Woher kommt der Trend zum tiefergestimmten Metalgeknüppel?

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@hoss: eigentlich hast du mit deinen Thesen im Eingangsthread schon fast alles gesagt!
ich kann das unterschreiben.
Vor lauter "Fettheit" nicht nur im Sound ( :D ) versteht man heutzutage auch kaum mehr was . Nuancen in der Musik sind schon lange verloren gegangen und der sensible Crunch Bereich ist fast tot. Nun, die Texte sind heutzutage auch meist dermassen belanglos, dass man sie wohl auch kaum verstehen muss. Der E-Bass hat als Instrument in vielen Musik Stilen heute beinah ausgedient, da die Gitarristen ihre Klampfen immer tiefer stimmen und/oder die Beats elektronisch erzeugt werden/verstärkt werden.
Sprich: Nuancen in der Musik hört man heute nur noch von jungen FolkRockBands, die es noch vereinzelt gibt, u.a. Black Rust
Die Musikqualität hat durch diesen stumpfen "fetten" Sound deutlich abgenommen.
 
Also, dass es keine Nuancen mehr gibt halte ich für vollkommenen Schwachsinn.

Stell dir mal Metalbands mit nem The Hives Sound vor ... wäre das cool? Nein ... die Musikrichtung heißt "Metal". Allein der Name sagt doch schon aus, dass es hier um harten, fetten Sound geht ;-)

Und wenn man von Nuancen in der Musik spricht, dann meinst du damit sicherlich z.B. Dynamik, richtig? Diese Dynamik in der Musik geht seit Jahrzehnten kaputt, aber nicht nur im Metal. Grund: Loudness War. Das haben Red Hot Chili Peppers genauso wie Metallica.

Und es gibt noch genug andere Bands, die Crunch Sound fahren. Halt im Metalbereich nicht, weil es einfach nicht passt.
 
Woher kommt der Ausdruck "Heavy Metal"? Aus dem Text von Born To Be Wild.

Manche sagen auch aus der englischen Schwerindustrie, in der z.B. die Männer von Black Sabbath gearbeitet haben.
 
@Hoss:
Falls es dich beruhigt, ich bin auch erst 22, bin aber überhaupt kein Fan von dem "tiefgestimmten Metal mit Mesa im Höchsten Gainkanal" Sound. Ich weiß auch nicht, aber in meinen Ohren klingt mir das zu "brei-ig" und fetter empfind ichs nichtmal. Mir kommts einfach nur tiefer vor, dass alles in einem Guss verschwindet.

Wobei ich bin auhc sehr ein Fan von "brettiger" Musik, allerdings dann eher Richtung Van Halen, George Lynch, Judas Priest und co, also quasi als schreiende Obertöne "in" waren, man vor Dive Bombs und Squeals kaum zu retten war und Kopfstimme pflicht war :cool: .

Wobei das ist auch so eine Geschichte, da halten sich viele "Papis" und junge Leute gleichermaßen die Ohren zu! Warum weiß ich allerdings auch nicht genau, warscheinlich steht heute keiner mehr auf "Floyd Arbeit". Ein Kumpel von mir sagt auhc immer zu mir "so wie du Gitarre spielst, müssten dir doch eigentlich alle sechs Saiten voll ins Gesicht fliegen und der Verstärker explodieren". Ich sag dann immer nur, das war schonmal "in" so ;) .

Meine Gitarren spiel ich am liebsten auf Eb-Tuning oder halt im ganz normalen Standard E-Tuning (wobei ersteres ist mein Favorit). Und ich freue jedesmal, wenn ich die Zerre meines 2203s atmen höre und da trotz des "Gains" noch irgendwie "Luft" im Ton ist, sprich man Dynamik, Anschlag und co hört.

Aber am Ende ists halt glaube ich einfach Geschmackssache, ob man lieber mit ultra Gain und C-Stimmung spielt, oder zum Beispiel einen Plexi Sound rauskramt und Voodoo Chile spielt.

Gruß Jerri
 
Ein Teil meiner Gitarren ist dauerhaft auf dropped D gestimmt. Es inspiriert mich auch einfach. Mit Zerre habe ich einen fetten sound und clean kann ich wunderbar slappen :). Trotzdem ist es eigentlich kein Unterschied zu Standard E tuning, zumindest nicht Qualitativ, aber es ist einfach Abwechslung. Als Gitarrist neigt man ja auch oft dazu alles in E zu spielen und da gibt es viele Möglichkeiten dem zu entkommen. Eine davon ist ein anderes Tuning ;).
Man erkennt doch schon fast an der Tonart ob der Komponist ein Gitarrist oder Pianist war :D

Aber abgesehen davon, ist es mir total egal wie tief die Bands gestern, heute oder morgen spielen. Was zählt ist das Gesamtergebnis und nicht die Stimmung der Gitarre!


Und noch eine Bemerkung am Rande: Laut diversen Studien (Quellen gibt es zuhauf im Internet) gibt es einen Trend zu tieferen Stimmen. In den letzten Jahren ist die menschliche Stimme, die als schön und angenehm empfunden wird, um ein paar Töne tiefer gerutscht. Radio- oder Synchronsprecher mit einer tiefen (oft und gern auch knarzigen) Stimme werden bevorzugt. Solche Stimmen werden als sexy, angenehm, reif, seriös, vertrauensvoll, etc. empfunden.

Oder könnt Ihr Euch einen Werbespott mit einer piepsigen Männerstimme vorstellen? ;)
 
Wir denken alle an die Sync Stimme von Bruce Willis

@jackson: Nur weil du keine Nuancen hörst heißt es nicht dass es sie nicht gibt :) Und mit Lyrics hat sich nichts geändert, da gibts heute genauso wie früher gute und schlechte, das liegt auch immer im Auge des Betrachters :)
 
Woher kommt der Ausdruck "Heavy Metal"? Aus dem Text von Born To Be Wild.

Manche sagen auch aus der englischen Schwerindustrie, in der z.B. die Männer von Black Sabbath gearbeitet haben.

Gehe ich da richtig in der Annahme, dass das sowas heißen soll, wie:
Es klingt fett, wenn man fett spielt, nicht die Gitarre tiefstimmt, oder den Verstärker in den Höchsten Gainkanal kickt ?

Also ich war ja immer für so viel Gain wie nötig, aber so wenig wie möglich :gruebel:

Gruß Jerri
 
7even
  • Gelöscht von Samuel_Groth
  • Grund: Off Topic
Mal abgesehen davon, dass ich weder gerne hoch singe, noch sonderlich hoch komme, stimme ich einfach nru runter, weil mir der Klang besser gefällt. Für mich ist das orchestrale Pendant zur Gitarre das Cello, welches quasi "Drop-C" ist. Dementsprechend empfinde ich auch Gitarren klanglich in dem Bereich als angenehmer. Trends jucken mich überhaupt nicht, wobei ich das ohne selbige vermutlich nciht ausprobiert hätte - was schade gewesen wäre. Ich spiele aber trotz Drop-C und Drop-A# maximum mitten und minimum Gain...

Aber: wer immer Probleme mit der Identifikation von Metal hat:
http://pics.nase-bohren.de/metal_genre.jpg
 
Hoss fragte völlig zu Recht:
He, bin ich jetzt wirklich ein verstockter alter Arsch (...) ?


Bist du!

Ich aber auch!

Eine der Hauptaufgaben des Metal war es schon immer, die Extreme der Rockmusik auszuloten...und zwar in allen erdenklichen Zusammenhängen.
Was das angeht, ist der Metal nie gealtert und als Revolution frisst er ununterbrochen seine Kinder.

Nach dem ersten Genuss von Slayer war die Frage nach Extremen für mich beantwortet und ich bin gealtert, während sich der Metal diese Fragen immer noch stellt und somit jung bleibt.

Ist ein ganz geschmeidiger Lauf der Dinge und ein Generationenkonflikt, wie er klassischer nicht daherkommen kann...:)
 
Slayer?
das unterstreicht deine theorie ;)
Slayer ist für mich pillepalle und entsprach niemals meinem zeitgeist, wobei ich langsam auch alt werde und immer noch neue bands suche, finde und versuche mich weiter zu entwickeln.
ich denke der stillstand der entwicklung hat nichts mit dem alter zu tun sondern mit der einstellung des musikers. sobald man mit sich selbst zufrieden ist, ist das der tod für jede weitere entwicklung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub ich habe das Bedürfnis mich hier auch mal kundzutun;)
Also:
Ich höre ja auch ab und zu Metal. In den verschiedensten Variationen von Grindcore zu Prog Metal.
Aber worauf es mir wirklich ankommt sind nicht der Fette Teifgestimmte Brecher Sound (Wobei der natürich auch seinen berechtigten Platz in dieser Musik hat) sondern die Kreativität/Abwechslung bei den verschiedene Songs. Ich krieg schon das Kotzen wenn ich zum x-ten mal diese Em-C-D (bzw C-Gis-Ais:D) Kombination höre. Da is der Rhytmus dann meistens egal, es bleiben doch immer die gleichen Akkorde. Das macht doch keinen Spaß zu hören!
Für mich auch wichtig is das nich immer dauer-durchgeprügelt wird. Es darf auch gerne mal ruhigere Passagen haben;)
Wirkliche Klasse, finde ich, zeichnet sich halt nicht nur dadurch aus anderhalbt Stunden lang 32tel durchzuschrabben, sonder auch mal n Gang zurückzuschalten und eventuell anderen Instrumenten oder dem Gesang den Vortritt zu lassen.

