Die 80er - ne verrückte Zeit (nicht nur) für Gitarristen

  • Ersteller Guitarcoach
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Ich wollte auch gerade die Keksdose ganz weit aufmachen - geht hier leider nicht.
 
Vielleicht sollte ich noch ein bißchen anschneiden, wie sich das elektronische Musizieren an sich durch den Fortschritt veränderte.

Die Drummachines waren natürlich eine der ersten großen Revolutionen. Synthpop war zwar noch jung, aber es gab ihn schon. Als der Tubeway-Army-Sänger Gary Numan erstmals Kontakt zu Synthesizern hatte, führte das dazu, daß er die Tubeway Army auflöste – weil er erkannt hatte, daß man für elektronische Musik keine Band mehr braucht und alles selber machen kann. Letztlich holte er sich aber trotzdem noch ehemalige Bandkollegen dazu, weil gewisse Dinge einfach noch nicht so gingen, wie man es gern gehabt hätte.

Wie gesagt, elektronische Drums waren Ende der 70er grenzwertig. Programmierbare Drummachines waren selten und teuer, und allen Drummachines war gleich, daß sie sich nicht wie ein echtes Schlagzeug anhörten. Einige machten letzteren Punkt damals schon zum Konzept, aber wenn man nur Presets hatte, mußte man da immer drumrumkomponieren und -arrangieren, bzw. man brauchte noch einen echten Schlagzeuger, also dann doch wieder eine Band. Und der Aufwand, Drums per Synthesizer zu machen, war damals noch gigantisch, zumal es noch keine solchen multitimbralen Monster wie den Access Virus gab.

Das Erscheinen der neuen Drummachine-Generation 1980 machte das aber alles obsolet – wenn man das Geld hatte. Wenn nicht, mußte man noch das eine oder andere Jahr warten, aber dann war man auch an der Reihe. Jedenfalls konnte das Wort "Synthpop" endlich wortwörtlich genommen werden. Nichtelektronische Instrumente brauchte man dafür nicht mehr, auch nicht mehr die, die sie spielten. Die Zeit der Synthpop-Duos war angebrochen: Eurythmics, Yazoo, Erasure, Blancmange, Soft Cell usw. Sie alle hatten gemeinsam, das ein einziges Mitglied des Duos für das ganze instrumentale Backing verantwortlich war. Das war jetzt endlich technisch möglich – und noch dazu einfach, weil man kein Multiinstrumentalist mehr sein mußte.

Natürlich gab es weiterhin größere Gruppen im Synthpop. Bands wie Japan, Duran Duran, Ultravox, A Flock Of Seagulls oder Icehouse hatten immer noch Rockband-Anleihen, während z. B. Depeche Mode oder nach wie vor Kraftwerk mehrere Elektroniker beschäftigten, was sich bei Livegigs auszahlte: Zwei oder drei Leute an Synthesizern sahen auch dann, wenn sie unmöglich alles live spielen konnten, überzeugender aus als nur ein Leut.

Umgekehrt nahm allerdings auch die Zahl der Solokünstler zu, die überhaupt keine Mitstreiter mehr brauchten. Prince baute sein Debütalbum meines Wissens komplett alleine, ebenso später das Doppelalbum Sign "☮" The Times. Steve Winwood wurde ebenso zum Selfmade Man wie Peter Gabriel, der ja einer der ersten Fairlight-Eigentümer war. Das Fairlight CMI machte ja auch Kate Bush zu einer der ersten Popmusikerinnen, die ihre Backings selber machten.

Auch hier zeigte sich der technische Fortschritt: Natürlich konnte man schon vorher z. B. erst die Drummachine auf ein Mehrspurband aufnehmen und dann die anderen Synthspuren nach und nach per Hand einspielen. Als aber das Sequencing leistungsfähiger wurde und es vor allem möglich wurde, mehr und mehr Geräte an denselben Sequencer zu hängen bzw. Sequencer miteinander zu synchronisieren, wurde das deutlich vereinfacht, weil man weniger per Hand spielen mußte und daher weniger Takes brauchte.

Mitte der 80er stand dann MIDI zur Verfügung, eine digitale Steuerschnittstelle, die endgültig nicht mehr herstellerspezifisch war. Damit konnte man Geräte der verschiedensten Fabrikate miteinander verbinden, und weder mußte man sich auf Geräte eines Herstellers (z. B. Oberheim, die einen hauseigenen Steuerbus hatten) beschränken noch einen der sauteuren Alleskönner Fairlight CMI oder Synclavier verwenden. In dieser Zeit noch elektronische Instrumente ohne MIDI rauszubringen, war kaum mehr zu verantworten.

