Wie wenig darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
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Sperrholz oder Spanplatten sind genauso Holz wie Esche, Erle, Palisander, Ahorn oder Mahagoni, nur eben optisch nicht so ansprechend. Damit haben auch Sperrholz oder Spanplatten jene Eigenschaften, die ein Gitarrenbody benötigt. Und es gibt Gitarren aus diesem Material, die auch richtig gut klingen.

Man muss sich nur von seinen übernommenen und unreflektierten Vorurteilen lösen, dass nur teures und schönes Holz gut klingen kann. Diese Meinung ist genauso sinnfrei wie, dass nur schöne Gitarristen gut klingen. :D

Aber sicher, wenn jemand tausende Euro für eine Custom Shop ausgibt, und dann womöglich feststellen muss, dass er deswegen nicht besser spielt als mit einer Standardklampfe und er gar jemandem über den Weg läuft, der auf einem Sperrholzbrett richtig geil klingt, dann ist es einfacher über minderwertiges Holz zu lästern als sich einzugestehen, dass man das Geld im Grunde zum Fenster raus geblasen hat und besser üben sollte, als sich über teures Material den Anschein zu geben, besser zu sein als man tatsächlich ist.

Es gibt da einen sehr aufschlussreichen Thread, der aufgrund seiner polarisierenden Wirkung gesperrt wurde, aber sehr kurzweilig zum Lesen ist:

Ketzerische Diskussion zum Thema Sperrholz

Um das nicht in die verkehrte Kehle zu kriegen: ich mag schöne Hölzer an Gitarren und ich hab da einen echten Favel dafür. Aber neben definierten klanglichen Eigenschaften, die in Summe erst mal ein stimmiges Ganzes geben müssen, ist edles Holz in 1. Linie ein optischer Vorzug und bewirkt, dass man die Gitte einfach gern in die Hand nimmt und stolz rauf ist, sowas Schönes zu spielen.

:rock:

Fazit: so ein Body ist überhaupt kein Kriterium, das eine günstige Gitarre aus diesem Material zwangsweise schlecht sein muss.
 
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... Also habe ich bei Online-Händlern geschaut und mir eine Konzertgitarre für damals 30,- € bestellt. In den Kundenbewertungen stand geschrieben, dass sie nicht besonders toll klingt, aber die Bespielbarkeit durchaus in Ordnung ist.
Auf der Gitarre habe ich dann ca. 3 Monate geübt. ...
:gruebel: was auch bedeuten kann, dass man als gelernter bassist relativ schmerzfrei ist :D ;)
 
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Da man Konzertgitarren ja eh jenseits des 12. Bundes praktisch nicht vernünftig spielen kann ist da sogar die Bundreinheit nicht so wichtig... :cool: Wenn mich so an meine ersten Schritte erinnere dann spielte sich da zu Beginn eh alles im Bereich der offenen Akkorde bzw. der 5 tiefsten Bünde ab, bei Konzertgitarren reicht da zum Kennenlernen zur Not tatsächlich auch ein 30€ Knüppel. Klassikgitarren sind für Anfänger dank der schlaffen Saiten auch viel gutmütiger was beispielsweise einen zu hohen Sattel angeht als beispielsweise Westerngitarren. Ne 39€ HB Klassikgitarre steht sogar immer noch im Wohnzimmer herum, aber auch auch ich kann mit dem breiten Hals und den Kunsttoffsaiten praktisch nicht anfangen.
 
Hallo zusammen,

ich habe zu diesem Thema ein Review verfasst. Wie krieg ich das denn hier rein...?
 
Generell: Es scheint ja zumindest allgemeiner Konsens zu sein, dass ein "schöner" Klang einer guten und meist auch teuren Gitarren aus der besonderen Ausprägung des Obertonspektrums entsteht, nämlich dass das Gesamtsystem bestimmte Obertöne verstärkt oder dämpft. Dieser besondere Klang fehlt meiner Erfahrung bei extrem preiswerten Gitarren völlig. Aber: Ist das schlimm? Ist die Gitarre damit unbenutzbar? Meiner Meinung nach nicht, die einzelnen Töne kommen ja trotzdem sauber, man kann dank CNC ganz normal und gut spielen, nur klingt das Ergebnis langweiliger und flacher. Doch zum Glück gibts ja auch noch den Verstärker, der durch Verzerrung dann doch selbst nochmal Obertöne hervorhebt bzw. weitere hinzufügt, das macht auch bei billigen Gitarre den Klang wieder interessanter, falls man denn nicht absolut clean spielt.

