Wie wenig darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
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@Soulagent: Kann ich so nicht behaupten. Damals unter 500 DM gabs wirklich nix, Heute hat sich das doch extrem gewandelt. Der Wettbewerb ist um ein vielfaches stärker geworden. Das drückt die Preise schon drastisch....
oft soweit, das Firmen nicht mehr mithalten können und insolvent sind oder auf den Zug mit Ramschgitarren aufspringen.
Für den Endverbraucher teils gut, teils schlecht (Ramschgitarren).

Eine Gitarre darf soviel kosten das ich nicht schon verzweifle, weil ich das Miststück ums verrecken nicht oktavrein bekomme und muss soviel kosten das ich bei einem kleinen Solo nicht
um jede 100stel Sekunde Sustain kämpfen muss oder die Gitarre sogar gegen mich kämpft (sorry, blöde Formulierung)
 
Als wirklichen Vorstoß in Sachen Qualität zum günstigen Preis, habe ich damals die neu eingeführte Yamaha Pacifica empfunden.
Hatte mir 1995 direkt eine der ersten gekauft.

Danach waren die anderen Hersteller in Zugzwang. Die Squier Pro Tone-Series war z.B. Fenders Antwort.
 
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Es hat sich schon was getan seit den 70-er Jahren. Selbst bei Billigmarken hat die CNC Maschine Einzug gehalten. Das heißt, selbst günstige Gitarren sind meist bundrein. Allerdings würde ich kein ernsthaftes Instrument unter 100 EUR in Betracht ziehen. Das ist so meine eigene willkürliche Grenze.
Etwas anderes: Auch ein teures Instrument ist nicht zwangsläufig gut eingestellt. Meine teuerste Gitarre (eine Ovation) lag lange wenig gespielt rum, bis ich die Saitenlage passsend gemacht habe. Jetzt spielt sie sich richtig gut.
Ich habe übrigens praktisch an allen meinen Saiteninstrumenten (quer durch die Preislagen) selber Hand angelegt, meist um die Bespielbarkeit zu verbessern. Ich glaube, das einzige Instrument, das unverändert war, ist ein günstiger Yamaha Bass gewesen (aber auch 250 EUR). Der war aber auch direkt bei Thomann aus einer riesigen Auswahl probegespielt (denn eigentlich wollte ich nur Austauschtonabnehmer für meinen alten Bass). Wenn man nicht in einem sehr großen Musikhaus probespielen kann, kann es durchaus sein, man findet entweder nichts, oder doch nicht optimal eingestellt.

Gruß
Christoph
 
Da zahle ich für den Buchstabenaufdruck JS am meisten. Aber das wird wohl bei den meisten Signature Modellen im unteren Preissegment der Fall sein.

Hm, das würde ich für meine Jackson PDX so nicht unterschreiben. Ich hab zwar den einen Gurtknopf etwas versetzt um die Kopflastikeit besser in den Griff zu bekommen (hat gut geklappt :)) und ich möchte die Verschaltung noch nach meinem Gusto anpassen, aber die Grundsubstanz und Ausstattung finde ich persönlich nach mehreren Jahren immer noch passend.
Aber vieleicht bedeutet Signature-Gitarre auch nicht für jeden Hersteller automatisch einen Preisaufschlag, sondern nur ein weiteres Modell.
 
Die Frage nach "wie wenig Geld" beschreibt ja nur eines der Ökonomischen Prinzipien ... Das Minimalprinzip! Im Extrem bestrachtet liegen wir bei den heutigen Preisen im Low Budget Sektor schon bei Werten die sicher jeder Vernunft entziehen dafür ein bespielbares und klingendes Instrument zu erwarten. Geiz ist eben nicht Geil, wenn das erworbene Objekt zwar lt. Definition eine Gitarre ist .... aber keineswegs ein Musikinstrument!
 
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Da hast du in VWL aber nicht ganz ausgepasst, das Minimalprinzip ist lediglich eine von zwei logische Herangehensweise zur Bebürfnissbefriedigung, nämlich ein fest stehendes Bedürfnis mit dem geringstmöglichen Resourcenaufwand zu erreichen. Es sagt aber nicht über den absoluten Preis aus, du kannst dir beispielsweise auch eine Custom Shop Gitarre nach diesem Grundsatz zulegen. Die zweite wäre das Maximalprinzip, also mit einem fest stehenden Resourcenaufwand das größtmögliche Ergebnis zu erzielen.

