Behauptung: Profi-Gitarrist X klingt über jedes Equipment gut.

  • Ersteller ChasmofmySoul
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schon der Lernvorgang und die Empfänglichkeit für bestimmte musikalische und akustische Vorgänge prägen vermutlich den Umgang mit der Technik und das persönliche Verhältnis dazu
einer fühlt sich in das Instrument und dessen Produkte weit ein, macht es zur externen Erweiterung des Körpers geradezu, der andere benutzt es eher mechanisch als Zweckerfüller.
ist ja auch die Frage, was versteht man denn unter "Profigitarrist"? Der eine spielt für z.B. einen/eine Sänger/in und sollte da die Erwartungen anderer erfüllen. Da ist sicher eine andere Vorgehensweise gefragt, als wenn jemand seine eigenen Vortellungen verwirklichen will.
Bei uns "Amateuren" ist es das gleiche. Von daher gesehen spielt dann auch diese Erwartungshaltunng eine Rolle, sprich, um gewisse sounds zu spielen, auch als Profi, ist man dann schon ggf. abhängig vom Equipment. Die Eingangsfrage kann man also in diesem Sinne gar nicht so eindeutig beantworten. Sicher scheint mir aber, wie schon erwähnt, zu sein, daß jeder mit ein bißchen Talent quasi mit jedem x-beliebigem "Zeug" in der Lage ist, einen anhörbaren sound zu spielen:rolleyes:. Auch unabhängig davon, wie weit er in diese technischen Details eintaucht.
 
Was bedeutet eigentlich "Profi"?
Und bedeutet "gut klingen" auch "guter Sound"?
Und wer ist dann eigentlich Profi? Die ganzen berühmten Gitarristen mit ihren persönlichen Trademark Sounds?
 
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Für mich ist ein Profigitarrist jemand der, von seinem Gitarrenspiel leben kann, schon länger das Instrument beherrscht, nicht nur Cover oder nur nach Noten spielt und, das ist hier relevant, sehr genau weiß, wie man ein beliebiges Equipment passend einsetzt, folglich auch mit seiner E-Gitarre im Bezug auf den Klang richtig umgehen kann.

Beispiel: Es gibt nicht wenige Gitarristen, die wollen Potis ihrer Gitarren nicht anfassen, drehen sie immer voll auf, ändern ihren Gitarrensound lieber mit neuen Pickups und Kabeln, teilen auch Amps oder Effektgeräte nach nur kurzem anspielen in gut oder schlecht ein. Ein Profi würde sowas nicht tun.
 
Ich war mal gezwungen, einen Gig über einen Fender Frontman zu spielen. Ich habe es gehasst. Nach dem Gig gab es viel Lob aus dem Publikum. Bin ich jetzt ein Profi? Ich würde sagen...NEIN!
 
von seinem Gitarrenspiel leben kann, schon länger das Instrument beherrscht,
ersteres ist der springende Punkt(y). Beim zweiten würde ich mal sagen, jeder, der ernsthaft Gitarre spielt, wird sein Leben lang neues entdecken und immer weiter dazu lernen. ("beherrschen" ist für mich daher ein bißchen fragwürdig:rolleyes:).

Bin ich jetzt ein Profi? Ich würde sagen...NEIN!
unter den Profis gibt es halt solche und solche. Der eine kommt fast in allen Situationen zurecht, der andere kommt schon mal mies drauf,
wenn die Bedingungen nicht so sind, wie er es gerne haben möchte. Deshalb nochmal zum Thema, man kann da keine allgemein gültige
Antwort drauf geben, mMn..
 
Ich denke, fast jeder, der längere Zeit ein Instrument spielt, entwickelt irgendwann seine eigenen Volieben, Fähigkeiten und somit auch seinen eigenen Stil, der zwar durch entsprechendes Equipment gefördert, oder verfeinert werden kann, aber letztendlich immer erkennbar ist, egal worüber oder womit man spielt.
Allerdings glaube ich nicht, dass ein Profi grundsätzlich über jedes Equipment gut klingt, jeder hat seine Stärken und Schwächen, die auch mit schlechtem Werkzeug vom guten ins mittelmäßige fallen können.
Das geht mir als Motorradmechaniker (was ich jetzt mal nach 25 Jahren Berufserfahrung als meine Profession dahinstelle) so und ich denke, dass ist in jedem Job so, mit nem stumpfen Dolch hat auch der Chirurg schlechte Karten.
 