Wie ich schonmal sagte: Wenn ich übe kommts nicht immer auf den Klang an, deswegen stelle ich auch gerne mal meine teuren Gitarre zur Seite und spiele lieber meine mittlerweile gut eingestellte 30€ Thomann Deko Strat runter wenns eh nur um Tonleitern, Griffwechsel, Bendingüben oder vergleichbares geht.
 
Man könnte ja auch das Pferd von hinten aufzäumen.
Wenn, was ich jetzt einmal explizit nicht anzweifle, so eine 99.- Klampfe es sowieso für Alle Tage tut, dann erhebt sich umgekehrt die Frage warum dann eine HeaveyRelicCustomShopHasteNichtGesehen um 5000.- die schon mal aussieht als sei sie, im Gegensatz zum Billichteil, tatsächlich schon im Sperrmüll wohnhaft gewesen. Klingt die jetzt 50,5 x besser oder spielt sich die 50,5 x schneller oder wie?
Bei den Bargaintrümmern heißts ja immer "für den Preis klingt gut ...." klingt dann die HeaveyRelicCustomShopHasteNichtGesehen auch "für den Preis" besser.
Für mich ist die Debatte sowohl "Oben" wie auch "Unten", wie auch die jeweils zugehörigen Argumente, höchst irrational.
 
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Also ich bin fest überzeugt, dass Hölzer verschieden klingen.
Mahagony klingt anders als Esche, Palisander anders als Maple...usw. Ich denke die Obertöne und Resonanzentwicklung ist anders als bei Sperrholz.

Oder gibt es bei Geigen etwa auch kein Unterschied ? Dann kann ich ja auch ne Sperrholzgeige nehmen und sagen, hey das ist es, es gibt nichts besseres.
Flöten klingen auch verschieden, Kontrabässe, etc.

Ich glaube nicht das man das Holz dermaßen unterschätzen darf (=> @relact).

Auch das Ansprechen, die Schnelligkeit der Tonentwicklung hängt maßgeblich vom Holz ab. Und da gibt es nun mal mehr oder weniger geeignete Hölzer. Und die findet man leider in den Billiggitarren wenig bis garnicht. Da kann man sie noch so CNC-Fräsen und Einstellen und Plecken (oder wie das heisst) oder die teuersten Pick-ups einbauen (Abigail Ybarra => totaler Unfug. Nur weil die Lady lange bei Fender Pick-ups gemacht hat (welche Qualität hatten die denn damals ????), wird da so ein Hype gemacht....in meinen Augen absoluter Dummsinn) komme ich mit dem Sound einer Sperrholzgitarre irgendwann an eine Grenze wo ich mir nichts lieber wünsche als einen offeneren Klang oder oder oder....
Lautsprecher vom Obi-Parkplatz klingen nun mal auch nicht wie B+W Lautsprecher, oder?
 
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Ich bestreite den Einfluss von Holz nicht. Holz hat natürlich einen Einfluss. Aber es ist nicht richtig, dass Sperrholz minderwertig und schlecht klingt.
 
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Oder gibt es bei Geigen etwa auch kein Unterschied ? Dann kann ich ja auch ne Sperrholzgeige nehmen und sagen, hey das ist es, es gibt nichts besseres.
Flöten klingen auch verschieden, Kontrabässe, etc.

*seufz* Es ist sinnlos, verschiedene Instrumentengattungen in einem Topf zu werfen und von einem aufs andere zu schließen. Ein Boot kann einen Metallrumpf haben, ein Auto ist ebenfalls aus Metal, trotzdem kann ein Auto aber -normalerweise- nicht schwimmen...

Bei einer Geige wie bei einem Bass schwingt eben die Decke und erzeugt direkt den Klang, Flöten sind keine Saiteninstrumente, da schwingt ein Luftstrom. Die Klangerzeugung einer E-Gitarre ist aber eine komplett andere, hier bewegen sich Metallsaiten in einem Magnetfeld.

Sorry, aber solche Posts sollte man lieber lassen, die werfen den Thread einfach nur unnötig zurück, lies dir doch einfach mal komplett durch, was hier bisher so geschrieben wurde...
 
