C'' / C5

  • Ersteller adriantheo
  • Erstellt am
Das ist eine v.a. musukläre Geschichte. Für eine höhere Kopfstimme muss die TA-Muskulatur kräftiger und flexibler werden. In hohen Bereichen wird sie auch relativ schnell wieder schwach, z.B. nach einer Erkältung.

Danke für deine Erklärungen broeschies! Das ist nur mal geraten, aber kann hier auch der Grund verborgen liegen, dass ich zwar mittlerweile recht gut auch die höheren Töne "vollstimmiger" (ich hab euer Vokabular leider immer noch nicht drauf, ich meine hier: resonanztechnisch, aber natürlich gemischt) singen kann (durch viel Arbeit an Stütze und vor allem Platzierung / Stimmsitz), aber trotzdem das Gefühl hab, irgendwann eine 'harte' Grenze zu treffen, wo sich das nicht mehr weiter nach oben anwenden lässt (wo ich aber weiß, dass es anatomisch möglich sein sollte, da es Sängerinnen da draußen gibt, die das normal singen können)? Beispiel für was geht:

(den hohen Refrain ab 1:26), das geht auch noch in a# (einen Halbton höher) ohne Anstrengung. Noch ein Halbton höher ginge nicht mehr, da kippt die Stimme . Das d hier

bei 0:45: unmöglich :D
Ist das nur Muskeltraining oder koordinatorisch auch anders? Adriantheo, wenn du dich gehijacked fühlst, bitte verschieben (was wäre dann ein passender Titel für den Thread?), ich finde das nur grad extrem interessant hier :)
 
Das zweite Video geht nicht, GEMA und so. Bei welchem Ton empfindest du denn eine "harte" Grenze? Harte Grenzen haben fast immer mit Resonanzwechseln zu tun, z.B. wenn man nicht aus der Brustresonanz rauskommt. Wenn du mit vollständigem und sauberem Stimmlippenschluss singst fühlt sich der Wechsel in die Randstimme keinesfalls wie eine Grenze an, genau genommen wird es sogar immer schwieriger wahrzunehmen, ob das schon Randstimme oder noch Vollstimme ist.

Kann sein, dass die Grenze der Vollstimme wie bei mir ais' "hart" ist und physiologisch bedingt, aber es fühlt sich eben nicht nach Grenze an, weil die Stimme darüber automatisch in die Randstimme kippt und man ansonsten mit der selben Technik weitersingen kann. Bei Resonanzwechseln muss man allerdings die Vokaltraktstellung anpassen, beim Wechsel auf die Randstimme nicht, das ist v.a. eine Frage des Atemdrucks.

Bei den Resonanzen gibt es nicht nur Brust. vs. Kopfstimme, sondern verschiedene Formanten, in denen die Stimme resoniert. Ich weiß nicht genau wie es bei Frauen ist (einige sagen es ist um etwa 5 Halbtöne verschoben), aber bei den meisten Männern gibt es einen Resonanzumbruch um E4 (1. Formant) herum, dann nochmal einen um G4 (2. Formant) herum, den nächsten dann schon wieder auf B4 (3. Formant) und dann wieder einen auf E5 (4. Formant), wenn ich mich recht erinnere. Der 4. Formant wird durch den Twang gebildet, d.h. in diesem Bereich ist der Twang dann der einzige Resonator und auch sehr präsent im Gesamtklang.

Bei Frauen um 5 Halbtöne verschoben wären die Übergänge etwa A4, dann C5, dann D#5, dann G#5. An jeder dieser Stellen braucht es einen Wechsel in einen höheren Formanten, um einen vollen Stimmlippenschluss zu erhalten. In der Praxis bedeutet das jeweils eine stärkere Verengung des Vokaltraktes und eine immer stärkere Aktivität der Kehlkopf-senkenden Muskulatur.
 
Noch ein Halbton höher ginge nicht mehr, da kippt die Stimme . Das d hier

bei 0:45: unmöglich :D
Ist das nur Muskeltraining oder koordinatorisch auch anders? Adriantheo, wenn du dich gehijacked fühlst, bitte verschieben (was wäre dann ein passender Titel für den Thread?), ich finde das nur grad extrem interessant hier :)

"Muskeltraining"? Also es sind ja schon Muskeln beteiligt, die die Stimmbänder zusammenbringen. Aber wirklich intensiv was anstrengen, sollte man nicht.
Singst du viele Lieder mit Belting / Bruststimme, vielleicht maximal bis B4?
Ich schätze dir fehlt da Übung in der Kopfstimme, um das D5 zu kriegen.
 
Ich hab jetzt mal vom B4 aus versucht ins C5 zu rutschen aber wenn ich es versuche falle ich in die Randstimme oder es ist so als wäre da ne Blockade
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ein recht stark getwangtes Falsett, das du benutzt in meinen Ohren. Für eine hohe Vollstimme ist der Vokalraum, den du benutzt denkbar ungünstig. Zum einen ist der Vokal zu sehr geschlossen, durch den Ansatz auf "u" am Anfang und zum anderen hat er zu viel Twang ("Nasenresonanz"), wodurch du kaum hintere Weite hast.

"u" ist ein extrem randstimmiger Vokal und auch Twang begünstigt die Tendenz zur Randstimme. Das ist super, um leicht in die Höhe zu kommen, aber ist eher kontraproduktiv, wenn du belten, also die Vollstimme hochziehen willst.

Was du machen kannst, wenn du zumindest randstimmig ansetzen willst, ist auf "ü" statt auf "u" anzusetzen. Auf "ü" ist die Möglichkeit zum "übertwangen" wesentlich kleiner als beim "u". Das dann folgende "a" musst du klarer artikulieren, um mehr hintere Weite zu bekommen (insbesondere muss auch die Mundöffnung groß sein).

Evtl. kann ich nachher noch was aufnehmen, das macht es vielleicht leichter zu verstehen.
 
hier mal wie das Freddie macht bei 3:58
 
So hier zwei Aufnahmen, ist leider vom Handy und übersteuert ziemlich, aber hoffentlich ist der Vokal zu erkennen.

Hier ist der Vokal den du benutzt. Am Ende versuche ich einen harten Ansatz und man merkt schon wie die Stimme dann eng wird.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/69231116/muchtwang#.aac

Hier ist der Vokal den ich benutzen würde. Es ist fast ein klares offenes AH wie wenn der Arzt bittet mal AH zu sagen, allerdings mit einer leichten Formung nach O. Man hört schon alleine an der Lautstärke, dass dann viel mehr Resonanz da ist und der sauberere harte Ansatz zeigt, dass der Vokal auch zum Belten geeignet ist.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/69231116/anchored.aac

Freddie singt das mit weniger Masse, aber mit mehr als du. Ich fand es am einfachsten zu lernen, wenn man mit viel Masse anfängt und veinem harten, aber klaren Ansatz und danach die Masse so weit reduziert, dass noch gerade der volle Stimmlippenschluss da ist. Dann wird das etwas balancierter.
 

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