(Allerdings muss ich zugeben das an manchen Tagen 10 min Caliban einfach das richtige ist um runterzukommen:D)
 
Ich will aber auch noch was sagen...meine Meinung, natürlich subjektiv!

Ich bin ein großer Metal-Sympathisant, auch wenn ich Bandmäßig anders unterwegs bin.
Ich bin schon von Gig-Besuchen aggressiv nach hause gegangen, weil ich es nicht leiden kann,
2 Stunden lang angeschrien zu werden und das ohne ein Wort zu verstehen.

Für mich ist das keine Weiterentwicklung, wenn Musik nuancenloser wird, vor allem, was
eben die Dynamik im Sound betrifft. Das können noch so anspruchsvolle Riffs sein, es kommt
einfach nix rüber, null Emotion, bzw. nur EINE Emotion - die Aggression und immer voll auf
die 12 ist doch auch nix, ob nun tiefer gestimmt oder nicht.
Ich glaube, es hat auch nix mit "zu alt" zu tun, eher kann man mit zunehmender Erfahrung
dieses häufig "Pseudo-Coole" und "Möchtegern-Böse" einfach eher entlarven. Es fehlen häufig halt
auch diese "Charakter-Typen", die wirklich die Fähigkeit haben, Geschichten zu erzählen und
Stimmungen rüberzubringen, ob Gitarren-technisch oder Gesanglich... Daran mache ich die Qualität
von Musik fest, Genre-übergreifend und technik-beurteilungs-frei ("Beamte" sollen im Amt arbeiten).

Sicher, z.B.Tipton und Downing mögen bei weitem nicht an die technischen Fähigkeiten mancher
"moderner" Metal-Gitarristen heranreichen, aber warum höre ich ihnen lieber zu?

Ooohps, ich glaube ich habe das Thema etwas verfehlt und mein Post wirkt vllt. etwas durcheinander...
wollte nur meinen Gedanken freien Lauf lassen, sorry.

P.S. Auch von mir - R.I.P., Dio!
 
ich habe mich jetzt hier nicht durchgelesen, aber ich für mein Teil denke das viel mit der Spieltechnick zu tun hat. KLar gab es auch "Metal" im Standard Tuning, aber mit Drop Tunings gehen halt einfach andere Shapes und Powerchords können sozusagen getappt werden bzw. slided man nicht von einem Bund zum Nächsten - ihr wisst was ich meine? oder ?? :confused:

EDIT: ich muss das alles mal lesen... jedenfalls wollte ich noch sagen das eigentlich der Kontrast mMn die "Härte" bringt. System of A Down sind sicher nciht das beste Beispiel - aber auf alle Fälle ein beispiel für den wechsel zwischen Melodisch und dann wieder auf die 12. Wenn es keine "schönen" und ruhigen Passagen gibt, kommen die harten teile in einem Song mMn. nicht so zur geltung!
 
Den Trend sehe ich auch und es fällt besonders bei der Musikersuche auf. Als Gitarrist könnte man warscheinlich in 10 Metalbands spielen wenn man möchte. Sucht man aber Musiker für eine SingerSongwriter PopRock Band wirds schon sehr schwer da jemanden zu finden.
 
Den Trend sehe ich auch und es fällt besonders bei der Musikersuche auf. Als Gitarrist könnte man warscheinlich in 10 Metalbands spielen wenn man möchte. Sucht man aber Musiker für eine SingerSongwriter PopRock Band wirds schon sehr schwer da jemanden zu finden.

naja, ich würde gerne wieder in einer Band für harte Sachen spielen - aber nicht so leicht... Funk, Pop, Rock, Punk gibt es genug.

Aber ich habe auch gemerkt das man Metal nicht so leicht Jamt bzw. einfach drauf los spielt... Keine Ahnung woran das liegt, aber geht mir zumindest so.
 
Sparkfriction schrieb:
Aber ich habe auch gemerkt das man Metal nicht so leicht Jamt bzw. einfach drauf los spielt... Keine Ahnung woran das liegt, aber geht mir zumindest so.

Liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass beim Metal alle Instrumente viel stärker ineinander greifen müssen als bei anderen Musikrichtungen, besonders rhythmisch. Während beim Funk/Blues/PopRock im Grunde nur der Grundgroove zählt, und der Bass Freiheiten hat ohne Ende, hauptsache die harmonische Basis ist da, und die Gitarre dann da auch drüber solieren/die Akkorde spielen kann... das ist immer mehr oder weniger das selbe Schema, während bei Metal es schwierig ist, ausm Jam heraus ein anspruchsvolles Riff zu entwickeln, ein krasses Shred-Solo oder sonstetwas, was perfekt mit dem zweiten Gitarristen, dem Bass und den Drums zusammenarbeitet. Meine Sicht der Dinge!

Gruß
Justin
 
naja, ich würde gerne wieder in einer Band für harte Sachen spielen - aber nicht so leicht... Funk, Pop, Rock, Punk gibt es genug.

Aber ich habe auch gemerkt das man Metal nicht so leicht Jamt bzw. einfach drauf los spielt... Keine Ahnung woran das liegt, aber geht mir zumindest so.

Ein Metaljam. :D:D Made my day.
 
Ich finde es sehr interessant wie manche Board-User hier der Meinung sind das sich das ganze "Metalgedöns"
bei Droppedtuning auf Powerchords reduziert da es einfach zu spielen sei. :rolleyes:

Das spricht wohl meines Erachtens nur für totale Unkenntnis über diesen Stil. ;)

So isses!
Mosern ist einfach, aber mal einen Song einer härteren und besseren Metalband *sauber* nachspielen, da sieht es dann schon anders (vor allem nicht mehr so einfach) aus.
Da ist so mancher Blues-/Bluesrock-Standardsong einfacher zu spielen.

Kings-X spielen schon seit ewigen Zeiten runtergestimmt [...] sind allesamt Topmusiker.
Die Jungs machen das weils gut klingt

Jepp, so isses! Einfach mal ausprobieren. Auch völlig clean bringt schon ein Tieferstimmen und 172 oder ganzen Ton ganz neue Klangfarben hervor. Das hat was.
Wie ich etliche Seiten zuvor schon schrieb: einfach mal vorurteilsfrei ausprobieren. Dann mitreden (und nicht umgekehrt).

Vor lauter "Fettheit" nicht nur im Sound ( :D ) versteht man heutzutage auch kaum mehr was . Nuancen in der Musik sind schon lange verloren gegangen und der sensible Crunch Bereich ist fast tot.

Halte ich für Unsinn, in mehrfacher Hinsicht.
Wenn der ach-so-sensible Crunchbereich tot wäre, gäbe es nicht laufend neue Amps, die mehr als satten Crunch Können. Und dem armen, sensiblem Crunchbereich nachzuweinen, das mutet mich persönlich sehr seltsam an. Ist ja kein Mensch, auch kein Tier ...

Eine der Hauptaufgaben des Metal war es schon immer, die Extreme der Rockmusik auszuloten...und zwar in allen erdenklichen Zusammenhängen.
Was das angeht, ist der Metal nie gealtert ...

Eben. Wäre Metal nicht extrem, wäre es ja auch nur langweiliger "Oparock", seit 25 Jahren weitgehend undverändert und somit doch auch ein wenig langweilig.

Metal steht aber nicht still, er lotet nach wie vor Extreme aus, und das ist gut so. Denn sonst würde die selbe Stagnation wie beim "Oparock" eintreten, und das will ja keiner (außer mentalen Opas).

Liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass beim Metal alle Instrumente viel stärker ineinander greifen müssen ...

Jepp, das ist auch ein guter Grund, weshalb tiefere Stimmungen im Metal z.T. nützlich sein können. Alles muss tighter beisammensein, und das wird manchmal eben durch tiefe Tunings gefördert.

Ich selber höre wenig extremen metal. Tut aber nix zur Sache. Es gibt in dem Bereich gute Bands, die gute Musik machen, auch wenn vieles nicht mein Geschmack ist.
Ich höre auch kaum Modern Jazz, habe dennoch Respekt vor dem, was Modern Jazzer draufhaben. Ich mag auch keine Drop-Tunings, denn da komme ich zu oft durcheinander bei Riffs, die ich in Normalstimmung gelernt habe. Macht aber nix, ich kennen sehr gute Gitarristen, die Dropped-Irgendwas spielen, warum sollte ich also dagegen sein? So lange mich niemand zwingt, selbst in Dropped zu spielen, ist doch alles easy.

Und drei meiner 10 Gitarrren sind auf D gestimmt (allso nix dropped, sondern einfach einen Ton tiefer), der rest ganz normal in Standard-E. Und das D klingt halt interessant und abwechslungsreich. Und zwar nicht nur verzerrt, gerade auch clean klingt z.B. eine Strat in D ganz anders.

Aber wie gesagt, wer keinen Metal mag, muss keinen hören, wer keine tiefergestimmten Gitarren mag, muss weder welche anhören noch spielen.
Wo ist also das Problem?
 
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