Akkordeon-Übungsfrust

  • Ersteller eifelkrainer
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Oftmals geht es auch nach einem Tag Pause deutlich besser.
Seit ich mich nebenbei auch mit den Ergebnissen der Hirnforschung beschäftige und einschlägige Forscher interviewt habe, weiß ich, dass diese Erfahrung ganz einfach einen biologisch-physiologischen Grund hat, nämlich, dass die Neuronen einige Zeit brauchen, um die Synapsen wachsen zu lassen, die letztlich dafür verantwortlich sind, dass wir überhaupt etwas lernen können. Deshalb empfehlen die Fachleute, den Lernstoff, gleich ob es sich um eine neue Sprache oder um ein Musikinstrument handelt, vor dem Schlafengehen zu üben, und nicht etwa nach dem Üben noch einen Krimi zu gucken. In der Nacht hat dann das Gehirn Zeit, die neu gewonnen Eindrücke zu verarbeiten und zu festigen. Ich habe diese Erfahrung auch schon selbst gemacht und handle nach dieser Empfehlung wenn ich ein neues Stück in Arbeit habe. Außerdem sind 2 - 3 mal 20 Minuten effektiver als 1 1/2 Stunden am Stück.
 
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Hallo beltunaplayer,
hier sehen wir wieder dass Theorie und Praxis zweierlei Dinge sind. Deine Erfahrung, kurz vor'm Zu-Bett-Gehen etwas ein-zu-üben, und dass sich das dann besonders gut im Hirn synapsiert, oder wie man das nennt, widerspricht genau dem, was ich bei mir festgestellt habe. Ich spiele oft vor dem Schlafen-gehen, ich betone, ich spiele. Irgend etwas, das ich schon kann. Üben, bzw. etwas Neues einüben kann ich zu der Tageszeit nicht. Der Grund : ich bin dann zu müde ! Meine Konzentration ist dann nicht mehr da, und folglich fehlt dann auch der Spass an der Freud'. Wenn dann weniger gelingt, kann sich auch weniger einprägen, oder es prägt sich gar was Falsches ein. Also, derart Ratschläge sind immer mit einer gewissen Skepsis anzunehmen, möglich dass es da individuell Unterschiede gibt. Was das richtige Üben angeht, ist meiner M. nach schon alles gesagt : langsam und immer wieder ohne Fehler üben. Das erfordert schon eine gute Konzentration, damit keine Fehler passieren und sich dann auch nicht einprägen können.

Viele Grüße : Chroma
 
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Also, derart Ratschläge sind immer mit einer gewissen Skepsis anzunehmen, möglich dass es da individuell Unterschiede gibt.
Das stimmt. Jede(r) muss für sich herausfinden, welche Methode für sie / ihn die beste ist. Aber trotzdem: Einfach dranbleiben!!
 
Hallo Leute,
die Zeit vergeht und schon sind wieder ein paar Monate seit dem letzten Beitrag in diesem Faden vergangen. Es gibt immer verschiedene Meinungen zu ein und dem selben Thema. Ob es nun fehlerhaft gespielt wird, aber dennoch gut vorgetragen wird - oder andersherum , fehlerfrei aber schlecht vorgetragen wird. Solange wie einem Spieler seine Fehler selbst auffallen, oder auch erst nachdem jemand ihn darauf hinweist, hat er bzw. sie kein Problem. - Dieses Stück ist dann eben noch nicht fertig. Da muss dann eben noch was verbessert werden, und zwar so lange bis es ihm o. ihr selbst gefällt. Mehr ist hier nicht zu machen.
Da gibt es aber noch die andere Sorte von Musiker, nämlich die, welche ihre Fehler gar nicht bemerken. Hier oder da mal eine falsche Note meine ich jetzt nicht. Schlimmer ist ein schlechter Vortrag. Gesamtes Tempo, Dynamik oder Timing. Um das zu beurteilen, muss man aber schon kompetent sein. Viele Hobbymusiker sind es aber nicht. Deshalb sage ich, wenn ich danach gefragt werde lieber : 'gefällt mir', oder auch, 'gefällt mir eher nicht'. Weil ich weiss, oder auch merke, dass es Anderen gefällt.
Heute weiss ich als Hobbymusiker dass Übungsfrust kein Problem ist. Wenn mich meine Fehler stören, ist etwas nicht in Ordnung. Dann muss das verbessert werden, und zwar solange bis es verschwunden ist, oder mir gefällt. Wie, das der/die Einzelne macht : siehe oben.

V.G. Chroma
 
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Dein Text hat meine Fantasie angeregt, denn


Es gibt auch solche, die Fehler machen oder unmusikalisch spielen und mit sich so im Reinen sind, dass es andere auch nicht stört.

Und dann muss man noch unterscheiden, ob derjenige es absichtlich falsch macht um falsch zu sein, oder absichtlich falsch macht und es für das Richtige verkauft.
Und die, die es nicht merken wie Du schreibst, es aber für sie kein Problem ist und trotzdem überzeugen können.
Und die, die es irgendwie merken, es aber nicht besser können oder können wollen, und trotzdem überzeugen.

Blöd ist halt immer nur, wenn sie selbst nicht überzeugt sind.
Das kann ein falscher Eindruck sein, denn es ist besser als derjenige denkt, oder es ist nur deshalb nicht gut, weil er nicht selbst überzeugt ist, obwohl es gut ist.
Oder schlecht.

🤠

Am seltensten ist es absichtlich und wissentlich gut.

Eine gute Diskussionsgrundlage über Stilentwicklung unter Einbeziehung von Übungsfrust.

Man könnte das auch grafisch als verzweigte Pyramide darstellen.

Mit Kippelementen - Frust oder Wut kann lähmen oder beflügeln.
Aufgabe des Ziels kann Kapitulation oder Gewinn sein.


🤔

Stellt euch vor, der Text wäre auch noch gegendert...
 
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Die Pyramide ...
Dann wäre die Genderei umgekehrt:
"als verzweigte(r) Pyramid(e)" :)
 
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Stellt euch vor, der Text wäre auch noch gegendert...
also: der/die Text/in ... Es gibt Dinge auf der Welt, die machen das Leben definitiv nicht einfacher...aber nerviger...


Manchmal lauert der Frust aber auch wo ganz woanders....


Eben zurückgekommen von einem Akkordeonwochenende in Klingenthal. Komme in meine Wohnung und was seh ich als erstes: Meine Notentasche... Steht genauso brav dort, wo ich se hingestellt (und vergessen) hatte...

Erster Frust in K-Thal, nachdem ich am Ankunfttag nicht mehr gespielt hatte, dann aber am nächsten Tag kurz überlegte, wo ich denn mein Notentasche abgestellt habe...mir dann einfällt, dass ich mich auch nicht erinnern kann, dass ich die überhaupt eingeladen habe :bang:... und nochmals n paar Gedanken später die Erkenntnis, dass dieses Wochenende dann wohl auswendig spielen angesagt ist...

Ok- wird spannend! ... ich kenn mich ja ... ab und zu verlässt mich mein Gedächtnis :nix:

Aaaalso kurz in mich gegangen, welche Stücke laufen sicher auswendig (war ne kurze Liste.. aber immerhin...) und welche Stücke laufen praktisch auswendig (das sind schon deutlich mehr)... Und dann gings los : Konzentrieren, was kommt in dem Stück wo vor, in welcher Reihenfolge und losgehts...

Und dann erstmal die freudige Feststellung: das eine oder andere Stück lief ja bis auf ein paar Irritationen durch bis zum Schluß. -> Große Erleichterung und große Freude (vielleicht wirds ja doch noch was mit dem Auswendig spielen?:gruebel:)

Aber dann die niederschmetternde Wahrheit: Nachdem manche Stücke zwei drei mal auswendig durchliefen, dann doch irgendwann der Aussetzer im Kopf... Faden verloren, Anschluss verpasst... keine Ahnung mehr wie s weitergeht! :redface::bang::guilty:


Ich hab versucht das einfach zu ignorieren .. hilft ja nix.. aber irgendwann kommt der Frust dann halt doch, wenn man feststellen muss, dass der Kopf einfach nicht stabil genug funktioniert was auswendig spielen angeht.... Ja, doch, da war ich schon ziemlich frustriert, muss ich ganz klar sagen!

Keine Ahnung , wie das die anderen schaffen, dass se ganze Notenbücher auswendig spielen können... bei mir mit dem Kopf wird das wohl nix mehr weden. Und genauso wenig kann ich sagen, wie das gekommen ist, dass ich ein paar wenige Stücke auswendig spielen kann... das meiste aber nicht.

Mittlerweile könnte ich auch schon ein paar Bücher rausgeben mit Tipps zum auswendig spielen - ich kann euch gar nicht sagen, was ich schon alles ausprobiert habe... aber alles mit sehr wackeligem Erfolg... Ich werd wohl bei Noten bleiben... aber es hat mich schon gewaltig geärgert, dass ich Stücke die ich an sich sicher spielen kann, nicht auswendig auf die Reihe kriege!

aaaarggghhhh! :bang::evil::bang:
 
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Eigentlich ein interessantes Forschungsfeld. Warum sollte das bei Dir nicht klappen?

Du könntest Bücher mit Tipps heraus bringen und hast alle probiert?

Auf anderen Gebieten hast Du ganz offensichtlich keine Schwierigkeiten Dir etwas zu merken. Also kann es nur ein veränderter Zugang sein.

Es wäre wieder einmal ein deutlich psychologisch geprägter Austausch, der im Unterricht eine Rolle spielen würde, neben rein technischen Tipps.

Hörst Du Deine Stücke nachts oder bei irgendwelchen anderen Aktivitäten im Kopf weiter?
 
Hörst Du Deine Stücke nachts oder bei irgendwelchen anderen Aktivitäten im Kopf weiter?
ja klar ... aber auch hier ist das Problem dass an ein paar Stellen eine Entscheidung vorkommt, wie es denn dann weitergeht und da verspult es mich gerne. Entweder biege ich dann falsch ab und komme in eine Endlosschleife ode in eine Sackgasse. Manchmal kommt s auch einfach vor dass es bis zu einer bestimmte Stelle geht und dann ist ab da dann einfach ein Stück weißes Blatt in meinem Kopf. Wär s immer an der gleichen Stelle, dann könnt ich das ja konkret angehen... aber es kann an nahezu jeder Stelle passieren.:nix:

Ich hör meine Stücke auch oft im Kopf durch , oder überlege mir Solis für Jazz Stücke. Nur das ist dann alles sehr "fragil" im Kopf und zerfällt, wenn ich das dann in echt ausprobieren will, sobald ich mich verspiele die falschen Töne treffe etc. Eins der Probleme ist dabei dass ich mir da nicht nur einen oder zwei konkrete Töne merken kann, sondern eigentlich immer mindestens ein kurzes Stück einer Sequenz brauche.

Und wie ich schon im vorherigen Post geschrieben habe - es ist ja durchaus so, dass die Stücke ab und an auch mal komplett klappen...und dann von jetzt auf sofort eben auch mal nicht mehr...manchmal klappts dann nach erneutem ansetzen, manchmal komme ich aber danach auch nciht wieder in die Spur zurück.

