[Grundlagen] Klangfarbe von Skalen: wie klingt man nach einem Modus?

Ich habe mal eine Tabelle gebastelt, in der alles zusammen gefasst ist:

tonleitern.jpg


Das Beispiel 3) Dmoll Gdur Cdur Amoll findet man dann hier:

tonleitern2.jpg


Eigendlich müsste es - finde ich, aber ich habe es ja auch für mich seinerzeit so aufgeschrieben - selbsterklärend sein. Man sucht sich die Zeile aus, in der alle Akkorde (incl. Dur/Moll, steht in der ersten Zeile) vorkommen. Vom ersten Akkord kurz nach oben genlinzt, da steht der Name der Tonleiter. Zusätzlich stehen in der dritten Zeile noch die Halbtonschritte zwischen den einzelnen Stufen. Der eigendliche Nutzen war für mich immer, wenn ich ein paar Akkorde ausprobiert habe, und wissen wollte, was noch dazu passt, konnte ich kurz einen Blick in die Tabelle werfen, die mir alle sieben Akkorde der Tonleiter verriet.
Später kam hinzu, dass man schnell sehen kann, in welche Tonarten man einfach wechseln kann. Wenn ich zum Beispiel vom D-Dorisch in D-Aeolisch wechseln will, könnte ich folgendes spielen:

Dmoll Gdur Cdur Amoll Dmoll Gmoll Cdur Amoll

und da fängt es eingendlich erst an interessant zu werden...
 
Ich habe jetzt den Eingangsbeitrag mehrfach gelesen....und verstehe nur Bahnhof
den sinn von kirchentonarten kann man nicht erklären, man muss ihn hören.
man muss hören, wie unterschiedlich die modi klingen.
man kann theoretisieren, aber der zugang ist viel einfacher über die ohren als über den intellekt.


Und wenn man diese Veränderung des halbtonschrittes immer auf den Grundton C betrachtet entstehen dann die einzelnen Modi der C-Dur Tonleiter??
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/harmonielehre-workshop-4.html
 
Hallo,

So wie ich das "verstanden" habe kann man eine Tonleiter (im Beispiel C-Dur) über jeden Akkord der Einzeltöne der Tonlieter spielen -> richtig?
Und das wird dann entsprechend der anderen der anderen Position des Halbtonschrittes und dem Grundton der Tonleiter entsprechend anders bezeichnet...also ionisch oder halt dorisch usw.???

so ist auch mein Verständnis

Und wenn man diese Veränderung des halbtonschrittes immer auf den Grundton C betrachtet entstehen dann die einzelnen Modi der C-Dur Tonleiter??

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dich hier richtig verstehe, denn das Beispiel mit C trägt etwas zur Verwirrung bei.

Du spielst die Töne der C-Dur Tonleiter von E nach E über den Grundton E -> Das wäre die Tonleiter E-Phrygisch. Diese hat ihren eigenen Charakter aufgrund der Halbtonschritte bezogen auf den Grundton E.

Letztendlich bringt es aber nicht viel hier im Forum zu fragen, denn Du kannst nicht entscheiden, was richtig oder falsch ist. Und eine Mehrheitsentscheidung kann genauso falsch sein :D

Wenn das Thema für Dich wirklich Bedeutung hat, dann wäre es besser sich ein gutes Harmonielehrebuch anzuschaffen.
Aber ich denke, dass die Bedeutung des Themas "Kirchentonleitern" einfach überschätzt wird.

Nachtrag:
Am besten kann man sich die Modi am Klavier verdeutlichen und anhören.
Du spielst einen Grundton und dazu die Tonleiter vom Grundton nur auf den weißen Tasten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke euch erstmal. Ich glaube ich bin ein wenig dahinter gestiegen. Musiktheorie ist halt absolutes Neuland für mich.
Aber ich denke wenn ich Zeit habe werde ich einfach mal im Rahmen der Tonleiterübung etwas auf den Looper aufspielen und dann mal schauen wie das mit anderen Akkorden wirkt.

Gruß Marcus
 
Hallo

Das nehme ich mal zum Anlass, für folgende "Prüfungsfrage" :rolleyes::

Welche Leitern/Modi kann man nehmen, wenn ausschließlich ein wiederkehrender Grundton (sog. Pedalton) ohne harmonische Aussage vorhanden ist?

Wer's locker weiß - bitte zurückhalten ;). Wer jetzt drauf kommt :gruebel:, hat was ganz Elementares begriffen :great:

Und wer jetzt vollkommen von der Rolle ist ?:mad: Das ein Radioreporter dank Facebook lieber Fotos anstatt Soundfiles anpreist kann ich verkraften, aber die Frage anscheinend nicht.:redface: Hänge ich schon mehrere Wochen dran. Gesucht sind Modi :engel:. Punkt. Bedingung: ausschließlich wiederkehrender Grundton verstehe ich als nur ein Ton wird gehört:ugly:. Ohne harmonische Aussage beist sich doch irgendwie mit Grundton ins eigene Bein. :evil:

Ich habe mal eine Tabelle gebastelt

Cool! Danke, da steckt echt Mühe drin. So ähnlich bin ich auch an die Sache gegangen. Ich bin damals aber in der Bezeichnung strickt an vermindert und erhöht gebunden gewesen. ( Dim und Aug ). Und als ich dann die Septime noch hinzunahm fand ich die Auflistung gar nicht mehr so lustig und selbstredend.