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Ist das so?

Ich schließe jede Wette ab, das Zakk Wylde sein Perry Mason auf einer € 100 Gitarre mit € 100 Amp besser und geiler spielt als ich mit einem 4k Amp und einer 4 K Gitarre - Und ich spiel das nicht schlecht ,)

Nur mal um EIN Beispiel zu nennen.

Und was Dein Beispiel mit dem Chirurg angeht, der macht mit einem stumpfen Dolch eine bessere OP als ich mit einem Skalpell .....

Können steht VOR Equip und deshalb klingt ein guter Gitarrist auf schlechtem Equip besser, als ein schlechter Gitarrist auf gutem .... das sollte eigentlich auch jedem einleuchtend sein ...

... weil ich gerade Zakk angesprochen habe, er spielt selbst auf der Hello Kitty Klampfe besser als .... och lassen wirs ;)

An was das dies liegt? Weil er/sie (Profis wie z.b. hier) es können .......

 
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Sie können es ...aber sie tun es nicht! Warum auch?
 
Zakk machts doch :biggrinB: :biggrinB: ;)(y)
 
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... weil ich gerade Zakk angesprochen habe, er spielt selbst auf der Hello Kitty Klampfe besser als .... och lassen wirs
naja, aber "gut" klingt das ja nicht. das album wuerde ich mir nicht kaufen.

"Profi-Gitarrist X klingt über jedes Equipment nach X"? - da stimme ich zu.
"Profi-Gitarrist X klingt egal mit welchem Equipment besser als unsereiner" - da stimme ich auch zu
"Profi-Gitarrist X klingt über jedes Equipment gut" hab ich so noch nie gehoert
 
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Aber nur weil sie ihm danach die Gitarre geschenkt haben
 
Können steht VOR Equip und deshalb klingt ein guter Gitarrist auf schlechtem Equip besser, als ein schlechter Gitarrist auf gutem .... das sollte eigentlich auch jedem einleuchtend sein ...
Dieser Aussage habe ich auch nicht widersprochen, ich bezweifel nur, dass man mit jedem Werkzeug, auch wenn es für den Berufszweig geeignet erscheint gute Arbeit abliefern kann.
Natürlich kann ich auch mit Aldi Spezial, statt mit Gedore oder anderem hochwertigen Werkzeug schrauben und Wissen und Fähigkeiten sind vorhanden, aber das Ergebnis, sowohl im Detail, als auch in der Effizienz wird anders ausfallen.
Das der Profimusiker auch mit schlechten Instrumenten besser ist als ich, habe ich auch nicht angezweifelt, aber er wird mit sehr hoher wahrscheinlichkeit nicht das Optimum aus seinem Können liefern.
 
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(y)(y)(y)
 
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Ich finde das oben gepostete Zakk Wylde Video einfach nur unterirdisch gruselig.

Zakk wurde vor 35 Jahren in wenigen Wochen/Monaten an der Seite von Ozzy zu einem der
erfolgreichsten Gitarristen, mit seine Pinch Harmonics, seinem aggressiven Shred-Blues und
seiner exstatischen Show.

In dem HelloKitty Video ist davon nichts, aber auch wirklich gar nichts davon enthalten.
Niemand würde ihn heute kennen wenn er damit 1987 gestartet wäre ...
 
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Ich finde das oben gepostete Zakk Wylde Video einfach nur unterirdisch gruselig.
Danke, dass du das aussprichst, was vermutlich nicht wenige darüber denken. Ob man Zakk mag oder nicht, das Geklampfe ist wirklich weniger als mittelmäßig, da kann ich auch keinerlei Charakter, besonderes Talent oder sonstwas erkennen (oder "hören").

Und dass ich auch was zum Thema schreibe: drückt man The Edge (U2) oder Brian May (Queen) eine Billig-Klampfe und einen 100€-Amp in die Hand, wird es genauso gruselig klingen wie das schöne Beispiel mit Zakk Wylde. Einen Signature-Sound haben sich diese Gitarristen über viele Jahre erarbeitet, da gehört eben das Equipment genauso dazu wie die Fingerfertigkeit und der Charakter. Klar, Brian May kann auch We will Rock You auf 'ner Hello Kitty Klampfe spielen, aber er wird dann genauso klingen wie Hundert andere, die diese Licks beherrschen.

