Dehnen der Saiten VOR dem Aufziehen?

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Wenn das so ist und die Saitenlänge unterscheidet sich um Millimeter, dann ist wohl an der Dehngeschichte tatsächlich was dran, und das kann ja dann auch jeder selbst ausprobieren und selbst messen.

Exakt. Und da niemand hier en passant die Sinnhaftigkeit des Vorgehens von HD600 widerlegen kann, sollte man es einfach dabei belassen, dass er uns hier von seiner ganz konkreten Erfahrung berichtet hat.

Wer interessiert ist, kann dem ja testweise nacheifern. Wer nicht, lässt es eben bleiben. Man muss ja nicht alles mit religiösem Eifer angehen :)
 
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Wenn das so ist und die Saitenlänge unterscheidet sich um Millimeter, dann ist wohl an der Dehngeschichte tatsächlich was dran, und das kann ja dann auch jeder selbst ausprobieren und selbst messen.
Klar, man nimmt eine Seite und ein Stimmgerät. Dann zieht man die Saite, schlägt sie an (oder läßt sie anschlagen, falls man keinen Finger mehr frei hat) und schaut mit dem Stimmgerät, ob man den gleichen Zug hinbekommt wie die Gitarre.

Will dich jetzt nicht dumm anmachen aber du stellst mich hier als Lügner hin.
Nein, nicht als Lügner, das ist nicht meine Absicht. Nur etwas optimistisch in Hinblick darauf mehr Zug auf eine Saite zu bringen als eine Gitarre.
Und ja, ich bin Sesselfurzer. Ich lasse mich aber auch gerne davon überzeugen, dass ich falsch liege.
Dann kaufe ich natürlich auch einen vorgedehnten Satz Saiten bei Dir. :)
 
Dann kaufe ich natürlich auch einen vorgedehnten Satz Saiten bei Dir. :)

Psst... da HD600 immer noch keine Handschuhe bei mir bestellt hat, könnten die Saiten aber als rostiger Stacheldraht bei dir ankommen.
 
Klar, man nimmt eine Seite und ein Stimmgerät. Dann zieht man die Saite, schlägt sie an (oder läßt sie anschlagen, falls man keinen Finger mehr frei hat) und schaut mit dem Stimmgerät, ob man den gleichen Zug hinbekommt wie die Gitarre.

Der TE dehnt die Saite aber nicht, indem er sie an zwei Punkten fasst und insgesamt in die Länge zieht. Er dehnt sie Stückweise durch Druck auf einzelne Abschnitte. Dein Vergleich passt also nicht.

Ich bin ja auch skeptisch hinsichtlich des Nutzens und befürchte eher bei falscher Ausführung Nachteile. Aber da ich nicht sicher sagen kann, wie die Saite sich exakt verhält, hat das Vorgehen des TE halt den benefit of doubt bei mir.

Werde ich doch nicht anbieten... aus Angst vor eingeschlagenen Fensterscheiben.. :)

Meinst Du die Nachfrage ist so groß, dass man dir gleich die Schaufensterscheiben einschlägt? :)
 
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Der TE dehnt die Saite aber nicht, indem er sie an zwei Punkten fast und insgesamt in die Länge zieht.
.. und vor allem kann ich es so auch nicht dauerhaft halten im vergleichbaren Abstand zwischen Brücke und Sattel...:D
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befürchte eher bei falscher Ausführung Nachteile.
Hatte ich bisher nicht. Die Gefahr des Knickens ist dennoch vorhanden aber nach meiner Einschätzung wesentlich geringer als beim Dehnen der aufgezogenen Saite. Im Vergleich braucht man viel mehr Gefühl um den Sitz einer aufgezogenen Saite zu straffen (das ist noch einfach) und dann die Saite selber zu Dehnen. Wenn man Pech hat erfolgen diese Bewegungen gleichzeitig und der Zug beschleunigt sich ruckartig und unkontrolliert. Natürlich bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür aber ich bin überzeugt, dass man da einiges an Dehnvermögen verschenkt. Ich tue nur diesen Vorgang in zwei Vorgänge teilen die sich kräftemäßig besser kontrollieren lassen, somit kann ich besser „an die Kante fahre“. Wenn ich einen Stemmeisen über das Holz führe, achte ich auch darauf, dass er nicht unkontrolliert abgeht.

