Wie singt man richtig laut?

auch für das Chorsingen wird man ja je nach Ausbildungsstand der anderen Chorsänger eine brauchbare Gesangstechnik haben müssen, die man dann auch im solo Singen nutzen kann.
So stark kann sich die Technik doch nicht unterscheiden, oder doch?
Aber es wird sicherlich auch bei den Chören sehr große Unterschiede beim Ausbildungsstand und den Anforderungen an die einzelnen Sänger geben, vom Anfänger- bis zum Profichor.

Ja, und es gibt auch meist ein Einsingen oder Stimmbildung im Chor. Von daher durchaus sinnvoll. Aber im Chor mußt Du Dich unterordnen, Deine Stimme soll nicht herausstechen, das ist für Sologesang eher kontraproduktiv.
Auch gibt es große Unterschiede im Ausbildungsstand, manch anderer Sänger irritiert einen mehr als er einem hilft.
Aber vom Grundsatz her ist es singen und singen ist natürlich immer sinnvoll, wenn man singen will ;)

Es gibt auch große Unterschiede in den Chören, Laienchöre, Vereinschöre, Sänger, die lieber Bierchen trinken als singen, Chorleiter mit Anspruch, Chöre, die ständig auf Wettbewerbe fahren, Chöre mit Eingangstests, Profichöre, Semiprofichöre, Extrachöre ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
weil ich selbst nach etwa 11 Monaten Unterricht eigentlich nicht merke irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben und dazu noch mit den bildlichen Vorstellungen nicht viel anfangen kann.

Und was sagt dein Gesangslehrer (der klassisch unterrichtet?) dazu??

Es wird Zeit für einen neuen Lehrer. Jetzt hast du es nach 11 Monaten geschafft, dass dein Lehrer endlich meint, du seist ein Tenor - das kann doch nicht der einzige Erfolg gewesen sein?! xD
Und poste doch bitte mal eine Hörprobe. Kann ja sein, dass du megageil singen kannst und die Diskussion ohnehin hinfällig ist.
 
Tut er nicht, da er Angst vor Copyright-Problemen hat ;)
Ich schließe mich aber an: du solltest dir einen anderen Lehrer suchen. Ich hatte 3 durch, bis ich schließlich bei einem gelandet bin, der mein Grundproblem angepackt hat und von dem ich auch denke, dass er es mit mir wird lösen können :)
 
Ich wage mal zu vermuten, dass die Aussage auf den letzten Teil ("faul hinterm Flügel") bezogen war :D

Ach so, alles klar, danke @broeschies und @moniaqua fürs aufklären.

Übrigens lustig, dass Bell schrieb

so eine Einstellung können sich vielleicht klassische Korrepetitoren leisten

Denn, die Korrepetitoren sollen bitte genau das tun! Ein bisschen hinterm Flügel hocken und klimpern, denn das ist das, was sie können. Aber dabei bitteschön ja nicht mich Gesangs-Solistin in meiner Darbietung stören. Und vor allem die Klappe halten und mir nicht sagen wollen, was für Tempi, welche Phrasierung etc. ich anzuwenden habe! :evil:

Und bevor ihr mich jetzt haut: schreibe das nur, um ein bisschen das Klischee der arroganten klassischen Sängerin zu pflegen :D Wir ihr seht: wenn schon, dann geht das problemlos auch genre-intern :tongue:

z.B.: Thomas Quasthoff auf die Frage, was der Unterschied ist zwischen seinem klassischen Gesang und seinem Jazz-Gesang ist: "Das eine ist halt eine Kunstform und das andere nicht"

Ja, das könnte tatsächlich leicht schräg rüber kommen und man kann über den Charakter von Quasthoff eh denken was man will, ;) aber ich habe mal die Biografie von ihm gelesen und kann mich erinnern, dass er den Jazz als eine der grossen Lieben seines Lebens (oder so ähnlich) bezeichnet hat. Glaube deshalb nicht, dass er da irgendwas abwertend meinte.