Fortschritte in der Digitaltechnik brachten dann noch zum einen immer bessere und ausgefuchstere und zum anderen immer bezahlbarere Sequencer mit sich. Die Folge war allerdings, daß immer weniger per Hand eingespielt und immer mehr direkt im Sequencer einprogrammiert wurde mit entsprechend absolut präzisem Timing (zumindest im Rahmen dessen, was die magere Bandbreite von MIDI zuließ). Um einen Sequencer zu programmieren, mußte man ja nicht mal mehr Keyboard spielen können.

So wurde elektronische Musik ab ca. 1984 auf einen Schlag immer perfekter. Damit verlor sie aber auch ein bißchen ihre Seele, zumal auch die Limitierungen der Geräte immer weniger wurden. Das war die eine Todesursache des Synthpop. Die andere war, daß vollelektronische Backings inzwischen so kostengünstig zu machen waren, daß so ziemlich alles, was sich nicht Rock oder Metal nannte, bis auf den Gesang fast oder tatsächlich komplett elektronisch war – bis hin zur fast kompletten R&B-Schiene. Der Synthpop hatte sein Alleinstellungsmerkmal verloren, weil jetzt fast alles elektronisch war.

Das Ganze gipfelte dann ab ca. 1986 in der regelrecht am Fließband produzierten Musik aus Stock/Aitken/Watermans "Hit Factory". Dieter Bohlen hatte ja bewiesen, daß es sich nicht mehr lohnt, jedem Song einen eigenen Charakter oder auch nur großartig eigene Sounds zu verpassen, und die drei Briten haben das Ganze auf die Spitze getrieben und noch um einiges mehr an Acts produziert und mit austauschbaren Backings versehen als der Poptitan aus Tötensen. Das hatte als Nebeneffekt, daß in den Charts wieder mehr Solosänger auftauchten, die eben nur Sänger waren – Backing und Produktion wurden von anderen Leuten runtergekurbelt.

Was passierte zum Ende des Jahrzehnts hin – außer daß synthesizerlose Musik auf einmal wieder sehr viel begehrter war und aus dem Underground hervorgespült bzw. regelrecht neu erfunden wurde?

Erstens führten immer neue Technologien in der Musikelektronik zu immer schneller veraltenden Geräten. Das führte zu einem immensen Gebrauchtmarkt mit rapide fallenden Preisen. Das wiederum führte zu einer noch stärkeren Demokratisierung der elektronischen Musik, denn wer mit eigentlich veraltetem Gebrauchtequipment noch was anfangen konnte, konnte für relativ wenig Geld in die Produktion elektronischer Musik einsteigen. Genau das betraf drei DJs in Chicago, die sich ihr Equipment in Thrift Stores und Pfandhäusern für ein paar Hunderter zusammenkratzten – und damit 1987 Acid House erfanden, aus dem 1988 Techno wurde. Unterm Strich führte das alles also dazu, daß die EDM-Welle richtig losrollte.

Zweitens reagierte der R&B auf seine zunehmende Elektronisierung, aber nicht so, wie man vielleicht erwartet hätte. Man kehrte nicht wieder zu den Band-Besetzungen der 70er mit fetten Hörnersektionen zurück. Statt dessen sagte man: Hey, wir produzieren R&B doch sowieso schon so wie Hip-Hop, also mehr oder weniger vollelektronisch – dann laßt uns doch auch Stilmittel aus dem Hip-Hop übernehmen. Dann wird der R&B gleich wieder viel cooler und "schwärzer" und groovet auch mehr als das weichgespülte Zeugs von vor ein paar Jahren. Der ganze Urban-Style-Kram war damals ja sowieso total in. Am Anfang des Jahrzehnts war moderner R&B noch sowas wie "Cherish" von Kool & The Gang – auf einmal war er sowas wie "Straight Up" von Paula Abdul.

Und drittens schien es nostalgische Gefühle für die elektronische und instrumentale Musik von vor Mitte der 80er zu geben bzw. solche, die immer noch in dem Stil gemacht wurde. Da passierte also etwas Verrücktes: Solo-Elektroniker versuchten, ihre teuren Geräteparks zu versilbern, indem sie in reinen Ein-Mann-Projekten diese Musik coverten und aus den Covers Alben zusammenstellten. Und das waren überwiegend keine großen Namen, viele waren mehr oder weniger Hobbyisten, die Homerecording betrieben. Das zeigte, was 1988 schon möglich war.

Jedenfalls war einer davon Ed Starink, der schon seit Anfang der 80er aktiv war, teilweise mit Mitmusikern, teilweise solo, aber nur leidlich erfolgreich. Der startete ein neues Projekt namens Star Inc. Während andere sich anfangs mehr am Synthpop aus den Charts orientierten, coverte er vor allem reine Instrumentalmusiker und die, die in den 70ern schon aktiv waren: Vangelis, Jarre, Kitaro, Sakamoto, Kraftwerk, Moroder, Faltermeyer, Hammer, Art Of Noise, Yellow Magic Orchestra usw., aber auch Instrumentals vom Alan Parsons Project.

Dank reichlich TV-Marketing durch den Publisher Arcade wurde seine Synthesizer Greatest zumindest in Deutschland zu einem der erfolgreichsten Alben überhaupt in der damaligen Zeit. Das lag allerdings wohl auch daran, daß es einerseits einen Bedarf an Compilations solcher Instrumentalmusik an sich gab und es andererseits vielen Käufern überhaupt nicht klar (oder völlig egal) war, daß das alles Covers waren und nicht die Originale.

So überrascht es wenig, daß Star Inc. einiges an Nachahmern hatte, die ihrerseits Sammlungen von Elektronik-Covers rausbrachten, deren Tracklists zu 80–90% mit der ersten Synthesizer Greatest deckungsgleich waren. Ich weiß aber nicht, wieviele davon schon vorher elektronische Musik gemacht und wieviele eigens dafür damit angefangen hatten. Fakt ist aber, daß 1992 sogar Michiel van der Kuy, eigentlich eine Hälfte des Spacesynth-Duos Laserdance, so ein Album rausbrachte – unter dem Namen Koto. Das wiederum war eigentlich das Italo-Disco-Projekt von Anfrando Maiola und Stefano Cundari, aber weil die ein paar Jahre nichts mehr als Koto gemacht hatten, ließ ZYX Records van der Kuy den Namen benutzen und damit Geld machen.

Allerdings war da die Zeit dieser "Compilations" (waren ja eigentlich gar keine) schnell wieder vorbei. Außer Star Inc. brachten meines Wissens alle nur eine Scheibe raus, weil sie schnell als Star-Inc.-Abkupferer entlarvt waren – die haben nämlich noch nicht mal die Originale gecovert, sondern die Star-Inc.-Versionen. Und auch Star Inc. taugte höchstens als Einstiegsdroge, denn die, die begriffen, daß das nur Covers waren, wandten sich dann doch lieber den Originalen zu, die sie über diese Covers überhaupt erst kennengelernt hatten.


Martman
 
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W
  • Gelöscht von peter55
Hallo zusammen,

fand die 80'er bis auf einige musikalische Entgleisungen (Band's/Namen werden hier nicht genannt.) gar nicht so übel, gerade was Equipment angeht.
Beispiel:Bässe von Status Graphite oder diverse Headless-Bässe wie den von Ned Steinberger und Synthesizer erlebten in den 80'er eine Blütezeit.
Auch tolle Effektgeräte wurden entwickelt, der QRS von Quantec, AMS, Lexicon 480L und diverse PCM-Modelle, der Eventide Harmonizer oder der Exciter von Aphex,
tolle Analog-Mischpulte wurden gebaut (API, NEVE, Trident audio), API brachte auch die Lunchbox (das 500er-Format.) und und und.
1980 wurde auch erstmals die Audio-CD vorgestellt. Es war ein super Jahrzehnt für Musiker und Audiofreunde, auch wenn es Entgleisungen optisch und musikalisch gab.

Und man war auch noch bereit für Musik etwas zu bezahlen. (habe damals CD's für ü. 20 DM gekauft!)

