Wie wenig darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
  • Erstellt am
das Problem bei diesen billig Dingern ist doch die Streuung, aus ein und der selben Serie gibt es brauchbare Instrumente und absoluten Schrott
 
Ich denke, eigentlich ist die Eingangsfrage dieses Threads ungenau gestellt. Deshalb tun wir uns hier auch so schwer. Aber wer könnte das am Anfang erahnen? Nun, vielleicht sollte man jetzt, auch wenn es schon 60 Wortmeldungen gegeben hat, nochmal eine Konkretisierung der Frage vorschlagen, nämlich:
Wie wenig darf eine Gitarre für (Kriterium x) kosten? Hierbei kommen mir - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - folgende Kriterien in den Sinn:

a) Anfänger/Beginner b) Budgetorientierte c) Qualitätsorientierte d) Performer e) Recordists f) Amateur m. Erfahrung g) Semiprofis h) Profis

Wir sehen, es gibt eine ganze Reihe von Kategorien, die jeweils eine plausible Antwort auf die erweiterte Fragestellung zuließen. Natürlich kann ich nur von meiner Warte aus berichten. Ich halte mich für einen Amateur mit Erfahrung (Gruppe f). Die Erfahrung macht sich daran fest, was man schon jemals in Händen hatte. Daran ermisst sich auch das, was man als "gut" oder nicht den Ansprüchen genügend erachtet. Vielleicht gehöre ich aber auch zur Gruppe der Qualitätsorientierten (Gruppe c), wobei dann bei einer Beurteilung nicht der Preis, sondern die Leistung im Vordergrund steht. Umgekehrt wäre das bei Budgetorientierten (Gruppe b). Die schauen eher nach den Kosten für ein Instrument. Selbstverständlich können auch Budgetorientierte nach dem Kennenlernen "guter" Gitarren die Budgetorientierung in Frage stellen und wechseln so ggf. die Kategorie. Ihre Bewertungsgrundlage verschiebt sich.

Ich halte das für plausibel, weil es mir selbst passiert ist. Ich hatte/habe die Wahl, verschiedene Instrumente der mittleren Preiskategorie zu spielen oder mir ein hochpreisiges "Rennpferd" zuzulegen, das im Vergleich dutzende mittelpreisige Pferde schlagen kann. Dafür muss man aber erst wissen, was "Rennpferde" zu leisten vermögen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf die Geschichte des Users Schmendrick vom Februar des Jahres 2009.

Zitat:
"(...) Im Musikladen meines Vertrauens war ich damals auf der Suche nach einer günstigen Les Paul, wobei günstig damals für mich bedeutete bis 400€. Ich probierte damals eine Ibanez ARC300 und eine Hagström Swede (die damals noch etwas über 400€ lag) und nur zum Vergleich diese Duesenberg. Resümee: Ich krieg nix gescheites für 400€, denn die Duesenberg ist um Welten besser.
Vor einigen Wochen hatte ich ein Limit von 1000€ für eine Les Paul. also ab in den Musikladen und Test: Gibson LP Studio vs. BFG vs. Duesenberg D49 vs. Framus Panthera Studio auf der Suche nach dem "Womanizer-Tone". eines Halshumbuckers... Am besten in diese Richtung war die BFG (wie gesagt, klares Kriterium singender Halshumbucker, hätte ich nach Vielseitigkeit gesucht wäre es die Framus geworden). Getestet habe ich an einem ENGL Screamer. Zum Schluss nochmal her mit dieser komischen grünen Starplayer Special, die mittlerweile für 639€ zu haben war, nur um die Klasse "meiner" künftigen BFG nochmal zu unterstreichen. Verstärker an, Gain auf 50%, Halshumbucker und los... HALLO? KANN NICHT SEIN!!!. Die singt...meine Güte... Gib mir nochmal die BFG, nochmal die Studio (igitt, dünn!).
O.k. ich bin geplättet, fahr nach Hause, ich fahre eine Woche später nochmal hin mit meinem soundverwöhntesten Kumpel, der (grüner Neid) eine PRS Custom, eine LP Standard und diverse ESP besitzt. Also drücke ich ihm die Studio, die BFG und die Duesenberg in die Hand und lass ihn losshredden.. Sein Gesicht beim Spielen der Duese war mir die ganze Anstrengung wert. Fassungslos, ungläubig. Jetzt brech ich die Geschichte ab. (...)"


