Wie glaubhaft sind Instrumententests?

  • Ersteller Bowhunter
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Es gab mal einen Musik-Journalisten der einen Bass so beschrieb (sinngemäß):
"Der Hals hat 21 Bünde, d.h. man kann volle 3 Oktaven damit spielen!"
Nach dem Motto: "Schaut mal her, wie toll!".
Dass 21 Bünde (unterer) Standard sind hatte er nicht erwähnt.
 
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Ich lese am liebsten Grand Guitars, weil da ist die Vorauswahl schon getroffen. Die Guten in Grand Guitars und über die Schlechten wird kein Wort verloren.
 
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Wenn es um Hardfacts wie Holzart, Halsformat, Tonabnehmerart, Lack bei Gitarren oder Features bei Pedalen geht JA, was die Softfacts wie Bespielbarkeit und Sound anbelangt NEIN.

Also eher wie ein Infoblatt oder Katalog?
 
Also eher wie ein Infoblatt oder Katalog?

Genau. Was soll ich denn mit so Sätzen wie "die Noten tropfen perlig von den Diskantsaiten" oder so in Tests anfangen ? Bei mir perlt höchsten ab und zu mal ne Flasche Champus :D
 
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Ich lese am liebsten Grand Guitars, weil da ist die Vorauswahl schon getroffen. Die Guten in Grand Guitars und über die Schlechten wird kein Wort verloren.
Jepp!
Der Playboy der Gitarristen. :great:

Verursachte bei mir neulich leider eine Ausgabe von 2800,- :rolleyes:
 
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Ich lese am liebsten Grand Guitars, weil da ist die Vorauswahl schon getroffen. Die Guten in Grand Guitars und über die Schlechten wird kein Wort verloren.

Ach schau an ?
Und ich dachte früher mal, bei der G&B sei das genauso... weil man da auch nie richtig schlechte Kritiken las...
also musste ja eine Art "strenge Selektion" schon im Vorfeld stattgefunden haben...
;)
 
Ach schau an ?
Und ich dachte früher mal, bei der G&B sei das genauso... weil man da auch nie richtig schlechte Kritiken las...
also musste ja eine Art "strenge Selektion" schon im Vorfeld stattgefunden haben...
;)
Jo, wuirde (eine Kombination aus wurde und wird) ja auch selektiert:
Wer schaltet eine Anzeige und wer nicht.
 
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Und ich dachte früher mal, bei der G&B sei das genauso... weil man da auch nie richtig schlechte Kritiken las...
Ich kaufe seit Jahre (wieder) jeden Monat die G&B und ich könnte Dir aus jeder beliebigen Ausgabe kritische Anmerkungen zu der ein oder anderen Eigenschaft der getesteten Produkte zitieren. Die gibt es definitiv, wobei das - wie ich finde - sinnvoll in Relation zum Preis gesetzt wird.

Man sollte vielleicht auch mal hinterfragen, was man erwartet. Dazu wäre meiner Meinung nach zu berücksichtigen:

1. Allgemein hohe Produktqualität des Marktes

Die Magazine testen überwiegend nur Equipment, was in Deutschland einen leistungsfähigen Vertrieb hat, sprich, bei den großen Händlern auf Lager ist. Die wiederum nehmen keinen "Schrott" ins Sortiment. Die wollen einen preislichen Bandbreite anbieten,

2. ... und wie klingt denn überhaupt "schrottig"?

Sprechen wir doch mal konkret von etwas, was manch "anspruchsvoller" Gitarrist als Schrott abtun würde, meinetwegen einen Tubescreamer-Klon aus China zum Straßenpreis von 25-30 Euro. Klar, der wird kaum exakt wie das Vorbild klingen, aber ist das Teil deswegen Schrott? Einem Einsteiger/Musiker mit schlankem Etat bietet er doch immerhin eine zusätzliche Klangfarbe, mit der (irgendein) Musiker doch vielleicht auch wunschlos glücklich ist!?