Nach 10 Jahre des Saitenaufziehen glaube ich nicht, dass man bei der herkömmlichen Methode sich immer weiter vorantastet, eher merkt sich der Körper einen gewissen Sicherheitsabstand. Vielleicht ändert sich das ja noch in den nächsten 20 Jahren. Andererseits bin ich beruflich so gepolt, Arbeiten so zu organisieren, dass sie im Prinzip jeder ausführen kann.

Egal, ist keine Raketenwissenschaft und jeder der sich dafür interessiert kann sich selber ein Bild machen.
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Nachtrag:
Es liest sich so als hätte ich mir vorher groß Gedanken gemacht zum Thema. Dem ist nicht so. Die ursprüngliche Beobachtung, dass die Saite um die Mechaniken nicht gedehnt sein kann hat mich das ausprobieren lassen. Gerade die kritischen Einwände hier im Thread haben mich dazu angeregt genauer hinzuschauen und meine These zu überprüfen. Hierfür ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.
 
Bildschirmfoto 2021-02-18 um 14.56.42.png
Bei der Kraft ReH beginnt eine dauerhafte Streckung, die nicht reversibel ist. Irgendwann ist der Atomverbund dann so "gereckt" (am Ende dieses gezackerten Bereichs (ReH-ReL), dass wieder elastisches Verhalten eintritt.

ich frage mich einfach nur folgendes:
1.) welche Spannung herrscht bei aufgezogenen Saiten zw. Bendings über x Bünde?
2.) bei welcher Spannung liegt die Streckgrenze?
3.) und wie fest kann HD600 ziehen?

meine Vermutung:
a) die Spannung bei aufgezogenen Saiten liegt deutlich unter der Streckgrenze.
b) stimmstabil hat nichts mit einer tatsächlichen Dehnung der Saiten zu tun, sondern wie fest die Saiten an der Mechanik und am Sattel sitzen.
c) insofern ist es egal, wie fest HD600 zieht oder ob man es eben gar nicht macht.
 
@dubbel
-die notwendige Zugkraft, um über die Streckgrenze zu kommen hängt auch vom Durchmesser der Saite ab! —> Gitarren Saiten sind nicht besonders dick und es ist kein Problem, auch eine Saite zum Reissen zu bringen. D.h. der „normale“ Saitenzug liegt im Bereich/aber IMO noch unterhalb der Streckgrenze.
-eine ungereckte Saite ist nicht stimmstabil! Sie dehnt sich und bleibt gedehnt. Das ist aber nur ein Problem bei neu aufgezogenen Saiten. Dehnt man die Saiten kräftig nach dem Aufziehen, ist man schnell damit durch. Macht man das nicht, geben die Saiten erst bei entsprechenden Bendings nach und bleiben verstimmt. Mit der Zeit gibt sich das aber und mit jedem Nachstimmen wird das besser. Vollständig gereckte Saiten verstimmen sich in der Tat nur noch „mechanisch“ oder wg. Temperaturunterschieden.
-so gesehen ist es tatsächlich nicht essentiell, Saiten vorzudehnen. Man muss nur in den ersten paar Stunden etwas häufiger nachstimmen.
 
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genau.

und:
eine ungereckte Saite ist nicht stimmstabil! Sie dehnt sich und bleibt gedehnt. Das ist aber nur ein Problem bei neu aufgezogenen Saiten. Dehnt man die Saiten kräftig nach dem Aufziehen ist man schnell damit durch.
ich glaube bzw. ich hoffe, das jeder, der seine Saiten wechselt, diese auch nach dem aufziehen dehnt.
 
@HD600 Wie lange dauert das Dehnen der 6 Saiten denn eigentlich?
 
Für eine Saite keine Minute.
 
Für alle sechs Saiten keine Minute.
 
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Ich dehne die Saiten nicht mehr von Hand, da es meiner Meinung nach fast nichts bringt.
Zu der Erkenntnis bin ich durch die Strandberg mit fixed Bridge gekommen. Durch Klemmsattel, flache Winkel und optimiertes Material kann da nicht viel nachgeben und da passiert nach dem Aufziehen nicht viel. Aufziehen, stimmen, ein paar Bends auf d,g,b,e minimal nachstimmen fertig. Auch sonst reagiert die Gitarre viel weniger auf Einfüsse wie Luftfeuchtigkeit oder Temperaturunterschiede.
Seit dem gehe ich bei den anderen Gitarren ca. 1,5 Töne über Zielton und wieder runter und das wars.
 
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Hui, das ist mal eine nerdige Diskussion, der ich mich als bekennender Nerd gerne anschließe. Der kleine zwanghafte Anteil in mir hat vor das zu testen. Allerdings finde ich die Methode von @HD600 etwas zu ungenau. Wie wäre es denn, wenn man die Saite mit dem Ballend regulär in der Gitarre fixiert und dann entweder den überstehenden Teil zum Halten benutzt (eindreht als Schlaufe o.ä.) oder mit einer guten Zange daran zieht. Das dabei "zerstörte" Ende wird ja sowieso am Ende abgeknipst. Damit würde man die Saite gleichmäßiger vordehnen, da man ja ansonsten tendentiell die Saite im Verlauf durch die Fingerarbeit ungleichmäßig auf Zug bringt. Wenn man es wirklich wissen will, kann man sogar noch ein Zugkraftmessgerät (Kofferwaage) dran machen und exakt auf z.B. 8 kg bringen.

Ich denke das wird mein nächstes Projekt, das mich vom Üben abhält ;)
 
Wie wäre es denn, wenn man die Saite mit dem Ballend regulär in der Gitarre fixiert und dann entweder den überstehenden Teil zum Halten benutzt (eindreht als Schlaufe o.ä.) oder mit einer guten Zange daran zieht.
Genauso würde ich es nicht machen. Eine Gitarre ist kein Schraubstock.
 
Prospero
  • Gelöscht von C_Lenny
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Genauso würde ich es nicht machen. Eine Gitarre ist kein Schraubstock.
Aber der Zug ist doch der gleiche, bzw. dank nur einer Saite auf Zug weniger als im regulär bespannten Zustand.

Und selbst wenn, wäre dann nicht das Vordehnen in einem Schraubstock (Ballend fixieren) und dann wie oben beschrieben noch "sauberer"?
 
Die Saite klemmt zwischen Zeigefinger und Daumen und macht einen S-förmigen Bogen.
Ich würde das nicht dehnen, sondern eher leicht biegen nennen. So mache ich auch krumme Basteldrähte etwas gerader. Aber ob das bei Saiten mehr bringt als die allerschlimmsten Verdrehungen nach dem Auswickeln zu beseitigen, weiß ich nicht. Ich mach diese Bewegung automatisch, wenn ich die Saite aus der Packung nehme und entrolle - die ist dann immer so ein wenig spiralförmig, wenn man sie runterhängen lässt. Unter "Dehnen" stelle ich mir was anderes vor - aber ich bin ja auch kein Schreinermeister... ;)
 
aber ich bin ja auch kein Schreinermeister...
Ha ha...
das hat garnix damit zu tun.
Ich mach diese Bewegung automatisch, wenn ich die Saite aus der Packung nehme und entrolle
Aber sicherlich mit weniger Kraftaufwand.
Bei mir erfolgt die Dehnung zwischen und Zeigefinger, wobei sich letzterer mit viel Druck zusammenrollt (der Daumen hält nur dagegen indem er von der Hand wegschiebt.
Ist auch egal, Leute. Macht was ihr wollt damit oder auch nicht. :)
 
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