Dehnen der Saiten VOR dem Aufziehen?

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Mangel an Stimmstabilität bei denjenigen, die sein Verfahren nicht anwenden, größtenteils nicht auftritt.

Nun... ich würde lügen, wenn ich die Notwendigkeit des gelegentlichen Nachstimmens grundsätzlich verneinen würde.

Insofern ist natürlich immer Verbesserungspotential da, auch wenn ich gefühlt keinen (problematischen) Mangel an Stimmstabilität empfinde.

Das mögliche Verbesserungspotential löst bei mir aber jedenfalls keinen ausreichenden Leidensdruck aus, um das Verfahren von HD600 zu adaptieren. Ganz subjektiv.
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Wenn du zwei Stunden jammst, wie oft stimmst du nach?

Nachstimmen? Bin ich Streicher?:)

Im Ernst: Das hängt maßgeblich von Gitarre, Songmaterial und Umgebunsvarianten ab. Reicht von garnicht bis vielleicht drei (?) mal.
 
Wenn du zwei Stunden jammst, wie oft stimmst du nach?
Die Notwendigkeit nachstimmen zu müssen, kann ja mehrere Gründe haben: Temperatur Schwankung, Klemmen/Reibung an Sattel/Steg,...
Das kann man nun auch nicht mit Vordehnen eliminieren.

Ohne kräftiges Dehnen der Saiten (ob nun vor oder nach dem Aufziehen...), verlängert sich im wesentlichen nur der Prozess bis die Saiten gereckt sind und in der Hinsicht kein Nachstimmen mehr nötig ist.

Aber letztlich finde ich Saitenwechseln nicht besonders "spannend" oder interessant, sondern dass das eher nervig ist. Daher versuche das ganz auch so schnell und so einfach wie möglich zu gestalten. Mittlerweile dauert bei mir die Neubesaitung einer E-Gitarre vielleicht 15 Minuten und dann sind die Saiten auch schon gereckt (aber eben nach dem Aufziehen...).
Jede Saite da einzeln "durchzunüdeln" und Stück für Stück durch die Finger zu fädeln, mag helfen, ist IMO aber schlicht unnötig. Wahrscheinlich sieht die Saite nach diese Behandlung auch ziemlich "verbogen" aus. Das zieht sich beim Aufziehen zwar alles auch wieder hin, deutet aber auch nicht auf eine "homogene" Streckung und die findet dann abschließend eh erst statt, wenn die Saite aufgezogen ist.
Dann mag das bei beschichteten Saiten auch kein großes Ding sein, aber die Saiten werden so auch erst mal ordentlich komplett und intensiv mit Handschweiß und Talg eingerieben, was bei unbeschichteten Saiten die Korrosion beschleunigen wird.
 
Alles klar.. mit der Korrosion habe ich natürlich nicht gerechnet, vielleicht weil ich sehr trockene Hände habe und dennoch beschichtete Saiten verwende... :D
Somit sind alle meine Thesen hinfällig und wary hatte vielleicht recht mit dem spleenigen Typ... :rofl:

Ich werde wohl damit leben müssen. Amen. :)
 
Einfach Handschuhe beim Saitendehnen anziehen. Aber nicht irgendwelche, sondern die einzigartigen Stringbender Gloves. Die können für eine kleine Schutzgebühr von 28,99 bei mir bestellt werden.
 
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Nicht nötig. Dafür biete ich vorgedehnte Saiten nach patentierter Methode für nur 9,99 € Aufpreis / Satz (7er Sätze kosten mehr).
 
Wenn du zwei Stunden jammst, wie oft stimmst du nach?
Sehr selten bzw. nie in einem Maße, das irgendwie als zeitlich relevant zählen würde oder in einem solchen Maße, dass ich von mangelnder Stimmstabilität sprechen würde, trotz teilweise recht kräftigen FR-Einsatzes.
 
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Danke für die Antwort.
Zeitlich relevant finde ich es auch nicht besonders, weder das Vor-Dehnen noch das Nachstimmen..
Ich habe auch nie von einer mangelnden Stimmstabilität hier gesprochen. Wenn ich sowas feststelle, gehe ich eher den Sattel an. Es ging mir nur um eine Optimierung die ich seit zwei Jahren praktiziere und von der ich glaube, dass sie mir Vorteile bringt.
 
