Zimmerlautstärke: Mal ne Theorie

  • Ersteller Flying Duckman
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Dein Denkfehler ist folgender:
Natürlich bekommt jedes Chassi in der 4x12er nur 1W, aber die gesamte Box eben die 4W!
Wenn ich der gesamten 4x12er nur 1W spendiere, ist sie genauso laut, wie die 1x12er mit 4W. Denn ich erhöhe die Membranfläche auf das 4-fache (+6dB) und führe ein viertel der Leistung zu (-6dB).
4 Chassis mit je 100dB, die mit jeweils 1W befeuert werden, ergeben in der Summe 112dB, +6dB durch die 4-fache Membranfläche, +6dB durch die 4-fache Leistung.

Das Prinzip ist (leider) nicht beliebig skalierbar, denn bei einer gewissen Größe des Lautsprecherhaufens wird die Strahlungsimpedanz und damit die Belastung der Membranen zu groß, es kann zu Beschädigungen der Membranen kommen. Und natürlich ist dem Ganzen durch den Energieerhaltungssatz auch ein Ende gesetzt. Da aber der Wirkungsgrad einzelner Boxen sich im unteren einstelligen Prozentbereich befindet, kann man bei ein paar Boxen durchaus so rechnen.
Man muss korrekterweise aber auch berücksichtigen, dass die Addition nur bei idealer Phasenlage perfekt stattfindet, also muss man eigentlich auch die Frequenz und den Winkel mit bedenken. Bei tiefen Frequenzen aber stimmt die Rechnung ziemlich genau.
 
Dein Denkfehler ist folgender:
Natürlich bekommt jedes Chassi in der 4x12er nur 1W, aber die gesamte Box eben die 4W!
Wenn ich der gesamten 4x12er nur 1W spendiere, ist sie genauso laut, wie die 1x12er mit 4W. Denn ich erhöhe die Membranfläche auf das 4-fache (+6dB) und führe ein viertel der Leistung zu (-6dB).
4 Chassis mit je 100dB, die mit jeweils 1W befeuert werden, ergeben in der Summe 112dB, +6dB durch die 4-fache Membranfläche, +6dB durch die 4-fache Leistung.....

Und wieder ein Denkfehler. Denn bei obiger Rechnung wird davon ausgegangen, dass sich Speaker linear verhalten, was durchaus unzutreffend sein kann.
Zudem geht die Rechnung eh hinten und vorne nicht auf :-/
 
Da ein Gitarrenchassi bei diesen Schalldrücken eigentlich noch linear arbeiten sollte, habe ich das nicht extra erwähnt. Natürlich hast du recht, die Schalldruckerhöhung durch Leistungszugabe wird nicht endlos linear verlaufen. Aber bei 4W?
Aber wo geht die Rechnung sonst bitte nicht auf? Mal abgesehen von den Einschränkungen, die ich selber erwähnt habe.
 
... 4 Chassis mit je 100dB, die mit jeweils 1W befeuert werden, ergeben in der Summe 112dB, +6dB durch die 4-fache Membranfläche, +6dB durch die 4-fache Leistung.
...
du meinst also, daß eine 412er bei gleicher eingangsleistung 6dB mehr druck macht als die 112er, nur wegen der vierfachen membranfläche?

und wenn ich noch eine zweite 412er dazunehme, gibt's nochmal 3 dB extra, insgesamt also +9 dB im vergleich zur 112er? da müßte man ja fast die zehnfache leistung in die 112er pumpen, um mit einem fullstack mithalten zu können.
ich hab das zwar noch nicht probiert, behaupte aber mal ganz frech: der 50W-112er Combo bläst das 5W Fullstack weg:)
 
Ich schrieb bereits, dass diese Rechnung genaugenommen noch frequenzabhängig ist und auch nicht ewig weiter gilt.
Und Schalldruck und Hörempfinden sind 2 Dinge, die weniger miteinander zu tun haben, als man allgemein annimmt. Ich bezog mit stets nur auf den Schalldruck und nicht auf die empfundene Lautstärke.
 
Das ganze Datenblattgefasel und die Theorien zur Lautstärkeverdoppelung ist leider vollkommen überflüssig, weil Ohren keine Messgeräte sind.

ERSTENS sind die Wirkungsgradangaben bei Lautsprechern nicht genormt, sondern werden nach herstellerspezifischen Methoden gemessen, die etwa die Präzision einer Daumenpeilung haben.

ZWEITENS sind die Lautstärkeempfindungen hörerabhängig und subjektiv. What the fuck ist "Doppelt so laut"?? Wie nimmt man das wahr? Woran erkennt man. ob ein Signal "Doppelt so laut", "dreimal so laut" oder "ein Viertel leiser" ist?

DRITTENS ist lautstärkeempfinden frequenzabhängig. Allein durch Veränderung des EQs kann man eine Gitarre von "smooth" zu "unerträglich" bringen, ohne den Lautstärkeregler des Amps zu berühren.

VIERTENS ist Lautstärke Geschmackssache und umgebungsabhängig. Andrea Berg und die Kastelruther Spatzen empfinde ich schon bei niedrigstem Level als Höllenlärm, der Panikattacken und Fluchtreflexe auslöst. ZZ Top kann ruhig ein paar db mehr haben und zaubert mit immer noch ein Grinsen in's Gesicht. Ein 20-Watt-Combo ist in einer kleinen Kneipe eine Höllenmaschine - auf einer grossen Open-Air Bühne kann's schon mal eng werden. Ich habe auch noch nie (noch nie, ehrlich!) ein Konzert mit einer Band gespielt, bei der nicht irgendjemand im Publikum gequengelt hätte, es sei zu laut.

FÜNFTENS klingen E-Gitarren-Verstärker bei "Zimmerlautstärke" (Was immer das sein mag) immer scheisse. Das ist ein Problem der Speakergrösse und des Gehäusevolumens. Eine Klangfülle, die der Hörgewohnheit der meisten Gitarristen entspricht, verlangt mindestens einen 12"-Speaker. Der aber braucht mindestens ca. 10 Watt, um sich überhaupt angemessen in Bewegung zu setzen - und die sind schon zu laut. Wenn man ausserdem den typischen Frequenzgang eines E-Gitarren-Sounds berücksichtigt, sind E-Gitarren IMMER "zu laut" für die Wohnung.

SECHSTENS ist die empfundene Lautstärke nicht zuletzt eine Frage des Attacks, also der Lautstärke-Spitzen. Ein brutaler Anschlag, ein hartes Plektrum und eine Verstärkung, die reichlich Headroom für Dynamikspitzen hat, können einen ziemlichen Unterschied machen.

Zitat aus "Physik der E-Gitarre, Kap 8-57". Hervorhebungen stammen von mir:

