Habt ihr noch irgendwelche Tipps die man beachten sollte wenn man das besagte vor hat? Oder habt ihr vll. ne spezielle Lektüre, die ihr mir empfehlen könnt, um den Blues zu verinnerlichen?
Hoffe ihr könnt mir n paar Tipps geben.
Gruß und Dank,
der Chief.
Hy Chief,
Hier im Board sind viele Metaller unterwegs
da wirst Du eher wenige Gitarristen finden, die Dir den Blues so spielen können, dass er nach Blues klingt. Und die, dies können, haben Dein Post noch nicht entdeckt! Ich will mal ein wenig zusammenfassen, an was ich mich beim Stöbern noch erinnern kann
und das Dir hoffentlich weiterhelfen könnte!
Allein von Feeling zu schreiben (wie in einigen Posts hier zuvor) erscheint mir etwas dürftig. Jede Musik löst irgendeine Art von Gefühl aus. Was soll das also heißen: Blues ist Feeling? Andere Stile etwa nicht??
Was braucht man, um diese Stimmung, dieses Feeling zu erzeugen?
Bestimmte Töne lösen bestimmte Stimmungen aus. Das ist ja die Aufgabe der Töne! Denk nur daran, was es für einen Unterschied im Feeling ausmacht, ob Du die Terz klein (Moll) oder groß (Dur) spielst. Also ist es zunächst mal wichtig, sich das verwendete Tonmaterial und die verwendeten Tonleiter im Blues anzusehen und zu verstehen!
Ein Blues hat einige Töne, die nicht eindeutig definiert sind. Diese Zwischentöne liegen nicht auf der 12-Ton Tonleiter, die man so allgemein verwendet. Diese unsauberen Zwischentöne kann man auf der Gitarre sehr schön durch Benden erzeugen. Eine Impro klingt vom Tonmaterial her schon eher nach Blues, wenn man diese speziellen Töne im Tonmaterial bei der Impro berücksichtigen kann und will. Es geht dabei um die Blue Note, also jenen Ton, den man (auf einer Moll-Penta oder Moll-Tonleiter aufbauend) durch Benden der Quart in Richtung verminderte Quinte oder darüber hinaus hin zur Quinte erreicht. Die Tonhöhe der Blue Note ist nicht eindeutig definiert. Jeder Blueser spielt sie etwas anders. Bluesig klingt es auch, wenn man die kleine Terz in Richtung große Terz bendet (Blues ist demnach weder eindeutig Moll, noch Dur) und die kleine Septime in Richtung große Septime bendet.
Durch Verwendung dieser unsauberen Töne in diversen Blues-Licks kann man schon mal recht gut diese bluesige Spannung erzeugen, die das Feeling eines Blues mit ausmacht.
Daneben sind auch der Stufenaufbau (ausgehend von klassisch I IV V, aber auch viele Weiterentwicklungen davon) in der Akkordwahl oder die exzessive Verwendung von Dominantseptakkorden sehr prägende Elemente, um ein Bluesfeeling zu erzeugen.
Übrigens: die Bluesskala hat Stringgod hier im Forum im Workshop unter
alter Bluestrick gepostet.
Hans_3 hat sogar ein kleines Hörbeispiel zum
Rumeiern auf der Terz hier im Board gepostet. Kann ich Dir nur ans Herz legen, dem Link zu folgen! Außerdem hat er noch ein paar weitere Anregungen parat, wie man die Terz bluesig macht! (Klingt so animierend, dass man gleich Lust kriegt, die Gitarre aus dem Eck zu holen!
)
Mir nützt es, wenn ich mir zuerst mal die Wesenheiten eines Stiles theoretisch klar mache
und mich dann praktisch dahinter klemme und versuche, die essentiellen Dinge für mich zu finden und dann umzusetzen, bis sie in Fleisch und Blut übergehen!
Wünsch Dir viel Spass und Erfolg auf Deiner Suche nach dem Blues!
Greetz relact