Außerdem weiß ich gar nicht was ihr immer so mit diesem Schrottargument um euch werft, ich habe durchaus schon Gitarren für 50€ gehabt, die absolut spielbar waren. Es waren sogar weitaus mehr brauchbare als Totalausfälle dabei. Wie oben schon gesagt wurde: Dank CNC sind heutzutage auch sehr preiswerte Gitarren brauchbar. Und meiner Meinung nach reicht so eine Gitarre, gut eingestellt, locker für die ersten paar Jahre aus. Ja, aus billigen bekommt man nicht die gleiche Dynamik heraus wie aus teuren, aber eh man sich auf diesen Bereich konzentriert müssen die Grundlagen erst mal sitzen, was eben schon einige Jahre in Anspruch nimmt.

Ab wann dann die Kategorie "Instrument" anfängt muss jeder für sich selbst entscheiden, meiner Erfahrung nach beginnt so ab 1000€ der Bereich, in dem man mal so einen Akkord anschlagen, stehen lassen kann und nur "Woooow" denkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte man fast meinen, aber so subtile Botschaften sind dann doch nicht meine Sache... :rolleyes:
 
Danke für den Heinweis :) Nun ... der Gedanke kam mir beim Posten dann auch ... habe es dann aber doch drin gelassen. Wir können nicht 100% sagen, ob es ein Prinzip der Sparsamkeit, noch Ergiebigkeit ... noch des Optimums (Best of Both) ist . Zumindest wissen wir das nicht genau weil wir alle nicht teil der Fertigung und der Budget sind :)

Beide Szenarien - sowie das optimale Verhältnis zwischen mini und maxiprinzip - wären durchaus denkbar ... aber das nur am Rande ;)
 
Es hat sich schon was getan seit den 70-er Jahren. Selbst bei Billigmarken hat die CNC Maschine Einzug gehalten. Das heißt, selbst günstige Gitarren sind meist bundrein. Allerdings würde ich kein ernsthaftes Instrument unter 100 EUR in Betracht ziehen. Das ist so meine eigene willkürliche Grenze.
Etwas anderes: Auch ein teures Instrument ist nicht zwangsläufig gut eingestellt.

Ja, das Stimme ich zu. Unter 100€ keine Schanze auf Bundreine instrument. Vielleicht gibts paar ausname.
 
Ja, das Stimme ich zu. Unter 100€ keine Schanze auf Bundreine instrument. Vielleicht gibts paar ausname.

:confused: Du hast aber schon verstanden welche Aussage du da zitierst, oder? Deine Antwort sagt nämlich genau das Gegenteil davon und fängt trotzdem mit "Ja" an...

100€ sehe ich auch als eine erste Grenze an, wer eine Gitarre für weniger kauft sollte das nur tun, wenn er sich in der Materie auskennt, sie selbst komplett einstellen und nachbearbeiten kann (Shim, Bünde angleichen etc.) und generell Lust am Basteln hat, was hier im Board erfahrungsgemäß doch auf viele User zutrifft. :)
 
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Auch unter 100.- euro darf man Bundreine Instrumente erwarten.
Ausser halt bei so Gurken die beim Lebensmitteldiscounter fürs Preis-Leistungsverhältnis zu teuer verkauft werden.

Der Unterschied ist dann halt beim Holz, der Hardware und Lackierung.

Ich hab mir eine Custom bauen lassen, da wurde halt eben alles von Hand gemacht. der hat 20 mal Lackiert und abgeschliffen, poliert. und am Schluss ist eine hauchdünne Lackierung auf Nitobasis drauf.
Bei einem 69.- euro Instrument läuft das durch die Lackierung in 50 sekunden und es ist eine 3 mm dicke Lackschicht drauf, damit man das Baubrett drunter das noch Laminiert ist, nicht sieht, und das ganze zusammengehalten wird.

Aber egal, erwarte ich auch nicht bei einem Instrument für 69.- euro.

Ich erwarte ein bespielbares Instrument, wo sich die Oktavenreinheit einstellen lässt und keine scharfen Bundstäbe hat.




Ja, das Stimme ich zu. Unter 100€ keine Schanze auf Bundreine instrument. Vielleicht gibts paar ausname.
 