Manfred Zollner schrieb:
Den Zusammenhang zwischen Schallpegel und Lautheit erforscht die Psychoakustik. Inzwischen genormt, aber nicht unumstritten. Wie laut man einen Schall empfindet, ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die gleichwohl die Wissenschaft interessiert. Und so befragt man Versuchspersonen (Probanden) nach ihren Lautstärkeeindrücken, lässt sie Kategorialurteile abgeben (leise, laut, sehr laut), lässt sie Größenschätzungen durchführen (doppelt so laut wie der Referenzschall), lässt sie Schwellen ermitteln (jetzt beginnt ein Ton hörbar zu werden). Dass nicht alle Menschen exakt dasselbe hören, ist eigentlich zu erwarten, dass ein und derselbe Mensch bei zweimaliger Befragung nicht unbedingt dasselbe antwortet, auch. Mit dieser Erkenntnis ist aber noch nicht viel gewonnen, der Psychoakustiker will wissen, um wie viel dB der Pegel zu erhöhen ist, damit der Proband eine Lautheitsverdopplung wahrnimmt. Und genau da beginnen die Probleme: Es gibt nämlich eine Vielzahl von Versuchen, um genau das zu ermitteln - aber leider auch eine Vielzahl von Antworten bzw. Modellen, die sich nicht generell entsprechen. Das Abschätzen der Lautheitsverdopplung bzw. -halbierung ist ein häufig praktizierter Versuch, aus dem dann die ganze Skala von unhörbar bis zu laut zusammengebaut wird. Hellbrück [1993] widmet sich ausführlich dieser Thematik, und beschreibt sowohl das Für, als auch das Wider zum genormten Stevens/Zwickerschen Lautheitsmodell: Potenzfunktion, oder Exponentialfunktion?
Stevens und Mitarbeiter ließen Probanden Lautheitsverhältnisse schätzen, und entwickelten daraus das Lautheits-Potenzgesetz, welches besagt, dass die Lautheit gemäß einer Potenzfunktion vom Schalldruck abhängt. Um die Lautheit eines 1-kHz-Tones (im Pegelbereich > 40 dB) zu verdoppeln, muss nach diesem Gesetz der Pegel um 10 dB erhöht werden. Einer Pegelerhöhung um 20 dB entspricht demnach eine Lautheits-Vervierfachung, und zu +30 dB gehört eine Lautheits-Verachtfachung. Auf Verstärkerleistungen umgerechnet: Um die Lautheit zu verdoppeln, muss (Linearität vorausgesetzt) die Verstärkerleistung verzehnfacht werden! Gegenüber dem 10-W-Verstärker ist also erst der 100-W-Verstärker doppelt so laut, und nicht etwa der 20-W-Verstärker. Hierzu gibt es aber eine Menge zu ergänzen. Nicht nur, dass dies zunächst nur für den 1-kHz-Ton gilt, und man in Hellbrücks Buch das schöne Zitat findet: Man muss mit der Möglichkeit rechnen, dass die ganze sone-Skala nur ein pures Artefakt unangemessen und stupide angewendeter psychometrischer Methoden ist.

Sone, das ist die Einheit der Lautheit. Stupide erforscht? Lassen wir das, da werden sich Psychologen und Ingenieure noch in Jahrzehnten die Bälle hin- und herwerfen. Möchte man nicht bei der doch sehr unbefriedigenden Erkenntnis abbrechen, dass wegen der individuellen Streuungen gar kein exakter Funktionalzusammenhang herstellbar ist, bleibt nur das Bilden statistischer Mittelwerte.

Mit anderen Worten: in Sachen Lautstärke rudet die Wissenschaft genau so planlos rum wie wir Musiker. Das einzig verlässliche Naturgesetz: E-Gitarristen sind immer zu laut.

Ach, und kann mir noch einmal jemand erläutern, was eigentlich "Druck" ist, was "Schalldruck" und was "Lautstärke", wie man die definiert und voneinander abgrenzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat aus "Physik der E-Gitarre, Kap 8-57". Hervorhebungen stammen von mir:

Der Ausschnitt ist für meine Begriffe, wenn auch die Grundtendenz meiner Meinung stimmt, etwas unseriös. Physik und Psychoakustik bitte nicht mischen. Lass ich mal den Faktor Mensch aussen vor, muss klar sein, dass, wenn man versucht etwas zweidimensionales wie ein Frequenzspektrum eine Lautsprechers bei einer bestimmten Leistung in etwas eindimensionales wie den Wirkungsgrad umzusetzen, das Probleme bereiten muss. Und so einfach ist das Thema nichtmal: Weder der Lautsprecher noch das Medium Luft sind mehrdimensional (Frequenz, Temperatur, Schalldruck, Zusammensetzung der Luft etc.) linear.

Mit anderen Worten: in Sachen Lautstärke rudet die Wissenschaft genau so planlos rum wie wir Musiker.

Ich denke nein. Man lese sich da richtig ein und sieht ob was geht, nicht geht oder eingeschränkt möglich ist. s.u.

