PS: Dass eine namhafte Firma gegen dieses Problem bald ein Hänge-Produkt gegen Halsverzug entwickelt liegt daran, dass man einem Musiker so wunderbar viel Angst um seinen Lebensschatz machen kann, dass sich ein Produkt lohnt welches all die Ängste beseitigt.
Kurz: Es wird ein Produkt geben, weil es gekauft werden wird.... nicht weil es ein sinnvolles oder gar nötiges Produkt ist.
Ich freue mich immer über den Mythos der handgewickelten Pickups
- das lässt sich ganz wunderbar zu Geld machen, obwohl es für jeden Elektroniker logischer Mumpitz ist.
Klebeverbindundungen sind Dauerbelastbar, wenn der Kleber dauerbelastbar ist. Sollte sich ein Hals jemals durch die Hängung lösen, so ist nicht die Aufbewahrung in Frage zu stellen, sondern die Herstellung. Wenn man mit Knochenleimen nicht umgehen kann, sollte man sie eben nicht verwenden - es gibt inzwischen sehr viel bessere Kunstharze als diese altbackene, unzuverlässige Tradition von Knochenleim. Wenn jemand Holzleime dafür verwendet, dann sollte er sich über die Klassifizierung zur Dauerbelastbarkeit im Klaren sein. Manche Holzleime überstehen keine Dauerbelastung und sind damit für alle Verbindungen unter Kraft auszuschließen.
Ich muss auch nochmal auf diese "Kräfteskizze" eingehen. Die Saiten sind eine konstant wirkende Kraft, die einen Hals IMMER versuchen abzureißen. Die flache Saitenlage relativiert den Saitenzug von grob 60KG dabei allerdings auf knappe 5KG senkrecht wirkende Zugkraft. Ob das ding jetzt hängt oder steht, es werden aus den 5KG keine 6KG senkrechtwirkende Zugraft dabei. Eine klassische Klebeverbindung mit dem richtigen Leim hält spielend 1KG/qm² senkrecht wirkende Kraft. D.h. eine klassische Halstasche kann locker 40KG senkrecht wirkende Kraft. D.h. wir haben hier schonmal problemlos 8-10 fache Sicherheit. Moderne Klebstoffe machen locker nochmal das 10 fache. Selbst wenn wir dann noch eine Schälende Belastung unterstellen (30%), ist da immernoch viel Luft um dass der Hals hält.
Kurzum: Ein Hals der sich löst ist schlecht geklebt oder der Klebstoff wurde klimatisch beeinflusst, so dass er seine Eigenschaften verloren hat. Man darf auch nicht vergessen, dass Klebstoffe Kunststoffe sind, die eben altern. Im Punkto alterungsresistenz gewinnt der Kochenleim, allerdings reagiert der mitunter sofort auf zuviel oder zu wenig Feuchtigkeit und eine falsche Verarbeitung macht sich erst 10 Jahre später bemerkbar.