Akkorde, Zupfen, Melodie....? Der rote Faden fehlt..

P
Pentax
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.04.15
Registriert
08.06.12
Beiträge
19
Kekse
0
Ort
Hattingen/NRW
Hallo,

ich spiele seit einigen Monaten erstmalig Gitarre, vorwiegend E-Gitarre.
Von der Vorgehensweise war das bislang alles ziemlich ungeordnet, mein erster Gitarrenlehrer lernte mit mir hauptsächlich aus dem Buch "Go for Guitar-Basics" von Joep Wanders, also in erster Linie Melodiespiel in den ersten 3 Bünden, keine Akkorde.
Da ich keine Akkorde konnte und er irgendwie nicht in diese Richtung wollte habe ich aufgehört, einen Gruppenkurs für Anfänger gemacht, der sich nur mit Akkorden beschäftigte. Am Ende noch ein wenig Zupfen, aber ohne dass die Akkorde perfekt sitzen kam man da auch nicht weit.
Nun habe ich zig Bücher, das Internet ist ja auch voll aber ich hab immer noch keinen so richtigen Plan, wie man nun vorgehen sollte. Nimmt man sich Bücher sind jedesmal Akkorde drin, die man noch nicht beherrscht (Cm,B7 etc.). Soll man sich nun drauf konzentrieren diese Akkorde einzuüben, sollte man Melodie üben, wenn ja, nur in den ersten 4 Bünden oder doch auch Pentatonik? immer abwechselnd oder nicht? Mit Lehrer oder nicht? Mit was habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Lehrer scheinen oft sehr einseitig zu sein und eben ihr Ding durchzuziehen, was sie immer durchziehen.

Klar stellt sich die Frage wo willst du hin, was willst du mal spielen. Ich möchte eigentlich nicht nur Rhythmen und Powerchords schrubben, sondern wirklich Lieder und Melodien nachspielen können. Eher in Richtung Pink Floyd, Oldies, nennen wir es mal "Radio-Rock".

Danke schonmal für die Antworten!
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Ein Gitarrenlehrer ist sicherlich erst mal ein guter Ansatz. Du solltest aber evtl. vorher mit dem Lehrer absprechen in welche Richtung das ganze gehen soll (Stichwort Probestunde).
Ansonsten sind, meiner Meinung nach, die Akkorde das Elementare am Gitarrenspiel. Erst mal Anfangen die gängigen Dur und Mollakkorde richtig zu Greifen und flüssig zu wechseln. Das geht sicherlich nicht ein eins bis zwei Tagen, aber mit der Grundlage lassen sich dann schon einige Sachen spielen.

Wenn das sitzt übergehen zu Barregriffen und Powerchords. Wird sicherlich auch nicht ganz einfach da du für Barregriffe doch auch schon etwas Kraft in der Greifhand brauchst. Hier gilt: Wenn das Handgelenk schmerzt, Pause machen.

Im Internet gibt es mittlerweile einige Hilfen für Anfänger. Am besten Gefallen mir die Sachen von Justin Guitar (http://www.justinguitar.com/en/BC-000-BeginnersCourse.php). Schau dir mal die Sachen auf seiner Seite an. Hier hast du Stoff für die nächsten eins bis zwei Jahre.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Klar stellt sich die Frage wo willst du hin, was willst du mal spielen. Ich möchte eigentlich nicht nur Rhythmen und Powerchords schrubben, sondern wirklich Lieder und Melodien nachspielen können. Eher in Richtung Pink Floyd, Oldies, nennen wir es mal "Radio-Rock".

Die Basis für solche Lieder ist auch die Akkordarbeit, damit fängt meiner Meinung nach alles an. Das wichtigste ist es, erst einmal Gefühl für Rhythmus und Timing zu entwickeln. Viele bekannte Songs kann man schon mit einfachen offenen Akkorden begleiten. Das macht meiner Meinung nach auch super Spaß. Wenn dieses Gerüst steht kannst du dich an praktischen Beispielen immer weiter hangeln...
 
@ Pentax,

Aus Deiner Fragestellung lese ich, dass Du selber Stücke schreiben willst. Im Text hört es sich dann so an als ob Du Deine Lieblinsstücke nachspielen willst. Ich gehe mal von selber komponieren aus...

(1) Am wichtigsten ist ein strukturierter Übungsplan. Dieser passt sich Deinen Bedürfnissen an und verbessert sich im Laufe der Monate/Jahre. Nämlich dadurch, dass Du mit der Zeit selber verstehst, wie man den Übungsplan verbessern kann und was darin enthalten sein muss. Wenn Du ein bisschen zum Spaß spielen willst kann 2/3x/Woche 30-60 Minuten abends das Richtige sein. Wenn Du´s ernst meinst dann 1-4 Stunden (fast) täglich etc.*

(2) Teil die Übungseinheit zeitlich auf. Also z.B. 20 min. davon; 20 min. davon; 20 min. davon etc. etc.

(3) Was Du brauchst (Fragestellung) ist Grundlagentheorie (in der Theorie UND auf dem Instrument). Kann aufgeteilt werden in die Unter-Kategorien (1) Noten auf Griffbrett und Papier im Violinschlüssel (eventuell Basschlüssel) (2) Intervalle (3) Skalen (Tonleitern) und (4) Akkorde + Arpeggios (5) Damit Du Akkorde überall (nicht nur in den ersten vier Bünden) auf dem Griffbrett finden kannst müsstest Du halt die Töne auf dem Griffbrett lernen (im Sinne von: Wo ist das DisEs für den Es-Akkord? Und um den Aufbau von Akkorden zu verstehen muss man halt die Intervalle lernen)

(4) mögliche Kategorien allgemein: Rhythmus (MIT METRONOM); Gehörbildung; Improvisation; Grundlagentheorie; erweiterte Theorie (Kompositionslehre); Spieltechnik auf der Gitarre; Kreativ (eigenes Material sammeln und im Laufe der Zeit immer weiter verbessern)*
Als Anfänger solltest Du dich auf eine simple Dreiteilung beschränken (Spieltechnik; Grundlagentheorie; Rhythmus + Kreativ natürlich) Und kannst theoretisch für den Rest Deines Lebens dabei bleiben, wenn Du keine Ambitionen hast. Alles ganz easy...

(5) Thema Bücher: Keine verdammten Gitarrenlehrbücher. Die sind völlig überteuert mit zu wenig Inhalten und von kompositorischen Analphabeten geschrieben. Du brauchst ein bis zwei richtige Harmonielehren (Klassiker: "Der Ziegenrücker". Dieses Buch liefert Dir Basiswissen und bei Bedarf darüber hinaus. Reine Gitarrentabulaturen sind natürlich ausgeschlossen (also Songbücher sind OK - aber keine Gitarrenlehrbücher; wenn Du die Intervalle verstanden hast und auf das Gitarrengriffbrett übertragen kannst, dann brauchst Du nicht einmal Akkorddiagramm-Tabellen, sondern kannst den trockenen, theoretischen Intervallaufbau jedes Akkordes selber auf das Griffbrett übertragen. Du musst für fortgeschrittene Akkorde wirklich zuerst die Intervall-Griffbrettmuster lernen, dann Brauchst Du keine Gitarrenbücher; Beispiel kleine Sekunde: selbe Saite, einen Bund höher oder nächst höhere Saite vier Bünde tiefer; große Sekunde: selbe Saite, zwei Bünde höher oder nächst höhere Saite, drei Bünde tiefer; kleine Terz: selbe Saite, drei Bünde höher oder nächst höhere Saite, zwei Bünde tiefer etc. versuch davon nach und nach alle anderen Intervalle abzuleiten. Dann kannst Du plötzlich mit 1-#3-5 (Prim-große Terz-Quinte) für einen Dur-Dreiklang etwas anfangen und es direkt aufs Griffbrett übertragen).*

(6) Zur Sache: Wenn Du*(wenn auch simpel) komponieren möchtest, dann MUSST Du lernen (wenn auch nur hobbymäßig). Es wird zwar behauptet die Beatles können (konnten) keine Noten lesen, aber es ist davon auszugehen, dass auch die wussten, was Funktionsakkorde etc. sind.

(7) Analyse (!): Das ist wenn Du versuchst zu verstehen, was andere Gitarristen/Komponisten da eigentlich gemacht haben. Wenn Du ein Gitarrenriff lernst, dann versuch es nach Deinen Möglichkeiten musiktheoretisch zu verstehen und anschließend nach zu machen so gut Du es hinbekommst.