Das einzig verlässliche Naturgesetz: E-Gitarristen sind immer zu laut.

Dann mach ich was falsch ;)

Ach, und kann mir noch einmal jemand erläutern, was eigentlich "Druck" ist, was "Schalldruck" und was "Lautstärke", wie man die definiert und voneinander abgrenzt?

Wikipedia ist dein Freund:

Druck
Schalldruck
Lautstärke

Mit Druck meine die meisten hier wohl was anderes. Ich befürchte, jeder meint etwas anderes ;)
 
gott sei dank, daß ich einfach nur gitarre spiele ...
 
Der Ausschnitt ist für meine Begriffe, wenn auch die Grundtendenz meiner Meinung stimmt, etwas unseriös. Physik und Psychoakustik bitte nicht mischen. Lass ich mal den Faktor Mensch aussen vor....
...können wir uns das ganze Musizieren sparen. Das Diskutieren auch.

Wir reden über MUSIK, oder? Da ist der Faktor Mensch der Wesentliche und entscheidende und die Physik letzlich völlig uninteressant. Was nützt mir alles Wissen um die Erzeugung eines Tones, wenn ihn niemand hören will? Kunst ist nicht Naturwissenschaft, vielleicht sollte man das mal gelegentlich erwähnen.


Manfred Zollner ist Professor für Psychoakustik an der Uni Regensburg. Unseriös? Kann ich nicht beurteilen, ich bin nur Mucker :).
 
...können wir uns das ganze Musizieren sparen. Das Diskutieren auch.

Das ist jetzt ganz aus dem Zusammenhang gerissen. Es gibt zwei Parts: Physikalische Erzeugung und die Psychologische Wahrnehmung. Um zu verdeutlichen, das es alles nicht so ganz einfach ist, hab ich letzten Part aussen vorgelassen. Ersteren Part kann man eindeutig Umschreiben, halt Physik und Mathematik. Und selbst da kann man schon sehen, das es alles nicht so einfach ist wie es auf den ersten Blick scheint. Daraus zu schließen, das der zweite Part keine Rolle spielt ist Unfug. Das ist schließlich der wichtigere Part.

Wir reden über MUSIK, oder? Da ist der Faktor Mensch der Wesentliche und entscheidende und die Physik letzlich völlig uninteressant. Was nützt mir alles Wissen um die Erzeugung eines Tones, wenn ihn niemand hören will? Kunst ist nicht Naturwissenschaft, vielleicht sollte man das mal gelegentlich erwähnen.

Es ging um Theorien zur Zimmerlautstärke. Da kann man die Physik nicht aussen vorlassen. Sie erklärt das prinzipielle Verhalten. Irgendwie muss ja Schall ans Ohr kommen. Wie es dann wahrgenommen wird steht auf einem anderen Blatt. Da kein Mensch gleich ist muss das jeder für sich alleine herausfinden.

Manfred Zollner ist Professor für Psychoakustik an der Uni Regensburg. Unseriös? Kann ich nicht beurteilen, ich bin nur Mucker :).

Kann natürlich sein, das er das ganze stark vereinfacht hat um es ans Zielpublikum anzupassen.
 
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Vereinfacht? Hast du dir die tiefer gehenden Thematiken mal durchgelesen?

MfG Stephan

Ich hab mich nur auf das obige Zitat bezogen. So herausgezogen ohne das Original zu kennen kommt das für mich dabei rum. Ich hab mir die Mühe gemacht und das Buch rausgesucht. Wenn ich mir das dann anschaue bekommt obiges Zitat für mich eine ganz andere eindeutige Bedeutung. Da kann ich mein unseriös nicht stehen lassen. Ich merk schon wieder , Zitate sind gefährlich ... ;)

Ich finde immer noch nicht, das die Wissenschaft rumrudert. Die Deutung der Ergebnisse tut dies vielleicht.
 
