Willkommen "an Board",
@Metalsenza !
2 Stunden pro Woche Unterricht ist relativ viel, vor allen Dingen wenn es volle Stunden sind. Aber wenn ihr genug Sachen zum Durchnehmen findet ist es ja OK!
Im Verhältnis dazu übst du relativ wenig. Klar ist es im Leben eines Erwachsenen mit Familie und Verantwortung nicht einfach, Zeit zu finden. Aber wenn du nach wie vor mit Spass bei der Sache bist: Je mehr du (sinnvoll) übst, desto einfacher wird es, gute Fortschritte zu machen. Und auch das "Rumdudeln" auf der Gitarre muss ab und zu einfach sein. Auch das hilft. Und es hilft, weiterhin mit Spass bei der Sache zu sein.*
Und wenn du einfach nicht mehr Zeit/Motivation zum Üben findest: aus deiner Anfrage spricht der Wille, sich zu entwickeln. Und das klappt ja auch. Sicherlich gibt es Leute, die sich im Gitarrespiel einfach wiederfinden, teens oder noch jünger sind und deshalb auch viel Zeit zum Üben haben, die schnellere Fortschritte machen. Aber du spielst ja nicht, um eines Tages Petrucci oder Vai Konkurrenz zu machen, sondern um Spass bei der Sache zu haben. Und es gibt ganz sicher auch Leute, die nach einem Jahr noch nicht so weit sind wie du.
Vielleicht sprichst du mal mit deinem Lehrer, ob du nicht mal (einfache) komplette Stücke in Angriff nehmen solltest. Boulevard of Broken Dreams zum Beispiel. Dabei lernst du auch, deine Konzentration über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Wenn du mit Metronom oder Backing Track spielst, lernst du auch, das Tempo zu halten (viele wollen nicht glauben, wie schwierig das sein kann). Und es wird dein Gefühl wesentlich stärken, etwas erreicht zu haben. Lass dich nicht davon beeinflussen, dass es wahrscheinlich längere Zeit nicht gelingt, einen fehlerfreien Durchlauf zustande zu bringen. Auch das kommt mit der Zeit.
Last but not least ist es wichtig,
richtig zu üben. Immer wieder 10-20 min, unterbrochen von mindestens einer kurzen Pause. Neue Sachen zuerst so langsam üben, dass man so gut wie keine Fehler macht - fehlerfrei zu üben ist viel wichtiger als sofort auf Tempo zu üben. Das Buch von Abi von Reininghaus "In Vivo Guitar" stellt das im Anhang ausführlicher dar. Und ist sowieso empfehlenswert.
Rock on!
* EDIT: Das klingt vielleicht zu negativ bzw. kritisch, mehr tun kann man natürlich immer. Deshalb: Du hast schon viel, viel mehr erreicht als die meisten, die mit Gitarre anfangen. Die üben nicht so viel oder sind gar nicht mehr dabei!