Gruß
SlapBummPop
 
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Die späten 80er haben mich mit den hochwertigeren Exemplaren aus der Sparte Hairmetal & Co in Sachen Gitarrensounds, Spieltechniken und auch Gitarren nachhaltig geprägt. Je älter ich werde, desto deutlicher wird das :D
In den 90ern und 2000ern kamen noch einige der Progmetalvertreter in meinen Kreis der hoch angesehenen Vertreter der Saitenquäler dazu, aber am dichtesten eingebrannt im Stammhirn sind die 80er Sounds. Obwohl ich schon sehr offen Neuem gegenüber bin, komme ich mit aktuellen Gitarrensounds aus dem Metalbereich kein Stück klar, der Zug ist abgefahren :eek:
Folglich wird mein ADA MP-1 nie gehen und ein Friedman BE o.ä. wird immer begehrlicher und ist sicher kein Fehlinvest :rolleyes:

Viele Grüße
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und man war auch noch bereit für Musik etwas zu bezahlen. (habe damals CD's für ü. 20 DM gekauft!)
Dito. Und damals gab's im lokalen Supermarkt LPs auch nicht so mainstreamiger Bands für 13 DM :rolleyes: Und die olle Gitarre&Bass als Freak-Bravo gleich dazu...

Aber nicht alles war besser: Man saß wie der Ochs vorm Berge vor der Anlage und versuchte zu ergründen, wie zum Teufel die das spielen. Kein Internet, kein Youtube, kaum Infos in der Provinz, Lektüre aus den US of A war rar und schweineteuer
 
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...war das schön...jeden Abend im Jugendclub, verliebt über beide Ohren. Hatte natürlich nicht den Hauch einer Chance bei der Dame...Tagelang die gleiche Musik gehört...am Wochende getanzt bis in den Morgen, dann via Anhalter wieder in die Provinz. Sommer wie Winter auch noch etliche Kilometer davon zu Fuß, ja keine Nacht, keine Party, kein Konzert verpassen, hatte ja keine Kohle für'n Mopped, steckte natürlich alles in meinen Instrumenten...ach, war das schön.
 
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AN Solche Preise kann ich mich nicht erinnern, ich meine LPs waren doch viel teurer :confused:
~1985 im M****kauf zwischen 13 und 16 DM, beim lokalen Radio- und Fernsehhändler natürlich etwas teurer. Letztlich war ich glücklich, die begehrten Platten gegen mein knappes Geld tauschen zu können, andere Quellen waren höchstens Kumpel und Bandkopien.
 
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andere Quellen waren höchstens Kumpel und Bandkopien.
Flohmarkt (an der Leine in H) ...machenSieeinetypischeHandbewegung wäre bei mir zu der Zeit klar (neben Gitarre spielen) das Durchsuchen von LP-Kisten gewesen ... flappflappflappflappflapp-rauszieh-wiederrein-oder-nach-vorne-steck--flappflappflappflapp...
 
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Eine Gitarre aus den 1980ern braucht neben dem PU-Wahlschalter mindestens zwei Out-of-Phase Switches und einen Coil-Split!
Switch as switch can! Sechs Schalter auf einer Gitarre!

:hail: Mit der Schaltungs-Bibel von Helmuth Lemme!
ja,hatte ich auch den Lemme. Ich habe damit meine 78er Japan Strat "umgebaut" - eine Tacoma. In den 80er viel auf Studentenbällen bzw. Festen gespielt, Top 100 - da konnten geplante 2 Stunden Gig auf Zuruf gerne mal 4 werden.

Nachteil damals, man musste alles raushören, heut gibts Noten youtube usw.

Vorteil: Wenn der Song nur irgendwie erkennbar war hatte man sofort ein zufriedenes mitgröhlendes Publikum
 
Nachteil damals, man musste alles raushören, heut gibts Noten youtube usw.

Vorteil: dabei hat man das ganze Griffbrett kennengelernt weil "try and error".
Man brauchte viel länger und musste dadurch mehr nachdenken und sich in die Materie einarbeiten.
 
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80er, tolle Zeit.
Bin Jahrgang 65 und habe die 80er voll mitbekommen. War meine Jugend und Jungerwachsener-Zeit.

Musik: Boah, Stevie Ray kam auf, der haute alles weg. ZZ-Top hatten für mich ihre beste Zeit (70er Jahre) hinter sich. Die ersten 10 Jahre von ZZ-Top (1970 - 1980) habe ich in den 80ern gefeiert. Was dann von Gibbons und Konsorten kam, gefiel mir nicht mehr, Zuviel Synthie....

Johnny Winter war noch in seinen Hochzeiten, AC/DC waren der Mega-Act. Robert Cray schaffte es auf Platz 1 mit Strong Persuader.
Prince kam auf und teilte die Zuhörer in 2 Lager, Hasser und Fans. Ich mochte seine Musik. Terence Trent D‘Arby Ende der 80er, mega. Ach, es gab etliche Milestones in der Rock/Pop/Blues-Musik.

Gitarren: Ne billige Strat-Kopie. Aber ich wollte unbedingt eine Gibson. Konnte ich mir aber nicht leisten. Irgendwann hatte ich Geld für die billigste Gibson damals: die Marauder. Und gekauft.
In den 80ern ging es richtig los mit Austausch-Teilen: Di Marzio kam mit dem PAF und Super Distortion. Beide kamen in die Marauder.

Dann kam Rockinger aus Hannover auf. Werkstatt und Shop im Hinterhof in der Marienstrasse. Das war dann meine nächste Gitarre. Hatte immer nur eine Gitarre gleichzeitig, mehr Geld gab es nicht. Ende der 80er war es eine Ibanez Roadster II.

Amp: 80er: Marshall 100 Watt Bass Amp von meinem Bruder, der Bass spielte. War ein Teil aus den 70ern. Brettlaut, aber das war ja Anfang der 80er noch cool. Die Racks kamen dann auf, fand ich immer nicht so mein Ding.
Für mich wurde es dann ein Kitty Hawk Supreme II. Viele Knöpfe und Schalter, da musste ein Electro Voice Speaker rein: 12 L.

Klang aber echt nicht gut => Fender Super Reverb aus Anfang der 70er. Und die 80er waren vorbei.

Effekte: Jau, der Tube-Screamer musste es sein, SRV spielte ja auch einen (oder besser 2). Die gab es gebraucht für 50 DM. Ich hatte den TS 808, den TS 9 mehrfach. Habe sie alle wieder für 50 DM verkauft, gefielen mir nicht. Warum? Ich wußte nicht, wie SRV sie benutzt. Es gab eben kein Internet, nur Zeitschriften. Und wie sollte ich das denn wissen, wie man diese Teile benutzt?

Literatur: Die Hot-Licks auf VHS konnte ich mir nicht leisten, waren irgendwie zu teuer. Das erste Lick-Buch, was ich mir kaufte waren Tabulaturen von Stevie Ray. Das war klasse, jetzt wußte man so ungefähr, wie er was spielte. Habe ich immer noch.

Aber wichtiger war es, als man ein gewissen Grundstock an Verständnis hatte was da auf dem Griffbrett passierte, ZU HÖREN!!
Ich habe das meiste (80%) durch raushören gelernt. Ich glaube, dass ist ein wichtiger Punkt: Hören, was der Gitarrenkollege da macht. Und manchmal bekam ich es einfach nicht raus. AC/DCs Beatin round Bush war sowas, das konnte ich nicht verstehen, wie sie das spielten. Schallplatte hören und versuchen zu kapieren, aber das ging nicht. Das ist heute viiiieeeeel einfacher.
Das freut mich für die lernenden Gitarristen heute, aber das hören (was heute auch einfacher ist) sollte nicht verlernt werden.

Super Zeit, Mofa gefahren (friesierte Puch Maxi N, fuhr 55km/h), dann ein Moped (Hercules) und als Krönung ein VW Scirocco mit Spoiler hinten und vorne sowie Hutze auf der Motorhaube. Die Beschriftung auf den reifen wurde mit dem Edding weiß nachgezogen. Alufelgen: kein Geld, dafür Stahlfelgen, die Löcher schwarz nachgezogen und Chromeinsatz rein, sah dann fast wie Alufelgen aus.....
 
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Korrekt: Hildesheimer, gleich vorne an in der Nähe vom Aegi (noch mit Hochstraße)...
Sorry, my fault
 
Ein schönes Flashback nach '85/'86: Dios STARS Charity Projekt :rolleyes:



 
Dr_Martin
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Spam
bild-88b026-1611230619.jpg.html

bild-88b026-1611230619.jpg.html]

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Sorry,aber da lief was falsch bei dem posting...

Ich wollte nur sagen,ich hab den Lemme immer noch.
das ist wahrlich die Bibel in Sachen Gitarrenelektronik.
 

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Ich bin auch ein Kind der 80er, zumindest, was den Start meiner Sturm- und Drangzeit, sowie den Beginn meiner musikalischen Karriere angeht.
Ich hab 1976 angefangen mit Gitarre. - Hertiecaster und Marlboro Verstärker
Ich auch, und genau den Marlboro hatte ich auch! Hast Du den etwa immer noch? Nachdem ich die ersten zwei Jahre mit selbstgebauten Verstärkern herumexperimentiert hab, die mehr auf dem Werktisch lagen, um sie zu reparieren, als dass sie in Verwendung waren, hab ich den unserm ausgestiegenen Gitarristen abgekauft, der einzige, der bereits eigenes Geld verdiente, weil er ne Ausbildung zum KFZ'ler machte, während wir anderen uns mit Abi herumqälten. Damals trennte sich die Spreu vom Weizen, indem man entweder Musik machte, und seine komplette Kohle in Equipment steckte, oder seine Zeit mit Mopeds und den ersten zusammengebastelten Autos verbrachte. Beides hatte Potential, um Mädchen zu begeistern ;)
Die Hertiecaster war halt für die meisten das einzige, was man sich als Schüler leisten konnte. Und natürlich wurde daran gebastelt, was ging, bis hin zum komplett runterschleifen und neulackieren.
Das eine oder andere Effektgerät wurde gekauft, wie z.B. ein Pedal, das sowohl Volume, WahWah, Wellen- und Windgeräusche und - sehr cool! - eine Sirene beinhaltet. Ich bin mir sicher, dass die Sirene dieses Pedals bei Sweet - Ballroom Blitz verwendet wurde ;) Später kam noch ein Wem Copycat dazu, lediglich 60cm Magnetband, das im Kreis an verschiedenen Magnetköpfen vorbei lief, deren Abstand die Delayzeit definierte.
Der erste Verzerrer, war ein Röhren-Tonbandgerät, wo ich immer tierisch aufpassen musste, weil ich den Lautsprecherausgang als Output verwendet hab, über den ich dann wieder in meinen selbstgebauten Amp, später in den Marlboro zurückging. Und beim dem Lautstärkeregler des Tonbands musste man wirklich mit Fingerpitzengefühl hantieren.
Die erste Lichtanlage bestand aus 50cm ausrangierten Regalbrettern, auf denen jeweils zwei einfache Lampenhalterungen mit E27 Fassung montiert waren, in denen 100Watt Concentra Lampen steckten. Die waren leider teuer und gingen ziemlich schnell kaputt. Das beste war die Verkabelung. auf jedem Brett war eine 2fach Aufputz-Steckdose, und die Bretter wurden mit selbstgebastelten Kabeln, beide Enden Schukostecker!! Man musste aber bei der Verkabelung aufpassen, und von hinten nach vorne vorgehen, und erst zum Schluss in die Stromdose, weil man sonst am offenen Stecker eine gewischt bekommen konnte.
Die erste richtige Gitarre konnte ich mir dann 1980 leisten, eine Gibson SG Firebrand. Mit Ende 17 hab ich dann mit Tanzmucke angefangen, danach floss kontinuierlich Geld, und ich konnte das Equipment ab sofort aufstocken, auch in Punkto Qualitätssteigerung.

Lange Haare, am besten noch mit Dauerwelle, je wilder und länger desto besser.
Jo passt (hab leider kein Bild mehr von mir mit Dauerwelle). Damals hatte ich auch noch Haare.

was bei mir in den 80ern aufkam: das 19" Rack, ...
Das war bei Gitarristen aber eher Ende der 80, wenn nicht 90er.
 
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genau den Marlboro hatte ich auch! Hast Du den etwa immer noch?
Bin zwar nicht @Dr_Martin, habe aber auch noch einen:

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Dabei ist sein Klang ja so gar nicht 80s... Aber klasse, dass es da doch noch einige gibt. Am meisten gefallen mir an ihm übrigens die beiden 10er Marlboro M10M Speaker... ;)
 
Jäger und Sammler... :D
und ja, die Speaker waren gar nicht mal so schlecht. Ich hab den Amp irgendwann mal geschlachtet und die Speaker in einer reinen Gitarrenbox verwendet, später dann in Monitorboxen mit zusätzlichem Horn... keine Ahnung, wo die abgeblieben sind, vermutlich in irgendeinem Proberaum hängengeblieben.

P.S.Schicke Klampfe übrigens!
 
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