Wie wenig darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
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Und diese Gitarre dann offensiv als "DIE" Anfängergitarre vermarkten, mit Rabatt für Lehrer und Schulen.
Da gibt es durchaus auch noch andere kreative Möglichkeiten. Mein bevorzugter kleiner Musikalienhändler bietet z.B. eine Kaufmiete an zu günstigsten Bedingungen (25.-/Monat) für durchaus hochwertige Instrumente im Preisbereich > 500.-. Quasi ein Ansparen des Kaufpreises während der Nutzung ohne Kaufverpflichtung. Wäre ich in der Situation würde ich so ein Angebot durchaus überlegen. Soetwas ist sicher gescheiter als diese Billichteile.
 
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Ja, das mit der "Änfänger- oder Lerngitarre" ist keine schlechte Idee -- weil:

Grade die Billigmodelle glänzen (oder blenden?) oft mit Verzierungen bis zum Abwinken. Wahrscheinlich weil die Arbeit, die zum Erstellen solcher Bindings etc. nötig ist, in den Herstellungsländern eh nicht so viel kostet. Vielleicht wird das auch benutzt um von Verarbeitungsmängeln abzulenken oder sie zu überdecken. Vielleicht auch, weil gerade Anfänger oft zu Gitarren mit viel "Bling-Bling" greifen, weil halt die Optik beim Kauf eine überproportional grosse Rolle spielt.

Andererseits gibt es sowas in der Richtung schon - Yamaha Pacifica und andere Strat- bzw. Tele-Nachbauten sind bauartbeding ziemlich einfach ausgestattet und wegen Brettkorpus, Schraubhals und Null-Grad-Kopfplatte auch günstiger herzustellen.

Eine sinnvolle Einsparung wäre wohl, auf ein Tremolo zu verzichten, da ein Anfänger damit (insbesondere mit den Billigvarianten) eh mehr Probleme als Erfolgserlebnisse haben wird.

Noch weiter abzuspecken, zB nur einen Tonabnehmer einzubauen halte ich für nur begrenzt sinnvoll. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich als Anfänger auch Vielseitigkeit von der Gitarre erwartet habe, da ich mich natürlich nicht auf eine bestimmten Klang eingeschossen hatte.

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Ein grosses Problem ist generell das hier auch schon oft erwähnte professionelle Setup des Instruments - und das ist quer durch alle Preisklassen so.
1) Wenn überhaupt ein ernsthaftes Setup gemacht wird, liegt das weit auf der sicheren Seite, damit
a) auch derjenige der härter anschlagt sich nicht über klirrende Saiten beschwert
b) kleinere Ungenauigkeiten nicht so negativ auffallen
2) Das wirklich optimale Setup sieht wohl für jeden Gitarristen ein bissel anders aus

Eigentlich sollte bei Anfängerinstrumenten ein Setup mit zum Verkauf gehören, einige Händler werben auch damit. Aber das Fachkenntnisse erfordernde und irreversible Feilen des Sattels wird da fast immer ausgespart, ganz zu schweigen vom Abrichten der Bünde.
 
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Da gibt es durchaus auch noch andere kreative Möglichkeiten. Mein bevorzugter kleiner Musikalienhändler bietet z.B. eine Kaufmiete an zu günstigsten Bedingungen (25.-/Monat) für durchaus hochwertige Instrumente im Preisbereich > 500.-. Quasi ein Ansparen des Kaufpreises während der Nutzung ohne Kaufverpflichtung. Wäre ich in der Situation würde ich so ein Angebot durchaus überlegen. Soetwas ist sicher gescheiter als diese Billichteile.
Ja, vielen Laden machen solche Angebote, meiner sogar 15€ pro Monat, mindestens 3 Monate lang, bei abkaufen würde nur halbe von gezahlten Geld berechnet.
 
Also für 39,- € ist die Gitarre wahrscheinlich gut für ein Hardrock Stück an dessen Ende Du die Gitarre auf der Bühne zerschmetterst.
 
Nun, wir wissen ab sofort, dass E-Gitte bei eBay um 49,95 Pfui ist und um 49,00 von HB ist Nicht-Pfui.
Ist doch schon was?

Ich habe nicht von 49€ geredet, sondern etwa vom doppelten Preis. Und auch für 99€ oder 111€ kann man nicht sicher wissen, was dafür geliefert wird. Es ist aber schon richtig, dass es solche Preise eher im Versandhandel gibt.