Diese Geschichte erzählt von der Wandlung eines Budgetorientierten (b) hin zu einem Amateur mit Erfahrung (f), wobei ich den User Smendrick nicht kenne, sondern nur seine Erfahrung nachvollziehen kann, weil mir etwas Ähnliches vor vielen Jahren selbst widerfahren ist. Und diese Erfahrung hat sich derart festgefressen, dass sie wohl 4 Jahrzehnte überdauert hat. In diesem Lichte sind meine vorgegangenen Bewertungen des Sachverhalts in diesem Thread zu verstehen.
 
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Meine erste (E-)Gitarre war das gleiche Modell, dass Martin im ersten Beitrag gezeigt hat: eine schwarze Strat-Kopie mit dem Namen "Vision" bzw. von MSA. Ich hatte natürlich keine Ahnung, habe es mir einfach in den Kopf gesetzt das Instrument zu lernen. Die Klampfe kam in einem Set mit einem Vision-Verstärker und ein bisschen Kleinkram wie Kabel und Plektren ... hat ca. 120 EUR gekostet.

Auch wenn ich anfangs also keine Ahnung von irgendwas hatte, merkte ich doch, dass der Verstärker Mist war und die Gitarre auch nicht so der wirkliche Bringer. Den Verstärker konnte ich bei eBay für 30 oder 40 EUR verkaufen, dafür kam ein Roland Cube 20x - ein großer Sprung nach vorne! Zeitgleich habe ich mir eine Epiphone SG Special gegönnt - mit 160 EUR war die alleine schon deutlich teurer als das Anfänger-Set. Schon beim Auspacken habe ich den riesigen Qualitätsunterschied schon bemerkt: Die Bünde haben nicht an den Fingern gekratzt und auch sonst wirkte alles viel wertiger.

Nach einer lange Pause vom Gitarre lernen (war aber nicht der Klampfe geschuldet) habe ich dann vor einem Jahr wieder richtig Lust bekommen und bin dann zunächst die Amp-Leiter noch einmal etwas aufgestiegen mit einem Marshall Valvestate. Im Winter habe ich mir dann über den Flohmarkt hier den Traum von der ersten Gibson Les Paul gegönnt. Als ich die Junior ausgepackt habe, hatte ich erneut eine Erleuchtung - so wunderbar hölzern kann eine Gitarre klingen! So schön können "Döis" und "Göis" sein ... die Junior hat aber auch so viel gekostet, wie fast mein gesamtes bisheriges Equipment zusammen: 430 EUR. Das ist sie aber auch mehr als wert!

Was will ich damit sagen? Die Strat war so "speziell", dass sie sogar mir als unwissenden Anfänger suspekt vorkam und mittlerweile nur noch als Deko an der Wand hängt. Die Epiphone war dagegen eine sehr solide und gute Anfänger-Gitarre. Jetzt, wo ich mich doch schon viel mehr auskenne und auch die Dinge viel besser ein- und auch wertschätzen kann, kann ich über diese Billigstkopien nur noch den Kopf schütteln - mehr als Dekoartikel sind das nicht. Wenn einer anfanen möchte, sollte er mindestens mit den bekannten Töchtern anfangen: Epiphone, Squier, LTD und wie sie alle heißen ...
 
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Bei a***on gab's mal ne Kozertgitarre (4/4) für 16€ :D
In der Produktbeschreibung stand 'Super Gitarre für Anfänger,gutes Bespielbarkeit und Qualitativ hochwertig ist':weird:
Qualitativ Hochwertig:rofl:

419PLzTSP0L._AA160_.jpg

Oder ne Blockflöte beim großen T für 0,99€ :eek:
337910.jpg

Da gönn ich mir ja gleich die Ukulele für 9,90€ :ugly:
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damit die Umfrage in irgendeiner Weise Sinn macht, schlag ich vor:
jeder, der seine (positive oder negative) Meinung über ein Instrument postet, muss auch ein selbst gespieltes Video/Soundfile davon zeigen :D

Ansonsten ist das so aussagekräftig wie auch sonst immer im Internet: irgendwelche Leute behaupten irgendwas. Wer überhaupt nicht auf dem Instrument spielen kann, bescheinigt ihm vielleicht trotzdem eine "super Bespielbarkeit und guten Klang". Ich erinner mich hier an einige Threads... will ja jetzt nichts weiter sagen...

weil: ne Meinung haben kann oft Kompensation sein, wenn man schon sonst nichts vorweisen kann.
 