(8) "Geheimnis der Profis": Stell Dir selber kleine Kompositions-Aufgaben nach Deinen Möglichkeiten. Diese werden mit der Zeit vielseitiger. Z.B. [Nimm zwei neu gelernte Akkorde (ungewöhnliche) und finde eine sinnvolle Kombination.] Oder [Erfinde eine Melodie über diesen zweitaktigen Rhytmus] etc. Diese selbstgestellten Aufgaben sollten aber mit Goldpokal beendet werden (also bis wirklich zufriedenstellend - nur so kannst Du wachsen). Nimm Dir also Zeit für solche Aufgaben und mach sie zu Projekten für mehrere Tage/Wochen, wenn es nicht sofort klappt - soll heißen, anstatt es einmal für 10 min. zu versuchen, versuch es lieber mehrmals für 10 min; alles ganz harmlos)*

(9) Ganz wichtige Grundlage: Harmonie (Akkorde) und Melodie (einstimmig, egal ob Metal-Solo oder Panflötenmelodie) müssen zusammenpassen. Das heißt, über einen C-Dur-Dreiklang kann*man nicht C-Moll spielen, sondern C-Dur; C-Dur-Pentatonik; C-Mixolydisch; C-Lydian-Dominant etc. Akkorde und Skalen haben einen Intervallaufbau von einem (beliebigen) Grundton aus. Dieser Intervallaufbau muss in Harmonie und Melodie übereinstimmen. Finde heraus was ein Intervallaufbau ist. Beispiel für den Intervallaufbau von Dur/Ionisch: 1-#2-#3-4-5-#6-#7-8/1. Übereinstimmend mit dem Intervallaufbau eine Dur-Dreiklangs: 1-#3-5-8/1. Zumindest übereinstimmend in allen Töne, die der Akkord hat (nur drei, die Tonleiter hat sieben)*

*(10) Jede Heptatonik (Siebentonleiter, dazu gehöhren auch Dur/Ionisch und Moll/Aäolisch) hat eigene Stufenakkorde. Die sind ganz wichtig. Jeder Tonleiterton hat seinen eigenen Akkord, der wiederum nur aus den Tönen der Tonleiter besteht. Und zwar in Terzschichtungen (immer jeder übernächste Ton der Skala/Tonleiter).

C-Dur-Töne: c d e f g a h c
1. Stufenakkord: c e g (h)
2. Stufe: d f a (c)
3. Stufe: e g h (d)
etc.

Und jetzt wechselst Du den 1. Stufenakkord mit einem oder mehreren der anderen Stufen ab bis Du was gefunden hast. Und immer wieder den ersten Stufenakkord, um das tonale zentrum der Komposition zu bestätigen. Versuche I-V; I-IV-V; I-VI-VII; I-VI-II-V-I (in Dur und Moll; als Dreiklänge c e g und als Vierklänge c e g h) und eigene. Um harmonische Stagnation zu vermeiden spiel nicht zu oft die I nacheinander (also nicht: I-IV-I-I-V-I sondern I-IV-I-V-I). Später kannst Du dann auch tonleiter-fremde Akkorde mit einbauen. Und zum Schluss noch Folgendes: Die Akkorde können verändert werden. wenn ein C-Dur-Dreiklang (c e g) z.B weich klingen soll dann spiel ihn als Vierklang (c e g h). Wenn er hart klingen soll, dann spiel ihn als Powerchord ohne Terz, nur mit Prim und Quinte (c g oder c g c (mit Oktave) oder g c g (mit Qinte im Bass) oder g c g c (beides) - jeweils oktav-versetzt) dazu musst Du wirklich wissen was Intervalle sind und auch deren Griffbrett-Muster in allen Variationen lernen.

(11) Man kann definitiv richtig komponieren lernen, absolut geziehlt und schnell. Und zwar auch auf der E-Gitarre, nicht nur auf dem Klavier. Es gibt viel zu entdecken. Und scheiß viel auswendig zu lernen. Das hier ist was Du als Anfänger brauchst, aber nur die Spitze des Eisberges. Hol Dir mal das Best of Album von Joe Satriani: "The Elektric Joe Satriani - An Anthology". Dann weist Du was Vielseitigkeit und Qualität in der Rockmusik ist. Mehr Starthilfe gibts nicht. Den Rest musstDu alleine herausfinden. Wehe ich schreibe den Scheiß hier umsonst. Ich meine es ernst. Schreibt es Euch ab oder druckt es aus.

Grüße, floral attack
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Und wenn du alles, was floral attack aufgeschrieben hast nicht kannst/machst , kannst du trotzdem immer noch ein ordentlicher Gitarrist werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
@ Maxx is

Soll das ein Witz sein?