Das entscheidende Kriterium ist aber nicht Ebay, Thomann, Store etc, sondern ob der Laden ein Rückgaberecht ohne Wenn und Aber hat. 30 Tage Moneyback und 3 Jahre Garantie sind schon ein gewisses Sicherheitskriterium. Ich denke, ein Laden, der so etwas gewährt, hat schon aus purem Eigennutz hohes Interesse daran, dass der Kunde zufrieden ist, wenn er die Gitarre auspackt und sie nicht ärgerlich sofort wieder zurück schickt. Hier wieder hilft das Internet. Ich weiß, dass zB Thomann ziemlich viele Billiggitarren verkauft. Stellt euch mal vor, was das hier im Musiker-Board für einen Aufstand gäbe, wenn ein nennenswerter Anteil von denen so schrecklich wären, wie manche behaupten.
 
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Die sache ansich ist doch, was macht man mit der Gitarre für unter 100e?
Niemand wird doch erwarten das man damit die Bühnen der Welt erklimmen will?!?

Wie viele bekannte und Kumpels von uns alle , haben so eine Supermarkt Klampfe, oder halt eine 99e Internet shop Axt.?!
Egal ob A oder E Gitarre. .....

Die meisten liegen irgendwo im Schrank und werden Sonntagabend zu" Tiere Suchen ein Zuhause" rausgesucht und bis zum Tatort gequält.
Oder die Kids spielen mit den Klampfen eben Justin Biber oder sowas.

Manchmal habe ich das Gefühl das wir Musiker und vorallem Gitarristen die Blickwinkel falsch wählen.

Diese Oben genannten "Kunden" scheren sich doch nicht wirklich über Saiten Lage oder Stimmstabile Mechaniken.
Die meisten kommen bei Peter Burschs Anfänger Kurs kaum zu Lektion 3.

Ich bin mir da ziemlich sicher, das solche Kunden genau das Ziel dieser Instrumente sein wird.
 
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Nachtrag zum Einsteiger-Instrument:

Sowohl von Fender als auch Gibson gab es ja in den 50ern und 60ern immer wieder mal preiswertere Modelle mit nur einem Tonabnehmer (zB Fender Esquire). Mittlerweile ist das "Ein-Tonabnehmer-Modell" mehr eine Spezial- oder Signature-Gitarre im hochpreisigen Bereich.

Des weiteren: von Yamaha gab es mal einen Telecaster-Nachbau, 102S mit Single-Coils und 120S mit Humbuckern. Die lagen mit damals ca. 120 Euro voll im angepeilten Bereich. Ich hab selber ne 120S, mit Satin-Lackierung (+ 5teiligem Korpus :eek:) sinnvoll preiswert und ohne "Klebehals", ein ordentliches Instrument, nur die Kopfplattenform find ich immer noch "voll hässlich". Mittlerweile sind die Bünde durch meine Bending-Übungen ziemlich runter, wird wohl mal ein Trainings-Objekt für meine Gitarrenbau-Ambitionen.

Mittlerweile gibt es nur noch die 120H (mit splittbaren Humbuckern), die aber eine Strat-Korpusform hat und mit ca. 270 Euro weit jenseits der Obergrenze von 200 Euro liegt. Wie schon mal gesagt, die Pacificas von Yamaha haben im Preis in den letzten Jahren deutlich zugelegt (aber nicht mehr als verdoppelt). Ich denke mal die preiswerten Teles haben sich nicht so gut verkauft, ansonsten wären die wohl noch im Programm.

Von Harley Benton und Squier gibt es aber nach wie vor Telecasters von "so billig, dass es nicht gut sein kann" bis über 300 Euro - hier ein etwas älterer Thread zum Thema
 
Zuletzt bearbeitet:
War bei Squier ,nicht sogar mal die Bullet Serie , überraschend gut für den Kurs?
Mit neuen PUs waren die doch dicht an der Mexiko Serie oder?
 
War bei Squier ,nicht sogar mal die Bullet Serie , überraschend gut für den Kurs?
Mit neuen PUs waren die doch dicht an der Mexiko Serie oder?
Auf jeden fal. Eine günstige gute Anfänger gitarre mit wenig Geld.
 