Oder, gleiches Interview: "Beim klassischen Gesang weiß ich, dass die Leute denken: das können nicht viel andere, beim Jazz-Gesang denken die Leute: Oja, das kann ich auch" :cool:

Auch hier: "die Leute denken das", er selber weiss aber sehr wohl, dass es nicht so ist

weil ich selbst nach etwa 11 Monaten Unterricht eigentlich nicht merke irgendwelche Fortschritte gemacht zu haben

Schliesse mich moniaqua an: nach einem Jahr, sofern du auch regelmässig geübt hast(!), sollte ein gewisser Fortschritt bemerkbar sein, wenngleich du nach dieser kurzen Zeit auch noch keine Wunder erwarten darfst!
Und genau, wenn du beim singen nichts merkst: Aufnahmen vergleichen und falls du auch dort keinen Unterschied erkennen kannst, mal das Gespräch mit dem GL suchen, wie er das sieht. Und ja, vielleicht läuft es letztlich auf einen GL-Wechsel hinaus.

Zum Thema Chor: musikalisch lernen kann man in einem guten Chor tatsächlich einiges, was man aber nicht lernt, ist die solistische Gesangstechnik! auch wenn Stimmbildung angeboten wird: diese ist normalerweise viel zu wenig intensiv, als das man bezüglich Solostimme weiter kommen könnte; zudem singst du im Chor recht unkontrolliert in der Masse, technische Fehler können sich so massiv "einbrennen" und müssen in einer allfälligen späteren Soloausbildung wieder mühsam abtrainiert werden.
Alles in allem: zur Solistenausbildung eignet sich der Chor nicht, wenn du aber erstmal einfach singen möchtest, kannst du im Chor viel Spass haben und dabei viele tolle Werke entdecken!
Und aufgenommen würdest du vermutlich überall herzlich gerne, denn: Tenöre werden in fast allen Chören dringend gesucht :D
 
Noch mal zu den "Räumen" im Mund- und Rachenraum, die möglichst groß gemacht werden sollen für lauten oder voluminösen Klang:
Eigentlich müßten ja dann die Sänger/-innen ohne Mandeln im Vorteil sein, weil da weniger stört? Oder?
Gibt es da Untersuchungen zu? Oder hat sich da schon mal jemand mit beschäftigt?
Eine Zeit lang war es ja eine regelrechte Mode, die Mandeln zu entfernen - davon ist man ja inzwischen (Gott sei Dank!) wieder abgekommen. Aber aus dieser Zeit müßte es doch eine Reihe Sängerinnen und Sänger geben - singen die lauter oder voluminöser?
Ich würde denken, nein. Denn es gibt in jedem Fall eine maximale Grenze, wie weit du den Vokaltrakt öffnen kannst. Wie gesagt, ab einem bestimmten Punkt geht dir der Stimmlippenschluss flöten. Es bringt also nichts, einen großen Vokaltrakt zu haben. Der Umstand, dass Männer von Natur aus einen größeren Vokaltrakt haben führt z.B. wahrscheinlich dazu, dass sie es einfacher haben mit dem Belting und relativ schnell eine ordentliche Lautstärke erreichen. Umgekehrt müssen sie in der Höhe dadurch viel stärker verengen als Frauen, was die Höhen für sie tendenziell schwieriger zu lernen macht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es gibt sicher in allen Genres furchtbar singende und sehr gut singende Sänger/innen.
Allerdings sollte man sich (bei den Profis, die große Auftritte machen) immer vor Augen halten, wie schwer es ist ohne Mikrofonierung vor großem Publikum zu singen und was die Mikrofonierung für (unfaire) Möglichkeiten (unabhängig von der bloßen Verstärkung) bietet, einen schwachen Sänger dennoch gut darstehen zu lassen.
Insofern denke ich, braucht sich die Klassikfraktion nicht zu verteidigen, jeder der einigermaßen musikalisch ist und ein Bischen Ahnung von Technik hat, wird einfach selbst beurteilen können, wie die jeweiligen Leistungen zu bewerten sind!
Ich glaube du überschätzt die Technik da etwas. Wenn etwas Mist ist, klingt es durch ein Mikro einfach nur wie "verstärkter Mist". Man kann maximal noch etwas rausholen mit den Effekten, die nach dem Mikro kommen, aber auch da ist man Live wesentlich eingeschränkter als bspw. bei einer CD-Produktion. Die berühmt-berüchtigten Autotune-Geschichten zum Beispiel sind Live noch viel auffälliger als auf Platte und funktionieren auch nicht immer richtig.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Naja, wenn man mittels der Beschallungsanlage mit Hilfe des Kompressors und Halls den Klang schöner und selbstbewußter erscheinen lassen kann, schiefen Töne technisch gerade machen kann, mit dem Nahbesprechungseffekt Töne singen kann, die die Stimme sonst einfach nicht hergeben würde und das ganze noch brachial verstärken kann, so daß der Sänger nicht wirklich viel Stimmkraft braucht... :D

Siehe oben, also davon hätte ich ja mal wirklich gerne eine Hörprobe wie du mit den ganzen Effekten aus einer schlechten Stimme einen Popstar machst auf einer Live-Bühne :D

Mal abgesehen davon: Bei lauten Rockbands geht die Lautstärke teilweise so in die Höhe, dass man selbst mit Mikro noch ordentlich Lautstärke und insbes. einen starken Sängerformanten braucht, um durchsetzungsfähig zu bleiben. Wenn du da versuchst einfach nur den Gain vom Mikro hochzudrehen, weil deine Stimme einfach nicht laut genug ist (oder v.a. nicht tragfähig), dann kommst du mal ganz schnell in die Feedback-Hölle. Ich hatte mal mit einer Metal-Band geprobt, die hatten vorher einen klassisch ausgebildeten Opernbass am Mikro. Der Typ war wirklich IRRE laut, aber hat am Mikro trotzdem Probleme gehabt sich durchzusetzen, weil das klassische Bass-Timbre einfach zu dunkel ist und viel von der Stimme einfach nur untergeht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja, das könnte tatsächlich leicht schräg rüber kommen und man kann über den Charakter von Quasthoff eh denken was man will, ;) aber ich habe mal die Biografie von ihm gelesen und kann mich erinnern, dass er den Jazz als eine der grossen Lieben seines Lebens (oder so ähnlich) bezeichnet hat. Glaube deshalb nicht, dass er da irgendwas abwertend meinte.
Ich glaube auch nicht, dass er das abwertend meint. Er gehört für mich in die Kategorie, die das als selbstverständlich und "völlig normal" verstehen, dass Klassik technisch anspruchsvoller ist. Das heißt ja nicht, dass man andere Stile nicht lieben kann. So ähnlich wie ein professioneller Schachspieler auch ein leidenschaftlicher Memory-Spieler sein kann. ;)
 
Schliesse mich moniaqua an: nach einem Jahr, sofern du auch regelmässig geübt hast(!), sollte ein gewisser Fortschritt bemerkbar sein, wenngleich du nach dieser kurzen Zeit auch noch keine Wunder erwarten darfst!
Und genau, wenn du beim singen nichts merkst: Aufnahmen vergleichen und falls du auch dort keinen Unterschied erkennen kannst, mal das Gespräch mit dem GL suchen, wie er das sieht. Und ja, vielleicht läuft es letztlich auf einen GL-Wechsel hinaus.

Ok, die Einschätzung von Euch hilft mir weiter, danke.
Ich werd es also in Erwägung ziehen zu wechseln.
Wobei ich trotzdem anmerken will, es soll von mir jetzt nicht zu negativ klingen, ich hab schon einiges gelernt, aber hauptsächlich theoretisches Wissen, auf was ich alles achten soll beim Singen, aber die Umsetzung ist eben wie gesagt das Problem. Dennoch kann ich jetzt beim selber Üben viel besser feststellen, wann ich unbedingt was ändern muß und worauf zu achten ist. So daß ich nicht ganz hoffnungslos bin, daß es vielleicht doch noch besser wird mit der Technik, sofern ich ausreichend viel (nicht zu wenig und auch nicht zu viel und vorallem nicht übermotiviert) übe.

Siehe oben, also davon hätte ich ja mal wirklich gerne eine Hörprobe wie du mit den ganzen Effekten aus einer schlechten Stimme einen Popstar machst auf einer Live-Bühne :D

Im Contemporary gibt es so einige Stimmen, die ich fürchterlich finde und die trotzdem Erfolg haben. Insofern würde ich nicht sagen, daß man da heutzutage noch eine schön klingende Stimme und gute Technik braucht um erfolgreich zu werden, ganz im Gegensatz zur Klassik.

Mal abgesehen davon: Bei lauten Rockbands geht die Lautstärke teilweise so in die Höhe, dass man selbst mit Mikro noch ordentlich Lautstärke und insbes. einen starken Sängerformanten braucht, um durchsetzungsfähig zu bleiben. Wenn du da versuchst einfach nur den Gain vom Mikro hochzudrehen, weil deine Stimme einfach nicht laut genug ist (oder v.a. nicht tragfähig), dann kommst du mal ganz schnell in die Feedback-Hölle. Ich hatte mal mit einer Metal-Band geprobt, die hatten vorher einen klassisch ausgebildeten Opernbass am Mikro. Der Typ war wirklich IRRE laut, aber hat am Mikro trotzdem Probleme gehabt sich durchzusetzen, weil das klassische Bass-Timbre einfach zu dunkel ist und viel von der Stimme einfach nur untergeht.

Tiefe Töne setzen sich halt weniger gut durch als hohe, insofern wundert mich das nicht sonderlich. Aber eine Bass-Besetzung in einer Metal-Band habe ich auch noch nie gehört, dachte in dem Genre würden meist Tenöre singen bzw. kreischen. :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und aufgenommen würdest du vermutlich überall herzlich gerne, denn: Tenöre werden in fast allen Chören dringend gesucht :D

Wenn meine Technik ausreichend wäre um in dem Stimmfach zuverlässig singen zu können, hättest Du sicherlich recht!
Wenns in die Höhe geht, gehe ich wenn ich gefühlvoll singen will entweder ungewollt früh in die Kopfstimme oder ich singe halt brachial mit der Bruststimme bis etwa h', aber das ist dann eher Geschreie als Gesang.
Die Stimmkontrolle ist bei mir einfach noch mangelhaft, würde ich sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Absolute Lautstärke als Qualitätsmerkmal herzunehmen ist mMn absoluter Quatsch. Der Vergleich Opernhaus und Popkonzert hinkt extrem. Stell mal einen Opernsänger mal vor ein wummerndes Schlagzeug, E-Gitarren mit Marshall-Wand, Bläserkombo und Keyboarder und dann noch eine jubelnde Zuschauermasse vor der Bühne, da wird auch ein Pavarotti sich durchsetzen wie ein hustender Floh. Und warum sollte ein Ed Sheeran sich gegenüber einem Orchester ohne Mikro durchsetzen, er hat es gar nicht nötig und ist deshalb freier auch kleinste Nuancen auszusingen bei voller Instrumentierung. Wenn man sich gegenüber einem ganzen Ensemble und Orchester durchsetzen muss, kann man das auch im Contemporary. Dafür einfach mal in ein Musical gehen.

