Die Stimme "trägt" nicht weil man im piano auch laut singt, sondern weil die Obertöne (Sängerformant und darüber) extrem ausgebaut werden und das menschliche Gehör genau diese Frequenzen am besten hören kann. Überspitzt formuliert, wenn man leise vor sich hin summt und die Fensterscheiben bersten, dann ist es richtig.
Es ist nicht einfach zu beurteilen ob was so oder so klingt, klingen soll, wissen tut ich es ja erst wenn ich es ein paar Jahre kultiviert habe und ausprobiert hab was daraus wird. Des Sängers (ob das bei Frauen auch so ist kann ich nicht beurteilen) größtes Hindernis ist er selber, die eigene Vorstellung davon wie der Ton zu klingen hat, tut er das nicht gleich und auf der Stelle ist es schon falsch, aber es hätt auch der richtige Weg sein können nur ein paar Monate Geduld.
Also mir ist in meiner Historie mal bei einem Haydn (mit Würd und Hoheit ...) ein Mordstrum Quietscher ausgekommen, da ist wirklich die ganze Kirche momentan erschrocken (ich am allermeisten), hat sich schon bei vom ersten Ton abgezeichnet ich hab gekämpft wie ein Löwe und die alten Frauen erzählen sich noch heute in den Rauhnächten die Geschichte von diesem jenseitigem Schrei aus den Tiefen des Untergrundes der mitten in der Kirche mitten in einem Konzert gehört wurde, als sie nicht wussten ob sie klatschen oder rennen sollten. Letztendlich was es aber genau das, genau das nur mit Geduld Übung und Vertrauen kultiviert, gedeckt, halt und eben sehr obertonreich (ungedeckt wie aus der Hölle), und dann nochmal von vorne um das ganze auch aus dem gar nichts ansetzen zu können (also ohne drei Lungen voll Anlauf). Dann nochmal alles von vorn um die Übergänge zu schleifen, die Vokale zu üben die Klinger aussprechen zu können, die Konsonanten ohne dass das Kiefer rausfällt ... (also ich schreib manchmal wie ein Zeitreisender aus der Zukunft ...).