Wie wenig darf eine Gitarre kosten?

  • Ersteller Martin Hofmann
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ich spreche nicht von Fender und Gibso oder andere grosse Brands.
Ich spreche von kleinen Gitarrenbauern.
Vor etlichen Jahren, noch zu D-Mark-Zeiten besuchte ich gelegentlich mal einen "kleinen Gitarrenbauer", genauer gesagt, einen Bassbauer, der aber auch Gitarren produzierte. Er stellte Edelbässe her, im Preisbereich von über 3000 D-Mark damals. Einmal war ich dabei, als er eine Lieferung bekam, ein großer Container. Darin waren vorgefertigte, gefräste Bodys. Absenderland war Vietnam.
 
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Jepp, auch das gibt es. So manche Firma bezieht die Rohlinge aus Fernost, lackiert und Assembliert die Dinger und stempelt dann Made in USA oder sowas drauf.
 
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... muss ja noch nichtmal "Made in USA" draufgestempelt werden. Mein Gitarrenbauer bietet das ganz offen an: ein ordentlich geshapter zweiteiliger Stratbody aus Japan, ein Hals mit den Wunschmaßen aus gutem, langsam gewachsenem Ahorn ... und dann kommt sein Custom Job: Griffbrett, Bundierung, Lackierung, Parts und Pickups nach Wunsch. Schwuppdiwupp bist Du da auch flott über die 1000,- raus. Einen Strat-Body selbst zu fräsen bringt nun wirklich kein Gitarrenbauerherz zum Singen. Aber für den Kunden ist der Ansatz vom Fachmann eine gut klingende Partscaster zusammen gestellt zu bekommen, bei der von technischer Seite her alles handwerklich gut ausgeführt worden ist, eine tolle Sache.
 
Vision - ST 5 für 99,00 € selbst gespielt und für O.K. befunden. Auch OHNE jegliche "Nachbesserungen" zum Spielen brauchbar. Farbe: Translucent Blue
 

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ich finde ja auch das ein Preis momentan nix mehr aussagt, bsp meine neue Gitarre sollte eine VGS Eruption Pro Ravenblood werden für 499€, seit gestern steht sie überall für 699€ drin.

Daher ist meine Überlegung in der Richtung auch, oh mom ihr habt es mit Gewinn Geschaft das Ding für 500 zu verkaufen, warum spielt ihr nun roulette.

Man könnte das Model durch jede X beliebige ersetzen, Preise sind nichts
 
Vor etlichen Jahren, noch zu D-Mark-Zeiten besuchte ich gelegentlich mal einen "kleinen Gitarrenbauer", genauer gesagt, einen Bassbauer, der aber auch Gitarren produzierte. Er stellte Edelbässe her, im Preisbereich von über 3000 D-Mark damals. Einmal war ich dabei, als er eine Lieferung bekam, ein großer Container. Darin waren vorgefertigte, gefräste Bodys. Absenderland war Vietnam.
Was ich mich da frage: Was hätten die Teile gekostet, wenn er diese "Vorarbeit" selbst gemacht hätte, und hätte er ein besseres Ergebnis erzielt?
 
ich finde ja auch das ein Preis momentan nix mehr aussagt, bsp meine neue Gitarre sollte eine VGS Eruption Pro Ravenblood werden für 499€, seit gestern steht sie überall für 699€ drin.

Daher ist meine Überlegung in der Richtung auch, oh mom ihr habt es mit Gewinn Geschaft das Ding für 500 zu verkaufen, warum spielt ihr nun roulette.

Man könnte das Model durch jede X beliebige ersetzen, Preise sind nichts

Genau, man sollte mal überlegen warum eine Gitarre, an der vom Hersteller nichts geändert wurde, plötzlich 150 - 200 € teurer ist.... Alleine mit dem Eurowechselkurs ist das nicht zu begründen. Ich würde sagen, das ist reine PROFITGIER. Und das ist nicht nur bei Gitarren so, sondern auch beim Rest vom Equipment. Da haben baugleiche Amps einen Preisunterschied von 200 € und mehr.
Baugleich = GLEICHE ELEKTRONIK (Kondensatoren, Platinen etc. also Soundgleich), GLEICHE ANSCHLÜSSE, etc. Nur die Gehäusebeschriftung ist verschieden. Und der welcher den für 200 € mehr hat, glaubt doch tatsächlich er hätte den "besseren" Amp.....--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Was ich mich da frage: Was hätten die Teile gekostet, wenn er diese "Vorarbeit" selbst gemacht hätte, und hätte er ein besseres Ergebnis erzielt?

Anders gefragt, wie groß wäre die Gewinnspanne noch, hätte er diese arbeiten selber gemacht.
Das sind dann auch keine "edel" Bässe mehr sondern nichts anderes als Industrielle Massenfertigung, der jemand noch Tonabnehmer etc. hinzufügt. Das rechtfertigt aber keinen Preis von 3000 DM und mehr. Dieser Preis wäre gerechtfertigt wenn der Korpus von dem Herr auch selber in Handarbeit hergestellt würde. Dann und NUR dann, kann man von edel Bässen sprechen. Würde er die Bässe als Handgemacht verkaufen, könnte man von Betrug reden.....
 
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Ist eine geschnitzte Holzfigur weniger wert, wenn der Baum nicht mit der Zweimann-Säge sondern mit der Kettensäge zu Fall gebracht wurde? Darf man in Edelgitarren industriell gefertigte Schrauben verwenden, oder muss man die selbstpersönlich an der eigenen Drehbank aus dem vollen drehen, damit man sein Zeug zu einem Preis verkaufen darf, für den sich offensichtlich immer noch genug Abnehmer finden?

Mit zunehmendem Preis und Kundenanspruch wird aus einem reinen Werkzeug erst Handwerkskunst - und in der letzten Eskalationsstufe ein Kultobjekt/Sammlerstück. Die Grenzen sind sehr fließend und eben sehr stark vom Anspruch des Käufers abhängig, nicht vom Anspruch des Holzes. Dem Holz ist ziemlich egal, ob es von einer CNC-Maschine oder von einem 76-jährigen Meister in die Form einer Strat gebracht wurde.

Eine Gitarre wird günstiger, wenn der Käufer alle Ansprüche zurückstellt, die nichts/wenig mit der Funktion des Musikinstruments als Werkzeug zu tun haben - keine aufwändige Lackierung - kein schönes Holz - keine Verzierungen - keine besonderen mechanischen Konstruktionen - kein traditioneller Markenname oder sonstige Mojo-Verstärker. Was bleibt, ist einen Magneten mit Spule und 6 Saiten auf eine Latte nageln. Schafft das ein Hersteller zu einem unglaublich niedrigen Preis und das Ding macht Spaß beim Spielen (Klingt brauchbar, ist zuverlässig spielbar, beherbergt kein Verletzungsrisiko - also die Minimalanforderungen für ein Werkzeug), dann ist der Preis ok, wenn er viele Kunden findet, die ihre Ansprüche auf diese Minimalgitarre reduzieren. Witzig ist dabei, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Minimalgitarre später mal auch ein Sammlerobjekt wird. Es soll ja Leute geben, die sammeln alte Teles und die Teile kommen der Minimalgitarre doch schon sehr nahe.
 
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Nur mal so angemerkt: Mit "vorgefertigte, gefräste Bodys" ist gemeint, dass das Halbfertigteile waren. Roh ausgefräste Holzbretter. Also ich finde ja auch, dass es ziemlich schnuppe ist, ob ein Holzbrett in Vietnam, China, Mexiko, USA oder im Schwarzwald unter die CNC-Fräse kommt.
 
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man weiß halt nicht wos herkommt, das ist in der globalisierung ja sowieso schon krass, wen man bedenkt was für eine reise allein eine Hose hat
 
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ich finde ja auch das ein Preis momentan nix mehr aussagt, bsp meine neue Gitarre sollte eine VGS Eruption Pro Ravenblood werden für 499€, seit gestern steht sie überall für 699€ drin.

Daher ist meine Überlegung in der Richtung auch, oh mom ihr habt es mit Gewinn Geschaft das Ding für 500 zu verkaufen, warum spielt ihr nun roulette.

Man könnte das Model durch jede X beliebige ersetzen, Preise sind nichts


Ich dachte die VGS Ravenblood kostet 599.- euro ???
Bei VGS scheint man aber die Hersteller gewechselt zu haben.
Selber habe ich noch 3 Eruption Modelle, 1 wurde in China gefertigt, 1 Korea und 1 Indonesien.
Gewisse Modelle sollen jetzt aber neu in Europa gefertigt werden.
 
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Das begreiffe ich jetzt auch nicht ganz, dieser Preisanstieg.
Preisschwankungen kann es zwar immer geben, aber 200.- ?
 
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is nicht das einzigste Beispiel, die Black Jack die ich mir rausgesucht hatte hat auch so einen Sprung hingelegt, wenn auch nicht um einmal, sondern um 2
 
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Es geht auf Weihnachten zu.....Nach den Feiertagen fallen die Preise bekanntlich wieder.....
 
Ich habe für meinen Sohn mal eine "Chester" Strat-Kopie für 150,- DM (75,- €) gekauft. Zuerst im laden angespielt und die war für diesen Preis absolut top. Da verstimmt sich nix, man darf schön die Saiten ziehen, gute Bespielbarkeit, stimmige Akkorde.
... ich habe gerade so ein Teil (etwa 10 Jahre alte Chester Stratocaster-Style Gitarre) für 'nen 20er gebraucht gekriegt, die ist sogar aus Holz (kein Sperrholz), die Hardware funktioniert auch nicht schlechter als bei einer Standard Squier, die Lackierung ist kein Kunstwerk, aber passabel,musste komplett eingestellt werden, Saitenlage war nicht so prall, Halskrümmung nachreguliert, Intonation eingestellt, ich habe sie vermutlich beim Verkäufer so vorgefunden, wie sie ausgeliefert wurde, also eher sinnfrei bzw. gar nicht eingestellt ;) , aber wenn ich den Neupreis bedenke, leuchtet das natürlich ein. Selbst die "Elektrik" ist ganz passabel, Poties knistern auch nach 10 Jahren nicht, das Volumenpoti hat sogar einen Regelweg (häufig begnügen sich solche Cheapos ja mit einer Art An/Aus-Schalter in Potiform). Jedenfalls nach Justagearbeiten ein brauchbares Instrument (ok, das stellt für einen Anfänger eventuell ein kleines Problem dar, sehe ich ein). Und wider Erwarten offenbar sogar haltbar.
 
Ja siehste, meine ist auch so 10 Jahre alt und in Hannover gekauft (PPC)....Zufall ??????

Chester 2.jpg Chester 1.jpg

okay nur 5 Saiten....:ugly:
 
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Vision - ST 5 für 99,00 € selbst gespielt und für O.K. befunden. Auch OHNE jegliche "Nachbesserungen" zum Spielen brauchbar. Farbe: Translucent Blue
So eine Vision Strat hatte ich auch mal einen Abend in der Hand. Die klang ganz gut, war allerdings anfangs ziemlich schlecht eingestellt.
 
So eine Vision Strat hatte ich auch mal einen Abend in der Hand. Die klang ganz gut, war allerdings anfangs ziemlich schlecht eingestellt.

Das finde ich immer total interessant, wie groß bei manchen Teilen in den unteren Preisklassen die Streuungen liegen.
Das kann wohl eventuell an der Qualitätsstreuung liegen. Oder der Händler (ein kleiner 1 Mann Laden bei mir in der Nähe) hat da wo ich meine her hatte, hat die Gitarren vor dem Verkauf eingestellt.
Oder, auch andere Gründe, ich glaube da gibt es unzählige.....
Ich habe die Gitarre immer noch.
 

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