Die sache ansich ist doch, was macht man mit der Gitarre für unter 100e?
(...)
Diese Oben genannten "Kunden" scheren sich doch nicht wirklich über Saiten Lage oder Stimmstabile Mechaniken.
Die meisten kommen bei Peter Burschs Anfänger Kurs kaum zu Lektion 3.

Ich bin mir da ziemlich sicher, das solche Kunden genau das Ziel dieser Instrumente sein wird.
Ich frage mich, wer Dir in diesem Punkt nicht Recht geben würde. Natürlich hast Du Recht. Aber ich sehe den Sinn eines solchen Forums nicht darin, die "Geiz-ist-geil" Masche zu befördern, sondern interessierten Anfängern eine brauchbare Hilfe an die Hand zu geben, damit eben die Klampfe auch im musikalischen Sinne Freude macht. Das leisten m.E. solche Billigbretter eben gerade nicht. Die "sehen nur aus". An richtige Instrumente kommt man eben nicht für 100 € und - ich wiederhole mich - auch für 200 € nicht. Okay, es mag Ausnahmen geben, aber es sind eben Ausnahmen und nicht die Regel. Wer sich dieser Erfahrung verweigert, hat wohl noch nie ein gutes Instrument gespielt, wage ich zu behaupten. Ich will hier nicht definieren müssen, was ein gutes Instrument ist, zu vielfältig sind die Kriterien, aber am Ende ist es ein Instrument, dass nicht in den Schrank wandert oder den Kindern als Justin Biber Utensil dient. Dafür wurde es nicht gekauft. Dafür ist das Geld zu schade. Aber sobald man entdeckt, dass man nicht gleich wieder ein besseres "Brett" braucht (nenn ich mal respektlos so) und binnen eines Jahres auf echte Fortschritte spieltechnischer Art zurückschauen kann, mithin die Lust nicht verloren hat und spürt, dass das Instrument noch weitere Fortschritte zuläßt, bzw. das Potenzial der Gitarre noch nicht ausgeschöft ist, dann hat man ein Anfängerinstrument gekauft, das seinen Preis wert war. Und wie war das? Wer billig kauft, zahlt 2x? - Mindestens!

Ich will nicht schon wieder auf Preise verweisen; das habe ich schon getan (vgl. meine Posts in diesem Thread). Rätselhaft bleibt mir allerdings die Weigerung vieler Kommentatoren, anzuerkennen, dass Gulli-Instrumente (auch die nenne ich respektlos so) eben billig sind und anderen Zwecken als dem Musikmachen dienen (z.B. dem Umsatzmachen).

Ich will nicht verhehlen, dass auch ich auf "Eierschneidern" gelernt habe. Natürlich mangels Erfahrung, mangels Ratschlags eines Gitarristen beim Kauf und mangels ausreichend Kohle. Ich war 14 Jahre oder 13 Jahre alt. Himmel, heute, nachdem ich all diese Wege gegangen bin, kann ich niemals einem Anfänger empfehlen in die Low-Budget-Klasse zu investieren. Kauft um Himmels willen nicht sowas. Das ist Selbstbetrug. Und geht in ein Gitarrengeschäft zum Ausprobieren und zum direkten Vergleich. Der Versandhandel wurde nur erfunden, damit man Dinge im großen Stil am Markt absetzen kann. Und ein OEM-Produkt von Harley Benton hatte ich auch schon, weiß also, wovon ich rede. Ich habe es wieder zurück geschickt. Hat nix getaugt. Hingegen der Besuch im Fachgeschäft und der Kauf dort führt genau zu dem, was Ihr Euch vorstellt.
 
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Wer billig kauft, zahlt 2x? - Mindestens!

Ich würde einem Anfänger nicht zu einer teuren Gitarre raten. Meiner Beobachtung nach muss man erst ein Gefühl dafür entwickeln, welches Instrument einem liegt. Die Chance, mit der 1. Gitarre das Instrument des Lebens zu finden, ist sehr gering. Also schadet es überhaupt nicht, mit einer preiswerten E-Gitarre ab ca. 100 Euro zu beginnen. Falls man in Richtung Strat tendiert: Eine Squier Bullet beispielsweise kriegt man mit etwas Glück gebraucht sogar teuer wieder weg als sie neu kostet. :bang:
 
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Das stimmt wen man Geld hat kauft sich ein gute Instrument für große Geld und da nach wen keine Interesse in musizieren bestehen verkauft man dieses Instrument auch noch für gleiche oder minimal weniger Preis.
was macht man wen keine Geld da ist, sucht man was vernünftiges für wenig Geld.
Wen ich will Gibson LP Dan schaue ich nach einem Epi wen gefehlt mir Fender schaue nach Squier und wenn immer noch Sound oder Aussehen gefehlt mir nicht schaue noch nach andere günstige marken.
Klar das große Unterschiede gibt's zwischen billig und teure Instrument. Das ist wie mit Auto entweder Porsche oder Dacia.
 
Bei Harley Benton spricht man von Preiswert, nicht billig.
In der Regel bekommt man eben schon was ordentliches und brauchbares für schmalen Taler und hat 30 Tage Money Back und 3 Jahre Garantie.

Ich hab schon Instrumente gehabt, die waren Teuer, aber billig gemacht.



Nachtrag zum Einsteiger-Instrument:
Von Harley Benton und Squier gibt es aber nach wie vor Telecasters von "so billig, dass es nicht gut sein kann" bis über 300 Euro - hier ein etwas älterer Thread zum Thema
 
...Und geht in ein Gitarrengeschäft zum Ausprobieren und zum direkten Vergleich. Der Versandhandel wurde nur erfunden, damit man Dinge im großen Stil am Markt absetzen kann. Und ein OEM-Produkt von Harley Benton hatte ich auch schon, weiß also, wovon ich rede. Ich habe es wieder zurück geschickt. Hat nix getaugt. Hingegen der Besuch im Fachgeschäft und der Kauf dort führt genau zu dem, was Ihr Euch vorstellt.
Ach, so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Ich habe 1981 selbst einen Laden gegründet, weil meine Band und ich von den Fachgeschäften in der Region nur verar***t und besch*ssen wurden. Bis 2008 hatten wir einen der bekanntesten Versandläden im deutschen Sprachraum. Dann waren andere besser und es hat sich nicht mehr rentiert. Ich erwähne das, weil ich hier unter meinem Realnamen poste und jeder das nachprüfen kann.

Trotzdem: In meinem RL verzichte auf den Rat des Fachhandels, weil ich ihn fast immer als unehrlich erlebt habe: "Kauf das, woran ich am meisten verdiene." Ich kriege die Krätze, wenn mich in einem Laden ein Verkäufer fragt: "Kann ich ihnen helfen?" Ich habe meinen Fernseher, meine Waschmaschine, mein Sofa und meinen Kartoffelschäler uvm. im WWW bestellt. Wirklich! Und ich bin hoch zufrieden. "Beraten" lasse ich mich von Communities in Foren. Und kaufen tue ich nur dort, wo ich absolut sicher bin, dass man sich an die Gesetze hält... (Rückgaberecht, Gewährleistung). Auch mein Sofa hätte ich zurück geben können. Ich habe den Verkäufer am Telefon gefragt, was passiert, wenn mir das Ding in meinem Wohnzimmer nicht gefällt... er sagte: "Dann schicken Sie es zurück!" Ich: "Was? Ein Sofa? Das ist aber teuer." Er: "Es kommt selten vor. Wir werden überleben, wenn es Ihnen nicht gefällt." Bekommen habe ich exakt, was ich erwartet habe zu einem Preis, der überraschend günstig war. Und ich hatte absolut keinen Grund, es zurück zu schicken. Leute, die im Versandhandel kaufen, sind nicht per se Idioten, die zu doof sind, um zu merken, dass ihnen Schrott angedreht wird. Im Gegenteil. Bei seriösen Versandhändlern stattet mich Vater Staat mit sehr weitreichenden und für den Verkäufer sehr schmerzlichen Verbraucherrechten aus, wenn dieser versuchen sollte, mich zu besch**ßen.

Zurück zu Musikinstrumenten - zu billigen Musikinstrumenten: Viele davon, die im Versandhandel gekauft werden, werden verschenkt. Nun hat zwar der Schenkende (Oma, Eltern) oft keine Ahnung, aber der beschenkte durchaus. Ich habe einen 15-jährigen Sohn, und der hätte sehr wohl auch schon vor 3 Jahren erkannt, wenn ich ihm einen Schrott geschenkt hätte. Denn genau dazu gibt es Foren und jede Menge Hilfe im WWW. Wenn Du persönlich schlechte Erfahrungen mit Harley Benton gemacht hast, seien sie dir gegönnt. Ich hatte erst wieder beim T-Sommerfest Gelegenheit, etliche HB Instrumente in die Hand zu nehmen und zu testen. Meine Fresse. Ich bin heilfroh, dass ich heute keinen Laden mehr habe und irgendwo bei irgendeinen Vertrieb irgendetwas suchen zu müssen, womit man dagegen anstinken kann. Für manche mag das traurig sein, aber das ist nun eben mal die Realität.
 
