Eine der grundlegenden Regeln zur Reharmonisation beruht auf dem Austausch diatonischer Stellvertreter.
In Dur Tonart:
Tonikafunktion = I, III und VI
Subdominantfunktion = II und IV
Dominantfunktion = V und VII
In Moll Tonart:
Moll-Tonikafunktion = I, bIII und VIm7(b5)
Moll-Subdominantfunktion = IIm7(b5), IVm6, IVm7, bVIMA7 und bVII7
Dominantfunktion = V7, VIIm7b5 und VIIo7
Die Akkorde in Moll können im Gleichnamigen Dur natürlich als Modalinterchange benutzt werden.
Darüber hinaus können beim Reharmonisieren diatonische Stufen dominantisiert werden und mit ihrer rel.IIm7 vorbereitet werden. Dabei darf es keinen Clash mit Melodie und Harmonischem Rhythmus geben.
Siehe folgendes Beispiel:
Reharmonisation der ersten beiden Takte auf Grund der letzten Regel wäre:
||: Dm7 G7 | Gm7 C7 F9sus % |
Eine weitere Möglichkeit der Reharmonisation besteht in der funktional logisch aufgebauten Vorbereitung eines im Original existierenden Zielakkordes.
Zielakkord wäre z.B. das D7(b9) bzw. das halbtaktig im 4. Takt zusammen gezogene Am7 D7.
||: Em11 Eb9(#11) | Dm7 Dm/C | Bm7(b5) E7(b9) | Am7 D7(b9) |
Zunächst wird auf Dm hin kadenziert. Dm/C leitet zur II Stufe der Kadenz von Am.