:)
 
Und wer jetzt vollkommen von der Rolle ist ?:mad: Das ein Radioreporter dank Facebook lieber Fotos anstatt Soundfiles anpreist kann ich verkraften, aber die Frage anscheinend nicht.:redface: Hänge ich schon mehrere Wochen dran. Gesucht sind Modi :engel:. Punkt. Bedingung: ausschließlich wiederkehrender Grundton verstehe ich als nur ein Ton wird gehört:ugly:. Ohne harmonische Aussage beist sich doch irgendwie mit Grundton ins eigene Bein. :evil:

Hallo DandyKong,

ich bin mir ob Deiner vielen Emojis nicht ganz sicher, ob Du es nun verstanden hast oder nicht.
Aber ich kauf jetzt mal ein A, zwei L und ein E und möchte lösen.
Antwort: ALLE!


Ja, in der Tat kann man in so einer (speziellen) Situation ALLE denkbaren Skalen/Leitern nutzen - und zwar ausnahmslos.

Nehmen wir an, der immer wiederkehrende Ton sei ein G. Dann könntest Du jede Skala spielen, welche auf G beginnt.
G-ionisch, g-dorisch, g-phrygisch etc...
aber auch g-harmonisch moll in allen Stufen
g-melodisch moll auf allen Stufen
g- Ganzton
g-GTHT
g-HTGT
G-moll penta
G-Dur penta
G-Blues
G-ungarisch moll
G-Chromatisch (naja, gibt es G-chromatisch?)
G-Schiessmichtot
...oder eben alle anderen Skalen, von denen Du je gehört hast oder jemals hören willst.

Wayne Krantz hat dazu sogar mal ein Buch geschrieben und er kam auf über 2000 Skalen. Von der "Skala" mit nur einem Ton bis hin zur 12-tönigen Chromatik-Skala. Dies liess sogar außer acht, dass wir Menschen uns ja auch gern von den 12 Tönen unserer westlichen Musik entfernen und andere Intervalle benutzen dürfen/können/sollen. Dann würden es noch erheblich mehr Möglichkeiten werden.
 
Hänge ich schon mehrere Wochen dran. Gesucht sind Modi :engel:. Punkt. Bedingung: ausschließlich wiederkehrender Grundton verstehe ich als nur ein Ton wird gehört:ugly:. Ohne harmonische Aussage beist sich doch irgendwie mit Grundton ins eigene Bein.

Genau das ist ja die Grundlage: Eine harmonische Ausssage ensteht erst durch die Verwendung weiterer Töne, die in einem bestimmten Verhältnis zum Grundton stehen (Intervalle) und nur durch dieses Verhältnis so klingen wie sie klingen. Ob die übereinander geschichtet sind (=Akkord / Zusammenklang) oder nebeneinander (Tonleiter, Melodie), spielt dabei keine Rolle. Wenn man diese elemantare Prinzip begriffen hat, ist das ein großer Schritt Richtung Leiterverständnis.

Wie Christof schon schrieb: Alle Modes und im Grunde jede Tonauswahl ist möglich, wenn nur 1 Grundton = das tonale Zentrum vorhanden ist, um den dann alles kreist. Daraus folgt andererseits: Je mehr Töne bereits vorgegeben sind, desto kleiner wird die freie Wahl. Hast du abwechselnd E (1) und G (kl. Terz) als Basistöne, fallen schon mal alle Dur-Leitern (eg. großer Terz) weg. Erfolgt ein Wechsel zwischen den Einzelgrundtönen E und F kommen wiederum nur noch Leiterin in Frage, die eine b2 enthalten (wie z.B. phrygisch etc.).

Umso mehr Töne also schon vorgegeben sind - z.B. durch 2 Akkorde sind es schon 6 - umso klarer wird, dass dann eben nicht beliebige Modi oder andere Leitern zur Anwendung kommen können, sondern meistens nur noch ein einziger (manchmal noch 2 oder 3), der eben diese Töne enthält.

Und draum ging's mir hier nochmal:

Die bereits vorhandenen Töne bestimmen überwiegend oder vollumfänglich das zur Verfügung stehende Melodiematerial. Deshalb lassen sich Modi eben nicht beliebig einsetzen, wie anscheinend oft missverstanden wird. Will man einen bestimmte Modus spielen, muss man im Ohr haben, wie er klingt, welches Feel erzeugt und dazu passend seine Akkordauswahl treffen, mit Tönen die aus eben dem gewünschten Modus stammen. Niemals geht es umgekehrt!

Beispiele: Die Akkordfolge C- G - F - C stammt aus C ionisch und bleibt ionisch (den Sonderfall Blues jetzt mal außen vor). C - Gm - Bb - C hingegen ist eine Akkordreihe aus C mixolydisch und ist entsprechend zu bespielen. Em - F - Em stammt E phrygisch (warum? in E-äolisch und E-dorisch kommt kein Halbtonschritt nach dem Grundton vor!).

