Behauptung: Profi-Gitarrist X klingt über jedes Equipment gut.

  • Ersteller ChasmofmySoul
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Am besten klingt ja oft grad der Ton, den man eben nicht spielt, gell?
 
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Dann klingt auch oft das Equipment am besten ...
 
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Ich hatte aber Anno 2007 auch so ein Erlebnis... auf der Hochzeit von meinem Cousin. Da hat eine 5-Mann-Combo gespielt (Programm Querbeet von Tanzmusik über Schlager bis Pop, später auch Rock-Hardrock). Der Gitarrist hatte einen alten 1x12er Marshall Valvestate Combo gespielt, mit einer Cort HSS-Supertrat und vorm Amp lagen 3-4 billige noname Plastik-Bodentreter.
Tja, was soll ich sagen? Der Gitarrist konnte spielen, als hätte er beim Teufel gelernt und hat aus seinem Billigequipment da Sounds herausgeholt, daß ich aus dem Staunen nicht herauskam.
Er hatte den Sound einfach in den Fingern.

Viele Grüße,
Bowhunter

Und warum spielt dieser tolle Gitarrist in einer unbekannten Band?????

Vielleicht weil er kein Snob ist, und nur gut spielen kann.

Wenn er sündteures Equipment , einen teuren Manager hätte , wäre er längst ein weltbekannter Star :opa:
:evil: :opa::m_git2:
 
Und warum spielt dieser tolle Gitarrist in einer unbekannten Band?????
Weil diese Band nur covert. Der Gitarrist gibt unter der Woche ein bisschen Gitarrenunterricht und jedes Wochenende spielt er 2-3 Gigs: Hochzeiten, Firmenfeier, Private Veranstaltungen wie runde Geburtstage, etc... Die ganze Band lebt nur von der Musik, und das nicht mal schlecht, denn sooo unbekannt ist die Band gar nicht.
 
Und warum spielt dieser tolle Gitarrist in einer unbekannten Band?????
Weil es extrem viele extrem talentierte Musiker in nichtsdestotrotz unbekannten Bands gibt. Das eine korreliert nicht notwendigerweise mit dem anderen.

Ich hatte ein ähnliches Erlebnis vor ein paar Jahren auf einem ganz kleinen lokalen Festival. Eine Band mit zwei Gitarristen.
  • Der eine lief vor dem Gig die ganze Zeit wie ein Gockel in pre-aged Rockstar-Leather-Kombi (anders kann man es wirklich nicht nennen) über den Platz und machte Fingerübungen mit der Linken á la Luftgitarre. Auf seiner Bühnenseite ein Stall von PRS Ten Tops und zwei Halfstacks ähnlicher Provenienz (ich meine ein Mesa Dual Rectifier und ein Diezel mit jeweils passenden 4*12ern).
  • Vom anderen war nix zu sehen, weil er sich um die Org der Veranstaltung gekümmert hat. Auf seiner Bühnenseite eine stinknormale Rote Strat und ein 1*12er Fender-Hybrid Amp. Echt nix besonderes.
Nummer eins kam dann in echter Zahnwalt/Blueslawyer-Manier original nicht über das Schrammeln von Akkorden hinaus und war so lustig anzusehen, wie der bekannte Faustgitarrist.
Nummer zwei in Jeans und T-Shirt war mit seiner schmalen Ausstattung beileibe kein Saitenhexer aber hat eine super stabile Vorstellung hingelegt, klang top, hielt die Band zusammen - vor allem seinen Kollegen auf der andren Seite, der noch nichtmal die Schrammelei halbwegs sauber hinbekam (einen "schönen" Sound hatte er wenigstens) - und hat alle Soli und hier vor allem ein paar richtig anspruchsvolle Dinger einfach ohne Schnickschnack rausgehauen und konnte sich dabei auch noch bewegen (80s Revival war in etwa das Motto). Der war das Highlight.
 