Ebenfalls nicht vergleichen kann man live mit CD. Auch in der Klassik stellt man ein tolles Mikrofon hin und bearbeitet das genauso mit Hall, Kompressor, De-Esser und EQ. Das ist kein Beschiss, denn wenn man das nicht bearbeitet, klingt das sowas von furztrocken, da klingt auch der genialste Sänger... nun ja.. furztrocken. Dass man mit Effekten und Plug-Ins einen wie einen tollen Sänger klingen lassen könne, ist ein Märchen. Wie gesagt, shit in - shit out.

Ja, im Contemporary kann man auch mit einer nicht-verbildeten Stimme erfolgreich sein. Und ja, in der Klassik kann man auch ganz ohne Sänger Erfolg haben. Kann man jetzt daraus schließen, dass im Gegensatz zu Pop in der Klassik Gesang völlig unnötiger Firlefanz ist? Im Gegenteil, ich schließe daraus, dass im Contemporary Kunst mehr im Vordergrund steht als in der Klassik (moderne Klassik mal ausgenommen), eben weil da alles erlaubt ist, ob gefällt oder nicht und so muss Kunst sein. Wobei man unbedingt betonen muss, dass es in der Klassik eher darum geht, die Stücke zeitgenössisch aufzuführen und eben nicht stark von den vermeintlichen Vorstellungen des Komponisten abzuweichen. Was mich an vielen elitären Klassikhörern stört ist, dass die Kunst keine Rolle mehr spielt, es ist nur noch ein Sport, höher, schneller, lauter. :bad: Solche Leute sind in Wahrheit die größten Kunstbanausen.

Was soll das überhaupt dieses Contemporary vs Klassik Gebashe? Dieses elitäre Gedenke, wo es doch um Kunst geht. Und nur weil einem was nicht gefällt, ist es noch lange nicht schlecht.
Ich jedenfalls kombiniere beides in meiner eigenen Musik. ZWei denen das anscheinend auch egal war, waren Freddie Mercury und Montserrat Caballé mit Barcelona. Beide absolut ebenbürtig (wobei mich Freddie mehr berührt als sie, aber das ist schon wieder Geschmack) aber vor allem harmonisch und mit gegenseitigem Respekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Was mich an vielen elitären Klassikhörern stört ist, dass die Kunst keine Rolle mehr spielt, es ist nur noch ein Sport, höher, schneller, lauter. :bad: Solche Leute sind in Wahrheit die größten Kunstbanausen.

Nunja, ich wollte mit dem Thread und meiner Meinung zu den Genres nicht den Eindruck erwecken, daß für mich nur Lautstärke und Höhe zählen würde.
Ich fand es live halt nur sehr beeindruckend, die unverstärkte Lautstärke mal zu erleben und war neugierig, welche "Tricks" und Techniken dafür nötig sind. Vorallem weil dort ja laut gesungen wird, mit trotzdem schönem Stimmklang und Kontrolle und Gefühl und nicht nur Gekreische, wie ich es leider nicht selten im Contemporary höre.

Das einzige was mir persönlich am Contemporary besser gefällt ist die künstlerische Freiheit und Improvisationsmöglichkeiten (Jazz), das hat schon was.
Nur was nützt das alles, wenn ich ein Popsong, der mir beim ersten Hören gut gefällt nach vielfachem Hören nicht mehr ertragen kann, weil er so profan ist?
 
Im Contemporary gibt es so einige Stimmen, die ich fürchterlich finde und die trotzdem Erfolg haben. Insofern würde ich nicht sagen, daß man da heutzutage noch eine schön klingende Stimme und gute Technik braucht um erfolgreich zu werden, ganz im Gegensatz zur Klassik.
Das hängt aber mit Sicherheit nicht mit deren tollen Live-Performances zusammen, es sei denn es geht um Milli Vanilli :D
 
Das einzige was mir persönlich am Contemporary besser gefällt ist die künstlerische Freiheit und Improvisationsmöglichkeiten (Jazz), das hat schon was.
Nur was nützt das alles, wenn ich ein Popsong, der mir beim ersten Hören gut gefällt nach vielfachem Hören nicht mehr ertragen kann, weil er so profan ist?
Tja, dann hör halt kein Pop. Es gibt im Contemporary mehr als nur Pop oder Jazz. Und selbst im Genre Pop gibt es wenig-populäre Künstler, die tiefgründige Musik schreiben. Und du wirst es kaum glauben, auch in der Klassik gibts Schlager. Meine Klassik-GL könntest du mit Nessun Dorma, O mio babbino und Casta Diva und Co. jagen, so "profan" und ausgelutscht sind diese Lieder für sie. Meine Mum (eine studierte Klassikerin) wollt schon kotzen, als ich ihr ein Konzert von den Münchner Symphonikern zu Beethovens 5. Symphonie geschenkt habe. Sie verglich es mit einem Justin Bieber Konzert. Also auch in der Klassik, Augen auf für weniger bekannte Stücke.
 
Tja, dann hör halt kein Pop. Es gibt im Contemporary mehr als nur Pop oder Jazz. Und selbst im Genre Pop gibt es wenig-populäre Künstler, die tiefgründige Musik schreiben. Und du wirst es kaum glauben, auch in der Klassik gibts Schlager. Meine Klassik-GL könntest du mit Nessun Dorma, O mio babbino und Casta Diva und Co. jagen, so "profan" und ausgelutscht sind diese Lieder für sie. Meine Mum (eine studierte Klassikerin) hätt kotzen können, als ich ihr ein Konzert von den Münchner Symphonikern zu Beethovens 5. Symphonie geschenkt habe. Sie verglich es mit einem Justin Bieber Konzert. Also auch in der Klassik, Augen auf für weniger bekannte Stücke.
Ja, Nessun Dorma läuft bei mir inzwischen auch in der gleichen Kategorie wie "Atemlos durch die Nacht" oder wie das heißt :tongue:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Oder schau dir mal die Lyrik hierzu an, ist jetzt nicht so als ob man daraus nicht einen Mainstream-Pop-Gassenhauer machen könnte :evil:
 