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Es kommt auch immer drauf an, ob der Hersteller einen Ruf zu verlieren hat.
Billige Gitarren von Epiphone, Squier usw. sind meiner Erfahrung nach meistens besser als die, derjenigen Handelsmarken, die nur da sind um verbrannt zu werden - zumal hier auch noch Fender und Gibson im Hintergrund stehen.
Oben gezeigte "Vision" E-Gitarre ist so eine der "Marken", die verbrannt werden.
 
Tja, wennn ich denke was es vor 35 Jahren zu kaufen gab.
Damals gab es auch viel Schrott, nur das dieser damals um ein mehrfaches teurer war, als heute zb. die billigste Harley Benton.
Instrumente welche zb. nur einen Holzrahmen und eine Decke aus Holz hatten und der Rest war mit Kartonfusseln gefüllt.
Oder Instrumente mit Jammerhaken, wo die Bodies aus Sperrholz bestanden, welches so weich war das wenn man zu fest am Tremelo zog, man das ganze aus dem Body riss.

Und einige dieser Gitarren kosten heute ein mehrfaches an dem, was sie früher gekostet haben.
Nicht weil sie besser waren, sondern weil sie Alt sind und eben Vintäge und angeblich eben ein gewissen Mojo besitzten.

Was ist der Unterschied zwischen einem dieser Einsteigerinstrumente von früher die 3-400 DM gekostet haben und einem Instrument das heute vielleicht keine 100.- euro kostet ???

Das Material: Heute hat sogar eine Tele von Harley Benton für 69.- euronen einen Body aus richtigem Vollholz.Ob 2,3,4 teilig spielt keine Rolle.
Das haben Firmen wie Fender ja früher und auch heute auch noch gemacht.
Gewisse Instrumente sind heute deswegen gesucht und kosten gebraucht mehr, als damals neu.

Zwar arbeiten die Cinesen etwas billiger als wir, aber das Leben ist auch noch etwas einfacher und günstiger in der immer noch nicht Demokratischen Rep. China.
Und man muss einsehen das die Produktionsstätten oft sehr Modern aufgebaut sind.
Da werden Bodies und Hälse per CNC Holzfräse gefertigt, von Hand auf der Schleifmaschiene mit meist geübten Ahndgriffen abgeschliffen bevor es in die Vollautomatische Lackierstrasse geht, wo ein Roboter innerhalb 20 Sekunden den Bodie gleichmässig und sauber Lackiert.
Nach dem Trocken des Lackes dauert es dann möglicherweise 20 Minuten bis die Gitarre von fleissigen Händen, mit Hilfe modernernem Werkzeug fertig zusammengebaut, verdrahtet, und Besaitet, kurz kontroliert und verpackt den Weg in die Globalisierte Welt antritt.

Bei Thomann gibt es eine Qualitätskontrolle und die Instrumentne werden auch noch eingestellt.
Instrumente die Mängel haben, sei es Optischer Natur, oder wo es zu lange dauert diese Bespielbar zu machen, werden aussortiert und landen zb. dann auf dem Flohmarkt für nen Appel und ein Ei, oder werden klar als Deko deklariert.

Firmen welche zb. im Lebensmittelsektor tätig sind, können das natürlich nicht, denn sie sind keine Musikalienhändler.

Nun, wie billig darf eine Gitarre sein ???
Ich sage 69.- Euro wenn Harley Benton drauf steht, sie 30 Tage Money Back und 3 Jahre Garantie hat.
Sie keine scharfen und hervorstehenden Bundstäbe hat, der Hals gerade ist, nicht schnarrt, die Saitenlage und die Oktavenreinheit eingestellt ist und die Eleketrik funktioniert.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbt16sb.htm

Der Sound ? Wie eine Tele mit viel Twang.

Ein Instrument welches trotzt des geringen Preises sehr viel Spass macht und gut klingt.
Nicht nur für Anfänger, sondern eben auch für Forgeschrittene und Profis. Als 2,3,4,5 oder auch 200 hundertste Gitarre.
Als ein Instrument, welches Lust auf mehr, ein höher und weiter macht.
 
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das Problem bei diesen billig Dingern ist doch die Streuung, aus ein und der selben Serie gibt es brauchbare Instrumente und absoluten Schrott

Da kann ich nur zustimmen.

Ich habe für meinen Sohn mal eine "Chester" Strat-Kopie für 150,- DM (75,- €) gekauft. Zuerst im laden angespielt und die war für diesen Preis absolut top. Da verstimmt sich nix, man darf schön die Saiten ziehen, gute Bespielbarkeit, stimmige Akkorde.

Also sagte ich dem Verkäufer (PPC Hannover), die möchte ich haben. Er ging ins Lager und holte das gleiche Modell, aber mit Karton. Als ich ihm sagte, ich will die aber erst anspielen, war er verdutzt und meinte wieso, die sind alle gleich.
Neee, von wegen, die aus dem Lager war nicht vergleichbar. Die Saitenlage war absolut miserabel und Saitenziehen => Fehlanzeige. Das Teil war nicht stimmstabil zu bekommen.
Also habe ich die erste gekauft und wir haben sie noch heute. Weiterhin stimmstabil, gute Saitenlage und keine Probleme. Natürlich kommt sie an die Fender Custom Shop Strat nicht ran und mein Sohn spielt nicht mehr. Aber für den Preis.....absolut in Odnung.

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damit die Umfrage in irgendeiner Weise Sinn macht, schlag ich vor:
jeder, der seine (positive oder negative) Meinung über ein Instrument postet, muss auch ein selbst gespieltes Video/Soundfile davon zeigen :D

Wenn ich die Zeit frei schaufeln kann, mache ich das. Ist ne gute Idee.
 
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Zitat von michum damit die Umfrage in irgendeiner Weise Sinn macht, schlag ich vor:
jeder, der seine (positive oder negative) Meinung über ein Instrument postet, muss auch ein selbst gespieltes Video/Soundfile davon zeigen :D

Dann müsste das Forum meine ersten Stunden an der E-Gitarre ertragen (habs noch auf Kassette), und das ist Körperverletzung.
Das war damals 88 oder 89 eine Marlin bei Hohner, die einen schrecklichen Hals hatte, sich alle fünf Minuten verstimmte.
Aber einen tollen Sound ala Braun Rasierer produzierte.
Dieses kleine Miststück hatte mich damals 300 Mark gekostet....und wenn ich so zurück denke, damals gab es in dieser Preisklasse eigentlich nix Gutes.
Es gab kein I-Net, keine schnelle Information, Testberichte nur aus Zeitschriften, etc., nur ein paar Kumpels und der "nette" Mann im Gitarrenladen und das ewige Kataloge wälzen.

Aber für damals 600 Mark gabs dann endlich was Gutes. Meine erste "richtige" E-Gitarre, eine Charvette 150 (oder 100?), die ich auch Heute noch habe.

Heute bekommt man für 100-300 Euro das zehnfache an Gitarre wie noch Anfang der 90er (meine Meinung).
Leider wollen viele genau in diesem Preissegment das schnelle Geld machen und bieten Müll als spielbare Instrumente an.

Hatte hier eine Shine Gitarre (130 Euro), durchgehender Hals, liz. Floyd, tolle Optik und bla, bla. Heute dient das Teil als Wandschmuck, da man mit der Gitarre nicht wirklich Musik machen kann.

Selber Preis, eine H.B. RX-40 (aus der Progressive Line): eine ganz andere Welt, tolles Sustain. Leider extrem rauschende Pickups, aber die Basis stimmte.

Kennt jemand Invasion Guitars? Ich auch nicht....bis letzte Woche.

Habe mir eine Invasion LPX750 besorgt (269 Euro), die Specs klangen gut: Mahagonibody und Hals, Roller Bridge, Locking Tuner, Seymour Duncan Pickups, Ahorn Decke....

Bei dem Modell hatte ich gemischte Gefühle...so viel Gitarre für so wenig Geld?
Hatte mich schon auf das "Übliche" eingestellt: Halskrümmung, Saitenlage und und einstellen....
ABER das Teil ist der Hammer, nicht mal die Saitenlage musste ich justieren. Ok, nicht ganz Oktavrein und die Saiten waren nix, aber das hat man schnell erledigtToller Klang, stimmstabil.
Ok, die UVP für die LPX waren 649 Euro....aber auf UVP gibt glaube ich keiner was.

Also ist das für mich eher ein Glückspiel bei günstigeren Gitarren...bei günstigen Pickups übrigens auch......den auch hier gibt's echt gute Pickups für Lau, aber eben genauso viel Schrott.

Eine Gitarre darf das kosten, was sie wert ist und NICHT mehr.
Es gab Gitarren die ich angespielt habe für 1500-2000 Euro, wo ich auch Heute noch der Meinung bin, diese Gitarren sind nur 500 Euro wert.

Es gab Gitarren die 400 gekostet haben, die sich aber wie 1000 Euro Gitarren gespielt und angehört haben.

Eine Gitarre sollte für mich so viel kosten, das ich damit zufrieden nach Hause gehen kann und beim spielen ein breites Lächeln im Gesicht habe.
 
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sehr schöner Beitrag^^
Preise von Gitarren "damals" und heute zu vergleichen finde ich aber immer problematischer, je länger ich so drüber nachdenke.

Man müsste viel umfassender alles Mögliche in Betracht ziehen: was man verdient hat, was die Miete gekostet hat, die Lebensmittel... um dann einschätzen zu können, was der damalige Preis "wert" war. Und das alles verglichen mit heute. Einfach die zwei Zahlen gegenüber zu stellen bringt nichts. Darum haut ja auch Umrechnung von D-Mark- in Europreise meistens nicht hin.
 
... Man müsste viel umfassender alles Mögliche in Betracht ziehen: was man verdient hat, was die Miete gekostet hat, die Lebensmittel... um dann einschätzen zu können, was der damalige Preis "wert" war. ...
´90+?. kann ich dir recht genau sagen: miete 2 1/2 zimmer 650,00 warm. flasche wein 1,99 wie das spaghetti-gericht, benzinpreis ~1,30. ich war da gerade stempeln ... ~1.500,00 ... und in der situation das bass-pendant erworben (man hat ja zeit, aber kein geld :rolleyes:). mit dem gleiche, scheusslichen eindruck ;)
 
Das stimmt schon, die Preise sind nicht mehr vergleichbar. Aber was man wohl sagen kann: In den 90ern gab es für wenig Geld auch wenig Gitarre. Heute kann man mit wenig Geld und ein wenig Glück auch gute Gitarren kaufen.
Meine erste "richtige" Gitarre war eine Gibson Marauder (das war in den 80ern). Ich war damals in einem riesigen Gitarrenladen (Beyers Music...?) und der Verkäufer sagte ich solle die nicht nehmen (900,- DM).
Ich war Anfänger und hatte vorher nur so eine günstige Strat-Kopie. Eine Gibson zu haben war das Non-Plus-Ultra. Also habe ich nicht auf ihn gehört und im Beisein meiner Eltern (die auch nicht für die Gibson waren) die Marauder gekauft. Jetzt kommt's: Als Alternative hatte er mir eine deutlich günstigere Erlewine angeboten mit wunderschöner Maserung und einem Pick-up am Steg.

Er spielte beide Gitarren vor und meine Eltern waren sofort von der Erlewine begeistert. Die lag bei 650,- DM. Selbst als er sagte, dass Erlewine auch für Billy Gibbons baut, konnte er mich nicht überzeugen.
Heute könnte ich mich total in den A.. beißen, das ich diese Erlewine nicht gekauft habe und noch besitze (damals noch total unbekannt).

Man darf eben auch nicht Markengeil sein sondern versuchen, wirklich nach Feeling entscheiden. Und gerade im günstigen Segment muß man rumprobieren.
Bei den teuren Custom shop Teilen kann man meist nicht mehr viel falsch machen, richtig schlecht sind die alle nicht mehr.

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Tja, wennn ich denke was es vor 35 Jahren zu kaufen gab.
Damals gab es auch viel Schrott, nur das dieser damals um ein mehrfaches teurer war, als heute zb. die billigste Harley Benton.
Instrumente welche zb. nur einen Holzrahmen und eine Decke aus Holz hatten und der Rest war mit Kartonfusseln gefüllt.
Oder Instrumente mit Jammerhaken, wo die Bodies aus Sperrholz bestanden, welches so weich war das wenn man zu fest am Tremelo zog, man das ganze aus dem Body riss.

Und einige dieser Gitarren kosten heute ein mehrfaches an dem, was sie früher gekostet haben.
Nicht weil sie besser waren, sondern weil sie Alt sind und eben Vintäge und angeblich eben ein gewissen Mojo besitzten.

Was ist der Unterschied zwischen einem dieser Einsteigerinstrumente von früher die 3-400 DM gekostet haben und einem Instrument das heute vielleicht keine 100.- euro kostet ???

Das Material: Heute hat sogar eine Tele von Harley Benton für 69.- euronen einen Body aus richtigem Vollholz.Ob 2,3,4 teilig spielt keine Rolle.
Das haben Firmen wie Fender ja früher und auch heute auch noch gemacht.
Gewisse Instrumente sind heute deswegen gesucht und kosten gebraucht mehr, als damals neu.

Zwar arbeiten die Cinesen etwas billiger als wir, aber das Leben ist auch noch etwas einfacher und günstiger in der immer noch nicht Demokratischen Rep. China.
Und man muss einsehen das die Produktionsstätten oft sehr Modern aufgebaut sind.
Da werden Bodies und Hälse per CNC Holzfräse gefertigt, von Hand auf der Schleifmaschiene mit meist geübten Ahndgriffen abgeschliffen bevor es in die Vollautomatische Lackierstrasse geht, wo ein Roboter innerhalb 20 Sekunden den Bodie gleichmässig und sauber Lackiert.
Nach dem Trocken des Lackes dauert es dann möglicherweise 20 Minuten bis die Gitarre von fleissigen Händen, mit Hilfe modernernem Werkzeug fertig zusammengebaut, verdrahtet, und Besaitet, kurz kontroliert und verpackt den Weg in die Globalisierte Welt antritt.

Bei Thomann gibt es eine Qualitätskontrolle und die Instrumentne werden auch noch eingestellt.
Instrumente die Mängel haben, sei es Optischer Natur, oder wo es zu lange dauert diese Bespielbar zu machen, werden aussortiert und landen zb. dann auf dem Flohmarkt für nen Appel und ein Ei, oder werden klar als Deko deklariert.

Firmen welche zb. im Lebensmittelsektor tätig sind, können das natürlich nicht, denn sie sind keine Musikalienhändler.

Nun, wie billig darf eine Gitarre sein ???
Ich sage 69.- Euro wenn Harley Benton drauf steht, sie 30 Tage Money Back und 3 Jahre Garantie hat.
Sie keine scharfen und hervorstehenden Bundstäbe hat, der Hals gerade ist, nicht schnarrt, die Saitenlage und die Oktavenreinheit eingestellt ist und die Eleketrik funktioniert.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbt16sb.htm

Der Sound ? Wie eine Tele mit viel Twang.

Ein Instrument welches trotzt des geringen Preises sehr viel Spass macht und gut klingt.
Nicht nur für Anfänger, sondern eben auch für Forgeschrittene und Profis. Als 2,3,4,5 oder auch 200 hundertste Gitarre.
Als ein Instrument, welches Lust auf mehr, ein höher und weiter macht.
Ich kann Garcia nur zustimmen,finde die TE20 auch klasse.
 
Man kann auch mit teuren Gitarren auf die Nase fallen:

Meine erste Westerngitarre war eine (für mich als Student Ende der 70er mit mehr als 700 DM damals sauteure) Ibanez V-500. Als Empfehlung hab' ich noch bekommen, für den richtigen Sound dicke Saiten zu verwenden - 13er wären am besten. Der Witz: die Gitarre hatte eine völlig unspielbare Saitenlage, auch nach meiner Reklamation meinte der Händler des damals "schwer angesagten" Ladens alles wäre völlig in Ordnung. Das müsste so sein, damit die Gitarre richtig gut klänge. Erst 20 Jahre später bei meinem erneuten Einstieg ins Gitarrespiel hab ich mir mit etwas mehr Ahnung ein Setup von einem guten Gitarrenbauer (Feilen und Zentrieren des Sattels) machen lassen - und auf einmal war das ein geiles Instrument.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Discounter-Gitarren sind wirklich unakzeptabel - ich denke hier schält sich wirklich ein Konsens raus. Nicht nur Saitenlage und Bünde sind fast immer Mist - schlimmer sind schlecht befestigte, krumme oder schief eingebaute Hälse. Und mit dem einen oder anderen bekommt man sehr oft zu tun. Nicht davon zu reden, dass das Geräusch, dass diese Gitarren erzeugen, wenig mit "Sound" oder "Klang" zu tun hat.

Ich bin aber trotzdem Fan von "preiswerten Gitarren" bzw. Schnäppchen. Das sind zB. Auslaufmodelle, die der Händler preiswert vom Importeur bekommt, der sein Lager räumen will, oder "nicht mehr aktuelle" Gitarren, die schon länger beim Händler stehen. Im Preisrahmen, den Martin vorgegeben hat, hab ich hier ne "Gain by FGN" Les Paul-Kopie mit EMG Hz Pickups für 200 Euro und ne Kramer HSS Superstrat (mit nem einigermassen ordentlichen Lizenz-Floyd-Rose) für 150 Euro ergattert. Mein letzter Kauf ist ne Strat-Kopie, 2teiliger Mahagoni-Korpus mit Alnico5 Pickups, allerdings geölt statt lackiert und mit kleineren Schönheitsfehlern, für 180 Euro.

Ich muss allerdings Zeit investieren, um solche Angebote aufzutreiben - und ein Anfänger oder erst recht ein "beschenkender Verwandter" findet sowas gar nicht bzw. kann nicht beurteilen ob er da nicht vielleicht über den Tisch gezogen wird.

Mein Fazit: Für absolute Anfänger ohne kompetente Hilfe aus dem Bekanntenkreis sollte es mindestens so eine prototypische Anfängergitarre wie eine Yamaha Pacifica, Fender Squier oder Ibanez GRG ab ca. 150 Euro sein. Die Pacificas haben wohl in den letzten Jahren leider deutlich im Preis angezogen :-(

Wenn man jemanden an der Hand hat der einen unabhängig beraten kann, würde ich auch zu den Hausmarken der grösseren Läden wie Harley Benton greifen. Hier kriegt man wohl noch mehr fürs Geld und ab ca. 70 Euro spielbare Instrumente, muss aber auch mal die Einstellung selber vollenden oder ein Montagsmodell zurückschicken. Und wenn man es sich leisten kann, lohnt es sich, nicht in die unterste Schublade zu greifen und ca. das doppelte auszugeben. Da kriegt man dann besseres Holz und bessere Pickups - meiner Meinung nach ein riesiges Plus für mehr Spielspass.

Der wichtigste Punkt: Man kriegt wirklich spielbare Instrumente, allerdings bewegt sich das Setup fast immer im "deutlich sicheren" Bereich. Wenn man noch mal ca. 50 Euro für eine Einstellung beim Profi (incl. Feilen des Sattels!) ausgibt oder das Glück hat, jemanden wie Martin in seinem Bekanntenkreis zu haben, erhöht das nochmal deutlich den Spielkomfort.
 
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Also ich fing damals mit dem Bass an, heute spiele ich großteils nur noch Gitarre, Bass ab und an wenn ich mal Lust habe.
Meine ersten Bass bestellte ich mir damals bei Amazon (Großes T etc. waren für mich noch Unbekant!) ein Set mit Verstärker und eben ein Nachbau eines Fender Jazz Basses. Der Verstärker (hab ich immer noch:( Klingt so dermassen schlecht das ich auch damals als blutiger Anfänger wusste das der grottenschlecht war, der Bass hingegen lies sich halbwegs Gut bespielen. Als ich dann iwann das große T endteckte bestellte ich mir das einen Harley Benton Bass verstärker mit dem der Bass dann um den Faktor 100 besser klang, aber immer noch nicht so wie ich es wollte, ein halbes Jahr später bestellte ich mir dann den Bass den ich jetzt noch spiele den Epiphone Thunderbird, und mit dem war ich dan zufrieden. Ein paar Monate vorher bestellte ich mir aus Neugier auch eine Harley Benton SG und wusste bald das mir E-Gitarre mehr lag. Habe sie heute noch und muss sagen sie spielt sich gleich gut wie meine jetztige Epiphone SG was 4 mal soviel kostet.

Habe aus dem allem was schlaues gelernt, nie Instrumente woanders kaufen als bei Musikversandhäusern ! :)
 
Habe aus dem allem was schlaues gelernt, nie Instrumente woanders kaufen als bei Musikversandhäusern ! :)

...doch bei Musikhändler vor Ort, da kannst du dir direkt die verschiedenen Modelle ansehen und das passende mitnehmen ;)
 
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Man kann auch mit teuren Gitarren auf die Nase fallen:

Meine erste Westerngitarre war eine (für mich als Student Ende der 70er mit mehr als 700 DM damals sauteure) Ibanez V-500. Als Empfehlung hab' ich noch bekommen, für den richtigen Sound dicke Saiten zu verwenden - 13er wären am besten. Der Witz: die Gitarre hatte eine völlig unspielbare Saitenlage, auch nach meiner Reklamation meinte der Händler des damals "schwer angesagten" Ladens alles wäre völlig in Ordnung.

Das ist ja auch Ende der 70er gewesen und wir alle wissen, wie schlecht auch teure Gitarren damals waren.
Ich habe noch eine Gibson Sonex 180, die ist Grotten schwer, und man kann das Plektrum zwischen Hals und Korpusansatz schieben. Die Marauder war auch nicht besser.