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Zum Thema "Sperrholz-Explorer" hatte ich schon in dem diesbezüglichen Thread ein Statement des Harley Benton Chefentwicklers gepostet:
Lasse Thernøe schrieb:
Hello

Its an old model, since febuary there are not used MDF on our set-neck models.
Best regards
Lasse Thernøe

Aber Relact hat es schon angedeutet: Sperrholz klingt nicht per se schlecht, es klingt anders. Jimmy Page ist vielleicht nicht der beste Gitarrenvirtuose des Universums, aber mMn einer der Gitarristen mit den besten Sounds. Und eine der geilsten Nummern hat er auf einer Danelectro gemacht... und die Danelectros sind aus irgend einem Schichtmaterial, das jedenfalls nichts mit den angesagten E-Gitarrenhölzern zu tun hat.



Und wer diesem Video nicht traut (weil Herr Page mal wieder zu faul war, die Gitarre ordentlich zu stimmen), mag sich mal die Studioaufnahme von Kaschmir anhören.


Wenn, was ich jetzt einmal explizit nicht anzweifle, so eine 99.- Klampfe es sowieso für Alle Tage tut, dann erhebt sich umgekehrt die Frage warum dann eine HeaveyRelicCustomShopHasteNichtGese hen um 5000.- die schon mal aussieht als sei sie, im Gegensatz zum Billichteil, tatsächlich schon im Sperrmüll wohnhaft gewesen. Klingt die jetzt 50,5 x besser oder spielt sich die 50,5 x schneller oder wie?

Nun ja, es gibt Leute, die keine 5000€ für eine Gitarre ausgeben können. Während Jimmy Page der Preis einer Gitarre ziemlich wurscht sein kann, befasst sich dieser Thread ja mit den Leuten, denen es weh tut, wenn eine Gitarre 122€ statt 99€ kostet, und wer Gitarren in diesen Preisgefilden kauft, wird Kompromisse machen müssen.

Es leuchtet leicht ein, dass man beim Sound eher Kompromisse machen kann, als wenn sich die Gitarre nicht oktavrein einstellen lässt. Der Sound einer "Sperrholzgitarre" ist vielleicht nicht jedermanns Traum, aber soooo schlecht klingt so ein Laminat nun auch nicht (zB eben Led Zeppelin - Kashmir). Und wenn eine Sperrholzgitarre ordentlich justiert werden kann, dann ist es durchaus ein brauchbarer Kompromiss, zumal ein Einsteiger ohnehin 2 Jahre braucht, bis "sein Sound" sich entwickelt hat. Denn ich glaube immer noch, dass die Finger eines E-Gitarristen mehr zu seinem Sound beitragen, als das Holz in seiner Gitarre.
 
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Wenn wir schon mal beim Thema "Sperrholz-Gitarren" sind:

Ich gehe ja nicht unbedingt gerne mit Reviews hausieren aber wen's interessiert: https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/495353-gitarre-marathon-rr-pro-series.html ;)

Sperrholz/Plywood kann ganz ordentlich klingen, sofern die Schichten sauber miteinander verleimt wurden...also nicht solche aus'm Baumarkt sondern eben welche die für Instrumente konzipiert wurden!
Ein anderer Aspekt ist jedoch das Eigengewicht: Sperrholz wiegt rund 5-10% mehr als gewöhnliche Hölzer bei gleichem Volumen..
 
(...) mit den Leuten, denen es weh tut, wenn eine Gitarre 122€ statt 99€ kostet, und wer Gitarren in diesen Preisgefilden kauft, wird Kompromisse machen müssen.
Unbestritten.
Ebenso ist eine Demokratisierung der wirtschaftlichen Möglichkeiten durchaus begrüßenswert (auf wessen Kosten das dann wieder geht ist eine andere Frage).
Der Punkt liegt aber an dem Satzteil: "Kompromisse machen müssen". Solange man sich dessen bewusst ist und diesen Umstand auch für sich selbst akzeptiert, ist die Welt doch in Ordnung.
Haarig wirds' halt immer nur dann, wenn sich das eigene Selbstwertgefühl über den Preis (nicht Wert!) von Konsumgegenständen beginnt zu definieren. Aber das kennen wir bis zum Erbrechen und gilt genausogut für "Oben" wie auch für "Unten" und für sämtlichen Kram mit dem wir uns umgeben oder glauben uns umgeben zu müssen.
 
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... mit den Leuten, denen es weh tut, wenn eine Gitarre 122€ statt 99€ kostet, und wer Gitarren in diesen Preisgefilden kauft, wird Kompromisse machen müssen. ...