*Selbst Bands wie die Toten Hosen; AC/DC und co. komponieren eindeutig mit Kadenzen (I-V-I Verbindungen etc.) Aber das siehst Du nicht. Der Fragesteller hat durch Musikunterricht bereits bewiesen, dass er sich ein gewisses musiktheoretisches Basiswissen aneignen will. Und hat auch gezielt danach gefragt, wie man einen roten Faden in Akkordverbindungen hineinbekommt, damit ein ganzes Stück dabei herauskommen kann. Wenn man das macht, was ich schreibe, dann funktioniert es sofort. Ich erkläre nur die aller, aller nötigste Basis (Stufenakkorde). Der Rest ist eine Übersicht wie man sich verbessern kann, wenn man das will.

Ich muss mir immer Heavy Metal-Gitarristen vorstellen, die auf ihrer Bettkante sitzen, von Theorie absolut keine Ahnung haben, tage- oder wochenlang im Dunkeln herumstochern bis sie endlich ein Gitarrenriff gefunden haben, es zehn Mal spielen, es plötzlich nicht mehr für gut befinden (weil es tatsächlich scheiße ist), versuchen es umzudrlftln, das dann nicht klappt und sie wieder bei Null anfangen..... bist Du zufällig so einer?

Grüße (auch an Maxx is), floral attack
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ui ui ui... da trifft ja geballte Weisheit, gepaart mit enormem Selbstbewusstsein, auf harmlose Autodidakten... :bad:

Ein Lehrer kann nicht schaden, gute Lehrer bieten Probeunterricht an, so daß man sich den aussuchen kann, der einem
am besten liegt.

Ich würde die sicherlich richtigen Ausführungen des aggressiven Blümchens nicht überbewerten, man kann auch
wie Maxx is sagt, ohne all den Theoriestress einigermassen passabel Gitarre spielen lernen. Spiel ein paar Sachen aus Songbooks nach, so lernst Du Akkorde und übst die Wechsel, bekommst ein Gefühl für Rhythmik... irgendwann wirst Du dann merken, wo es für Dich Sinn macht, sich theoretisches Wissen anzueignen und wo eventuell nicht... lass Dich jetzt bloss nicht von dem sicherlich gutgemeinten Lehrplan verunsichern...

Gruss
schnirk

(Nein, ich spiele keinen Metal)
 
Naja in Floralangriffs post sind sicherlich gute Anregungen drin und so sollte man das auch verstehen finde ich. Immer nach Anregungen suchen, die einem weiterhelfen aber man braucht sich auch nicht schämen, wenn man nicht perfekt in der Theorie ist. Das ganze einfach auswendig zu lernen bringt auch nur dann was, wenn man es dann auch verwendet und ein Gefühl dafür bekommt. Sonst verinnerlicht man das nicht.
Von dem her finde ich sollte man erstmal die Grundlegenden Techniken - das Handwerk - etwas üben bevor man sich tiefer mit Theorie beschäftigt. Trotzdem kanns nicht schaden wenn man das was man da spielt versteht und sich anschaut wie die Akkorde, die man da lernt denn aufgebaut sind usw.
Ich würd dir raten, such dir nen Lehrer der zu dir passt und von dir fordert und dich fördert. Ansonsten wirst du um ne gute Internetseite, z.B Justin Guitar, oder eben doch ne Gitarrenlektüre für den Anfang nicht herumkommen, ein Standardwerk ist ja schön und gut, aber man muss auch Anschluss finden, wie man das Zeug da drin benutzen kann. Ich halte wenig von völlig "Verkopftem" Spiel, das bringt genausowenig wie völlig stures Skalengedudel ohne zu Hinterfragen was man spielt. Da sollte man eben nen richtigen Mittelweg finden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hi,
ich finde die, sicherlich gut gemeinte, sehr ausführliche Zusammenstellung von Floralangriff geht doch etwas über das Ziel hinaus. Wenn sich das ein Anfänger, der gerade dabei ist die ersten Akkorde auf der Gitarre zu lernen, sich ungefiltert durchließt wird er wohl eher die Gitarre wieder ins Eck stellen als sich mit Freunde ans lernen zu machen.
Sicherlich ist es nach einer gewissen Zeit nicht verkehrt auch den theoretischen Hintergrund zu kennen, aber zuerst sollten meiner Meinung nach die Grundlagen stehen. Diese sind dann doch wohl eher, wie auch von Franneck beschrieben, Akkorde, Rhytmik und das Zusammenspiel von Schlag- und Greifhand. Ob man das ganze mit Lehrer oder über Bücher bzw. Videos lernt muß jeder für sich selbst entscheiden.

Die ersten Erfolge stellen sich mit den o.g. Grundlagen relativ schnell ein. Am Anfang fühlt man sich ja schon als Held wenn man mit Freunden zusammensitzt und zusammen ein paar Lieder singt und diese mit der Gitarre begleiten kann.

