Lehrer, die -Sprachgebrauch hin oder her- sofort einschreiten, wenn ein User z.B. die Begriffe Tremolo und Vibrato verwechselt....:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
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Ich frage mich, ob andere Musiker auch solche Diskussionen führen
 
Früher (d.h. im Alter von 20 - 40) habe ich für das Schreiben eines Songs manchmal nur eine Tag benötigt und konnte wenn es gut lief im Monat 2-3 aus dem Ärmel hauen.

Heute (d.h. im Alter >60) benötige ich, wenn überhaupt, manchmal 6-12 Monate um einen Song fertig zu bekommen.

Ist also beim Songwriting wie im richtigen Leben, wenn man jung ist läuft manches schneller und auch besser :)
 
wenn man jung ist läuft manches schneller und auch besser :)

Echt ist bei mir genau umgekehrt.
Früher echt langsam, kaum was fertig bekommen und Heute mit 50+ läufts viel entspannter und produktiver
(ausser Texte ,aber das ist ein Thema für sich .....). Hab da in den letzten 10-15 Jahre echte Fortschritte in
der Richtung gemacht. Die Songs die ich Heute schreibe sind auch definitiv besser als früher !!!
:confused:
 
Früher (d.h. im Alter von 20 - 40) habe ich für das Schreiben eines Songs manchmal nur eine Tag benötigt und konnte wenn es gut lief im Monat 2-3 aus dem Ärmel hauen.

Heute (d.h. im Alter >60) benötige ich, wenn überhaupt, manchmal 6-12 Monate um einen Song fertig zu bekommen.

Ist also beim Songwriting wie im richtigen Leben, wenn man jung ist läuft manches schneller und auch besser :)

ist wohl auch eine Frage die einhergeht mit dem Anspruch. Ab wann ist man zufrieden ? Findet man immer noch hier und da eine Kleinigkeit die geändert werden könnte ? Höre ich etwas an einem Tag und bin zufrieden, fällt mir am nächsten Tag etwas auf was mir nicht gefällt (Tagesform ).

Auch ist es eine Frage wie man heran geht. Bastele ich konstant über einen längeren Zeitraum an etwas herum und will es auf Teufel komm raus fertig machen oder lege ich es mal für eine Zeit lang zur Seite ?

Ich finde es ganz praktisch eine Zeit lang einfach nur Riffs, Chords; Ideen zu sammeln und als Snapshot aufzunehmen, egal wie es klingt. Fallen mir spontan mehrere Parts ein oder Spuren, die zusammenpassen, nehme ich das auch mit auf. Falls nicht ... speichern, schließen.
Habe ich dann Zeug zusammen, höre ich mir alles mal an um zu sehen woran man weiter machen kann.

Am besten finde ich es, wenn man nur dann etwas macht, wenn mir spontan in den ersten Minuten etwas dazu einfällt. Wenn ich erst groß überlegen muss, was passen könnte und mehr als 15 Minuten probieren muss, dann werde ich an diesem Tag nichts mehr daran machen und nehme mir ggf. etwas anderes vor.

Oft habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Details an denen man arbeitet und bastelt einem Zuhörer gar nicht auffallen würden. Anderer Snaresound ? Interessiert niemand, der Cleansound eher mit dem Fender oder dem Marshall ? Hört außer mir kein Mensch ... interessiert auch niemand. Manchmal verliert man sich auch in Details, die im Grunde gar nicht so wichtig sind.
 
Echt? Was ist die letzte geile Studioplatte der Stones? Auf der "Bridges to Babylon" hab ich 2 wirklich tolle Songs gefunden und einmal nen tollen Snare-Sound, aber in den letzten Jahren freu ich mich immer an den alten Songs, die live neu rauskommen. Was krasses neues ist wohl an mir vorbei gegangen. Und ich mag Stones sehr! Bei ACDC wird wohl leider nicht mehr viel kommen...


AC/DC sind aber im Studio gesichtet worden. Angus und Stevie Young plus Brain Johnson.
Es wird spekuliert das Phil Rudd wieder am Schlagzeug sitzen soll.
Aber genaueres weiss man noch nicht.
Wir werden sehen.
 
Warum soll eigentlich ausgerechnet Clapton kein guter Songwriter sein? Layla, Tears in Heaven und sunshine of your love (der Anteil genügt total) sind songs, die 99,9% der Gitarristen nie auf die Kette bringen würden.
 
Wenn ich mal nur die Überschrift nehme:
Ich glaube das ist Quatsch. Gibts sowohl als auch. Sprich Songwriter die Geile Gitarristen sind und eben nur Songwriter, die nicht die Rampensau machen oder nicht vorne stehen wollen. Für mich immer ein gutes Beispiel: Linda Perry. Bei 4NonBlondes super an der Front, keine Luste mehr und produziert aber Mega Songs bzw schreibt auch solche. Den einen fliegt es eher zu, die anderen müssen kämpfen und bekommen es nicht auf Papier. Und trotzdem bzw gerade deshalb gibts seit vielen Jahrzehnten geile Lieder, von wem auch immer geschrieben. ;)
 
Wenn ich mal nur die Überschrift nehme:

Die gibt nicht die eigentliche These des TE wieder

Gute Gitarristen sind eben keine guten Songwriter ...

Man, ich will in jedem verdammten Song hören, wie sehr die Leute ihre Gitarre lieben!
Es ist deren Pflicht mich und andere Fans mit jedem Titel ins Land der Gitarrenträume zu schicken.

Also ältere und länger erfolgreiche Gitarristen a la Clapton, Knopfler hauen nicht mehr in die Saiten wie mit z.B. 25.
Ich find das normal, der TE ist enttäuscht oder was auch immer ........??

:nix:
 
Gute Gitarristen sind eben keine guten Songwriter ...
Meinte ich doch: kann man pauschal eben nicht sagen. gibts schon, gibts auch nicht. Ich bin ja auch Saiten-Quäler, aber ich muss nicht immer nur die Gitarre raushören, wenn ein Gitarrist auch Songschreiber ist. Wenn das Lied geil ist und nach vorne geht, egal.
Also ältere und länger erfolgreiche Gitarristen a la Clapton, Knopfler hauen nicht mehr in die Saiten wie mit z.B. 25.
Eben, man wird älter und bequemer, der Geschmack ändert sich (Manchmal gut so, Stillstand ist ja auch doof) oder kann nicht mehr so.
 
...Also ältere und länger erfolgreiche Gitarristen a la Clapton, Knopfler hauen nicht mehr in die Saiten wie mit z.B. 25.
Ich find das normal, der TE ist enttäuscht oder was auch immer ........??

So dolle haben sie auch mit 25 nicht "reingehauen", sondern haben auf ihre Art einzigartig gespielt. Das sollte mit dem Alter nicht so stark abnehmen, das ist ja kein 100 Meter Sprint der Kräfte raubt.

Was mich so stört an Knopfler, Clapton und Co ist, dass sie - meiner Meinung nach - ihre Wurzeln nicht beachten. Die eigene Entwicklung ist begrüßenswert, aber dabei sollte bei diesen Musikern die Gitarre im Zentrum stehen. Ein BB King ist sich treu geblieben, auch wenn es manche vielleicht langweilt, aber das was Knopfler die letzten Jahre gemacht hat ist noch langweiliger.
 
Das ist aber bei den meisten Künstlern so, mit der Erfahrung werden sie nicht mehr so laut oder plakativ, sondern genießen die Reduktion, Perfektion und geniale Momente gibt es dann in kleinen Zwischenräumen, die ungeübte Hörer oder oberflächliche Hörerer vielleicht gar nicht verstehen. John Frusciante ist mittlerweile bei Elektro angekommen. Ich finde das mehr als legitim, denn es ist eben auch so, dass herrausragende Gitarristen auch herrausragende Musiker sein können, die sich auch einmal selbst zurückstellen können, um ein Gesamtkunstwerk zu schaffen.

Der Vorwurf die Wurzeln zu verleugnen oder vergessen zu haben, löst bei mir immer Verwunderung aus, weil man doch niemanden, besonders nicht den großen Talenten, vorwerfen kann dass sie sich nicht weiterentwickeln und was weiß man denn schon, über deren Wurzeln.

Man nehme nur einmal Nels Cline
 
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Die eigene Entwicklung ist begrüßenswert, aber dabei sollte bei diesen Musikern die Gitarre im Zentrum stehen.
Genau! Eine Entwicklung, bei der Clapton total andere Songs schreibt als "Layla", ist doch Mist...
Anderes Genre, aber - Heino zum Beispiel bleibt sich treu, trotz totaler Entwicklung. Sein epochales Rock/Punk Album klingt immer noch so ähnlich wie "Ja, ja, so blau, blau, blau ist die Barbara...", trotz Lederjacke!!!
 
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Die eigene Entwicklung ist begrüßenswert, aber dabei sollte bei diesen Musikern die Gitarre im Zentrum stehen. Ein BB King ist sich treu geblieben, auch wenn es manche vielleicht langweilt,

Du haust mich mit Deinen Erwartungen immer wieder um. Ich hoffe Du zahlst fleißig Platten, Konzerte und Merch Deiner Helden, damit die auch leben können...

Wenn ein Gitarrist plötzlich lieber malen will, Bananen biegen oder Maurer werden, so be it...

Und ja, bei BB werden selbst die launischen Grimassen irgendwann langweilig...
 
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