Es ging um Theorien zur Zimmerlautstärke. Da kann man die Physik nicht aussen vorlassen. Sie erklärt das prinzipielle Verhalten. Irgendwie muss ja Schall ans Ohr kommen. Wie es dann wahrgenommen wird steht auf einem anderen Blatt. Da kein Mensch gleich ist muss das jeder für sich alleine herausfinden.

Zustimmung.

Das hab ich ziemlich genau so grad in einem anderen Thread gepostet:
Was Zimmerlautstärke ist, bestimmt der Nachbar. Und was gut klingt, bestimmt der Hörer.

Für diese Erkenntnis brauchen wir aber überhaupt keine Physik-Kenntnisse. Das weiss auch meine schwerhörige Mutti.

Musik ist nicht Erzeugung von Schallwellen mit messbaren und nachvollziehbaren Parametern. Sondern ein soziales Ereignis, abhängig vom Hörer, von Wahrnehmung und Bewertung. Wenn ich in dem Zusammenhang (!) über "Lautstärke" rede und die Psychoakustik aussen vorlasse, lande ich thematisch im Nirgendwo. Physik (im Sinne messbarer und berechenbarer Ergebnisse) hilft da kein bisschen weiter.

90 db sind halt mal "zu laut" und mal "zu leise", je nach Hörer, Umgebung und diversen anderen Faktoren. Was nützt mir dann das Wissen, dass es 90 dB sind?

Oder andersherum: solange niemand die Zimmerlautstäke mit physikalischen Messmethoden als (z.B.) 48,3592 db/A verbindlich definieren kann, können wir die Physik wohl aussen vorlassen....;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zustimmung.

Das hab ich ziemlich genau so grad in einem anderen Thread gepostet:
Was Zimmerlautstärke ist, bestimmt der Nachbar. Und was gut klingt, bestimmt der Hörer.

Langes gerede, kurzer Sinn: Wir sind da wohl einer Meinung. Eines ist sicher: mehr Leistung, mehr Laut. Wieviel ? Keine Ahnung ;)

Oder andersherum: solange niemand die Zimmerlautstäke mit physikalischen Messmethoden als (z.B.) 48,3592 db/A verbindlich definieren kann, können wir die Physik wohl aussen vorlassen....;)

Der Artikel auf Wikipedia dazu ist noch interessant. Landet effektiv auch bei derselben Erkenntnis.
 
Hallo,

Gitarre immer zu laut, passt aber nicht zur Aussage "Alles kämpft gegen den Schlagzeuger..."

Kann jemand die vom Schlagzeuger bewegte Luftmasse in Relation setzen zu dem was ein Gitarrist an Luftmasse bewegt? (sagen wir 4x12)

Und an dieser Stelle möchte ich einwerfen, dass nur der "runde" Frequenzgang bei entsprechender Lautstärke angenehm klingt. ( der Rauchmelder ist z.B. ausgesprochen unangenehm !!!) Daher kann die Eingangsfrage auch nicht in Zahlen geklärt werden - es fehlt die subjektive Wahrnehmung und hier können auch "runde" aber absolut betrachtet lautere Töne für die Nachbarn erträglich sein.

Martin
 
Kann jemand die vom Schlagzeuger bewegte Luftmasse in Relation setzen zu dem was ein Gitarrist an Luftmasse bewegt? (sagen wir 4x12)

Aus dem bislang Vorgetragenen würde ich schließen, dass der Schlagzeuger, wenn er mit einer kinetischen Energie von 4W auf die Floortom drischt, genauso laut ist, wie wenn ein vierarmiger Schlagzeuger mit 0,25W pro Stick auf vier Toms einprügelt. (Deswegen sind vierarmige Schlagzeuger meist vorzuziehen.) Da der Schlagzeuger dabei i.d.R. weiter ausholt als der Gitarrist mit seinem Plektrum, dürfte der Schlagzeuger mehr Luft bewegen. Ich mag mich irren ... :gruebel:

(Bitte nicht hauen! :D)
 
Aus dem bislang Vorgetragenen würde ich schließen, dass der Schlagzeuger, wenn er mit einer kinetischen Energie von 4W auf die Floortom drischt, genauso laut ist, wie wenn ein vierarmiger Schlagzeuger mit 0,25W pro Stick auf vier Toms einprügelt. (Deswegen sind vierarmige Schlagzeuger meist vorzuziehen.) Da der Schlagzeuger dabei i.d.R. weiter ausholt als der Gitarrist mit seinem Plektrum, dürfte der Schlagzeuger mehr Luft bewegen. Ich mag mich irren ... :gruebel:

(Bitte nicht hauen! :D)

:D

haha... geil.

das gibt ne bewertung.

:great:
 
wobei die bewegte Luftmasse bevor er die Drum trifft verpufft .... bla bla bla....

ich meinte die Frage durchaus ernst !!!!

Martin
 
Von bewegter Luftmasse zu sprechen ist in der Beziehung schon mal Quatsch. Denn überall, wo du das Geräusch wahrnimmst, bewegt sich logischerweise auch die Luft. Wenn wir also von einem begrenzten Raum ausgehen, sei es der Proberaum oder das heimische Wohnzimmer, so kann man pauschal sagen: Jedes Objekt, das ein Geräusch erzeugt, bewegt die komplette Luft im Raum (und nicht nur die).

Oder auf dein Beispiel umgemünzt: Der Schlagzeuger bewegt exakt die gleiche Menge Luft wie der Gitarrist. Vorraussetzung ist natürlich, dass der Raum klein genug ist um das Geräusch an jeder Stelle in ihm wahrnehmen zu können. Aber ich glaub, das ist bei diesen Krachmachern vernachlässigbar ;).
 
ok, dann geb' ich mal meinen Senf dazu bevor das ganze hier einschläft.

Mal was prinzipielles zur Thematik Membranverdopplung.

Jede Membranverdopplung bewirkt eine Zunahme, eine Verbesserung, des Wirkungsgrades des Gesamtsystems als solches.
Am besten ist es sich die Kombination aus 212 als einen grossen Lautstprecher vorzustellen der ergo die doppelte Membranfläche eines einzelnen 12er besitzt.

Wenn der einzelne 12er einen SPL von 100dB hat dann hat der grössere (erstmal gedachte) Lautsprecher 103 dB Wirkungsgrad.
Die hätte er nicht nur theoretisch sondern auch in der Realität.
Der Grund liegt ganz einfach in den dann geringeren Stromverlusten, den thermischen Verlusten (die jeder reale Lautsprecher nunmal hat, und die sind immens).

Das interessante, ob ein einzelner grosser oder zwei 12er „nebeneinander“ spielen macht da keinerlei Unterschied!

Nur ist das Verhältnis zwischen thermischer Verlustleictung und abgegebener akutsischer Leistung dann bereits um +3dB verbessert, beim doppelt grossen Lautsprechersystem.

Kleines Gedankenmodell:
man denke sich eine Pappe mit sehr sehr kleiner Membranfläche, und zwar derart klein dass man sagen kann, Membranfläche ist Null. Ganz klar, aus dem Lautsprecher kommt nichts raus, Wirkungsgrad wäre Null bzw. Null Prozent.

Im anderen Extremfall denkt man sich einen Lautsprecher mit (sagen wir mal) unendlich grosser Membranfläche. Der Wirkungsgrad wäre 100 Prozent, die komplette Ampleistung könnte dann ohne jegliche thermische Verluste in akutische Leistung gewandelt werden.

Bei der Betrachtung der Membranfläche mit den realen Pappen bewegt man sich zischen den gedachten Extremen.

Bedeutet dann aber nichts anderes als dass man den Wirkungsgrad erhöht, um +3dB, wenn ein zweiter gleich grosser Speaker (oder Box) ins Spiel dazukommt.

Für den Vergleich 412 gegen 12 kann man dann recht bequem nachrechnen was sich ändert.

Und geht man davon aus dass die 412er als 8 Ohm verdrahtet ist, der einzelne 12er ebenfalls mit 8 Ohm kommt und des weiteren die Ampeinstellung gleich bleibt dann ziehen beide bei gleicher Einstellung des Master gleich viel Leistung aus dem Amp.

1) der 12er 8 Ohm bringt 100 dB bei 1 Watt

2) 212 mit 4 Ohm bringen dagegen dann bereits 106 dB weil die Ampeinstellung gleich bleibt.
Und zwar deshalb weil der Wirkungsgrad der Pappen um +3dB grösser wird, zweitens weil der Amp an jetzt 4 Ohm (!) nicht 1 Watt sondern sofort das dopelte, nämlich 2 Watt abgibt, das sind dann nochmal +3dB, Summe damit satte 106 dB. Aber wohl gemerkt: die Ampeinstellung ist ja gleich wie Fall 1!

3) an 412 mit 8 Ohm werden es wieder(!) 106 dB. Und zwar deshalb weil der Wirkungsgrad nochmal um +3dB zunimmt, der Amp an 8 Ohm aber jetzt wieder nur 1 Watt abgibt, so wie bei Fall 1, was natürlich einer Verminderung um -3dB gegenüber Fall 2 bedceutet!

Alle klar?


Noch ein paar kurze Anmerkungen:
den Manfred Zollner hier für die Rechtfertigung von Halbwissen zitieren zu wollen empfeinde ich mehr als gewagt. Wenn man das Papier nicht versteht sollte man Zitate besser bleiben lassen.

Sehr starker Attack macht noch lange keine höhere Lautstärke. Dafür ist der Attack zeitlich viel zu kurz. entscheidend für Lautstärke ist immer noch der RMS bzw. der Effektivwert eines Signals. Die Höhe des Attacks kann das zwar etwas beeinflussen was an Effektivwert oder RMS rauskommt, aber eher nur marginal. Wichtiger ist zu wissen dass der Attack (ohne zusätzliche Komprimierung) allgemein immens Leistung fodert weil das Verhältnis zwischen Pegelspitze Attack und effektiver Leistung immens gross ist.
Dieses Verhältnis kann durchaus Grössenordnung Faktor 10 oder gar mehr erreichen. Bedeutet, manche Signale brauchen 1000 Watt starke Amps um effektiv gerade mal 100 Watt Druck machen zu können. Die Pegelfestigkeit von Pappen lässt da auch schön grüssen.

Und dass man natürlich mit stärkerem Anschlag neben dem Attack zwangsläufig auch den RMS, den Effektivwert, des Signals in die Höhe treibt ist ohne Widerspruch.

Das haben Instrumente aber allgemein so an sich dass sie lauter werden wenn man stärker anschlägt! Und so ganz nebenbei dabei dann auch der Amp mehr Leistung liefern muss!
Oder gibt’s da mittlerweile andere fundamentale Erkenntnisse ????


Was mit dem SPL passiert wenn die Pappen mit hoher Leistung bzw. Pegeln angesteuert wird findet man tatsächlich gelegentlich auch in den Datenblättern, und zwar unter dem Begriff „Compression Losses“.

Die Annahme man bräuchte eine gewisse Mindestleistung um aus einer Pappe überhaupt Sound rauszubekommen ist, vorsichtig ausgedrückt, Hunbug hoch zehn.

Das einzige was bei höherer Inputleistung passiert ist dass die Pappen ihren Sound verfärben weil sie nicht mehr linear arbeiten, Kompressionseffekte den Sound stark einfärben.

Ist ja nichts verwerfliches wenn einem der komprimierte und verfärbte Sound gefällt wenn die Pappe kurz vorm Kotzen ist weil die Auslenkungen sehr hoch werden. Aber einfach die Kirche im Dorf lassen wo sie hingehört wäre an der stelle besser, finde ich!
 

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