Heute wird man sowas wie 70er und teilweise noch 80er Jahre Gitarren wohl kaum noch finden, zumindest nicht in den mittleren Preislagen. Das kann sich kein Hersteller mehr erlauben.

Versandhandel ist so ne Sache: Ich denke kein Problem bei Luxusgitarren, da die ohnehin nicht mehr schlecht sind.

Bei Niedrigpreisgitarren würde ich die Finger davon lassen, da man sie halt nicht ausprobieren kann. Daher Händler vor Ort (Antesten, Beratung, Einstellen der Gitarre) oder Versand mit Rückgabe (nervt aber, da man sich ja freut und dann das frisch gekaufte Instrument ungerne wieder zurück schickt. Außerdem fehlt ja dann der Vergleich zu anderen Gitarren).
Es gibt ja auch Leute (siehe Diskussion hier im Board), die bestellen sich gleich drei Gitarren und schicken dann 2 zurück. Hat so seine Vor- und Nachteile, besonders bei seltenen Exemplaren für andere Kunden.
 
Für einen Anfänger ist der Gitarrenmarkt Heute einfach unüberschaubar.
Jeder will im low Budget Preissegment mitmischen...auch viele schwarze Schafe.
Warum verkaufen die Discounter Gitarren....ist ein nettes Zubrot.
Mama und Papa müssen einkaufen, überlegen gerade noch ob sie 500g Hack oder doch lieber 1000g kaufen sollen, und da kommt das liebe Kind doch glatt mit einer E-Gitarre vom Ramschtisch: Darf ich die bitte haben...bitte....bitte...bitte.......Papa denkt, 69 Euro? Ok, Musik machen ist was für die Bildung und das Ding kostet ja nicht die Welt.
Das Ende vom Lied kennen alle: Gitarre liegt im Schrank (ein zukünftiger Musiker weniger) und der Discounter hat wieder was extra verdient.

Als Anfänger ohne Hilfe, bleibt dir nichts anderes übrig als auf Markennamen zusetzten : Ibanez, Cort, Epiphone, etc....

Bist Du erfahrener, kannst Du dich an den "Roulettetisch der Schnäppchengitarren" setzten, und sehr viel Gitarre für wenig Geld bekommen, oder verlierst, und bekommst teures Kaminholz.

Bei diesem Spiel bin ich sowohl stolzer Gewinner, wie auch schon öfter der Verlierer...die Gewinne überwiegen.

Man kann und muss also als Anfänger auf Markennamen setzen, und die kosten etwas mehr.

Aber es gibt für mich auch Marken, da zahle ich einfach zu viel für den Namen, und bekomme zu wenig Gitarre.
ESP Horizon mit Floyd in tollem blau bei Session Music mal für 1900 Euros. Also hab ich mir gedacht...was ein Schmuckstück und angespielt...
sorry diese Gitarre ist für mich (und nur mich) keine 1900 Euro wert. 1000-1200 Euro ja, mehr nicht. Für 1900 erwarte ich mehr....bin ich auch schon so ein Geiz ist geil Typ? Ich glaube und hoffe nicht.
Auch von Ibanez war ich schon mal enttäuscht. Die JS100, Signature von Satriani.......sorry, aber die ist doch keine 600-700 Euro wert.
Da zahle ich für den Buchstabenaufdruck JS am meisten. Aber das wird wohl bei den meisten Signature Modellen im unteren Preissegment der Fall sein.
Hier war es für mich nur extrem deutlich.

Zitat:Stratomano: Versandhandel ist so ne Sache: Ich denke kein Problem bei Luxusgitarren, da die ohnehin nicht mehr schlecht sind.

Da muss ich dir ganz klar widersprechen, habe gerade bei teuren Modellen schon Macken entdeckt, die ich im 1500 Euro Segment aufwärts nicht hin nehmen will und würde.
 
...doch bei Musikhändler vor Ort, da kannst du dir direkt die verschiedenen Modelle ansehen und das passende mitnehmen ;)

Natürlich ist das das beste, meine Aussage war ein wenig ungenau, war auf Online Bestellungen fixiert :)
Und mein Musikladen in der Stadt hat außer den Gibson und Fendern keine billigeren :D Da war bei mir damals nur Online Kauf leistbar
 
Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, hieß es immer: Bloß keine Gitarre unter 500 DM kaufen!
Wenn man es genau betrachtet, hat sich da gar nicht so viel dran geändert.
 
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