Naja, die einen wird es immer geben, wie die anderen auch. Das hat ja mit dem (eigenen) Sound gar nichts zu tun. Aber bin da bei Dir, sowas lässt einen schon schmunzeln. Trotzdem gönn ich auch schlechten Musikern tolles Gerät. Wenn's glücklich macht und niemand dafür hungern muss, erfüllt das Zeug seinen Zweck. Wenn es nur um Nutzen ginge, hätten wir alle zwei Yamahas und ein Brett von Line6 und die Jutta täte tanzen.
 
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Hey,
...um nochmal auf Bowhunter`s Beispiel mit dem Gitarristen zurückzukommen:
Es gibt verschiedene Arten von "schlechtem" Equipment!
Oder besser: Ton kommt dann aus den Fingern, wenn das Equipment zum Stil des Spielers passt...und dazu noch ist es so, dass ein erfahrener Player genau weiß was er wo raus holen kann - da muss dann nix "Edles" für am Start sein!

Mit über 30 Jahren Banderfahrung kann ich mittlerweile sagen, dass ich auch gut mit dem erwähnten Marshall Valvestate plus nem Zerrer klar kommen würde, da fielen mir andere, weit teurere Setups ein bei denen ich da eher Probleme hätte.

Für viele Gitarristen, die viel in der Spielpraxis stehen gilt daher: Equipment ist nicht egal, wird aber in seinen "Feinheiten" deutlich überbewertet.
Für`s Spielgefühl selbst ist es (Routine Voraussetzung!) egal ob du die Zerre aus nem "Wunder Bogner", "Super Friedmann" oder nem Valvestate plus OD-Pedal holst....ich glaube von denen drei wäre mir sogar der Valvestate am liebsten.

Gruß,
Bernie
 
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Jeder hat so seine Vorstellung, wie etwas klingen soll. Diese Vorstellung setzt er dann mit dem vorhandenen Equipment um. Mit manchem Equipment gibt es einen kurzen Weg, diesen Sound herauszuholen, mit anderem einen komplizierteren Weg oder nur ein Annäherung.

Wenn die Sound-Vorstellung vom Original abweicht, dann klingt es auch dann, wenn man notengetreu nahe am Original spielt und hochwertiges Equipment zur Verfügung hat, nicht authentisch:

 
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, nicht authentisch:
hmm, ich denke der Gitarrist will sich aber schon bewußt von David Gilmour abgrenzen, ist eben Roger Waters Band und nicht Pink Floyd.
Klingt doch gut, das Solo:rolleyes:, oder nicht?
 
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Geschmackssache, aber für mich nicht.
naja, PF war für mich ohnehin nur bis "Atom heart mother" interessant.
Um zum Thema zurückzukommen, Syd Barrett und David Gilmour werden bis dahin jedenfalls ihr Augenmerk nicht so sehr auf` s
Equipment gelegt haben, allein deshalb, weil damals die Möglichkeiten an sich sehr eingeschränkt waren. Auch für Profis.
Zumindest wenn man das im Gegensatz zum Heute betrachtet. Eigentlich kann jeder Gitarrist mit ein bißchen Talent auch aus sogenanntem "billigem Equipment" einen guten sound erzeugen. Das stellt nur halt nicht jeden zufrieden, weil man ja den bestimmten sound haben will.
Da wird es schwieriger, zumindest wenn man irgendwelche Gitarristen quasi kopieren will. Letztlich muß man dann auch deren Spieleigenschaften drauf haben. Die haben diese dann wiederum bei jedem x-beliebigen Equipment, jeden falls mehr oder weniger.
(ist mir jetzt zu lang geraten:redface:)
 
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Wo wir gerade beim Thema David Gilmour und "der Sound kommt aus den Fingern" sind...
"There's a lot of fuss about how people get their guitar sounds but ninety percent of how people get their guitar sound is in their fingers. It's in the way they play it... sometimes it's an anomaly in the timing between the left an right hand. I could go into any music store and pick up a perfectly good guitar, an amplifier and a couple of pedals and sound exactly like me. I think far too much fuss is made about the gear... it's mostly in the fingers." (David Gilmour)

Quelle: Buch: PINK FLOYD | THE BLACK STRAT - A HISTORY OF DAVID GILMOUR'S BLACK FENDER STRATOCASTER by Phil Taylor (Seite 229)
 
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Ich war auch schon auf Konzerten von einem Bekannten, der spielt manchmal auch nur mit einem relativ puristischen Röhrenamp und seinem Board. (Das ist das ganz normale Zeug drauf, nichts Besonderes) Natürlich gute Gitarren, ein guter Amp und insgesamt vernünftiges Equipment. Aber halt auch nichts wahnsinnig spezielles. Der spielt ein ganz gutes buntes Programm. Das wechselt dann schon mal von Police zu Hendrixs, Stones und was weiß ich nicht alles. Die Gitarre wird dabei ggf. auch mal gewechselt.

Klingt das bei dem authentisch, im Sinne von "wie auf der Platte"? Nö. Ganz sicher nicht.
Aber es klingt immer so das die Leute begeistert sind und ich selbst finde es auch recht erfrischend wenn es mal eine eigene Interpretation ist. Wobei die markanten Stellen, die man vielleicht im Ohr hat und die den Song vielleicht auch sehr mit ausmachen, in der Regel schon dabei sind.

Man muss aber dazu sagen, dass das alles sehr, sehr erfahrene und professionelle Musiker sind die da mitwirken.
Es muss doch einfach nur gut klingen und Spaß machen. ;-)
 
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Wenn die Sound-Vorstellung vom Original abweicht, dann klingt es auch dann, wenn man notengetreu nahe am Original spielt und hochwertiges Equipment zur Verfügung hat, nicht authentisch:
SlowGin schrieb:
Klingt das bei dem authentisch, im Sinne von "wie auf der Platte"?
"Authentisch" heisst für mich a) selbstgemacht und b) nicht nachgemacht hat.
Die perfekte Kopie wär imho das Gegenteil von authentisch.

Eine Coverversion, die man auf seine eigene Art umbaut, kann authentisch sein, genau wie die Tatsache, dass "live" jedes Mal anders klingt als die Aufnahme.
 
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Tja, da gibts die einen, die beim Equipment immer "dem" Ton hinterherrennen und nie damit zufrieden sind. Beim Spielen immer einen theoretischen Hintergrund brauchen um zu wissen was sie spielen. Fehlt nur noch die Analyse warum sie überhaupt Musik machen.
Und dann die anderen, die einfach machen und sich an der Musik freuen.
Welcher Gruppe gehört ihr an? ;)
 
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...der zweiten!....ja sogar mehr noch: es interessiert mich allermeist nen Sch...wie wer seinen Sound macht, denn wenn er gut ist hängt das eh nicht sooo sehr mit seinem Equipment zusammen, sondern die Geräte sind halt sein Handwerkzeug das dazu benutzt wird....genauso mach ich es selbst auch - ich benutz mein Zeugs, da gibt`s keine Geheimnisse und "weltanschaulichen Philosophien" dahinter.
 
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Welcher Gruppe gehört ihr an? ;)
gibt es wirklich nur diese zwei Grundhaltungen? Was mich an der Klassifizierung etwas stört: ich kenne durchaus Leute, die sich sehr viel mit ihrem Sound und technischne Möglichkeiten beschäftigen, und durchaus häufig zufrieden mit den Ergebnissen sind. Zu denen gehöre ich auch. Mich kann ein netter eigentümlicher Amp faszinieren und inspirieren, gurkige Gitarren und auch hochwertige Edelteile. Ich habe Spaß an all dem, was man da so machen kann, und das reicht auch bis zu einer Einsaiten-Gitarre, wenn's gerade passt. Obwohl ich Tage kenne, an denen nichts so richtig passt, das ist glücklich eher die Ausnahme. Egal, mit welchem Equipment.

Jedenfalls glaube ich nicht, dass ernsthafte Beschäftigung den Spaß verdirbt. Es mag Musiker geben, die den Kopf als Analysewerkzeug ausschalten können, ich tue das auch gerne, aber das Bewusstsein und umfassende Wahrnehmung schaden keineswegs. Und ich mag auch einen theoretischen Hintergrund, auch wenn der nicht immer beim Spiel präsent sein sollte. Ich finde bspw. Arrangements interessant, die von gezielter Ausdünnung und Dialogen leben, solchen Sachen muss zumindest ich durchaus theoretisch unter die Arme greifen ... und das betrifft, um den Bogen mal wieder rumzuziehen zum eigentlichen Thema, auch den Einsatz von Technik und deren Auswahl. Selbst dann, wenn deren qualitative Ausführung nicht verbindlich sein muss.
 
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aber das Bewusstsein und umfassende Wahrnehmung schaden keineswegs
es behauptet ja keiner, daß er, wenn er sich Sachen zulegt, einfach so etwas nimmt. Ist doch klar, daß man sich da auch Gedanken macht.

den Einsatz von Technik und deren Auswahl
Was genau verstehst du denn unter Technik? Wenn ich quasi anfangen soll, Dinge zu programmieren, um irgendeinen Sound hinzubekommen,
dann wird das eben Musikfremd (ich könnte das schon, aber für mich ist das nicht von Bedeutung) und es bleibt dabei, sounds anderer Leute zu kopieren, funktioniert nur, wenn man mindestens Ansatzweise verstanden hat, was diese Gitarristen auf der "Gitarre spielen".
Da mir im Grunde nur "mein eigener" sound wichtig ist, reicht es mir eben, das ich Amp und Pedale (je nach Art der Gitarre) intuitiv einstellen kann. Da sehe ich mich auch in der Tradition früherer Gitarristen (gibt auch junge, moderne, die so denken) und auch keinen Grund, da was zu ändern.
Selbst dann, wenn deren qualitative Ausführung nicht verbindlich sein muss.
eben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was genau verstehst du denn unter Technik?
darunter verstehe ich alle Gerätschaften auf dem Weg zwischen meinen Fingern und dem resultierenden Ton. Als E-Gitarrist fängt das dann bei der Auswahl der Saiten und Anschlagmethode an, und endet für mich so in der Gegend der PA-Lautsprecher irgendwo (live), oder bei dem, was ein Tonträger wiedergibt (Studio) ... also haufenweise Geraffel, das Einfluß nimmt und verformt, was ich produziere.
Wenn ich quasi anfangen soll, Dinge zu programmieren, um irgendeinen Sound hinzubekommen,
dann wird das eben Musikfremd
.. das empfinde ich anders. Für mich gehört das alles zu "Musikmachen". Auch die Auswahl des Baumstamms, auf dem ich rumtrommele :D Das bedeutet nicht, dass sich die Botschaft, die ich senden will, dadurch grundsätzlich verändert. Wenn ich ein Buch schreibe, bleiben vermutlich mein Sprachstil und die Art meiner Geschichten ja auch unberührt von meinen Schreibwerkzeugen, aber ich habe eben andere Möglichkeiten, wenn ich in eine Computertastatur eintippe, im Unterschied zu Einritzen in Tontafeln :D Oder auch: durch die Auswahl der Sprache, in der ich etwas abfasse, ändert sich der Produktionsablauf, mein Chinesisch ist eben eher wesentlich schlechter als mein Deutsch :)

EDIT: was mir gerade noch auffällt: schon der Lernvorgang und die Empfänglichkeit für bestimmte musikalische und akustische Vorgänge prägen vermutlich den Umgang mit der Technik und das persönliche Verhältnis dazu. Ich habe das im famliliären Bereich erlebt: einer fühlt sich in das Instrument und dessen Produkte weit ein, macht es zur externen Erweiterung des Körpers geradezu, der andere benutzt es eher mechanisch als Zweckerfüller.
 
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