Es ist sicherlich gut wenn man, nach diesem ersten Schritt, versucht die Grundlagen des Akkordaufbaus anzueignen. Das verstehen des Quintenzirkels fände ich an dieser Stelle ebenfalls noch sehr Hilfreich.

Was aber am allerwichtigsten ist: Mit Spaß und Freude die ganze Sache angehen. Die Gittare ist ein geiles Instrument bei dem man ein Leben lang lernen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hallo an alle,*

*(1) ich weiß das es ein bisschen aggressiv rüberkommt. Sorry. Es handelt sich hier um das Anfänger-Unterforum. Und Anfänger haben meist keinen Plan und sind dankbar für jeden zielführenden Hinweis. Leider ist es Internet-Foren allgemein aber so, dass gerade die Anfängerfragen nicht beantwortet werden, weil die erfahrenen Leute keine Lust dazu haben ein und dasselbe immer wieder zu erklären. Es wird dann immer auf die Suchfunktion verwiesen... Nun hatte ich Lust dazu mal etwas ausführlicher zu antworten. Nehmt, was Ihr kriegen könnt...

(2) Es geht, wie bei jeder anderen Sache, die geübt werden muss/kann, bei Anfängern immer um zwei Dinge: (1) Anfänger neigen zur Selbstüberschätzung (was beim Fragesteller aber nicht zuzutreffen scheint) und (2) um Fehlervermeidung. Wenn ein Anfänger die schlimmsten Fehler sofort aufgezeigt bekommt und diese von Beginn an vermeidet, dann ist schon sehr viel getan. Meistens gibt es aber viele Jahre der Zeitverschwendung durch planloses Üben. Eine leichte Struktur im Übungsplan macht das Üben einfach effizienter. Besonders für Hobby-Anfänger, die nicht viel Zeit investieren können/wollen.

*(3) Es ist einfach so! Die typischen Grundkadenzen des Dur-/Mollsystems finden sich in absolut jedem Rock-/Pop-Stück. Das sind übrigens die grundlegensten Grundlagen. Zu wissen was das ist sollte das Ziel jedes Anfängers sein, der das auch machen möchte. Sonst bleibt nur die Alternative planlos im Dunkeln zu stochern. Mehr muss dann auch gar nicht sein.*
*Und glaubt mir: Fast alle berühmten Punk-Rock-Bands (z.B. Green Day) "üben heimlich". Das passt zwar nicht zu deren Image, und keiner rechnet damit, aber analysiert man deren Musik, stellt man sofort fest, dass die erstaunlich viel trockene Theorie beherrschen...

Grüße, floral attack
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Empfehlung

Lern mal Barreé- Akkorde und üb die das Griffbrett rauf und runter.
Parallel würde ich damit gleich versuchen, alle Töne von Bund 0 - 12 auf allen Saiten auswendig zu können.

Damit bist du dann, wenn du dir ein wenig anschaust, wie Akkorde aufgebaut werden recht schnell in der Lage, etwa Cm oder B7 selbst "herzuleiten", also es ist bei weitem nicht so, dass du zu jeder Möglichen Akkordvariation alle Griffvarianten auswendig können musst :)

Das dauert ein wenig, vor allem da Barrees anfangs viel Ausdauerüben abverlangen - aber glaub mir, es lohnt sich ;)

Nächster Step wären dann Pentatoniken (gibts auch Haufenweise Threads dazu hier im MB), damit du über ein Akkordmuster improvisieren bzw. einfache Melodien schreiben kannst. Und so weiter :)

Viel Erfolg & Spass beim Üben
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Übrigens, in Anfänger Gitarrenbüchern werden genau diese Sachen (Funktionsakkorde usw.) auch erklärt. Weil das tatsächlich die grundlegenste Basis ist. Ich persönlich finde nur, das es dort häufig nicht gut erklärt wird. Und zwar genau deshalb, weil die Autoren versuchen den Stoff gerade für Hobbyspieler so vereinfacht zu erklären, dass es manchmal zu simpel erklärt wird um die Zusammenhänge als Anfänger nachvollziehen zu können. Schaut Euch mal die Rezensionen von diversen Gitarren-Lehrbüchern auf amazo... an. Anfänger, die diese Bücher gekauft haben beschweren sich haufenweise darüber, dass darin absolut nichts erklärt wird. Und diese Bücher kosten 20-40 Euro pro Stück. Noch dazu wird versucht die Themen auf möglichst viele Bücher aufzuteilen um Anfänger ordentlich auszubeuten. Eine professionelle klassische Harmonielehre hat 400 Seiten und kostet unter 10 Euro. Ich versuche doch nur Euch vor Fehlern zu bewaren, die ich früher selber gemacht habe, sowie Millionen anderer Gitarristen in den verganegenen 60 Jahren auch...*
 
Nun habe ich zig Bücher, das Internet ist ja auch voll aber ich hab immer noch keinen so richtigen Plan, wie man nun vorgehen sollte.