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(...)Ich glaube ohnehin, dass weniger die Dehnung der Saite als die Beseitigung von Spiel an Mechaniken und Brücke relevant für die positive Auswirkung des Saitendehnens ist. (...)

Das entspricht auch meiner mehr als 30-jährigen Erfahrung mit Saitenaufziehen und -stimmen.

Jetzt, nachdem ich diesen Thread gelesen habe, überlege ich, ob es sich bei mir um eine Bildungslücke handelt, die ich schleunigst schließen sollte, oder ob es sich bei dem Saitendehnen um esoterische Gespräche und besondere Zuwendung, die manche Saiten benötigen, handelt. :gruebel:

Gruß, Bert
 
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Na ja, eine Bildungslücke ist das hier nicht. Ist ja kein gesichertes Wissen, nur mein persönlicher Eindruck der letzte zwei Jahre. Wenn du davon ausgehst, dass es beim Dehnen nur darum geht, den Sitz der Saite auf der Gitarre zu straffen, kannst du es einfach überlesen.

Wenn jedoch die Dehnung der Saite selber für dich irgendeine Relevanz hat, kannst du dich fragen, wann der optimale und effektive Zeitpunkt für eben diese Dehnung wäre.

Egal welche Antworten du dir gibst, du kannst sie berücksichtigen oder vernachlässigen, je nach Lust und Laune.

Hoffe ich konnte dir damit helfen. :D

PS: Ich für meinen Teil werde demnächst meiner Gretsch einen Knochensattel spendieren und werde dem Gitarrenbauer meines Vertrauens vorgedehnte Saiten zum aufziehen geben. Auf den Blick bin ich jetzt schon gespannt.. :D
 
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Interessant.

Dachte ich wüsste alles über Stahl aber hier lernt man immer wieder was dazu.

Bei Raumtemperatur ist das ja auch nicht so. Da existiert nur elastische Verformung. ;)

Den Hochtemperaturbereich, in dem Kriechen bei Stahl vorkommen kann, erreicht man beim Gitarrespielen eher selten.

Aber es ist echt interessant was hier im Board alles so mal eben rausgehauen wird. :D
 
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:D
 
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Mir ging es jetzt nicht darum etwas hier rauszuhauen in dem Verständnis, dass es so sein muss. Vielleicht übersehe ich auch etwas oder interpretiere meine Erfahrung falsch. Vielmehr ist meine Fragestellung ob daran was dran sein könnte bzw. ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
 
Vielleicht übersehe ich auch etwas oder interpretiere meine Erfahrung falsch
Wenn Du wirklich die Kraft hättest mit Deinen Händen Stahlseiten zu dehnen, dann hättest Du Dir längst dabei die Finger abgeschnitten.
Und dann wird es echt blöd mit dem Gitarrespielen ;)
 
Dann mag das bei beschichteten Saiten auch kein großes Ding sein, aber die Saiten werden so auch erst mal ordentlich komplett und intensiv mit Handschweiß und Talg eingerieben, was bei unbeschichteten Saiten die Korrosion beschleunigen wird.
Ist das nicht egal, wenn man eh vor jedem Konzert neue Saiten aufzieht (wurde mir von einem Profimusiker so erzählt – da ich nur Nylon spiele, hab ich das nicht nachgemacht).
 
Ich glaube ohnehin, dass weniger die Dehnung der Saite als die Beseitigung von Spiel an Mechaniken und Brücke relevant für die positive Auswirkung des Saitendehnens ist.

Das ist nach meiner Erfahrung auch der Fall. Ich dehne Saiten nach dem Aufziehen, um eben dieses Spiel rauszubekommen. Anstatt VOR dem Aufziehen Saiten zu dehnen zu versuchen, würde ich eher empfehlen, den Saitenwechsel an sich sauber hinzubekommen. Da liegt - zumindest habe ich das für mich in den letzten 35+ Jahren gelernt - der größte "Schlupf".

Qualitativ gute Mechanik (muss nicht locking sein) in Kombination mit der Fähigkeit, eine Saite richtig aufzuziehen (maximal 1,5 Wicklungen auf dem Schaft), und man kann sich den Hokuspokus sparen. Gescheit gekerbter Sattel mit möglichst wenig Reibung schadet auch nichts.

Nylonsaiten ausgenommen.
 