Ausser halt bei so Gurken die beim Lebensmitteldiscounter fürs Preis-Leistungsverhältnis zu teuer verkauft werden.
Hmmm ... :gruebel: ... ich frage mich gerade wie denn der Preis für ein Stück Sperrmüll, das so ähnlich aussieht wie eine Gitarre, sein müsste, um irgendein Verhältnis zu rechtfertigen?
Irgendwo gibt es hier einen Thread wo jemand spasseshalber eine Flohmarkt HB zerlegt. Wenn man sich das ansieht was da zusammen geschustert wird, irgendwelche Presspappe an Sperrholz (dabei sind die HBs wahrscheinlich noch vergleichsweise hochwertig), dann frägt man sich was dann an noch billigeren Trümmern verbaut wird. Irgendwo gibt es doch wirklich Grenzen ....
 
Irgendwo gibt es hier einen Thread wo jemand spasseshalber eine Flohmarkt HB zerlegt. Wenn man sich das ansieht was da zusammen geschustert wird, irgendwelche Presspappe an Sperrholz (dabei sind die HBs wahrscheinlich noch vergleichsweise hochwertig), dann frägt man sich was dann an noch billigeren Trümmern verbaut wird. Irgendwo gibt es doch wirklich Grenzen ....

Link or it did'nt happen... Bin da erst mal skeptisch obs das wirklich gab. Ich erinnere mich hier nur an einen Thread mit eine HB Explorer, die hatte aber nur eine Decke aus Sperrholz über einem massiven Korpus. Außerdem finde ich eh Sperrholz kein KO-Kriterium für eine Gitarre (auch wenn heutzutage praktich gar keine mit Sperrholzkorpus mehr findet), über die Sperrholzdecke einer Gibson ES-335 für ~2000€ meckert ja auch keiner...
 
Link or it did'nt happen... Bin da erst mal skeptisch obs das wirklich gab.
Was "gabs nicht"?

Guck dir mal hier die Bilder an:

https://www.musiker-board.de/modifi...422-flohmarkt-explorer-wird-verschoenert.html

Da wird einem ja schon schlecht bei anschauen was das so alles zusammengeklebt wird .... dafür noch Geld zu verlangen :eek:
Und da sind wir sicher "materialtechnisch" noch lange nicht am Ende wenn es denn noch billicher sein soll.
Also wirklich.
 
Dort gehts um diese Gitarre


Für ne Explorer für 99€ finde ich das vollkommen ok, ich hatte so ein Exemplar auch mal und klanglich wie haptisch fand ich sie vollkommen ok. Es gab hier im Board vor dieser Sezierung schon viele Berichte über diese Explorer, und sie waren praktisch alle positiv. Wenn mans eh nicht bemerkt finde ich die Konstruktion in dieser Preisklasse nicht erwähnenswert.
 
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Genau, die Harley Benton EX-76 hatte ich auch
Damals hat sie noch 119.- Flocken gekostet.
Der Korpus war aber weder mit Sperrholzdecke noch irgendwelche Presspappe.
Ich hab die Klampfe aber dem Austin Powes gegeben, welcher ihr ja in einem Bautrhead ein neus Finish gegeben hat.
( Leide ja unter G.A.S und manchmal muss man Prioritäten setzten und ich hab mir dann die Harley Benton EX- 84 Progressive gekauft mit aktiven Tonabnehmern für irgendwie 159.- euro)

Möglicherweise hat Thomann den Fabrikant gewechselt, oder der Fabrikant hat beim Material Zwecks Gewinnoptimierung beschissen.

Aber wie bereits erwähnt , Zu meiner Zeit gab es Instrumente die ein Mehrfaches gekostet haben, Sperrholzbody hatten und nicht nur scharfe Bundstäbe, sonden auch solche die Schräg eingeschlagen waren.
 
Da gibts ja eine offizielle Aussage zu, in der 100€ Klasse darf man aber eh keine lange gleichbleibenden Specs erwarten. Bei den -für ihre Preisklasse ziemlich guten- Squier Bullet Strats hat sich ja schon praktisch alles geändert, weil die aus verschiedenen Fabriken kamen.

"Wir haben mal wegen der MDF-Problematik unsere in diesem Thread begründete Connection genutzt und folgende Antwort erhalten:

Zitat von Lasse Thernøe
"Hello
Its an old model, since febuary there are not used MDF on our set-neck models.
Best regards
Lasse Thernøe
Ich hoffe, die Info hilft weiter "
"
 
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Bei Gitarren in der Kampfpreiskategorie muss man seine Prioritäten eben genau sortieren. Für mich ist hier entscheidend, ob es sich um ein Dekoobjekt in Form einer Gitarre oder um ein Musikinstrument handelt. Will man tatsächlich Musik machen, sind Atrappen immer zu teuer. Für mich wird das Objekt zur Gitarre, wenn es über den gesamten Griffbrettbereich bei einigermaßen Saitenlage spielbar ist, in vernünftigem Rahmen bund- und oktavrein ist, bei sachgemächer Handhabung keine Verletzungen verursacht und insgesamt mechanisch so stabil ist, dass es die "Blutiger-Anfänger-weiß-noch-gar-nicht-ob-er-das-Durchzieht-Phase" auch ohne nennenswerte Wartungsarbeiten übersteht. Schön klingen gehört nicht zu diesen Kriterien. Schön klingen ist subjektiv, richtig klingen ist wichtiger.
Ob so eine Superbilliggitarre tatsächlich aus gepresstem Kameldung besteht, ist egal. Sind die oben genannten Kriterien erfüllt, habe ich ein Objekt mit musikalischem Wert (wenn auch klein). Sind diese Kriterien nicht erfüllt, ist das Objekt musikalisch wertlos, auch wenn es aus einem vollen Block Riopalisander geschnitzt wurde.

Mir hat eine Erzieherin ihre zum Gitarrelernen erstandene 74 € Konzertgitarre (incl Gigbag) präsentiert. Nach anfänglicher Skepsis war ich begeistert von dem Ding. Klar ist das Teil hässlich wie die Nacht und klingt im Vergleich zu teuren Instrumenten "belegt". Aber man kann damit einwandfrei gitarrespielen, ohne dass man sich behindert fühlt oder seine Ohren beleidigt. Wenn dann 15 Vorschulkinder dazu "singen" rücken Begriffe wie "transparente Tonentfaltung" sowiso schnell in den Hintergrund. Laut ist wichtiger. Aus musikalischer Betrachtungsweise heraus ist das Teil absolut sein Geld wert, was es in mittlerweile mehrjährigem Einsatz nachhaltig bewiesen hat.
 
Zur Eingangsfrage, wie billig eine Gitarre sein darf möchte ich meinen "Senf" auch mal dazugeben :redface:

Ich bin eigentlich Bassist und hatte von ca. 1,5 Jahren mal die Idee auszuprobieren ob ich auch mit zwei zusätzlichen Saiten klarkommen könnte. Da ich mir aber nicht sicher war, ob Gitarre das richtige Instrument ist, wollte ich natürlich nicht viel Geld investieren. Also habe ich bei Online-Händlern geschaut und mir eine Konzertgitarre für damals 30,- € bestellt. In den Kundenbewertungen stand geschrieben, dass sie nicht besonders toll klingt, aber die Bespielbarkeit durchaus in Ordnung ist.
Auf der Gitarre habe ich dann ca. 3 Monate geübt. Da mir das Spielen zu Hause im (nicht ganz so) stillen Kämmerlein durchaus Spaß gemacht hat, habe ich mir dann eine Westerngitarre für 150,- € gekauft, die ich nach wie vor gerne Spiele.
Ich habe also durch meinen "Probekauf" zwei Sachen gelernt:
1. Gitarrespielen macht mir Spaß und ich möchte es weiterhin machen
2. Bei einer Konzertgitarre ist mir der Hals zu breit, ich hätte es gerne schmaler
Hätte ich, wie es meist empfohlen wird, eine teureres Instrument gekauft, so hätte ich dies natürlich wieder verkaufen können, wobei der Verlust aber vermutlich die von mir investierten 30,- € überschritten hätte. Außerdem konnte ich so die Konzertgitarre der örtlichen Grundschule für den Musikunterricht zur Verfügung stellen und habe noch was gutes getan :)

Ich finde also, dass billige Instrumente durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Man bekommt halt wofür man bezahlt. Wenn man sich darüber im Klaren ist, ist alles gut.
 

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