Ein gut und ernst gemeiner Rat von mir: Schalt´ das Internet ab und leg´ die Bücher weg .... und nutze die Zeit lieber, um zu SPIELEN. Da tun sich im Laufe der Zeit ganz von selbst tausend Fragen auf, auf die man dann KONKRETE Antworten da und dort suchen kann. Spiel das, was Du schon relativ gut kannst, und probiere das so zu gestalten, daß immer EIN neues Element dazukommt (ein neuer Akkord, ein Rhythmus, ein Fingerpicking-Muster ...), das Du noch nicht so gut beherrscht ...

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Und wenn du alles, was floral attack aufgeschrieben hast nicht kannst/machst , kannst du trotzdem immer noch ein ordentlicher Gitarrist werden.

Diesen Satz nehme ich einfach mal als Aufhänger, um auch noch ein paar Worte loszuwerden und zu widersprechen. ;) Man müsste natürlich zunächst definieren, was ein "ordentlicher" Gitarrist ist. Aber nach meiner Auffassung wird aus einem Gitarrenbesitzer, der die Hinweise von Floralangriff völlig ignoriert, kein ordentlicher Gitarrist. Stattdessen würde ich jedem, der irgendetwas in Post #4 nicht versteht, empfehlen, diesen Post auszudrucken und daran zu arbeiten, diese Lücken zu schließen. Natürlich nur, wenn die entsprechenden Ambitionen vorliegen. Davon abgesehen geht es darin doch nur um die Anfänge und das Aufzeigen einer Richtung. Also die ersten Schritte auf dem Weg zum ordentlichen Gitarristen. Daher hab ich keine Ahnung, wie man da jemals hinkommen will, wenn man bereits die ersten Schritte ignoriert. ;)

Ich halte wenig von völlig "Verkopftem" Spiel, (...)

Nicht jeder hat die gleichen Vorlieben. Ich gehöre z.B. zu den Menschen, die dazu neigen, genau wissen zu wollen, wie etwas funktioniert. Das führte dazu, dass ich mich bereits für Musiktheorie begeisterte, bevor ich überhaupt ein Instrument besaß, das Akkorde zum Erklingen bringen konnte. Und gerade in meiner Anfängerzeit als Gitarrist traf ich immer wieder auf andere Gitarrenanfänger, die mir so einen Unsinn wie "Musiktheorie zerstört jegliche Kreativität" einreden wollten. Den Ausdruck "verkopftes Spiel" hörte ich z.B. immer wieder. Vor allem von Leuten, die kaum etwas anderes konnten als auf einem einzigen Pentatonikfingersatz rumzunudeln, den sie im Laufe der Jahre "selbst erfunden" hatten. :D (@Thunderbird: Selbstverständlich will ich Dir das nicht unterstellen.)

Gruss, Dietlaib
 
@ Floralangriff: Natürlich war meine Erwiderung auf deinen Übungsplan etwas provokant, ich selbst halte Theorie ebenfalls für einen wichtigen Bestandteil, aber wenn man als Anfänger Gitarre spielen wie ein Unterrichtsfach betrachtet, dann bleibt bei vielen der Spaß auf der Strecke und nach kurzer Zeit steht die Gitarre nur noch in der Ecke. Dein 11 - Punkte - Programm würde auf mich abschreckend wirken, da es viele mit Sicherheit überfordert.
Wie bei vielem finde ich, man soll einfach beginnen und dann komplexer werden, was hilft es dem TE, wenn er weiß, was eine 2 - 5 -1 Verbindung ist, er aber eine halbe Stunde braucht, um von Dm7 auf Cmaj7 zu wandern und am Ende frustiert aufgibt.
Anfangs habe ich offene Akkorde gelernt, sie einfach kjombiniert, gemerkt was gut klingt und dann anschließend geschaut, warum das gut klingt.
Und nur weil du dich angegriffen fühlst, bezeichnest du mich als komplett ignoranten Metalgitarristen, der nur auf der Bettkante rumdudelt und Müll spielt. Das ist aber falsch: Ich sitze dabei immer auf meinem Schreibtischstuhl ;)
In diesem Sinne einen schönen Gruß (vor allem an Floralangriff)
 
(@ Maxx is)

Alles gut. Mit einer Gefahr der "Abschreckung" hast Du völlig recht. Allerdings, falls es sich um einen Anfänger mit (geringfügigen) Ambitionen handelt, dann wissen diese meist gar nicht was es überhaupt alles gibt; was man denn überhaupt üben könnte. Und die Aufgezählten Sachen sind das naheliegenste, wenn man auf der Suche ist.