Zitat, die II.
Und in so eine Situation kann man auch schnell reinschlittern... Ich habe auch eine Budget-Strat, die sich sehr gut bespielen lässt, deren Klang aber nicht begeistert.
Mittlerweile habe ich bessere Gitarren und die Strat wurde nicht mehr oft gespielt.
Wegschmeißen wollte ich sie nicht – dafür hat sie mir viel zu viel gegeben. Verkaufen??? Viel Aufwand für wenig Umsatz... Dann doch lieber viel Aufwand beim aufpimpen.
Mit wenig monitären Mitteln und viel Recherche:

https://www.musiker-board.de/modifi...eine-budget-strat-zum-leben-erweckt-habe.html
 
Zitat, die II.
Und in so eine Situation kann man auch schnell reinschlittern... Ich habe auch eine Budget-Strat, die sich sehr gut bespielen lässt, deren Klang aber nicht begeistert.
Mittlerweile habe ich bessere Gitarren und die Strat wurde nicht mehr oft gespielt.
Wegschmeißen wollte ich sie nicht – dafür hat sie mir viel zu viel gegeben. Verkaufen??? Viel Aufwand für wenig Umsatz... Dann doch lieber viel Aufwand beim aufpimpen.
Mit wenig monitären Mitteln und viel Recherche:

https://www.musiker-board.de/modifi...eine-budget-strat-zum-leben-erweckt-habe.html
Das selbe habe ich mit meiner Rocktile Strat. War meine erste. .....
Verkaufen? ? No way dafür bekomme ich dan 25e. So liegt sie im Kofferraum und wird oft als Mittagspausen Klampfe missbraucht.

Denke auch man kann "Brauchbare" klampfen für 99e bekommen, aber naja das man dann Abstriche machen muss sollte jedem bewusst sein.
 
*seufz* Es ist sinnlos, verschiedene Instrumentengattungen in einem Topf zu werfen und von einem aufs andere zu schließen. Ein Boot kann einen Metallrumpf haben, ein Auto ist ebenfalls aus Metal, trotzdem kann ein Auto aber -normalerweise- nicht schwimmen...

.....

Sorry, aber solche Posts sollte man lieber lassen, die werfen den Thread einfach nur unnötig zurück, lies dir doch einfach mal komplett durch, was hier bisher so geschrieben wurde...

Na, vielen Dank.
Ich habe nicht verschiedene Instrumentengattungen miteinander verglichen....wer sollte hier denn lesen?
Ich habe lediglich gesagt, dass es innerhalb verschiedener Instrumentengattungen auch unterschiedliche Qualitäten gibt. Es gibt auch verschiedene Qualitäten innerhalb der Autogattung und der Bootgattung usw.

Das ist teilweise eine Preisfrage aber auch eine Marktfrage (ist gerade in oder nicht, ist gerade ein Hype oder nicht)
Ich kann nun mal für einen Preis X auch nur eine bestimmte Gitarre bauen und muß Abstriche machen.
So sind fast alle Post hier der Meinung, dass man eben Abstriche hinnehmen muß. Das sollte jedem klar sein.

Wie ich schon schrieb, ich habe ein günstige Gitarre für meinen Sohn gekauft und die ist für Anfänger top, aber nicht vergleichbar mit einer 2000,- Strat. Und keiner kann mir erzählen, dass das nur der schwingende Draht und das Magnetfeld ist.

Jimmy Page finde ich absolut kein gutes Beispiel, denn man sollte mal überlegen, wieviel Effekte, Amps und und und dazwischen geschaltet werden. Macht auch kein Sinn eine John Mayer Gitarre zu kaufen um dann zu glauben so zu klingen. Geht eh nicht und da sind 20 Effekte zwischen. Der Ton ist mitnichten mehr der Originalton. Dazu kommt die Studiobearbeitung und der Mixer und hier noch ein Kompressor und da noch ein EQ und der Exciter etc.

Man bekommt bei all diesen Produktionen niemals, ich sage definitiv niemals den Originalton des Instruments zu hören. Und es gibt garantiert den Top-Studio Mixer und Masterman, der aus der günstigsten Sperrholzgitarre den Top-Sound holt. Solange das Teil Stimmstabil und Bundrein ist und nicht wie Hulle schäppert.
Aber es macht für den Spieler/Anfänger eben kein Spaß. Wenn das Instrument gut ist, schnell anspricht, sich gut bespielen läßt, gut klingt, bin ich doch viel motivierter als wenn mich das Teil nervt. Und da sind Günstiggitarren anfälliger als wenn man ein paar Euros mehr ausgibt. Reinfallen kann man auch mit höheren Preisklassen, das ist klar.

