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Johannes Hofmann es scheint ja eher die Streuung zussein die bei den "billig" Geräten der Knackpunkt ist.
Es liegt in den Händen des Importeurs, wie streng er bei der Warenkontrolle ist und ob er den Mut hat, Instrumente, die die Anforderungen nicht erfüllen, in einen Schredder zu stecken, was natürlich den Preis der anderen erhöht. Manche Importeure haben auch Vertrauensleute in Shanghai oder wo auch die Gitarrenfabrik steht, die ziemlich pingelig kontrollieren, was da in Container gepackt wird.
Der junge Chinese rechts im Bild ist ein solcher Vertrauensmann, wie er gerade in Treppendorf lernt, was man nicht in die Container gepackt haben möchte.
Der massive MI Chinahandel ist ja nun auch schon >15 Jahre am boomen. Man kennt mittlerweile seine Pappenheimer - und wenn man als Kunde groß genug ist, gibt es Mittel und Wege, den Ausschuss einzudämmen.
Vor 10 Jahren hatte man dazu auch noch eine andere Meinung als heute. Vor 10 Jahren dachte man eher: "Mein Gott, die Gitarre kostet 150€. Da wird doch der Kunde damit leben können, wenn die Bundstäbchen unangenehm kratzen... soll er halt ne Feile nehmen und das selbst nachbessern."
Das Fernabgabegesetz hat das geändert. Wenn eine Gitarre nicht gefällt, schickt sie der Kunde zurück. Basta! Das ist sein gutes Recht. Also bin ich als Versender auf's Äußerste bemüht, meinen Kunden Sachen zu schicken, die er geil findet, wenn er sie ausgepackt hat. Das erfordert Aufwand. Im Laden vor Ort trägt der Händler die Verantwortung, und das Problem bleibt trotz knapper Margen oft an ihm hängen. Was will ein Händler denn machen, wenn bei den 6 Grtlbrnft-Gitarren, die er zum "Schweinepreis" von 222€ verkaufen wollte, allesamt die Bundstäbchen über stehen und die Hände der Kunden zerkratzen? Zurückschicken? Also Feile raus und nacharbeiten. Das macht es aber schnell unrentabel.
Thomann hat eine Abteilung, wo ~6 Leute jeden Tag damit verbringen, Gitarren zu checken, nachzubessern und ggf auszusortieren, die ansonsten der Kunde zurück schicken würde: ->
https://www.musiker-board.de/board-...e-harley-benton-mastermind-3.html#post6709226
Ja, sogar eine 39€ Kindergitarre wird gecheckt (ggf den verlinkten Thread lesen).
In dem verlinkten Thread wird auch darauf eingegangen, was mit Gitarren passiert, die die Warenausgangskontrolle nicht bestehen. Wer natürlich versucht, eine HB, die bei Thomann mit 30 Tage Moneyback und 3 Jahre Garantie 111€ kostet bei Ebay gebraucht für 87€ + Fracht zu schnappen, darf nachher nicht flennen, wenn er eine erwischt hat, die als Ausschuss im Flohmarkt für 25€ verramscht wurde und von ihrem neuen Besitzer einfach bei Ebay als "Zustand wie neu, leichte Gebrauchsspuren" deklariert wird. Der Zwischenschritt über Ebay als privat veräußerte Gebrauchtware beendet natürlich Ansprüche auf Moneyback und Garantie.