Aber wir sind uns sicher einig, dass die Fragestellung auch etwas ungenau war. Was sollte ich ihm antworten??? Vieleicht meldet der TE sich ja auch noch dazu...

Angeriffen fühle ich mich übrigens nicht. Ich versuche nur wieder zu beschwichtigen. Will kein Streitgespräch beginnen. Es war reichlich spät und ich habe viel, viel (viel) Kaffee getrunken. Aber genau der Streitpunkt (Stichwort Metal-Geschichte) ist eben genau die Situatio, in der sich sehr viele Anfänger wiederfinden. Wenn diese dann tatsächlich Ambitionen haben, sind diese eher dadurch frustriert, nicht zu wissen, was man machen soll...

Liebe Grüße (oder giftige Sporen?) an Alle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vorab @Floralangriff: Hier im Forum sind verdammt viele Leute mit verdammt viel Erfahrung, die sich zT liebevoll um Anfängerfragen kümmern und individuelle Vorschläge machen. Dieses Forum ist in vielen Bereichen anders als viele andere Foren. Es ist vielleicht nicht optimal, als relativer "Neuling" recht brutale Ansagen zu machen und in einem Rundumschlag zu antworten. Think about it. Und als Rundumschlag an Dich: Sehr viele Rock/Pop-Größen sind in der Tat musiktheoretisch totale Analphabeten und des Notenlesens unfähig, sie haben keine Ahnung, warum das funktioniert, was sie da machen. Aber sie können es.

An den TE: Die Frage kommt immer wieder. Grundsätzlich - es gibt "eigentlich" mittlerweile alles irgendwie online, von YouTube Lessons über das viel empfohlene Wandergitarren-Diplom (google ist Dein Freund) - man muss es aber eben auch hinbekommen und es gibt Menschen, die können das und werden ganz gut damit. Andere kommen mit einem (kompetenten!) Lehrer gut klar, wieder andere schaffen den Durchbruch gemeinsam mit Anderen in einer Anfänger-Band, in der man sich gemeinsam weiterentwickelt. Es gibt kein grundsätzlich richtig und grundsätzlich falsch.

Es ist aber mal so: alleine ist es schwer! Ich kann auch nur raten, nach einem guten (!) Lehrer Ausschau zu halten, mit ihm zu kommunizieren, was man so will und wo man hinkommen will (und auch: wie ambitioniert ist man, wie viel kann/will man üben, etc.) - und dann zu schauen, ob es der richtige Lehrer ist. Parallel kann man auch immer noch auf den einschlägigen Internet-Seiten Inspirationen holen, Tabs nachspielen, Akkorde lernen, etc. Im Prinzip bietet ja (wenn man Englisch kann) die Seite http://www.justinguitar.com/ einen kompletten Kurs von der Pike an... aber oft sind es doch ganz praktische Tipps von besseren Gitarristen/Lehrern, die einem wirklich was bringen.

Daher:
- Sei Dir klar, was Du für Musik machen willst. Je konkreter die Bands/Stücke/Stile sind, umso besser
- Werde Dir bewusst, was Gitarre für Dich ist - Lebenstraum, nettes Hobby, oder ein Thema von vielen
- Auf dieser Basis schau' Dich nach Lehrern um, kommuniziere Ziele und Stile und schau, wie Du klarkommst
- Parallel: spielen, spielen, spielen
- Und: üben, üben, üben

Wer permanent spielt und ausprobiert, der wird besser - und zwar deutlich schneller als der, der ewig in Foren nach der besten Form dafür sucht. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Man müsste natürlich zunächst definieren, was ein "ordentlicher" Gitarrist ist. Aber nach meiner Auffassung wird aus einem Gitarrenbesitzer, der die Hinweise von Floralangriff völlig ignoriert, kein ordentlicher Gitarrist. Stattdessen würde ich jedem, der irgendetwas in Post #4 nicht versteht, empfehlen, diesen Post auszudrucken und daran zu arbeiten, diese Lücken zu schließen.
Und das ist hier der Knackpunkt - nicht jeder "ordentliche" Gitarrist ist auch ein wirklich "guter", und nicht jeder wirklich "gute" Gitarrist ist ein "ordentlicher". ;-) Es geht ja nicht nur um absolute Standards, sondern auch um ganz individuellen Geschmack.

