Dehnen der Saiten VOR dem Aufziehen?

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Nein. Das ist Humbug, oder von mir aus auch Voodoo.
 
Zu dem Video, dem versifften Arbeitsplatz, dem Öl-Geschmiere usw. sage ich mal nichts...

Professionell versiffte CS Gitarre auf professional versifftem Arbeitsplatz - macht doch Sinn
 
Professionell versiffte CS Gitarre auf professional versifftem Arbeitsplatz - macht doch Sinn
Mit dem Vorführer kann Olli machen, was er will, aber über den Platz gehen dann auch vorher unverkratzte Kundengitarren. Aber wir kommen vom Thema ab...
 
Jedoch erst wenn die Saite schon aufgezogen ist, kann man so viel Kraft aufbringen, dass die Saite bis über die Streckgrenze vorgedehnt werden kann.
Das ist notwendig, um die Atomgitterstruktur in eine Form zu bringen, dass sie sich die Saite „elastisch“ verhält und nach einer Dehnung auch wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehrt und nicht mehr (nur) plastisch verformt.
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..völlig serious!
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Diese Graphik beschreibt das Dehnungsverhalten von Stahl. Bei der Kraft ReH beginnt eine dauerhafte Streckung, die nicht reversibel ist. Irgendwann ist der Atomverbund dann so "gereckt" (am Ende dieses gezackerten Bereichs (ReH-ReL), dass wieder elastisches Verhalten eintritt.
 
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Irgendwann ist der Atomverbund dann so "gereckt" (am Ende dieses gezackerten Bereichs (ReH-ReL), dass wieder elastisches Verhalten eintritt.

Für Gitarristen reicht diese Erklärung völlig aus, aber erzählt das nicht in dieser Form dem nächsten Stahlwerker.

PS: Nein, ich dehne die Saiten nicht vor dem Aufziehen. Ich mach das immer danach.
 
@Uhu Stick ... das ist immer das Problem bei einer didaktisch notwendigen Reduktion. :tomatoes:
 
Ich dachte auch schon an sowas, aber ich hab bis jetzt auch immer erst nach dem Aufziehen gedehnt.
Aber ob sich beim Vorher-Dehnen tatsächlich was tut, muss sich ja dann auch einfach messen lassen (wenn die Saiten schon aufgezogen sind, ist das eher schwierig).
Also, wie lang sind die Drähte wenn sie frisch aus der Packung kommen und wie lang sind sie wenn sie gedehnt wurden?
(Ich schätze schon, dass sich das, wenn es denn passiert, auch im messbaren Millimeterbereich bewegen wird.)
 
Hör ich in 40 Jahren zum ersten Mal. Sobald ich alle alle guten Gitarrenparts der Welt begeisternd spielen kann und 8 Platin-LPs geschrieben habe, beschäftigte ich damit.
 
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Was der Bauer nicht kennt... :)
 
Aus meiner Sicht kann man das als sinnlos aussortieren, aus Gründen, die hier schon genannt wurden. Selbst, wenn ich es für sinnvoll hielte, wäre die Priorität gleich mit der, das Garagentor vom Nachbarn zu streichen.
 
Was denn genau, das Dehnen der Saiten nach dem Aufziehen? Muss man ja nicht, man kann sich die erste Woche nach dem Aufziehen auch einfach schwer machen ;)

Das, was Thema dieses threads ist. Das "VOR" steht sogar in Großbuchstaben dort.
 
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Das, was Thema dieses threads ist. Das "VOR" steht sogar in Großbuchstaben dort.
Und im Thread selbst wird das Dehnen an sich thematisiert, sogar in lustigen kleinen und auch großen Buchstaben. Den Kontext eines Kommentars deutlich zu machen, ist schon nicht verkehrt ;) Inhaltlich bin ich voll bei Dir :great:
 
Keine Ahnung, was das soll.
 
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Also, wie lang sind die Drähte wenn sie frisch aus der Packung kommen und wie lang sind sie wenn sie gedehnt wurden?
(Ich schätze schon, dass sich das, wenn es denn passiert, auch im messbaren Millimeterbereich bewegen wird.)
ich glaube nicht.
die "normale" saitenspannung ist doh um ein mehrfaches unter der Streckgrenze.

Jedoch erst wenn die Saite schon aufgezogen ist, kann man so viel Kraft aufbringen, dass die Saite bis über die Streckgrenze vorgedehnt werden kann.
Das ist notwendig, um die Atomgitterstruktur in eine Form zu bringen, dass sie sich die Saite „elastisch“ verhält und nach einer Dehnung auch wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehrt und nicht mehr (nur) plastisch verformt.
Wann man das macht ist ziemlich egal, aber man muss es machen, um Stimmstabilität zu erreichen.
die Saitenspannung bewegt sich doch im elastischen Bereich.

das dehnen (nach dem aufziehen) verändert ja nichts im molekularen Bereich, sondern auf der absoluten Makro-ebene, d.h. wie fest die Wicklungen an der Mechanik liegen und wie gut der sitz auf den Saitenreitern verdichtet wird.

ich muss mal suchen - es gab einen Hersteller, der angaben gemacht hat zur Spannung verschiedener Saiten.
 