Noch mal zu den "Räumen" im Mund- und Rachenraum, die möglichst groß gemacht werden sollen für lauten oder voluminösen Klang:
Eigentlich müßten ja dann die Sänger/-innen ohne Mandeln im Vorteil sein, weil da weniger stört? Oder?
Gibt es da Untersuchungen zu? Oder hat sich da schon mal jemand mit beschäftigt?
Eine Zeit lang war es ja eine regelrechte Mode, die Mandeln zu entfernen - davon ist man ja inzwischen (Gott sei Dank!) wieder abgekommen. Aber aus dieser Zeit müßte es doch eine Reihe Sängerinnen und Sänger geben - singen die lauter oder voluminöser?
Nein, wenn man sich die Mandeln entfernen lässt kann man anders klingen, muss aber nicht. Die meisten spüren aber an sich selbst eine Verbesserung der Stimme, aber nicht wegen mehr Platz im Mund, sondern weil sie einfach nicht mehr andauernd Mandelentzündung haben also nicht mehr den doofen Erkältungsklang haben und körperlich wieder fitter sind als vorher.
Ich denke auch, dass es sich bei den "Räumen" um einen psychoakustischen Eindruck handelt. Es klingt, als ob eine Stimme "offen" "größer" "schwingungsreich" wär, wenn man die richtigen Resonanzen getroffen hat, wobei "Resonanzen" eigentlich mit "Frequenzen" übersetzt werden müsste. Man formt den Vokaltrakt so, dass sich bestimmte Frequenzen verstärken, die diesen psychoakustischen Eindruck der großen Stimme verursachen. Das korreliert nicht immer mit der tatsächlichen Weite des Vokaltrakts.
Aber das Bild von Räumen hilft vielen Lernenden die gewünschten Einstellungen zu finden. Ganz ehrlich, diese ganzen physiologischen Erklärungen sind ja nicht weniger abstrakt. Wer will schon mit Stroboskop im Gesicht, EMG an der Gurgel, eingesperrt in einer dröhnenden, engen MRT-Röhre singen lernen um die Physiologie direkt zu überprüfen? Wenn jetzt viele "Ja, Ich!" schreien, denk ich nochmal über meine MRT Gesangschule nach, hrrhrr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nein, wenn man sich die Mandeln entfernen lässt kann man anders klingen, muss aber nicht. Die meisten spüren aber an sich selbst eine Verbesserung der Stimme, aber nicht wegen mehr Platz im Mund, sondern weil sie einfach nicht mehr andauernd Mandelentzündung haben also nicht mehr den doofen Erkältungsklang haben und körperlich wieder fitter sind als vorher.
Ich denke auch, dass es sich bei den "Räumen" um einen psychoakustischen Eindruck handelt. Es klingt, als ob eine Stimme "offen" "größer" "schwingungsreich" wär, wenn man die richtigen Resonanzen getroffen hat, wobei "Resonanzen" eigentlich mit "Frequenzen" übersetzt werden müsste. Man formt den Vokaltrakt so, dass sich bestimmte Frequenzen verstärken, die diesen psychoakustischen Eindruck der großen Stimme verursachen. Das korreliert nicht immer mit der tatsächlichen Weite des Vokaltrakts.
Aber das Bild von Räumen hilft vielen Lernenden die gewünschten Einstellungen zu finden. Ganz ehrlich, diese ganzen physiologischen Erklärungen sind ja nicht weniger abstrakt. Wer will schon mit Stroboskop im Gesicht, EMG an der Gurgel, eingesperrt in einer dröhnenden, engen MRT-Röhre singen lernen um die Physiologie direkt zu überprüfen? Wenn jetzt viele "Ja, Ich!" schreien, denk ich nochmal über meine MRT Gesangschule nach, hrrhrr.
Ja, der Vokaltrakt ist letztendlich ein EQ, der oben auf die Stimmlippen gestülpt wird. Es gibt aber auch echte Resonanzen, von denen aber wie schon gesagt eigentlich nur der Sängerformant über praktisch die gesamte Range hinweg nutzbar ist.

Der zweite halbwegs nutzbare Resonator ist die "Rufresonanz", die aber von weiblichen Klassikern eher ungern genutzt wird und einen mit der Höhe recht stark steigenden Kehlkopf benötigt. Auch der entsteht allerdings nicht wirklich durch eine generelle Öffnung sondern durch ein Verengen des hinteren Vokaltraktes bei gleichzeitiger Öffnung des vorderen. Man sagt auch "Megaphon-Stellung", weil es resonanzmäßig ähnlich funktioniert.

Die anderen Resonatoren "huschen" nur immer mal kurz vorbei, da kann man als generelle Technik wenig mit anfangen.
 
Leider ist mir kein Video von Contemporary-Sängern bekannt, wo diese ohne Mikrofonierung vor einem großen Publikum singen.
Jo, das mag sein, dass Dir das nicht bekannt ist, aber das gibt es. ;)

Ein Beispiel, das ich letztes Jahr live erleben durfte: Michael Bublé hat in der SAP-Arena in Mannheim die Zugabe unverstärkt gesungen und seine Stimme trug wunderbar bis in die letzte Reihe. Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um ein Sportstadion, kein akustisch optimiertes Opernhaus. :)

(ab 1:20 min)

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein Beispiel, das ich letztes Jahr live erleben durfte: Michael Bublé hat in der SAP-Arena in Mannheim die Zugabe unverstärkt gesungen und seine Stimme trug wunderbar bis in die letzte Reihe. Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um ein Sportstadion, kein akustisch optimiertes Opernhaus. :)

Ok, das ist auf jedenfall mal mutig gewesen.
Dennoch finde ich es zu leise und man muß bedenken, daß das nur wenige Minuten waren. Bei klassischen Opernaufführungen ist der Tenor aber meist mehrere Stunden am Stück auf der Bühne.