Wenn Du wirklich die Kraft hättest mit Deinen Händen Stahlseiten zu dehnen, dann hättest Du Dir längst dabei die Finger abgeschnitten.
Woher kommt dieser Spruch?
Aus profunden Kenntnissen der Metallverarbeitung oder nur mangelndes Vorstellungsvermögen eines Sesselfurzer? Will dich jetzt nicht dumm anmachen aber du stellst mich hier als Lügner hin. Vielleicht hast du auch nur nicht den Thred durchgelesen...:nix:
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Ist das nicht egal, wenn man eh vor jedem Konzert
Bin kein Profimusiker aber gerade bei frisch aufgezogenen Saiten vor dem Konzert sehe ich in der Methode ein Vorteil
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würde ich eher empfehlen
Danke für deine Tipps. Ich kann Saiten wechseln und meine Sättel sind optimal geschliffen. Sogar günstigere Mechaniken können oft Prinzipbedingt nicht zu einer Verstimmung führen.

Über 30-jährige Erfahrung beim Gitarrenspielen lassen mich jetzt zu diesem Thema nicht voller Ehrfurcht erstarren. Ich argumentiere hier auch nicht mit meiner handwerklichen Erfahrung. Es ist nur eine Beobachtung die ich so gemacht habe und man kann dafür offen sein oder auch nicht. Das geht auch ohne mir ein Blödsinn zu unterstellen.
 
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Ich habe in voller Länge eine Elixier Optiweb in 26er Stärke zwischen Zeigefinger und Daumen gedehnt und habe den Test mit einer 36er Saite wiederholt. Bei beiden erhalte ich eine Verlängerung der Saite im Millimeterbereich (nicht Zehntel). Dieses Ergebnis (was ich garnicht so eindeutig erwartet hatte) bestätigt mir, dass ich die Saite locker mit den Fingern dehnen kann. Das wiederum bedeutet für mich auch, dass ich - wenn ich vor dem aufziehen der Saite dehnen - auch Bereiche der Saite dehnen kann, die ich sonst - bei aufgezogener Saite - nicht dehnen kann (z.B. in den Windungen der Mechaniken).

Wenn das so ist und die Saitenlänge unterscheidet sich um Millimeter, dann ist wohl an der Dehngeschichte tatsächlich was dran, und das kann ja dann auch jeder selbst ausprobieren und selbst messen.
Jetzt einfach zu sagen "das stimmt nicht", ohne dass man das mal selbst ausprobiert hat, was bereits jemand anderes erfolgreich durchgeführt und verifiziert (gemessen) hat, scheint mir ziemlich voreingenommen!
Ich könnte mir vorstellen, dass gerade bei den gewickelten Saiten tatsächlich ein gewisser Spielraum für problemloses Dehnen vorhanden ist, das ist ja kein massiver und homgener Draht, sondern eine Art Spule die um einen dünneren Draht gewickelt ist.

Von der anderen Seite betrachtet, also wenn die eigentliche Saitendehnung NICHT möglich ist und tatsächlich alles, was man auf der Gitarre so dehnen kann, aus den Wicklungen, Befestigungen und Führungen der Saiten kommt,
wie locker und schlabbrig müsste denn das alles bitteschön sein, damit daraus eine Tonhöhenänderung resultiert, wie man sie jedesmal vorfindet, wenn man neue Saiten aufzieht - und zwar auch bei korrekt eingefädelten Enden, optimal gewickelten Mechaniken (oder gar Locking tunern) und bestens gängigen Sätteln?
Da hat man doch am Ende, also bis eine Saite stimmt und die Stimmung auch hält, bestimmt eine halbe Windung nachgezwirbelt... und das soll alles aus Wicklung, Sattel und Brücke kommen?
Also, da finde ich die "Dehnbarkeit" von Saiten tatsächlich plausibler.
 
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Danke für deine Tipps. Ich kann Saiten wechseln und meine Sättel sind optimal geschliffen.
Gern.
Über 30-jährige Erfahrung beim Gitarrenspielen lassen mich jetzt zu diesem Thema nicht voller Ehrfurcht erstarren.
Das war auch gar nicht meine Absicht, denn ich schrieb ...
Da liegt - zumindest habe ich das für mich in den letzten 35+ Jahren gelernt - der größte "Schlupf".

Das geht auch ohne mir ein Blödsinn zu unterstellen.
Ich kann nicht erkennen, wo ich das getan hätte

Abschließend: Ich habe dich gar nicht persönlich angesprochen, sondern auf den Beitrag von @wary reagiert.
 
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