Sorry Leute ich lasse gerne hier jedem seine Meinung. Meine Meinung zum Thema hat sich soeben bei einem praktischen Test gefestigt.

Ich habe in voller Länge eine Elixier Optiweb in 26er Stärke zwischen Zeigefinger und Daumen gedehnt und habe den Test mit einer 36er Saite wiederholt. Bei beiden erhalte ich eine Verlängerung der Saite im Millimeterbereich (nicht Zehntel). Dieses Ergebnis (was ich garnicht so eindeutig erwartet hatte) bestätigt mir, dass ich die Saite locker mit den Fingern dehnen kann. Das wiederum bedeutet für mich auch, dass ich - wenn ich vor dem aufziehen der Saite dehnen - auch Bereiche der Saite dehnen kann, die ich sonst - bei aufgezogener Saite - nicht dehnen kann (z.B. in den Windungen der Mechaniken).

Dieser heutige Test bestätigt mir auch die Beobachtung die ich in den letzen Wochen gemacht habe: Ich habe bei zwei Gitarren einem Knochensattel vom Fachmann machen lassen und in beiden Fällen Optiwebs zum neu aufziehen mitgegeben. Hinterher habe ich mich geärgert, weil ich gemerkt habe, dass beide Gitarren weniger Stimmstabilität aufweisen (auch nachdem ich die aufgezogenen Saiten gedehnt habe). Das hat mich überhaupt auf das Thema aufmerksam gemacht bei dem mir dann einfiel, dass ich ja sonst auch immer vor dem Aufziehen dehne.

Ich will das jetzt hier nicht als allgemeingültig postulieren und auch niemandem davon überzeugen. Mir reicht schon, eine Bestätigung gefunden zu haben, dass meine Vermutung richtig war (und weil ich ein fauler Sack bin der gerne weniger nachstimmt) . So werde ich auch in Zukunft meine Saiten vor dem Aufziehen dehnen und einen Vorteil für mich darin erkennen. Dabei geht es mir auch nicht nur, um die Dehnung der sonst - im aufgezogen Zustand - gesperrten Bereiche der Saite, ich glaube darüber hinaus, dass eine Zentimeterweise Bearbeitung durch die Finger ein besseres Dehnen der Saite selber ermöglicht, da dadurch gleichmäßiger gedehnt wird. Danach dehne ich nochmal im aufgezogenen Zustand um den Sitz zu straffen.

Warum jetzt wissenschaftliche Ergebnisse meine These nicht bestätigen, kann ich nicht sagen. Ich bin kein Wissenschaftler, nur Schreinermeister der es gewohnt ist, mit verschiedenen Materialien handwerklich umzugehen und auch einen Zollstock im ca. Zehntel-Bereich ablesen kann. Eine Möglichkeit woran das liegen könnte: Bei der Betrachtung vom Dehnungsverhalten von Stahl wird von einem homogenen Stoff ausgegangen. Vermutlich ist der Aufbau von Saiten nicht so homogen. Na ja, vertiefen möchte ich das jetzt hier nicht, mir geht es mehr um den praktischen Wert.

So ist mein heutiger Test auch als persönliche Bestätigung zu verstehen und nicht als wissenschaftlicher Beweis. Letzteres überlasse ich gerne den Wissenschaftler und Leute die vor Gericht stehen. Dennoch wollte ich die gemachte Erfahrung hier mit euch teilen und war auch gespannt, wie andere zu diesem Thema stehen.

In diesem Sinne, Danke für das Mitmachen und bleibt locker! :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ok... Also du müsstest an die 57-60Newton aufbringen, das Äquivalent eines ~6 Kilo schweren Körpers an der Saite aufhängen, um die selbe Spannung zu erzeugen, die sie später ungefähr haben wird. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und zweifle an, dass das mit Daumen und Zeigefinger wirklich aufgebracht werden kann
Habe das jetzt auch mal nachgemessen. Habe versucht die Handhaltung so zu führen wie ich es beim Saiten-Dehnen mache und komme auf 7,8 KG wenn ich fest drücke. Dann habe ich nur soviel Kraft aufgewendet wie ich es gefühlt beim Saitendehnen mache und komme auf Werte zwischen 5,8 und 6,4 Kg.
 
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Ick versteh' nur Bahnhof :eek: Du nimmst also eine neue Saite aus der Verpackung, hälst die einmal am Ballend und am anderen Ende jeweils mit Daumen und Zeigefinger und ziehst dran?
 
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