dann bin ich mal, um im Fachterminus zu bleiben, aus anderem Holz geschnitzt und zum Glück ganz viele andere auch. Ganz vieler meiner Helden brauch(t)en weder eine 20000€ Gitarre noch sonstwas, sondern Kreativität, Herz und Seele, was sich auf jedem Instrument umsetzen lässt!
In posting 49 erklärst du das Anführen von Einzelfällen als Beleg für sinnlos. Da bin ich voll bei dir.
Aber dann mach's bitte selbst auch nicht
Der zweite Satz ist so eigenartig formuliert, daß ich nicht drauf komme, was du sagen willst.
"Ganz viele" heisst: es gibt auch welche, die bewusst teure Instrumente benutzen?
"meiner Helden" heisst: der Personenkreis, auf den Du dich beziehst, ist sehr spezifisch und sehr klein? Was ist mit den anderen?
Um "20000€ -Gitarren" geht's gar nicht. Sondern um Stradivaris und Guaneris, die über 200 Jahre alt sind und von denen nur noch wenige existieren, die also unersetzlich sind, teilweise eine sehr lange und gut dokumentierte Geschichte haben und die Presie im siebenstelligen Bereich erzielen - ganz sicher nicht wegen der Klangqualität, sondern weil es Geldanlagen sind.
Und natürlich lässt sich "Kreativität, Herz und Seele" auf jedem Instrument umsetzen. Aber sie lässt sich nicht auf jedem Instrument voll ausschöpfen und nicht jedes Instrument lässt den Musiker sich entwickeln und inspiriert ihn, seine Grenzen zu erweitern.
Der Kern der Untersuchung ist doch (siehe das Zitat oben!) :
Es ist der Wissenschaft völlig unklar, nach welchen Kriterien Musiker Instrumente tatsächlich bewerten. Teilweise geht sie sogar von völlig falschen Voraussetzungen aus, wenn es um die Analyse von Musikinstrumenten geht. DASS Musiker Instrumente nach bestimmten Kriterien aussuchen und nicht beliebig irgendeins spielen (das gilt auch für Dich und "ganz viele andere" und "viele deiner Helden"), ist klar. Niemand spielt wahllos IRGENEIN Instrument. (Im Gegenteil ist dieser Auswahlprozeß ein Hauptgrund, weshalb hier im Forum millionenfach gepostet und stundenlang hochemotional gestritten wird.
)
Jetzt wär's nett, wenn mal jemand
wissenschaftlich versucht herauszufinden, warum bestimmte Instrumente gekauft und gespielt werden und andere nicht. Nach welchen Kriterien findet dieser Auswahlprozeß statt? Die Studie redet dabei ausdrücklich nur über Geiger - inwieweit das Ergebnis übertragbar wäre auf andere Instrumentalisten, ist schon die nächste Frage, die sich für mich anschliesst.
Prognose: man wird verwundert feststellen, daß es von Musiker zu Musiker sehr unterschiedliche und vor allem eine riesige Menge an Kritierien gibt, nach denen sie "gute" und "schlechte" Instrumente auseinanderhalten. Es gibt keinen verbindlichen Kriterienkatalog, nach dem ein Aussenstehender
objektiv die Qualität eines Instrumentes beurteilen kann.
Trotzdem werden auf wundersame Weise Musiker sich einig, daß bestimmte Instrumente einfach eine Klasse besser sind als andere. Und der Physiker steht ratlos daneben und kratzt sich verwundert den Kopf.
Edit:
und wie LL wieder in "alter" überheblicher Art weiß, wie alle anderen ticken und sein Urteil darüber fällt - RESPEKT!
Danke.
Das ist aber nur eine Frage der Lebenserfahrung.
Ich könnte natürlich auch Einzelbeispiele aufzählen........aber meine persönlicher Erfahrung mit Gitarren zählt wenig, wenn es um Stradivaris geht. Da rede ich notgedrungen wie ein Blinder von der Farbe - siehe oben.
Ansonsten: widerleg mich einfach, wenn dir irgendetwas an meinen Aussagen nicht gefällt. Persönliche Angriffe sind eh wenig hilfreich.