Talent und Character ist das eine, das ausgesuchte Equipment das andere. Beides gehört zusammen.
 
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Danke, dass du das aussprichst, was vermutlich nicht wenige darüber denken.
Das Beispiel war halt nicht gerade glücklich gewählt.

Es gab vor etwas mehr als 30 Jahren eine Guitar Legends Konzertreihe anlässlich der Expo 1992 in Sevilla.

Für die Fraktion der harten gingen unter der Regie von Brian May u.a. Steve Vai, Joe Satriani und Nuno Bettencourt
auf die Bühne. Das "Gitarre&Bass Magazin" schrieb damals: "Wann hat es das jemals gegeben? Die drei wohl
zur Zeit beliebtesten Hard 'n Heavy Gitarristen vereint auf derselben Bühne! Und sie haben alle ihren Signature Sound,
obwohl sie mit gemietetem Leih-Equipment auftreten müssen!"


Das Problem war damals das deren spezielles Zeug, wie z.B. die von Arredondo getuneten Marshalls die Steve Vai
benutzt in einem Tour Sattelschlepper von Whitesnake unterwegs waren. Deshalb spielte er über JCM900 Marshalls
mit einem vorgeschalteten Ibanez Tubescreamer.




Gab auch noch Auftritte der Blues Fraktion mit Albert King, Robert Cray und B.B. King



Und den Jazz Abend mit John McLaughlin, Paco de Lucia, Larry Coryell ....

 
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Das Beispiel war halt nicht gerade glücklich gewählt.

dein Beispiel ist aber auch nicht gerade glücklich gewählt:rolleyes:. Statt über einen sehr, sehr guten Amp nur über einen sehr guten Amp
zu spielen, war, glaube ich, nicht die Richtung in die der Threadersteller gehen wollte.
Deine Videos sind bestimmt sehr interessant, aber mit fast 6Stunden ein bißchen lang:redface:, jedenfalls im Moment für mich.
 
dein Beispiel ist aber auch nicht gerade glücklich gewählt:rolleyes:.

Statt über einen sehr, sehr guten Amp nur über einen sehr guten Amp
zu spielen, war, glaube ich, nicht die Richtung in die der Threadersteller gehen wollte.
Doch, ist sehr glücklich gewählt. Du brauchst nur mal Auszüge des Starbeitrags lesen...

Ich wurde das erste mal vor Jahren, als junger Gitarrist mit 15 Jahren im lokalen Musikladen damit konfrontiert.
Der alte, erfahrene Gitarrenverkäufer erzählt die Geschichte als er Backstage auf einen bekannten Profigitarristen gestoßen ist und gefragt hat ob er über sein Equipment spielen darf.
Natürlich durfte er angeblich und dabei musste er feststellen, dass er nicht wie der angepriesene Gitarrist klang, sonder nur wie er selber.


Dieses Jahr auf dem Guitar Summit hatte ich das Vergnügen mehrmals Jeff Loomis aus nächster Nähe spielen zu sehen.
Auf diversen Gitarren, über diversen Amps, etc.

Ich konnte nur festmachen, dass er eben seine Technik hat und die wird vermutlich über jedes Equipment funktionieren dass halbwegs Metal oder HiGain tauglich ist.
 
eben, solche Leute klingen halt immer nach sich, aber nicht nur Profis, wurde hier auch schon mal erwähnt. Wenn Profis dann in einem professionellem Rahmen nicht ihr, aber eben doch hochwertiges Zeug, benutzen, ist das ja nicht irgendein Equipment.
Bei Profis reden wir hier ja auch nicht nur über die "Elite" der Gitarristen, zu denen Steve Vai zweifelsohne gehört:nix:.
Zu den alten Bluesern, ich denke die haben da auch kein Problem mit, einstellen und dann ihren Blues spielen, im Zweifel auch akustisch:).
Schönen Abend noch,
Micky
 
Deine Videos sind bestimmt sehr interessant, aber mit fast 6Stunden ein bißchen lang:redface:, jedenfalls im Moment für mich.
Kannst du Dir ansehen wenn die Herbststürme blasen ;)
 
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