C'' / C5

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adriantheo
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Hallo,
ich nehme jetzt seit knapp 2 1/2 Jahren Gesangsunterricht bei Foxx und kann mit gutem Gewissen sagen, ich bin echt weit gekommen.
Ich treffe jetzt bisher schon B4 / H' und da ist noch Platz, jedoch Falle ich in die Kopfstimme, wenn ich dann etwas leicht nach oben gehe.
Gibt es bestimmte Techniken oder Vorgehensweisen um C5 zu treffen,
es ist ja so eine ''magische Grenze'' für Männer.
Ich weiß, ich habe Gesangsunterricht, aber Fragen kostet ja nichts. :)

Gruß, Adriantheo
 
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Soll Foxx Dir jetzt hier antworten? ;)
Du bist weit gekommen, das war am Vocalstreff sehr deutlich zu hören, und das c'' wird auch noch gehen, wenn es Deine Stimme hergibt. Die Registerübergänge plagen einen immer wieder, das geht mir genauso. Du bist aber bei Foxx in guten Händen und mit genügend Geduld wirst Du Deine Ziele schon erreichen :)
 
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Kopfstimme ist erstmal schon nicht schlecht. Wichtig ist halt, dass es kein Falsett ist. Die hohen Töne vollstimmig zu entwickeln, kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber wenn du die Töne in der Kopfstimme hinkriegst (und nicht im Falsett) dann kommt es oft mit der Zeit von alleine, dass du sie kraftvoller singen kannst und dann irgendwann auch vollstimmig.

Was helfen kann, ist beim Singen des Vokals auf dem Ton ein "b" voranzustellen. Das hilft Energie aufzubauen ohne dabei zu pressen. Bedingung dafür ist aber wie gesagt, dass du den Ton schon sauber kopfstimmig kannst (also mit vollständigem Stimmlippenschluss).
 
Sehr wichtig ist auch, dass die Vokale exakt sitzen in diesem Bereich. Selbst ein vollstimmiger Ton hört sich "dünn" an in diesem Bereich ohne die korrekte Resonanz oder wird sogar gepresst. Ein randstimmiger Ton hingegen kann sich nahezu vollstimmig anhören mit der richtigen Resonanz.

Schöne Fallstudie diesebezüglich ist, wenn du die Queen-Songs mit Adam Lambert als Sänger mit den Original-Songs vergleichst. Lambert hat einen frühen Wechsel in die Randstimme und singt mehr auf der Resonanz. Freddie Mercury ist eher der Belter. Wenn du nicht gerade ein supertalentierter Naturbelter bist, ist es meistens einfacher zunächst mal so wie Adam Lambert zu singen und dann schrittweise die Masse zu erhöhen, bis du bei Freddie angekommen bist.

Was hingegen nicht hilft, ist das Falsett zu benutzen (also so wie z.B. Chris Isaac die High note in Wicked Game singt). Eine solche Koordination wird niemals zur Vollstimme.

Bei der Kopfstimme ist die Muskelaktivität da, die für die Vollstimme notwendig ist, sie ist nur nicht hoch genug. Beim Falsett hingegen ist die Muskelaktivität nicht da, und was nicht da ist, kann auch nicht schrittweise vergrößert werden.
 
ich platz her mal dazwischen, sry :)

Broeschies, gilt das, was du da schreibst, auch für die weibliche Stimme?
Bei der Kopfstimme ist die Muskelaktivität da, die für die Vollstimme notwendig ist, sie ist nur nicht hoch genug. Beim Falsett hingegen ist die Muskelaktivität nicht da, und was nicht da ist, kann auch nicht schrittweise vergrößert werden.

Bei uns tickt das ja alles etwas anders, oder? Bzw. verstehe ich dich richtig: es wäre schon möglich, durch Hinzunehmen der Muskeln aus dem Falsett wieder einen Kopfstimmenton zu machen, aber Kopfstimme <-> Falsett = 1 <-> 0, während Kopfstimme zu Vollstimme eine Frage der Dosierung ist bezüglich der Muskelaktivität.
 
ich platz her mal dazwischen, sry :)

Broeschies, gilt das, was du da schreibst, auch für die weibliche Stimme?


Bei uns tickt das ja alles etwas anders, oder? Bzw. verstehe ich dich richtig: es wäre schon möglich, durch Hinzunehmen der Muskeln aus dem Falsett wieder einen Kopfstimmenton zu machen, aber Kopfstimme <-> Falsett = 1 <-> 0, während Kopfstimme zu Vollstimme eine Frage der Dosierung ist bezüglich der Muskelaktivität.
Das gilt genauso für die weibliche Stimme. Aus dem Falsett wird durch Hinzunahme von Muskelaktivität die Kopfstimme. Das geht aber nicht während des Singens. Wenn du einen Ton im Falsett startest, und du dann während du den Ton hältst die Muskelaktivität erhöhst, gibt es einen Bruch bzw. eine Instabilität und keinen sauberen Übergang in die Kopfstimme.

Bei der Kopfstimme verhält es sich anders. Wenn du in der randstimmigen Kopfstimme startest, kannst du während du den Ton hältst durch Erhöhen der Muskelaktivität in die vollstimmige Kopfstimme wechseln. Das nennt man dann klassischerweise "messa di voce". Ein messa di voce vom Falsett in die Vollstimme geht aber z.B. nicht.

Der Hintergrund dabei ist, dass die Aktivität der "Vollstimmen-Muskulatur" gleichzeitig dafür zuständig ist, den hinteren Teil der Stimmlippen zu schließen. Ist diese Muskulatur nicht aktiv, können die Stimmlippen nicht vollständig schließen. Der Übergang zwischen Voll- und Randstimme wird ebenfalls durch diese Muskulatur geregelt. Sobald ein gewisses Maß an Aktivität unterschritten wird, wechselt die Stimme in die Randschwingung.

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist lediglich, dass diese Muskelgruppe bei Frauen kleiner ist als bei Männern und Frauen deshalb eine geringere Tendenz zur "Überbenutzung" haben. Gleichzeitig ist es leichter eine geringe Aktivität dieser Muskulatur zu erhalten, weil der Unterschied zwischen geringer Aktivität und voller Aktivität nicht so groß ist wie bei Männern.

Das Resultat ist, dass Frauen tendenziell leichter in die Kopfstimme kommen als Männer und auch seltener ins Falsett "abrutschen". Dafür haben sie es häufig schwieriger mit dem Belting (was eine besonders hohe Aktivität dieser Muskulatur benötigt).

Genau genommen spielen bei dem Vorgang zwei Muskelgruppen sozusagen "gegeneinander". Umgangssprachlich könnte man sagen, dass die eine Gruppe die "Randstimmenmuskeln" sind und die andere Gruppe die "Vollstimmenmuskeln". Die Randstimmenmusklen werden gängierweise mit "CT" abgekürzt, die Vollstimmenmuskeln mit "TA". Die verschiedenen Modi stellen sich dann etwa so dar:

TA = CT: Vollstimmregister
TA < CT: "verschlankte" Vollstimme
TA << CT: Randstimmregister
TA = 0, CT > 0: Randstimmregister mit unvollständigem Stimmlippenschluss (=Falsett)

Das ganze ist in gewisser Weise ein Kontinuum. Für einen Übergang in die Randstimme muss die TA-Aktivität sehr gering sein. Das heißt es gibt Fälle, in denen zwar TA < CT ist, aber der Unterschied eben nicht groß genug ist, dass es schon für die Randstimme reicht. Eine solche Konfiguration wird dann gerne als "mixed voice" bezeichnet oder "verschlankte Stimme". Genau genommen singen die meisten Sänger über den Großteil ihrer Range hinweg in einer Konfiguration, bei der TA < CT ist. An welcher Stelle TA so klein wird, dass ein Übergang in die Randstimme erfolgt, ist dann jeweils individuell.

Aus rein praktischer Sicht erreicht man eine höhere CT-Spannung über Twang-Übungen (z.B. "Entenquaken") oder Tilt-Übungen (z.B. "Hundewinseln"). Eine höhere TA-Spannung erreicht man vor allem über höhere Körperspannung. Das voranstellen eines "B" vor die Vokale funktioniert dafür meistens ganz gut.

Was genau sängerisch "richtig" oder "falsch" ist darüber streiten sich die Experten gerne. Genereller Konsens ist aber, dass bei Männern oberhalb von C5 die Randstimme absolut in Ordnung ist. Umgekehrt sind sich die meisten einig, dass die Randstimme unterhalb von G4 rein technisch nicht zu empfehlen ist und allenfalls als gewolltes Stilmittel taugt. G4-C5 ist sozusagen ein "Graubereich" und es gibt jeweils Befürworter für "early" und "late" bridging. Falsett hingegen wird meistens kritisch gesehen, weil es sozusagen "entkoppelt" ist von den anderen Registern. Viele benutzen es aber als "Werkzeug" um die Kopfresonanz zu finden oder als Stilmittel für einen sehr weichen, hauchigen Klang.

Bei Frauen gelten diesbezüglich interessanterweise fast die gleichen Grenzen, wobei es durchaus nicht unüblich ist, dass klassische Sängerinnen schon um D4 herum in die Randstimme gehen. Meistens liegt aber auch bei denen der Wechsel um G4 herum.
 
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Hallo, muss auch mal reinkrätschen.

G4-C5 ist sozusagen ein "Graubereich" und es gibt jeweils Befürworter für "early" und "late" bridging. Falsett hingegen wird meistens kritisch gesehen, weil es sozusagen "entkoppelt" ist von den anderen Registern. Viele benutzen es aber als "Werkzeug" um die Kopfresonanz zu finden oder als Stilmittel für einen sehr weichen, hauchigen Klang.

Also meine Randstimme kann bis A#4 hochquaken (roter kopf), A4 geht super einfach, G#4 ist wieder schwerer. Übergang bei G4 immer schwierig wann voll und wann randstimme, aber bei H4 is schluss. Da bleibt der Ton einfach gleich wie bei A#4 (hoch roter kopf). Bleibt das so? Oder kann man da lernen die Randstimme noch weiter hoch zu ziehen? Weil ist ja alles ein Band. Im Falsett mit "Pfeif-Resonsanz" kommt man ja generell sonst wohin ... man klingt auch eher weiblich wenn man da oben bei C5 - G6 rumeiert. Und nein es tut überhaupt nicht weh .... nur der Bruch bei H4 tut mir musikalisch in den Ohrenweh. Gibt eine Technik mit der man von randstimme auf falsetto wechseln kann? Achso stimmt ja... es ist ja entkoppelt ... Schade den der Falsett unterhalb von G4 klingt wirklich eunuchig wie die 80iger :( .... Gibt es noch Hoffnung für mich, Herr Doktor?

Nach ausreichend Warmsingen ziehe ich auch Brustresonanz bis zum A4 hoch, aber entweder blockiert es bei mir mental oder bei H4 ist einfach schluss.
 
Das mit der Kopfstimme und Falsett ist mir nicht so klar, ich hab das jetzt mal gemacht, Broeschies, wie du es in meinem anderen Thread erklärt hast, jeweils die Übungen ''Haa und Baa''. Ich hab da jetzt nicht so ein großen Unterschied bemerkt, vllt. habe ich es auch falsch gemacht... Ich probiers mal später.
 
Hallo, muss auch mal reinkrätschen.
Also meine Randstimme kann bis A#4 hochquaken (roter kopf), A4 geht super einfach, G#4 ist wieder schwerer. Übergang bei G4 immer schwierig wann voll und wann randstimme, aber bei H4 is schluss. Da bleibt der Ton einfach gleich wie bei A#4 (hoch roter kopf). Bleibt das so? Oder kann man da lernen die Randstimme noch weiter hoch zu ziehen? Weil ist ja alles ein Band. Im Falsett mit "Pfeif-Resonsanz" kommt man ja generell sonst wohin ... man klingt auch eher weiblich wenn man da oben bei C5 - G6 rumeiert. Und nein es tut überhaupt nicht weh .... nur der Bruch bei H4 tut mir musikalisch in den Ohrenweh. Gibt eine Technik mit der man von randstimme auf falsetto wechseln kann? Achso stimmt ja... es ist ja entkoppelt ... Schade den der Falsett unterhalb von G4 klingt wirklich eunuchig wie die 80iger :( .... Gibt es noch Hoffnung für mich, Herr Doktor?

Nach ausreichend Warmsingen ziehe ich auch Brustresonanz bis zum A4 hoch, aber entweder blockiert es bei mir mental oder bei H4 ist einfach schluss.
Ich kann der Sache mit den Tonhöhen jetzt nicht so ganz folgen.

1. Resonanz ist wieder eine andere Geschichte (Brust vs. Kopf), auch wenn je nach Schule, wahlweise das Falsett oder die Randstimme mit vollständigem Stimmlippenschluss als "Kopfstimme" bezeichnet werden. Mit der Brustresonanz ist, wie du ja auch erfahren musstest, bei so ziemlich jedem bei etwa A4 Schluss. Typischerweise wird deshalb schon vorher in die Kopfresonanz gewechselt, je nach Stimmlage zwischen C4 und F#4.

2. Vollstimme vs. Randstimme bezieht sich auf die Stimmlippen. Falsett ist übrigens auch Randstimme, nur eben mit unvollständigem Stimmlippenschluss. Die Vollstimme geht bei den meisten Männern zumindest bis A4. Die obere Grenze ist individuell und ist für Tenöre zumindest bis C5 nachgewiesen. Ob und bei wem darüber noch Vollstimme möglich ist, ist wissenschaftlich noch unklar.

3. Der vollständige Stimmlippenschluss (also Vollstimme vs. Falsett) kann von den meisten Männern zumindest bis E5 erhalten werden, einige kommen in jedem Fall auch höher. Bei Frauen kann teilweise sogar in der Pfeifstimme noch ein vollständiger Schluss gezeigt werden, also oberhalb von C6.

4. Ein Übergang ins Falsett auf einem Glissando ist übrigens möglich, nur auf dem gleichen Ton (messa di voce) geht das nicht.

Ein recht typisches Muster für Männer im Contemporary-Bereich (mittlere Stimmlage, lyrischer Bariton) sieht etwa so aus.

- bis D#4: Vollstimme mit Brustresonanz
- E4-A4: Vollstimme mit Kopfresonanz
- B4-E5: Randstimme mit vollständigem Stimmlippenschluss (Kopfstimme)
- F5-A5: Randstimme ohne vollständigen Stimmlippenschluss (Falsett)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das mit der Kopfstimme und Falsett ist mir nicht so klar, ich hab das jetzt mal gemacht, Broeschies, wie du es in meinem anderen Thread erklärt hast, jeweils die Übungen ''Haa und Baa''. Ich hab da jetzt nicht so ein großen Unterschied bemerkt, vllt. habe ich es auch falsch gemacht... Ich probiers mal später.
Ist auch erstmal nicht ganz so einfach. Ich schau mal ob ich ein Beispiel finde. Vielleicht schaff ich sogar was aufzunehmen.
 
hat es vllt auch was mit early bridging zutun? Da slided man ja hoch in die Kopfstimme
 
Hab mal "quick-and-dirty" ein Beispiel aufgenommen. In der Bruststimme hört man gut wie sich kaum etwas ändert, nur der Stimmlippenschluss wird etwas härter. Gerade im Passaggio merkt man deutlich den Unterschied in der Klangqualität, weil hier der vollständige Stimmlippenschluss auch einen Wechsel von der Randstimme in die Vollstimme bewirkt. In der Höhe ist der Unterschied dann wieder geringer, weil es Randstimme bleibt und nur der Stimmlippenschluss vollständig ist.

Die hohen Töne sind etwas unsauber (wie gesagt quick-and-dirty), aber ich denke man hört noch den Unterschied.

 
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Ah ok, klingt nach Mischstimme bei den hohen Tönen.
 
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Ah ok, klingt nach Mischstimme bei den hohen Tönen.
Die hohen Töne sind reine Kopfstimme, da mischt sich nichts mehr. Die Töne sind in der Reihenfolge ungefähr (habe das ohne Referenz gemacht).

G#2, B2, E3, C4, D#4, E4, F#4, G#4, A#4, C#5

Die ersten beiden sind Bruststimme. Beim E3 hört man in der soften Version schon deutlich, wie sich die Stimme langsam von der Brustresonanz löst. Das C4 ist im Grunde schon quasi kopfstimmig, denn die Brustanteile sind so schwach, dass sie nur noch in der Version mit Stimmlippenschluss hörbar werden. Das kann aber deshalb durchaus noch als Mischstimme gelten. Die zieht sich dann vielleicht noch bis G#4, aber A#4 und C#5 sind reine Kopfstimme.

Mit etwas abgesenktem Kehlkopf kann man noch etwas mehr Masse reinbringen ("böi" statt "bäi"), aber das ist dann auch stütz-intensiver. Wichtig ist halt das die Vokaltraktstellung jeweils gleich ist bei Falsett und Kopfstimme. Das B triggert lediglich eine stärkere Körperspannung und ein stärkeres Anchoring.
 
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Die zieht sich dann vielleicht noch bis G#4, aber A#4 und C#5 sind reine Kopfstimme.

Ok, ich glaub, ich verstehs. Ich singe bis A#4 in einer Kopf-/Randstimme, da diese meiner Stimmfarbe unterhalb G4 nahe kommt. Aber ab dem H4 geht es nicht höher. Das C5 dass dann folgt muss ich dann in reiner Kopfstimme und klingt sehr nach Helium. Sehr nach "Oper". :( . Das mag ich nicht - ich dachte ich bekomme den Klang von unten irgendwie da rein bzw. ich könnte die Kopf/Randstimme genauso hoch bekommen wie die "reine" Kopfstimme. Lieg ich wohl falsch.

Danke nochmal für dein Hörbeispiel.
 



Also jetzt mal bezogen auf Freddie... zb. bei 4:07 ist das dann Kopfstimme? Das klingt sehr danach. Oder 4:18 dann das hohe D
 
Vielen Dank broeschies für Dein Soundbeispiel!

Zum besseren Verständnis, um das Vokabular gleich zum Unterricht zu halten:

Bis einschließlich zum gis' (vorletzte Tonreihe) ist das "hey" jeweils hauchige Rand- und das "bey" Vollstimme. Beim b' kippt das "bey", bzw. wird noch als a' vollstimmig angesungen und bricht dann beim Slide aufs b'. Das cis'' ist beidesmal randstimmig, einmal ohne und einmal mit Twang.



(Übersetzung der Notation:

gis' = G#4
b' = Bb4
cis'' = C#5)


Also jetzt mal bezogen auf Freddie... zb. bei 4:07 ist das dann Kopfstimme? Das klingt sehr danach. Oder 4:18 dann das hohe D
Genau, beide Stellen sind Randstimme mit Twang.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die hohen Töne sind reine Kopfstimme, da mischt sich nichts mehr.
Nun, in der Höhe wird über den Twang eine Klangcharakteristik der Vollstimme in der Randstimme erzeugt - das würde ich durchaus auch als Mischen bezeichnen.
 
Ok, ich glaub, ich verstehs. Ich singe bis A#4 in einer Kopf-/Randstimme, da diese meiner Stimmfarbe unterhalb G4 nahe kommt. Aber ab dem H4 geht es nicht höher. Das C5 dass dann folgt muss ich dann in reiner Kopfstimme und klingt sehr nach Helium. Sehr nach "Oper". :( . Das mag ich nicht - ich dachte ich bekomme den Klang von unten irgendwie da rein bzw. ich könnte die Kopf/Randstimme genauso hoch bekommen wie die "reine" Kopfstimme. Lieg ich wohl falsch.

Danke nochmal für dein Hörbeispiel.
Das ist eine v.a. musukläre Geschichte. Für eine höhere Kopfstimme muss die TA-Muskulatur kräftiger und flexibler werden. In hohen Bereichen wird sie auch relativ schnell wieder schwach, z.B. nach einer Erkältung. Eine Verbesserung des Klangs im Falsett kannst du aber z.B. so wie Foxx schon schreibt durch stärkeren Twang bekommen.
Zum Vergleich. Das hier habe ich während einer Erkältung aufgenommen. Die High Note am Ende (ich glaube E5) ist deshalb "getrickst". Das ist nur Falsett mit starkem Twang, keine Kopfstimme. Der starke Twang kaschiert das aber. Ein Unterschied, an dem man es sicher erkennen kann, ist übrigens, dass in der Kopfstimme ein sauberer Glottisschlag als Ansatz möglich ist, im Falsett+Twang allerdings nicht.


Falsett+Twang ist auch von der Stütze her wesentlich leichter zu singen als Kopfstimme. Der Klangunterschied hingegen ist oberhalb von C5 marginal.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielen Dank broeschies für Dein Soundbeispiel!

Zum besseren Verständnis, um das Vokabular gleich zum Unterricht zu halten:

Bis einschließlich zum gis' (vorletzte Tonreihe) ist das "hey" jeweils hauchige Rand- und das "bey" Vollstimme. Beim b' kippt das "bey", bzw. wird noch als a' vollstimmig angesungen und bricht dann beim Slide aufs b'. Das cis'' ist beidesmal randstimmig, einmal ohne und einmal mit Twang.
Das entspricht ziemlich genau dem, was ich auch denken würde. Wobei beim cis'' neben dem Twang v.a. der vollständige Stimmlippenschluss wichtig ist, den man durch Twang alleine nicht bekommt. Oberhalb von c'' ist der Unterschied im Klang allerdings marginal. Unterhalb von c'' gibt es einen deutlicheren Unterschied zwischen Randstimme+Twang und Randstimme+Twang+TA.

Mein Umkippunkt zwischen Voll- und Randstimme ist ziemlich genau ais', deshalb der Übergang auf dem Wackelton. Es ist übrigens keine Schande auch als Tenor in diesem Bereich zu wechseln. Adam Lambert z.B. macht das auch.


Nun, in der Höhe wird über den Twang eine Klangcharakteristik der Vollstimme in der Randstimme erzeugt - das würde ich durchaus auch als Mischen bezeichnen.
Ich beziehe mischen immer auf Resonanz, aber so kann man es natürlich auch sehen.
 
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Das entspricht ziemlich genau dem, was ich auch denken würde. Wobei beim cis'' neben dem Twang v.a. der vollständige Stimmlippenschluss wichtig ist, den man durch Twang alleine nicht bekommt.
Stimmt, das habe ich vergessen. Ohne Stimmlippenschluss könnte das nicht so klingen. Wobei der Twang die TA-Aktivität triggern müsste, oder?

Mein Umkippunkt zwischen Voll- und Randstimme ist ziemlich genau ais', deshalb der Übergang auf dem Wackelton. Es ist übrigens keine Schande auch als Tenor in diesem Bereich zu wechseln. Adam Lambert z.B. macht das auch.
Das ist mitnichten ein Schande! So sollte es auch nicht gemeint sein - das
ist sehr hoch für einen tiefen Bariton.

Wechselst Du auch beim Singen recht spät, also nutzt Du das nach oben hin aus, oder dient das nur der Übung / Demonstration? Ich selbst wechsele meist früher.

Auch in der Oper hört man bisweilen Tenöre das "hohe C" randstimmig nehmen.

Ich beziehe mischen immer auf Resonanz, aber so kann man es natürlich auch sehen.
Ja, ist eigentlich auch die häufigere Verwendung.
 
Stimmt, das habe ich vergessen. Ohne Stimmlippenschluss könnte das nicht so klingen. Wobei der Twang die TA-Aktivität triggern müsste, oder?
Nein, die TA-Muskeln werden vor allem durch höheren Ausatemdruck getriggert. Das vorangestellte "B" verursacht sogar eine leichte Reduzierung des Twang, damit die Stimmlippen trotz höherem Atemdruck nich überkomprimieren. Rob Lunte stellt es in einigen Videos so dar, als wäre es nur der Twang, der die Kopfstimme macht, aber genau genommen ist es die Kombination von Twang und "Dampening", was ein leichtes Absenken des Kehlkopfes ist. Auf "B" anzusetzen heißt bei TVS deshalb auch "Dampen & Release".

Das ist mitnichten ein Schande! So sollte es auch nicht gemeint sein - das
ist sehr hoch für einen tiefen Bariton.
Das war an adriantheo gerichtet, der ja wahrscheinlich Tenor ist. Ein vollstimmiges hohes C ist zwar ein gewisses "Statussymbol" als Tenor aber doch gerade im Contemporary-Gesang wesentlich seltener als man das annehmen würde.

Wechselst Du auch beim Singen recht spät, also nutzt Du das nach oben hin aus, oder dient das nur der Übung / Demonstration? Ich selbst wechsele meist früher.
Ja, inzwischen bleibe ich zumindest bis gis' in der Vollstimme. Um dort Randstimme zu singen, muss ich mich schon quasi aktiv konzentrieren. Den vollen Stimmlippenschluss lasse ich in der Randstimme also ab ais' aber gerne mal weg, vor allem bei Songs mit schwieriger und schneller Phrasierung (z.B. die Strophen von Hold of the Flame), da ist mir das viel zu anstrengend.
 

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