Du könntest Bücher mit Tipps heraus bringen und hast alle probiert?
naja.. das war natürlich eine Metapher... Natürlich habe ich sicher nicht alle Möglichkeiten ausprobiert (wer kennt die schon alle?) aber es waren schon etliche Ansätze... bis hin zu jeder Note sich er einzeln und nacheinander versuchen zu merken. Letzteres hat z.B. regelmäßig dazu geführt dass irgendwann immer die Noten in meinem Kopf anfingen zu tanzen ... und dann natürlich nichts mehr zusammenpasste

Das hat dann schlussendlcih dazu geführt., dass ich halt einfach Noten als Rettungsanker nehme, damit ich weiß wo s weitergeht wenns im Kopf grad aussetzt...aber wie schon gesagt... ab und an kommts auch vor, dass sich ein Stück aus welchen Gründnen auch immer im Kopf so hängengeblieben ist, dass ich das auswendig spielen kann. ... Aber auch da ists dann so, dass ich nicht nebenher noch diverse Fragen beantworten könnte ( manche können das ja auch ). Auf s Stück fokusieren muss ich mich auch da... und wenn mich dann im Stück irgendwer irgendwas fragt, dann muss ich dessen Frage schlicht erstmal ausblenden und unbeantwortet lassen...aber auch da passierts manchmal, dass mich diese "Störung" aus dem Konzept bringen kann...

:nix:
 
@maxito Ich kann dein Problem absolut nachvollziehen. zwar bin ich ein kompletter Auswendigspieler- ABER es gibt ein paar bestimmte Stücke, die sich mir einfach nicht einprägen wollen, obwohl sie an sich einfach sind.
Ich beschreibe mal einfach, was in mir vorgeht, wenn ich was spiele:
zunächst ist das Stück klanglich komplett im Kopf, inclusive aller Stimmen. Ich weiß was wann wie klingt. Würde ich den Ton nicht spontan treffen, könnte ich ihn singen (oder innerlich tönen lassen) hätte ich das nicht, könnte ich nix auswendig spielen.
Dann kommt dazu, dass ich motorische Muster eingeprägt habe. Das ist weitgehend unbewusst und läuft quasi von selbst.
Als drittes merke ich mir (allerdings inkomplett) bestimmte Merkmale: Tonart oder Harmoniewechsel, Schlüsseltöne (besondere Töne, Abweichungen vom Normalen)

Wenn ich ein neues Stück übe, dann gehe ich so vor: Ich spiele einen Part von etwa 4 Takten von Noten ab und tu das genau so oft, bis ich es im Ohr habe (in der regel ein paar mal reicht) - ab dann lege ich die Noten weg und übe ich diesen Part so lange, bis sich die Motorik eingeprägt hat. Das kann mal länger mal kürzer dauern, je nach Neuigkeitsgrad der Bewegungen. Ich gehe erst dann weiter, wenn der Part absolut sicher sitzt und ich ihn jederzeit abrufen kann. Dann das nächste Teil. Ich merke dabei, wenn sich was motivisch wiederholt und das hilft mir beim Einprägen insgesamt.
immer wieder spiele ich den bisherigen gesamten Part und überprüfe, ob ich irgendwo hänge. Wenn ja, dann muss das zuerst weg, bevor ich weiter mache.
... Irgendwann ist das ganze Stück dann durch. Ab dann fängt für mich das eigentliche Üben an: Artikulation, Gefühl etc etc etc.
Jedenfalls habe ich bei all dem nur eine sehr kurze Zeit Noten vor Augen gehabt. Ich vergesse auch irgendwann, wie die Noten aussehen.
Wenn ich ein Stück also "kann", dann entweder auswendig oder gar nicht.

Nun zum Problem: Einfachere Stücke verleiten mich dazu, sie nicht so zu üben, sondern sie eigentlich gleich vom Blatt zu spielen. Einfach weils geht. Hier habe ich sehr oft das Problem, die intensive Einprägung s.o. nie gemacht zu haben und bin dann ebenfalls von Noten abhängig. Abhilfe WÜRDE schaffen, wenn ich einfache Stücke nach Strukturen und Stufen lernen würde. (Also in der Weise: beginnt mit Stufe I, dann IV, dann ii (moll), dann V7, dann .... und Starttöne in Zahlen merken würde: also Beginnt mit 3 (der Skala) ... ich weiß das aber hab grad erst angefangen mir diese Methode anzueignen und bin oft nicht konsequent genug, das routinemäßig zu tun, höchstens es fällt mir grad so in den Schoß :) Meine Baustelle ....

Kannst du beschreiben, was sich bei dir abspielt, WENN es klappt? Also wie hast du es dir dann gemerkt? (auditiv, visuell/ Notenbild, Merkmale, musikalische Struktur, ...) Es gibt ja unterschiedliche Lerntypen und man müsste rausfinden, auf was man am effektivsten zurückgreifen kann (bei mir ist es Gehör, gefolgt von Motorik)
Ziel wäre es theoretisch, sich mehrere Dinge einzuprägen und bei Ausfall von einem dann auf andere zurückgreifen zu können. (Beispiel: klanglicher verlauf ist "weg", aber ich weiß, es kommt der fünfte Finger auf der Septime oder auf dem c'' oder es geht hier mit D7 weiter ......)

Was mir bei all dem auffällt: ich behalte Stücke umso besser, je jünger ich war, als ich sie begann zu spielen :( :( Also wenn ich Stücke auf meiner Jugendzeit "auspacke" sind die innerhalb kurzer Zeit voll da. Packe ich ein viel intensiver geübtes Stück aus, das ich vor 3 Jahren begann und auch beherrschte, dann isses erst mal nicht da und ich brauch mehr Mühe, um es abzurufen. Ich führe das darauf zurück, dass man in jüngeren Jahren biologisch bedingt Bewegungsabläufe besser abspeichert als ab dem jungen Erwachsenenalter. An der Häufigkeit kann es nicht liegen, da ich auch später sehr häufig geübt habe aber die älteren Stücke trotzdem besser abgespeichert sind.

Fazit: Wenn unsereiner Stücke abspeichern will, kommt man um ein analytisches Erarbeiten kaum drumherum: Das heißt: Stücke nicht nur nach Gehör und morotisch / visuell merken, sondern auch nach Logik und musikalischen Merkmalen/ Struktur/harmonische Verläufe. Als JUNGER Mensch braucht man das nicht so. Und es bedarf einiger Überwindung, um das einzusehen (bei mir) und sich diese zusätzliche Mühe zu machen. Gerade wenn man gewohnt ist, dass es immer geflutscht hat.
Allerdings ist diese "zusätzliche Methode" wiederum ein Riesengewinn. Man bildet Zusammenhänge, die einem ermöglichen, immer freier zu spielen und auch mal Varianten zu bauen (spontan) - je sicherer einem diese Zusammenhänge klar sind, um so cooler spielt es sich dann. Das mündet dann in freie Improvisation.

Anhang:
Ich stelle fest, dass es Spieler gibt, die dieses analytische memorieren recht früh gelernt haben und sehe Riesenvorteile bei denen. Deshalb versuche ich bei meinen Schülern (die ich seit kurzem habe) dies zu vermitteln. Was ja für mich auch eine perfekte Übung ist. Ich merke dann z b bei Weihnachtsliedern, warum mir als Kind diese oder jene Passage immer so gut gefallen hat, oft waren es Substitutionen in der Art Emoll statt Gdur- Akkord etc etc, die so "feierlich" wirken. Dann merkt man, dass so etwas generell mal angewendet kann und schwupps beginnt man, mit den Lieder regelrecht zu spielen, auch auf Anfängerniveau. Und Nebeneffekt: man merkt sich das ganz anders und recht effektiv.
 
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Danke dass Du mir den Schreibaufwand erspart hast, denn fast alles wollte ich später heute auch genau so schreiben.

Allerdings war mir dieser Aspekt besonders wichtig:
Würde ich den Ton nicht spontan treffen, könnte ich ihn singen (oder innerlich tönen lassen) hätte ich das nicht, könnte ich nix auswendig spielen.

Das interessiert mich gerade bei Dir @maxito .
Verschiedene Stücke haben auch verschiedene Ansprüche, also wenn man polyphonen Bach spielt, kennt man auf jeden Fall immer eine Stimme, das muss aber nicht komplett die gleiche sein. Die Konzentrationslinie springt zwischen den Stimmen hin und her. Und wenn die Motorik irgendwo versagt, dann braucht man genaue Kenntnis aller einzelnen Stimmen inclusive Fingersatz und vorher / nachher Zusammenhänge.
Das ist wirklich schwer und ich würde niemals daran messen.


Geh doch mal systematisch vor, ein Stück das Du noch nicht gespielt hast und welches für Dich eigentlich zu einfach ist.
Du spielst es ein paar mal wie @Malineck beschrieb und dann auswendig.
Es hat viel mit in sich hinein horchen zu tun um herauszufinden, erstens wo und zweitens warum es eine Blockade gibt. Das meinte ich mit Psychologie. Wenn Du dem auf die Schliche kommst, kannst Du es auch beseitigen.
Dann ein etwas schwereres Stück. Aber immer neu!!! Denn wenn Du ein altes heraus kramst, nimmst Du all die Fehler beim Lernen wieder mit. Es ist schwer, die auf eine Art gelernten Stücke wieder "umzulernen".



Es ist auch gut wenn Du mal wütend wirst (Frust). Dann verknüpft sich eine Emotion damit. Beim nächsten mal bist Du irgendwie sanft drauf und lässt alles durch - aber wichtig ist eben, dies auch zu fühlen bzw zu beobachten.
Wie sich eine Blockade anfühlt, oder wie es ist, wenn sie sich auflöst und warum sie da war, lässt sich schwer in Worte fassen. Ich habe einen Schüler mit dem ich solche Übungen mache, immer nach 5 Versuchen ändere ich die Taktik und er würde am liebsten einfach 100 x das gleiche tun. Der Taktikwechsel ist eine "Qual", aber JEDES MAL hat irgendetwas davon wirklich geholfen. Es ist soo cool wenn man den Groschen fallen hört!
 
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das Stück klanglich komplett im Kopf, inclusive aller Stimmen
ich behalte Stücke umso besser, je jünger ich war, als ich sie begann zu spielen
Sorry, dass ich dazwischen grätsche, @maxito. Darf ich kurz nachhaken? Mir geht es genauso wie Dir, @Malineck. Gelernt ist gelernt. Die meisten Stücke, die ich als Kind oder Jugendlicher gelernt habe, kann ich noch. Ich komm da ohne Noten durch. Allerdings hab ich als Kind keine polyphonen Stücke gespielt und das rächt sich jetzt. Wenn es mehr als zwei polyphone Stimmen gibt, tue ich mich schwer. Ich kann mir die nicht richtig merken und bin auf der Suche nach Ursachen dafür. Wie sieht es da bei Dir aus? Hast Du jetzt im Studium Stücke mit mehr als zwei polyphonen Stimmen? Oder kommt das nicht vor? Wie geht es Dir damit? Geht das auswendig?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich hör meine Stücke auch oft im Kopf durch , oder überlege mir Solis für Jazz Stücke. Nur das ist dann alles sehr "fragil" im Kopf und zerfällt, wenn ich das dann in echt ausprobieren will
Ja, das kenn ich auch. Mir hat geholfen, beim Spielen die Noten, die ich spielen will, leise mitzusingen. Braucht nicht laut und auch nicht ganz richtig zu sein. Das Singen hilft, die Melodielinien im Kopf klarer zu bekommen. Hilft gegen die von Dir genannte Fragilität und gegen Unfreiheit, wenn man sich im mechanischen Jazz-Skalen-Gedudel verheddert hat.
 
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Es wäre wie immer ganz toll wenn wir ein Beispiel hätten, damit wir nicht dauernd zb. Polyphonie mit ins Spiel bringen.
Das ist wirklich nochmal ein anderes Thema.

Und @Bernnt wenn ich stellvertretend mal antworten darf, bei Polyphonie ist das Problem wie oben beschrieben nicht so sehr, sich die Melodien zu merken, sondern sie beim Spiel gleichzeitig zu VERFOLGEN.
Man kann (besonders als Mann) nur eine Sache gleichzeitig tun oder fokussieren, muss dann aber in der Lage sein, die gleichwertige Stimme (die man verloren hat) augenblicklich parat zu haben.

Das ist ein ziemlich krasser Fall, ganz anders als wenn man eine Melodie hat, um die sich alles mehr oder weniger logisch herum baut. Denn das ist auch auf wackeligen Füßen reproduzierbar weil man weiß,
OK dieser Part der Melodie bewegt sich in F Dur und links sind Achtel mit Wechsel oder Walking bass.
Mehr muss man nicht wissen, verfolgt die Melodie und der Rest geht mit ein wenig Automation allein.
Man trifft hin und wieder auf ein paar Übergangsstellen, wo sich vielleicht ein Sprung mit einer fummeligen Haltung im Bass trifft, und man dann einfach die Konzentration auf andere Sachen verlegt, und am Ende auch noch die Melodie verliert. Irgendwie so. Aber das kann man "ertasten" "herausfinden" und daran arbeiten.

Polyphonie lernst Du aber zb. indem Du 3 Stimmen abliest und denkst, klar ... ganz einfach, kann ich mir auch merken - jede für sich. Aber dann das Zusammensetzen, da nützt Dir die klar memorierte Melodie überhaupt nichts, weil Du von den anderen Stimmen dermaßen abgelenkt wirst, dass du einen permanenten Blackout haben müsstest.
Merkst Du Dir also einen Teil der Melodieline (kann auch die 2. oder der Bass sein) und baust die anderen Teile mechanisch darum herum. Und Dirmuss völlig klar sein, auf was Du Dich konzentrieren musst, sobald Du abweichst, droht Gefahr. Und das muss dann auch trainiert werden.
Aber wie gesagt, ich denke hier geht es nicht um Polyphonie, oder zumindest nur um Poyphonie im Sinne von normalem akkordeonistischen Multitasking.
 
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da nützt Dir die klar memorierte Melodie überhaupt nichts
Yupp, das merke ich auch. Zwei Jahren bewegte mich auf der Stelle... Ok: Wenn man einen Schraubendreher hat, benützt man den für alles - auch für das Einschlagen von Nägeln. Dat geht noch. Aber man scheitert, wenn man mit dem Ding einen Knopf annähen will. Mist. Die zwei Jahre waren wohl umsonst. Ich dachte, früher einfach nicht geübt. Irgendwann wird es passieren, dass ich mir drei einzelne Stimmen merken und gleichzeitig verfolgen kann. Nix war's.

Merkst Du Dir also einen Teil der Melodieline (kann auch die 2. oder der Bass sein) und baust die anderen Teile mechanisch darum herum.
Ah so läuft das. Ok, ich probier's mal so wie Du gesagt hast.

Und Dirmuss völlig klar sein, auf was Du Dich konzentrieren musst, sobald Du abweichst, droht Gefahr. Und das muss dann auch trainiert werden.
Dat habe ich noch nicht ganz verstanden. Aber lass mich mal gucken, was passiert, wenn ich mich mit der gerade von Dir empfohlene Methode neu an die Bach-Fuge (BWV Anh 180) mache...

Aber wie gesagt, ich denke hier geht es nicht um Polyphonie, oder zumindest nur um Poyphonie im Sinne von normalem akkordeonistischen Multitasking.
Ok, ich bin raus. Zurück zu @maxito 's Erfahrungen und @Malineck 's Tipps.
 
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Vielleicht ist konzentrieren das falsche Wort - eher "hinhören", sich selbst "zuhören" auf die eine oder andere Art, auf die eine oder andere Stimme, mit erhobenem oder geneigten Kopf.
 
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@Bernnt
Kurz zu Polyphonie
Ich merke mir spieltechnisch komplette Hände. Egal wie viele Stimmen die spielen. Davon gibts dann meistens zwei :)
Also reduziere ich memorierungstechnisch auf ZWEI „Stimmen.“

Ah Ergänzung:
Beim Zusammensetzen schau ich auf Zusammenhänge. Also wenn der Bach rechtsseitig in dieser harmonie drin ist, überprüfe ich, inwiefern diese mit der linken was zu tun hat und umgekehrt. So kann ich mir das zusatzlich merken:
Ah Rechts ist D7 gerade- ah drum spielt der links im Bass ein C und im nächsten switcht es auf C, weil dann rechts nämlich Amoll kommen wird ... etc etc
Habe gemerkt, dass ich die einzelnen Hände nicht zu exzessiv üben sollte, da mir das beim zusammensetzen nicht hilft- ich brauch frühestmöglich den zusammenklang fürs Ohr, dann erst richtig einüben
Wie @Klangbutter das beschreibt: Es muss intensiv GEHÖRT werden.
Beim Hören nehme ich (glaube ich) alles gleichzeitig wahr und ärgere mich, dass ich das nicht so schön praktisch zusammensetzen kann, wie ichs im Ohr habe :D
 
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Man kann (besonders als Mann) nur eine Sache gleichzeitig tun oder fokussieren
Genau! Wenn ich mich auf Multitasking konzentrieren soll, kann ich nicht gleichzeitig auch noch Geschirr abwaschen! :D


Es hat viel mit in sich hinein horchen zu tun um herauszufinden, erstens wo und zweitens warum es eine Blockade gibt. Das meinte ich mit Psychologie. Wenn Du dem auf die Schliche kommst, kannst Du es auch beseitigen.
Hmm... so rein gefühlsmäßig würde ich sagen ist es eher das Gegenteil: nicht blockiert, sondern eher extrem flüchtig! Wenn du mir ein Bild zeigst, dann hab ich das meistens im Kopf und kann auch noch Tage später sagen, was auf dem Bild zu sehen ist. Bei Tönen ist das anders die sind bei mir eher "flüchtig". Die verlieren sich gegentlich irgendwie.. und es sind auch nicht die gleichen Stellen... es kann mich an ziemlich vielen Stellen im Stück das Gedächtnis verlassen und dann ists einfach weiß im Kopf.. auch nix mit F-Dur Major 7 vermindert oder so...der Kopf ist in dem Moment einfach leer... Wenn ich aber das Bild vor mir sehe ( also das wirkliche Bild kein imaginiertes) - dann weiß ich, das ist der Takt, der Ton... ich seh das Bild, die Gruppierung und weiß wie s weitergeht. Ich weiß nicht wie ich s beschreiben soll... ich kann mir viele Sachen eigentlich gut merken, aber ich tu mir sehr schwer mit sequenziellem merken... also Reihen hintereinander weg wie se kommen, also wie z.B. Tonfolgen...Keine Ahnung wie ich das besser beschreiben soll....


Aber eigentlich wollte ich hier gar nicht in die Tiefe einsteigen, sondern nur meinen Frust loswerden, dass mich s so dermaßen geplagt hat am Wochenende mit auswendig spielen und mich immer wieder ziemlich unvorhersehbar irgendwo rausgeworfen hat....

... So und jetzt wieder Ring frei für die Polyphonie ...
 

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