Zu Hören ist eine Bullet-Strat mit dem Steve Lukather EMG SL-20 Set, gespielt am Hals-PU.
Beim 1. Take ist ein Ahorn-Hals mit Satine-Griffbrett (auch Bloodwood genannt) von Warmoth montiert.
Beim 2. Take ist der Original-Bullet-Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett montiert.
Hier ist ein 2. Soundschnipsel, aufgenommen mit dem Steg-PU, also Humbucker. Wiederum nur ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied. Der Originalhals hat nur 21. Bünde, warum ich die Tapping-Passage anders spielen musste. Da der 22. Bund plötzlich fehlte, ist die Passage etwas abgesoffen.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-lukather-strat-while-my-guitar
Mich deucht's doch; dass der erste Take einen Hauch "perkussiver" klingt als der zweite...
Perkussiv ist eine gute Formulierung.
Gefällt mir. Das Bloodwood-Fretboard empfinde ich im Vergleich zum Rosewood-Fretboard auch als perkussiver.
Ich finds auch mit Kopfhörern extrem schwer da einen nennenswerten Unterschied rauszuhören
Für mein Empfinden ist zwischen den meisten Einzelteilen - isoliert betrachtet - jeweils nur ein geringer Unterschied. Und man muss schon genau hinhören, um den Unterschied zu hören. Beim Spielen erlebe ich den Unterschied viel deutlicher, als wenn ich es aufnehme und dann in aller Ruhe mit Abstand anhöre.
Dieser Effekt, dass das Spielen an sich viel intensiver wahrgenommen wird, führt meiner Meinung nach dazu, dass immer wieder diese übertriebenen und überzogenen Meldungen zu hören und zu lesen sind: Killergitarre versus Gurke. Möglicherweise liegen die beiden nüchtern recorded viel näher beieinander, als beim Spielen wahrgenommen.
Übrigens sind die Unterschiede zwischen unterschiedlichen PUs für meinen Geschmack in der Regel auch nicht so extrem gross, wie oft behauptet wird. Und wiederum subjektiv beim Spielen viel intensiver wahrgenommen, als dann tatsächlich auf der Aufnahme hörbar:
Epiphone Sheraton II mit originalen Alnico Classic Humbuckers (0.00 und 0.42) versus Wolfetone Dr. Vintage Humbuckers (0.43 und 1.35) - Neck PU:
Epiphone Sheraton II mit originalen Alnico Classic Humbuckers (0.00 und 0.25) versus Wolfetone Dr. Vintage Humbuckers (0.26 und 1.07) - Bridge PU:
Die Alnico Classics werden öfter mal sehr verteufelt, die Wolfetone werden in der Regel hochgelobt. Auch hier meine ich, dass Killer-PUs näher an vermeintlichen Gurken dran sind, als das anhand der geposteten Meinungen zu vermuten wäre.
Ok, wens ichs wirklich beschreiben müsste: Der erste Take wirkt im ersten Teil eine Spur heller, offener, der zweite Take etwas gedämpfter, ganz leicht muffiger.
Die Beschreibung empfinde ich sehr treffend und als sehr passend.
Interessant ist, dass Du die Wörter «heller» für Satine und «gedämpfter» für Palisander verwendest, obwohl Du sie optisch nicht gesehen hast.
Liegt möglicherweise doch nicht an der Signaturenlehre sondern schlicht und ergreifend am Klang, wie der Großteil der Gitarristen behauptet, im Vergleich zu einer kleinen, nicht-hörenden Minderheit, die alternative Erklärungsmodelle bemühen muss, um sich die Welt irgendwie zu erklären.
Übrigens wechselt mein Geschmack was ich besser finde bzw. welche Gitarre ich als besser bzw. "gehört teurer" einstufen würde während der Aufnahme mehrmals hin- und her, beispielsweise am Anfang die des ersten Takes, am Ende die des zweiten. Aber das sind defintiv nur sehr feine Nuancen an Unterschied.
Ist durchaus legitim.
Ich hab mich für's Satine-Fretboard entschieden, weil es mir klanglich besser gefällt. Und wurde freundschafltich «kritisiert», weil es optisch nicht zum Black-Pearl-Schlagbrett passt. Was lt. Blechmusiker eine völlig irrationale Entscheidung sein muss, da klanglich angeblich sowieso kein Unterschied sei.
Du solltest dich über die Notwendigkeit von Doppelblindversuchen informieren.
Ich? Du bist doch der ungläubige Judas. Ich höre den Unterschied.
Meiner Meinung nach solltest Du Deine Lauschlappen putzen, akzeptieren, dass andere besser hören als Du und das demutsvoll zur Kenntnis nehmen!
Nebenbei bemerkt kenne ich Blindtests seit über 20 Jahren und hab praktisch schon einige miterlebt.
Meine einzige "Kompetenz" ist die, dass ich den Klang der Gitarre liebe
Na bitte, das motiviert zu einem versöhnlichen Ausklang!
Ich liebe Musik, Gitarren sind auch ganz ok.
Das Verbindende will ich gelten lassen!
Fazit oder so ähnlich:
Meine Meinung ist, dass die Hauptkriterien beim Sound der Gitarre
- Holz und Bauart von Hals,
- Holz und Bauart des Korpuses und
- die Wahl der PUs sind.
Auch die anderen Teile wie Sattel etc. sind nicht zu vernachlässigen, aber noch schwerer in Unterschieden auzumachen. Betrachtet man die Teile jeweils isoliert, ist der Unterschied zumeist marginal bis kaum existent, erst die Summe der Teile macht den individuellen Charakter und Charme unterschiedlicher Modelle aus.
Anders herum machen es sich aber manche sehr einfach, indem sie eine Eigenschaft (zB Sustain) einem einzigen Bauteil/Fertigungsverfahren zuschreiben (durchgängiger Hals).
Eine simple Angelegenheit: würden sich die Einzelteile der Gitarre nicht in Nuancen klangmäßig unterscheiden, wo kommt dann der Unterschied des Klanges her? Dann müßen alle Gitarren gleich klingen. An den PUs allein liegt es definitiv nicht.
Aber auch bei unterschiedlichen Modellen liegen die Unterschiede zumeist eher eng beieinander. Je weniger man auf den Klang eingehört und darauf trainiert ist, desto weniger hört man den Unterschied möglicherweise? Dem Publikum fallen die Nuancen wohl kaum auf, die die Gitarristen hocherregend finden!
Hier ein abschliessendes Beispiel zur Verdeutlichung meiner Meinung, dass die Modelle oft eng beieinander liegen. Ein Solo dreimal bei völlig identen Settings eingespielt:
Take 1: Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Stock Bridge PU (special Vintage Style Single-Coil Strat® Bridge-Pickup with Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces)
Take 2: Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Seymour Duncan SSL-5 PU (idente Gitarre, nur anderer PU)
Take 3: Fender Classic Player '60s Stratocaster mit Stock Bridge PU (Fender Custom Shop '69)
1 und 2 unterscheiden sich nur im PU, bei 3 ist es ein anderes Modell. Ahorn versus Palisander ist auch beteiligt: