Sowohl Springsteen als auch Young sind eigentlich recht gute Gitarristen, die gern unterschätzt werden!
OK, ich sehe schon, es gibt da wohl eher verklärte Ansichten. Vor allem die beiden haben in ihrer Qualität ein Ausmaß, das beim Hören zwischen Kopfschütteln auslösend und massivem Fremdschämen angesiedelt ist, vor allem bei Live-Auftritten. Ohne Zweifel die Schlechtesten, die ich jemals in der Öffentlichkeit habe spielen sehen. Wenn sie beim Begleitschrammeln bleiben, geht's ja, aber spätestens beim Solieren wird's wirklich schlimm. Ironischerweise mag ich beide als Musiker und Songwriter, ich besitze auch CDs von ihnen, aber an manchen Stellen kriege ich echt die Krise...
Aber BTT, ich glaube eben, dass hauptsächlich die Guten ihre Sachen bei YT einstellen, daher ist das mit dem therapeutischen Schauen so eine Sache.
Wenn die Jungs nicht zu abgehoben spielen, kann man ja auch tatsächlich einen Lerneffekt daraus ziehen. Aber manche sind so extrem und unerreichbar gut, dass man nur erfurchterstarrt bewundern kann. Ich sag' es mal so, vor allem YT hat mich meine eigenen Fähigkeiten deutlich realistischer einschätzen lassen. Hatte ich mich eigentlich immer für ganz gut gehalten, sehe ich die Sache inzwischen etwas geerdeter. Schwankt auch etwas. Mal bin ich sehr zufrieden, mal voller Selbstzweifel. Ist auch eine Frage der Tagesform, in jeglicher Hinsicht...
Ich denke, es ist auch eine Talentfrage, die nicht nur mit exzessivem Üben übergangen werden kann. Ich werde ohne Frage auch mit 25 Stunden des Lernens am Tag kein Guthrie Govan mehr werden. So schnell un koordiniert kann ich meine langen Finger einfach nicht bewegen. Aber egal, es gibt ja schon einen Guthrie Govan, einen zweiten braucht's nicht. Es ist wichtiger, nach sich selbst zu klingen, anstatt immer etwas hinterherzutrainieren...