Zum Vergleich Sportstadium und Opernhäuser kann ich nichts sagen, da gibts einfach zu viele Unterschiede und auch unterschiedlich große mit unterschiedlicher Akkustik.
 
Ok, das ist auf jedenfall mal mutig gewesen.
Dennoch finde ich es zu leise und man muß bedenken, daß das nur wenige Minuten waren. Bei klassischen Opernaufführungen ist der Tenor aber meist mehrere Stunden am Stück auf der Bühne.
Die Oper will ich sehen. Hört sich ziemlich einseitig an ;) Die Netto-Singzeit bei Hauptdarstellern liegt meines Wissens bei etwa 20-30 Minuten im Schnitt.

Zum Vergleich Sportstadium und Opernhäuser kann ich nichts sagen, da gibts einfach zu viele Unterschiede und auch unterschiedlich große mit unterschiedlicher Akkustik.
Da liegen Welten dazwischen, was die Tragfähigkeit angeht. Wenn dir Contemporary-Gesang zu anspruchslos ist, dann las das Mikro doch einfach weg :)

Wie gesagt, ein typisches klassisches Forte wird meist mit etwa 80dB angegeben. Das ist eine Lautstärke, die ich locker auch im Belt erreiche. Moniaqua hat ja auch schon die gleiche Aussage gemacht. Also was willst du noch mehr wissen? Der Lautstärke-Unterschied kommt schlicht und einfach dadurch zustande, dass ein Contemporary-Sänger eben effizienter singen kann, wenn er will.
 
Ok, das ist auf jedenfall mal mutig gewesen.
Dennoch finde ich es zu leise und man muß bedenken, daß das nur wenige Minuten waren. Bei klassischen Opernaufführungen ist der Tenor aber meist mehrere Stunden am Stück auf der Bühne.

Zum Vergleich Sportstadium und Opernhäuser kann ich nichts sagen, da gibts einfach zu viele Unterschiede und auch unterschiedlich große mit unterschiedlicher Akkustik.

Mutig? Das ist gescheite Technik, die man hat, wenn man auch übt. Ich weiß nicht in welcher Oper du warst, aber nen Tenor singt nicht mehrere Stunden am Stück in der Oper - das sind höchstens 20-30 Minuten reiner Gesang.
 
Ach, mir wird das zu blöd. Tim, Du redest über die Dinge, von denen Du, mit Verlaub, einfach nichts verstehst und bist, wie schon so oft, blind und taub gegenüber der Erklärungen anderer User mit mehr Erfahrung und Ahnung. Du hast schon oft beweisen, dass Du sowieso nur annimmst, was Du eh hören willst. Da halte ich es mit Dieter Nuhr. Aber erhalte Dir Deine kleine Welt, in der singen nur als Tenor Sinn hat und nur Operngesang qualitativ und laut ist. Jeder bestimmt selbst, wie weit sein Horizont ist. Ich sehe auch keinen Grund, hier weiter Energie zu verschwenden
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dennoch finde ich es zu leise und man muß bedenken, daß das nur wenige Minuten waren. Bei klassischen Opernaufführungen ist der Tenor aber meist mehrere Stunden am Stück auf der Bühne.
:rofl: Ernst nehme muss ich das aber nicht, gell?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Klassik-GL könntest du mit Nessun Dorma, O mio babbino und Casta Diva und Co. jagen
Ich mag's.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Michael Bublé hat in der SAP-Arena in Mannheim die Zugabe unverstärkt gesungen und seine Stimme trug wunderbar bis in die letzte Reihe. Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um ein Sportstadion, kein akustisch optimiertes Opernhaus.
Also, das wag ich mal zu bezweifeln ;) Da hangen bestimmt 'Raummikrofone' oder sowas herum, die den Raumklang - oder wie man das auch immer bezeichnen mag - aufgenommen haben. Darüber wurde er dann auch verstärkt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben