so, ich hab' mir jetzt den ganzen thread, den ich leider erst gestern entdeckt habe, durchgelesen.
die frage von hoss lautete "Woher kommt der Trend zum tiefergestimmten Metalgeknüppel?"
anstatt aber eine antwort auf diese frage zu finden, hat sich der thread dahingehend entwickelt, daß metaller und nichtmetaller "aufeinander los" sind. ich war entsetzt, was ich hier von einigen usern, die ich bislang geschätzt habe, lesen mußte.
zum thema: wie entstehen "trends"?
ich glaube ganz einfach: einer fängt etwas neues an, es findet anklang, immer mehr machen es nach bzw. bauen es aus.
schön erklärt von Azriel:
Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, aber wer im Jahre 2010 von Downtunings im Metal überrascht wird und von Trends spricht, hat wohl die letzten 20 Jahre verpennt.
(bei Bluesern leider nicht unüblich; Anm. von mir )
Bands wie Maiden und Metallica haben Anfang der 80er noch schön traditionell in Standard E gezockt, aber Slayer kamen schon bald mit einem Halbton tiefer gestimmten Gitarren um die Ecke. Man muss sich ja abheben von der Masse und eine Spur fieser klingts dann auch. Perfekt!
Nach Slayer kamen dann immer mehr Bands auf den Trichter und es dauerte nicht lange, bis die nächsten dann einen Ganzton tiefer stimmten und im Death Metal kamen dann die ersten mit C-Tuning...
man kann ja jetzt noch fragen, warum manche neuerungen so viel anklang finden, während andere unbeachtet in vergessenheit geraten. vielleicht ist das ja die eigentliche frage des threads?
mir kommt es nämlich so vor (achtung!
meine vermutung!) , als ob sich hoss noch ein zweite, für ihn vielleicht wichtigere frage stellt, die er aber nicht so deutlich in seinem eingangspost formuliert: wie konnte es soweit kommen? warum fahren so viele auf dieses geknüppel ab (ich glaube das downtuning ist da gar nicht entscheidend). warum spielen die jungen leute nicht den guten, alten blues?
später schreibt er ja:
Da, schon wieder:
https://www.musiker-board.de/userthreads/171628-fractal-audio-userthread-124.html#post4722281
Sagt mal,
gibt es keine "Songs" mehr? Melodien? Immer nur "ratatatatatat tatatatattt"
er hat sich ein neues teil gekauft, sucht im netz nach information oder soundsamples/einstellmöglichkeiten und stößt immer wieder nur auf "ratatatatatat tatatatatt". das sind für ihn keine songs und melodien mehr, und er fragt sich, warum diese art von metal so (scheinbar?) dominat geworden ist. so ganz wertfrei finde ich die formulierung metal
geknüppel übrigens nicht.
laut seinem eingangspost erstreckt sich hoss' musikalisches spektrum auch auf classicmetal, was für mich 80er-jahre heißt, also z.b. Iron Maiden oder Metallica. und wahrscheinlich kann sich jeder hier gut vorstellen, wie es den leuten in 50ern gegangen wäre, hätten sie damals diesen classicmetal zu gehör bekommen: so wie hoss heute.
es ist eben alles im wandel und im fluß. auch die musik entwickelt sich ständig weiter und unsere hörgwohnheiten ändern sich. es soll zeiten gegeben haben, in denen die septim als teufelszeug galt, und heute wäre nicht nur der blues fad ohne sie.
ich selber kann mit dem modernen metal übrigens auch nichts anfangen. das gilt aber auch für blues, der jünger als 30 jahre ist, für rock, der jünger als 20 jahre ist und für techno, der jünger als 10 jahre ist.
edith: bin 41.