Em - Am - Em - Am ... kann aus E äolisch, phrygisch oder Harmonisch Moll stammen, während bei Em - A - Em - A ... in der Regel nur E dorisch infrage kommt. Usw. ;)




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Eine harmonische Ausssage ensteht erst durch die Verwendung weiterer Töne, die in einem bestimmten Verhältnis zum Grundton stehen (Intervalle) und nur durch dieses Verhältnis so klingen wie sie klingen.

Ist es denn wirklich immer das Verhältnis zum Grundton, das eine Aussage zur Harmonie macht? Ich hoffe, ich beschreibe nicht allzusehr kontextlos, was für mich den Reiz ausmacht.:rolleyes: Es ist sicherlich eine Herausforderung, abstrakt über die eigene Spielintention zu reden, aber mir geht es irgendwie noch mehr darum, konkret zu bleiben. Der Thread befasst sich ja mit Klangfarben und wie man nach einem Mode klingt. Vorraussetzung dafür ist, dass man die Modi kennt. Ich habe inzwischen alle Tonleiter der Modi gespielt, aber zuordnen könnte ich eine gehörte Tonleiter nicht. Dazu muss ich sie erst notieren, und dann via Intervallabgleich bestimmen.

Wenn man weiss, wie man Freude ausdrückt, dann wäre der nächste Schritt dies einem Modus zuzuordnen. Nun gibt es Freude in unterschiedlichen Varianten. Das ist die traurige Freude, die triumphale Freude, die fassunglsoe Freude, usw. Mit Freude verbinde ich E, E-Dur. E-Moll transportiert etwas an Naivität. D-Dur hat etwas triumphales, A-Dur beschreibt die Leichtigkeit. Eine triumphale Freude ist aber nur unter Umständen mit E Dorisch beschreibbar.

Will man einen bestimmte Modus spielen, muss man im Ohr haben, wie er klingt, welches Feel erzeugt und dazu passend seine Akkordauswahl treffen, mit Tönen die aus eben dem gewünschten Modus stammen

Deshalb finde ich es umständlich , einen bestimmten Modus zu spielen. Da bleib ich doch lieber ionisch, und versuch mit den Dur-Leitern auszudrücken. :tongue:

Bsp.: Das Lied "Flieg junger Adler" von Tom Astor ist in A-Dur. Neben A-Dur Akkord, werden noch die Akkorde D-Dur und E-Dur benutzt. Der Spannungsbogen bleibt im I-IV-V_Bereich. Das Lied "Working Man Blues" benutzt für die Subdominante und Dominante Septakkorde. Es ist wohl diese typische Blueseigenschaft, nicht konsquent mit großer und kleiner Septime zu agieren. 1.,4. und 5. Stufe der 4-klänge sind j7, j7 und 7.
Nun ist Blues kein Modus sondern eine Stilrichtung - ist klar, aber mir fällt es schwer einen Modus am Blues festzumachen. Nach dem Motto: Ich sage nicht mehr ich will bluesig klingen, sondern ich will mixolydisch klingen.
Also das Tom-Astor-Lied klingt beschwingt, fröhlich und motivierend. Der Working Man Blues ertönt mir traurig, hämisch, bedrückend. Die Akkorde der beiden Lieder unterscheiden sich nur durch 2 Töne. Einmal die kleine Septime von E das D und die kleine Septime von D das C. Der Subdominant-7-Akkord verändert alles. Die Terz von A-Dur, das C# konkurriert mit dem C im D7. Es ist doch dieses Intervall zwischen Terz und Septime, das diesen Feelingsunterschied ausmacht. Während im reinen A-Dur Lied die reine Quinte stabilisiert, führt das verminderte Quintintervall zwischen Terz und Septime im D7 zu dem Stimmungswechsel. So erklär ich mir das.
Der Halbtonunterschied ist in kürzen Intervallen leichter zu erkennen als in Längeren. 1-Meter ist in einer 5-Meterstrecke 20% des Gesamtweges. Der gleich lange 1-Meter ist in einem 7-Meterweg nur noch gute 15% .

ich bin mir ob Deiner vielen Emojis nicht ganz sicher, ob Du es nun verstanden hast oder nicht.

Oh, da haben wir was gemeinsam. Auch ich frag mich manchmal, ob ich mich nun in der Verständnis-/ oder Unverständnisphase befinde. Deine G-Schießskala spricht definitiv mein Unverständnis an. Das ist weder egoistisch noch altruistisch, sondern einfach verrückt.:D
 
Ist es denn wirklich immer das Verhältnis zum Grundton, das eine Aussage zur Harmonie macht?

Natürlich. Dass man eine Septime als Septime hört/empfindet oder eine kleine Terz als kleine Terz, dazu braucht es den Bezug zu einem (real vorhandenen oder empfundenen) Grundton. Genau deshalb haben die meisten Leute ja Probleme, (serielle) 12-Ton-Musik zu hören, weil es da kein Tonzentrum gibt, und somit jeder einzelne Ton 11 Funktionen statt - wie üblich - 1 einzige einnimmt.
 

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