Mir haben alle Klampfer in meinem Umfeld wirklich leid getan
. 1989 hatte ich ne Billigklampfe und nen kleinen Kofferkombo von Fender, und einen Freundeskreis, der nichts unversucht gelassen hat, mir alle Facetten des Klampferdaseins schmackhaft zu machen. Nicht nur das Spielen an sich, nein, es mußte auch das Milieu selbst sein. Nur - wie an die Bands rankommen? Mit den Klampfern reden können, ohne gleich als Groupie seinen Ruf wegzuhaben. Ein Drummerkumpel hatte die geile Idee, die mich fast 8 Jahre beschäftigt hatte, mir viele Türen öffnete und mir viel Spaß bereitete. In den 80ern war es durchaus üblich, noch mehr als jetzt, Sammelalben zu haben. Während die einen Paganini sammelten, hatte ich ein anderes Hobby:
Drummerkumpel witzelte: "Ich sammle Sticks, wenn Du es schaffst, von "Ten Years after" ein Plek zu bekommen, bei dieser Security-Präsenz, zieh ich den Hut vor Dir". Nach dem Auftritt rein, nett erklärt, was ich will, und schon stand Alvin Lee vor mir, gab mir ein Bier aus, und da er nur ein Plek habe, könne er mir keines geben, aber mit ganz leeren Händen solle ich nicht gehen. Ich bekomme eines von John Hembrow, sogar mit Telefonnummer drauf. Und so sammelte ich immer weiter, fast ein halbes Briefmarkenalbum voll. Glanzstück ist ein Plek vom Metallica-Basser Jason Newsted mit persönlicher Widmung. Wer keines abgab oder pampig wurde, kam auf die schwarze Liste.
Die 80er waren wirklich eine einmalige Zeit, vieles ist heute nicht mehr möglich. Der Kontakt Musiker- Publikum war viel intensiver als heute, zumal es damals kein Youtube gab und jede Band ihre Fans brauchte.