So wie Benz en Berg und komposer schreiben: Sind keine tollen Instrumente aber aus Nostalgiegründen und weil man irgendwie dran hängt und weil es vielleicht doch noch eine Einsatzmöglichkeit gibt (für Unterwegs etc) behält man das Teil eben, man bekommt eh nichts dafür. Aber all die Kollegen haben längst aufgestockt, warum bloß....
 
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Ich bin ja sonst auch bekennender Fan der gehobenen Klasse und habe ein paar echte Hochkaräter hier.

Allerdings war ich Anfang der Woche in Chicago ein paar Tage mit Dean Zelinsky zusammen und genau dies war (neben dem Besuch der Familien) Thema. Wie bekommt man für möglichst wenig Geld, möglichst viel Gitarre und trotzdem sind alle Beteiligten der Herstellungs- und Vertriebskette glücklich.

Nach seinen Aktivitäten mit Dean Guitar´s und DBZ ist sein aktuelles Konzept genau die Suche nach dem "PreisWert". Entwicklung im kleinen Team an der CNC daheim, Produktion in Asien, Qualitätskontrolle im Warehouse in Chicago, Direktvertrieb zum Kunden. Also praktisch kein "Overhead".

Das geht nur, wenn man den Namen und die Kompetenz als Gitarrenbauer hat. Dean hat beides: Einige unserer Idole hat er mit guten Gitarren glücklich gemacht … und Erfahrung als Gitarrenbauer besitzt er seit 1976.

Absolute Schnäppchen sind es nicht, aber für die gebotene Leistung sind sie definitiv "PreisWert" …

Nach dieser Erfahrung beantworte ich die Eingangsfrage: "Wie wenig darf eine Gitarre kosten?"

Genau so wenig, dass Leute mit Ahnung und Passion vom Fach beim abgeworfenen Gewinn noch glücklich sind. Dann ist die Balance gefunden.

Aktuelles Beispiel: https://www.musiker-board.de/userthreads-e-git/129024-dean-user-gitarren-thread-104.html#post7106854

Gruß
Martin
 
Dieser zunächst recht einladende Thread wird immer öder und nselbst nach 116 Wortmeldungen streitet man sich immer noch um des Kaisers Bart, anstatt mal Tachles zu reden. Ich hatte weiter vorn schon vorgeschlagen, Kategorien zu definieren und vielleicht dazugehörige Preise zu benennen. Keiner ist drauf eingegangen. Wollt ihr Euch alle nur selbst reden hören - ohne handhabbares Ergebnis? Meine Einschätzung auf die Eingangsfrage lautet (für Neuware) mittlerweile so:

Anfänger, E-Gitarre: 200 €
Anfänger, Akustikgitarre: 300 €
Fortgeschrittener, E-Gitarre 350 €
Fortgeschrittener, Akustikgitarre 400 €
noch-weiter-Fortgeschrittener, E-Gitarre 1000 €
noch-weiter-Fortgeschrittener Akustikgitarre 600 €
(alle anderen Kategorien habe ich der Einfachheit halber eliminiert oder habe keine Einschätzung davon)

Wer hält dagegen? Nicht mit ausufernden Plausibilitätserklärungsversuchen, sondern mit Zahlen?
 
Was spricht dagegen als Anfänger eine Gitarre für 1000€ zu kaufen? Quallität hat nichts mit dem Fortschritt der Fähigkeiten zu tun.
 
Was spricht dagegen als Anfänger eine Gitarre für 1000€ zu kaufen? Quallität hat nichts mit dem Fortschritt der Fähigkeiten zu tun.

Meiner Meinung nach nichts. Ich glaube rbschu wollte so etwas wie einen Mindestpreis nennen, den man ausgeben sollte. Nach oben hin offen. Als Anfänger braucht man keine Gitarre für 700€, sollte aber nicht unter 200€ gehen. So hätte ich das jedenfalls verstanden.

Die Kategorien "noch-weiter-Fortgeschrittener" hätte ich da aber weggelassen. Auch als "Profi" sollte man nicht zwingend eine Gitarre für 1.000€ haben. Aber wenn man so weit ist, sich als "noch-weiter-fortgeschrittenen"-Gitarristen bezeichnen zu können, kann man das vermutlich auch selbst gut genug einschätzen was man will und braucht.
 
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