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@Johannes Hofmann es scheint ja eher die Streuung zussein die bei den "billig" Geräten der Knackpunkt ist.


Auf der anderen Seite sollte man auch bei den HBS sehen das bei ner ESP F10, die im Grunde ein Solides Instrument für 150€ ist(im Set sogar für weniger) allein der Ganze Vertrieb und das marketing 50€ vom Preis ausmachen und wir somit wieder bei 100€ für HBS sind.

Ich halte Preise sowieo für nix sagend, meine Ibanez RG 350 ist um über 100€ teurer geworden, die Shechter die ich wollte sogar über 200 in 6 monaten am Ende macht es bei der Gitarre vllt 50€ Unterschied in der Herstellung(PUs mal ausen vor) aber der Preis wird eben durch die Quallitäts Kontrolle, durch das nachschleifen verteuert.

Ob es passt oder nicht sieht man am Ende ja sowieo erst wenn man die Gitarre in der Hand hat, ich würde da gerne von vorherein nichts auschließen nur weil sie eben noname ist und 150€ kost, ich für meinen Teil finds halt nur schade das HB nix im Rahmen von 300 anbietet.

Aber ne Gitarre für 50€ wie sie der Gelbe Discounter gerne anbietet kann nix sein außer nen Spielzeug
 
@Johannes Hofmann es scheint ja eher die Streuung zussein die bei den "billig" Geräten der Knackpunkt ist.

Es liegt in den Händen des Importeurs, wie streng er bei der Warenkontrolle ist und ob er den Mut hat, Instrumente, die die Anforderungen nicht erfüllen, in einen Schredder zu stecken, was natürlich den Preis der anderen erhöht. Manche Importeure haben auch Vertrauensleute in Shanghai oder wo auch die Gitarrenfabrik steht, die ziemlich pingelig kontrollieren, was da in Container gepackt wird.

DSCN0718.jpg

Der junge Chinese rechts im Bild ist ein solcher Vertrauensmann, wie er gerade in Treppendorf lernt, was man nicht in die Container gepackt haben möchte.

Der massive MI Chinahandel ist ja nun auch schon >15 Jahre am boomen. Man kennt mittlerweile seine Pappenheimer - und wenn man als Kunde groß genug ist, gibt es Mittel und Wege, den Ausschuss einzudämmen.

Vor 10 Jahren hatte man dazu auch noch eine andere Meinung als heute. Vor 10 Jahren dachte man eher: "Mein Gott, die Gitarre kostet 150€. Da wird doch der Kunde damit leben können, wenn die Bundstäbchen unangenehm kratzen... soll er halt ne Feile nehmen und das selbst nachbessern."

Das Fernabgabegesetz hat das geändert. Wenn eine Gitarre nicht gefällt, schickt sie der Kunde zurück. Basta! Das ist sein gutes Recht. Also bin ich als Versender auf's Äußerste bemüht, meinen Kunden Sachen zu schicken, die er geil findet, wenn er sie ausgepackt hat. Das erfordert Aufwand. Im Laden vor Ort trägt der Händler die Verantwortung, und das Problem bleibt trotz knapper Margen oft an ihm hängen. Was will ein Händler denn machen, wenn bei den 6 Grtlbrnft-Gitarren, die er zum "Schweinepreis" von 222€ verkaufen wollte, allesamt die Bundstäbchen über stehen und die Hände der Kunden zerkratzen? Zurückschicken? Also Feile raus und nacharbeiten. Das macht es aber schnell unrentabel.

Thomann hat eine Abteilung, wo ~6 Leute jeden Tag damit verbringen, Gitarren zu checken, nachzubessern und ggf auszusortieren, die ansonsten der Kunde zurück schicken würde: -> https://www.musiker-board.de/board-...e-harley-benton-mastermind-3.html#post6709226

Ja, sogar eine 39€ Kindergitarre wird gecheckt (ggf den verlinkten Thread lesen).

In dem verlinkten Thread wird auch darauf eingegangen, was mit Gitarren passiert, die die Warenausgangskontrolle nicht bestehen. Wer natürlich versucht, eine HB, die bei Thomann mit 30 Tage Moneyback und 3 Jahre Garantie 111€ kostet bei Ebay gebraucht für 87€ + Fracht zu schnappen, darf nachher nicht flennen, wenn er eine erwischt hat, die als Ausschuss im Flohmarkt für 25€ verramscht wurde und von ihrem neuen Besitzer einfach bei Ebay als "Zustand wie neu, leichte Gebrauchsspuren" deklariert wird. Der Zwischenschritt über Ebay als privat veräußerte Gebrauchtware beendet natürlich Ansprüche auf Moneyback und Garantie.
 
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Trotzdem: In meinem RL verzichte auf den Rat des Fachhandels, weil ich ihn fast immer als unehrlich erlebt habe: "Kauf das, woran ich am meisten verdiene.

Genau diesen Eindruck hatte ich bei Instrumentenkäufen schon des öfteren. Eben bei der von mir hier bereits erwähnten ersten Gitarre (im Nachhinein Schrott) und als ich mit meinem Kollegen bzgl. Kauf eines Basses in einem "Fachgeschäft" war. Das Verkaufsgespräch war dermaßen lustlos, da hätte ich meinen Kumpel besser beraten können wenn er sich einfach zwei, drei unterschiedliche online nach Hause bestellt und wir die gemeinsam ausprobiert hätten.

Aber zur Ehrenrettung des deutschen Einzelhandels vielleicht noch zwei kleine Anekdoten von kürzlich erlebten - etwas anderen - Verkaufsgesprächen (keine Instrumente). Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu off-topic:

Erstes fand in einem Mobilfunkshop/Handyladen (kein Ahnung was die korrekte Bezeichnung ist) statt. Beraten wurde ich in Bezug auf eine passenden Mobilfunklösung für meine Tochter. Nachdem mir gefühlt 1.000 verschiedene Vertrags- und Prepaidoptionen unterschiedlicher Anbieter vorgestellt wurden habe ich mir erlaubt zu fragen, welchen der Verküfer denn selbst nutzen würde.... seine Antwort in Verbindung mit einem Wechsel der Gesichtsfarbe hin zu rot: Aldi-Talk (vertreiben die natürlich nicht selber)...... ehrliche Antwort immerhin :redface:. Ich musste lachen und hab erst mal nichts abgeschlossen/gekauft.

In einem großen Baumarkt wurde ich auf der Suche nach einem korrekten Hohlraumdübel für mein Vorhaben - vor dem wirklich gewaltigen Dübelsortiment - von einem Verkäufer an das kleine Eisenwaren-Fachgeschäft zwei Straßen weiter verwiesen......
Zitat: "Wenn Sie sicher sein wollen, dass richtige zu kaufen, dann gehen Sie zu Eisenwaren-XY"

Es scheint also doch noch ehrliche Verkäufer zu geben...... :)
 
Es scheint also doch noch ehrliche Verkäufer zu geben...... :)
Schöne Geschichten!
Der Haken dabei: Die Läden werden auf Dauer nicht davon existieren können, potentielle Kunden bloß weiterzuschicken.
 
Klar! Deswegen ist mein von Dir zitierter Satz auch mit einem augenzwinkern zu lesen ;).
Mitarbeiter des Monats wird man so ja sicherlich auch nicht.....
 
Es gab ja vor einigen Jahren - noch vor der "Geiz ist Geil" - Ära - den letztlich wohl doch gescheiterten Versuch, den Leuten zu ermöglichen, hochwertige, teure Instrumente zu erwerben, zu finanzieren oder gar zu leasen.

Das war "Blackfield".

Ich habe damals, Anfang der 90er, meinen Soldano da gekauft. Die Zinsen waren niedriger als bei der Bank! Da das Teil damals weit über 2.500 DM (Soviel wie damsl ein Marshall Halfstack) kostete, war die die Finanzierung sehr willkommen. Ich weiss auch von Bands, die ihre Gesangsanlage/PA da geleast haben.

Das war natürlich eine Alternative.

Ich weiss, das ist hart am Rande des Themas: aber gibt es so ein Geschäftsmodell noch irgendwo?
 

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