Ich bin es wieder
ich tue mich mit dieser speziellen Fragestellung der Reharmonisation, also Tonart-Wechsel bei nicht transponierter gleicher Melodie, wirklich schwer, ich gebe Euch mal meinen Eindruck wieder.
ich suche ja nach Regeln, die das erleichtern sollen. Aber woher sollen diese einheitlichen Regeln kommen?
Das Problem geht nämlich schon damit los, dass das Thema Reharmonisation von verschiedenen Autoren durchaus etwas unterschiedlich dargestellt und gegliedert wird. Von manchen stärker transparent mit anzuwendenden Regeln, von manchen nicht so eindeutig in dieser Hinsicht. Natürlich sind Regeln für die Praxis einfacher anzuwenden, das steht dann in einer Tabelle oder Zusammenfassung, die man ohne Zeitverzug heranziehen kann. Schlecht ist es, wenn man bei auftretenden Fragen immer gleich riesige Buchkapitel lesen muss, um zu einer Detailfrage Hilfe zu finden oder auch nicht.
Normalerweise habe ich diese hier auftretenden Probleme bei der Reharmonisation nicht. Ich transponiere möglichst alles in eine C-Tonart. Mit der Zeit fühlte ich mich dann in dieser Tonart so vertraut, dass ich Akkorde ziemlich intuitiv anpasse und nur zur Ergänzung nach Regeln schaue. Diese Regeln jedenfalls berücksichtigen letztlich was andere vielleicht anders beschreiben, z.B. mit einem Begriff wie harmonischer Rhythmus. Danach speziell habe ich nie geschaut. Bei einer Fragestellung zu einer Basisharmonisierung weitere und komplexere Akkorde nach anzuwendenden Regeln zu finden, ist das soweit vorgegeben und wird doch ziemlich automatisch berücksichtigt.
Beim vorliegenden Spezialfall, der ja Gegenstand zu diesem Thread ist, könnte das vielleicht anders sein.
Bei Cudos Beispiel "Los Tamalitos De Olga" habe ich vielleicht etwas früh gejubelt, weil ich da mit den Regeln, nach denen ich mich richtete, recht gut klar kam.
Schwieriger wird es dann nämlich bei seinem Beispiel "Lullaby of Broadway". Sicher kann ich die Akkorde funktionsharmonisch in C-Dur und auch in F-Dur richtig deuten.
Aber wie ich von den C-Dur-Akkorden zu den F-Dur-Akkorden komme, dazu kenne ich keine eindeutigen anzuwendenden Regeln. Einen gleichartigen Wechsel von Spannung
erzeugen und entspannen in beiden Tonarten ist doch eigentlich selbstverständlich und reichte zumindest mir bisher als Regel nicht aus. Erst das erhaltene Ergebnis in F-Dur kann ich dann wieder auf Einhaltung von Regeln untersuchen.
Das soweit mal. Ich hoffe ich konnte mich verständlich machen.
Zu dem Hänschen Klein in F-Dur von Haiiner reharmonisiert:
Habe es nur geringfügig angepasst an einer Stelle und mal schön getippt.
Das können wir dann mal als Basis nehmen und schauen, was damit zu tun ist.
Sicher ist schon einmal, dass die einzige Tonart, die alle Töne der Melodie ebenfalls beinhaltet, Bb-Dur ist.
Wir suchen also eine Reharmonisation der F-Dur Melodie mit den Akkorden von Bb-Dur.
Ich schaue mal die Tage, inwieweit ich mit Regeln da was erreichen kann, oder weitgehend auf mein Ohr beschränkt bleibe.