Nur mal ein paar Beispiele, die mir einfallen:
- Meine Lieblings-Gitarristen, die alten Blueser, waren werder "ordentlich" noch "gut". Mein Lieblings-Musiker aus der Zeit, Son House, war ein Alkoholiker und zudem zerrissen zwischen Teufel (Blues) und Gott (Glaube/Kirche). In den späteren Jahren konnte er kaum seine eigenen Stücke spielen, und schon davor war sein Repertoire sehr beschränkt. Und dennoch: sein Spiel und seine Musik trifft mich immer wieder mitten ins Herz.
- Jimmy Page - war zu seinen großen Zeiten als Session-Gitarrist auch des Notenlesens nicht mächtig, war aber professionell im Einsatz. Gilt auch heute noch als "sloppy player" - genießt trotzdem einen gewissen Ruf.
- Keith Richards - spielt auch z.T. schlampig und dreckig und nicht "ordentlich" - hat aber für eine annehmbare Profi-Karriere als Gitarrist gereicht
- Kirk Hammett - wird ja gerne in Metal-Kreisen für seine teilweise Schlampigkeit und unsauberes Spiel kritisiert... naja, sooo schlecht kann er nicht sein.
- Jimi Hendrix - ...

Ich will sagen: Die Welt ist bunt und granatenstark! Es gibt hier keine absoluten Wahrheiten. Klar, es ist für jeden GUT, wenn er alle Themen aus Post #4 kann. Und vielleicht wird man nur ein "ordentlicher" Gitarrist, wenn man das alles brav tut. Aber man kann - und da spreche ich auch aus Erfahrung - als "unordentlicher" und sogar als "schlechter" Gitarrist, wie auch ich einer bin, seine Nische finden. Und es kann sogar für ein nettes Hobby und eine gar nicht mal so verkehrte Band reichen. Aus mir wird kein neuer Gitarrengott mehr, aber das muss ja auch nicht sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich will sagen: Die Welt ist bunt und granatenstark! Es gibt hier keine absoluten Wahrheiten. Klar, es ist für jeden GUT, wenn er alle Themen aus Post #4 kann. Und vielleicht wird man nur ein "ordentlicher" Gitarrist, wenn man das alles brav tut. Aber man kann - und da spreche ich auch aus Erfahrung - als "unordentlicher" und sogar als "schlechter" Gitarrist, wie auch ich einer bin, seine Nische finden.

Wir müssen uns ja nicht am "ordentlichen" Gitarristen hochziehen, zumal ich diesen Ausdruck auch nur aus Maxx is' Post übernommen habe.

Wenn nun ein potentiell lernbereiter Gitarrenanfänger nach dem Roten Faden fragt, der ihm den Weg aus dem Labyrinth weisen soll, dann kann man ihn auch nicht mit "mach's doch einfach wie Keith Richards" abspeisen. Da finde ich diverse Hinweise wie in Post #4 einfach hilfreicher. Und nach meiner persönlichen Erfahrung ist es deutlich entspannter, mit Leuten zusammen zu musizieren, die wissen, was sie tun als mit welchen, bei denen man den Eindruck hat, sie haben sich nur ein Instrument gekauft, um später mal Musiker zu nerven. ;)

Auch wenn man auf unterschiedlichstem Niveau mit den passenden Leuten Spaß an der Musik haben kann, ist das kein Grund, gute Tipps und Hinweise als negativ anzusehen, nur weil der Autor erst wenige Posts abgesetzt hat.

Gruss, Dietlaib
 
Und nach meiner persönlichen Erfahrung ist es deutlich entspannter, mit Leuten zusammen zu musizieren, die wissen, was sie tun als mit welchen, bei denen man den Eindruck hat, sie haben sich nur ein Instrument gekauft, um später mal Musiker zu nerven.

Und den ersten Teil dieses Satzes würde ich als Definition für einen ordentlichen Gitarristen benutzen. Aber muss er auch theoretisch verstehn, wieso er das macht, oder reicht es nicht auch, wenn er es einfach aus Erfahrung etc kann?
Nur weil jemand zu einem Akkord das passende Arpeggio / eine passende Tonleiter blind beherrscht, bedeutet das ja nicht, dass derjenige, der nur nach Gehör spielt, sich schlechter anhört.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben