Diskussion: Die Dominante

Ist ja auch richtig so. Eine Harmonielehre sollte aber vom Klischee ausgehen. Wenn man das kennt, kann man sich bewußt dagegen entscheiden.
Für mich sind Franks Erklärungen der harmonischen Zusammenhänge problemlos nachvollziehbar gewesen und sie entsprechen auch den Hörgewohnheiten. (geprägt durch klassischen Klavierunterricht).
Was sollte ich daraus schlussfolgern? Sollte ich neu hören lernen? Habe aber die Befürchtung das sich mein Gehör dann so verändert das ich nicht mehr in der Lage bin die Musik so zu empfinden wie bisher :( Was würdest du mir persönlich raten (ich weiß die frage ist blöd und eigentlich unangebracht. Entscheide du ob du antwortest oder ignoriere die Frage).

Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie deine Hörgewohnheiten sind. Du bist scheinbar schon die „Ausnahmen“ gewohnt.
Das scheint mir langsam auch so und frage mich ob das okay oder schlecht ist :(

Ich meinte eigentlich nur, daß selbst wenn du eine II7 eigenständig empfindest, ein anderer durchaus V7/V hört. Das kann man nicht beeinflussen.
Okay, stimme dir zu.

Hörgewohnheiten? Ich schaffe es nicht Cmaj7 als Zentrum zu behalten, wenn Gmaj7 kommt. Was bei mir auch funktioniert, ist ein pendeln zwischen C-Dur (Cmaj7 und Fmaj7) und G-Dur (Gmaj7).
An den Hörgewohnheiten wird es wohl echt liegen und ich denke das kann man dann auch so stehen lassen. Jeder "muss" dann akzeptieren das es keine wirklich falschen Harmonielehren gibt.

Gruß und ich danke dir für die bisher sehr guten Gespräche. Machs gut
voice7
 
Was sollte ich daraus schlussfolgern? Sollte ich neu hören lernen?

Das kann und will ich nicht sagen. Du mußt selber wissen, wie du zurechtkommst. Es gibt bei den Höreindrücken auch kein "richtig" und "falsch", das weißt du selber.

Habe aber die Befürchtung das sich mein Gehör dann so verändert das ich nicht mehr in der Lage bin die Musik so zu empfinden wie bisher :( Was würdest du mir persönlich raten (ich weiß die frage ist blöd und eigentlich unangebracht. Entscheide du ob du antwortest oder ignoriere die Frage).

Ich denke, daß das mit hoher Wahrscheinlichkeit so sein wird, daß sich die Empfindungen verändern. Geht mir genauso, wenn ich etwas (für mich) Neues entdeckt habe und es in meine "Klangschubladen" einsortiere.

Man kann es so sehen, daß wenn man in der Musik neue harmonische Zusammenhänge erfährt, sie gewissermaßen den Hauch des Geheimnisvollen verlieren. Wobei ich das eher als Bereicherung empfinde. Man sieht Altes in einem anderen Licht. Man nimmt vieles differenzierter wahr, setzt es gezielter ein. Man wird einfach flexibler.

Ist das neu gelernte erst einmal verinnerlicht, denkt man beim Spielen auch nicht mehr bewußt darüber nach. Man spielt einfach...

Gruß
 
Ich danke dir recht herzlich MaBa, hast mir sehr geholfen :)

Liebe Grüße
voice7
 
@voice7

Du hattest es schon angesprochen, daß auch andere Akkorde eine dominantische Wirkung haben können. (Beispiel: Dm7 Db7 Cmaj7 => Dm7 Dbmaj7 Cmaj7)

Mir ist wieder der übermäßige Akkord eingefallen. Er kann als Dominante V+ eingesetzt werden. Interessant ist, daß er auch als V+maj7 dominantisch wirken kann. In C-Dur wäre es ein Gmaj7#5 (bzw. G+maj7).

1.) Spielt man Dm7 Gmaj7#5 Cmaj7, entstehen aufwärtsgerichtete chromatische Linien d-d#-e und f-f#-g.
2.) Folgt dem Gmaj7#5 die reguläre Dominante G7, entstehen abwärtsgerichtete chromatische Linien d#-d-(c) und f#-f-(e).
Im ersten Fall wird Gmaj7#5 wie eine Dominante, im zweiten Fall ähnlich wie die Doppeldominante:
G+maj7.png



Mit einer einfachen Melodieführung kann es so klingen. Interessant ist auch, daß das maj7 der "Dominante" in der nachfolgenden Tonika beibehalten werden kann (=>#11). Dadurch erhält man eine lydische Tonika:

|| Cmaj7 | G+maj7 | Cmaj7/#11 | G+maj7 | Cmaj7/#11 | G+maj7 | G7sus4 | G7b9 || C |

Gruß
 

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