Soll heißen: Da die Bewertung von Klang ohnehin subjektiv ist, lassen sich nur Aspekte "drumherum" objektiv bewerten, wie z.B. Verarbeitung, Ausstattung oder Rauschverhalten. Klar: Wenn ein Zerren als "Low Overdrive" vermarktet wird und dann aber so wenig dynamisch reagiert und/oder hart klippt wie ein "Distortion", wo das durchaus gewollt ist, dann dürfte man das bemängeln. Und genau so etwas lese ich auch durchaus regelmäßig in der G&B.

Trotzdem muss so ein Gerät dann kein "Schrott" sein und es gibt da draußen mit Sicherheit irgendeine Kette, in der das Teil für irgendjemanden mindestens zufriedenstellend klingt. Mich hat neulich mal ein Kumpel mit einem "NUX Metal Core" besucht, von dem er mir vorgeschwärmt hatte und meinte, das Teil sei losgelöst vom günstigen Preis sein neuer Referenz-Metalsound. Klang in meiner Kette allerdings Grütze, wie er auch selbst fand... Gegenbesuch und siehe da: Mit seiner Gitarren und (vor allem) Amp + Cab klang das Teil richtig gut und ich konnte seine Begeisterung absolut nachvollziehen! Also Vorsicht mit "objektiven" Urteilen bzgl. Sound, gerade bei Geräten, die von Interaktion mit anderen abhängig sind.

3. Neutralität/Objektivität des Journalisten

Ich denke, die unter 2. genannten Aspekte haben die Testredakteure durchaus auf dem Schirm und zudem eine gewisse Neutralität. Das ist eben Journalismus. Der Youtuber kann rauskotzen: "Tubescramer-artige nerven mit ihrer Mittennase grundsätzlich, so auch diese Teil hier", in einem professionellen Medium wird (will!?) man das so nicht lesen.

Bei der G&B gibt es zum Beispiel einen Autor, der hauptsächlich große Röhren-Topteile testet und in seinen Artikeln auch immer wieder eindeutige Botschaften platziert, dass/warum er solche Geräte den Top-Modellern soundmäßig überlegen hält. Die wiederum werden immer von einem Kollegen getestet/vorgestellt, der eine ausgesprochene Affinität zu Digitaltechnik besitzt.

Was wäre gewonnen, wenn man die Geräte umgekehrt zuteilen würde? Klar, dann würde vielleicht die der jeweiligen Technologie kritisch gegenüberstehende Fraktion bedient und man würde mehr (subjektiv empfundenes) "negatives" über das Produkt lesen - aber wem wäre damit gedient? Wenn ich einen Testbericht lese, dann doch aus grundsätzlichem Interesse/Offenheit gegenüber dem Gegenstand. Und dann ist es doch hilfreicher, wenn der Autor vor einem ähnlichen Hintergrund schreibt und nicht mit der Haltung, möglichst viel negatives zu entdecken.

Wenn ich "Hate"-Kommentare von Leute lesen will, die etwas per se ablehnen, gehe ich online ;-)

Letztlich scheint mir der Hauptfaktor aber zu sein, dass es im "Mainstream", also dem, was die großen Online-Händler und Musikläden vor Ort im Sortiment haben, einfach keine (in Relation zum Preis gesehen!) richtig schlechten Produkte mehr gibt.
 
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Das ist genau der Unterschied von G&B zu Grand Guitars. Dort werden i.d.R. Gitarren und Amps vorgestellt, die an sich schon besonders sind, spricht Custom shop, Masterbuild, Kleinserienhersteller oder Vintage. Hier geht es weniger um Verkaufsförderung (viele der vorgestellten Exemplare sind schon in Besitz) sondern eher um die Darstellung des Instrumentes an sich.
 
Ich kaufe seit Jahre (wieder) jeden Monat die G&B und ich könnte Dir aus jeder beliebigen Ausgabe kritische Anmerkungen zu der ein oder anderen Eigenschaft der getesteten Produkte zitieren. Die gibt es definitiv, wobei das - wie ich finde - sinnvoll in Relation zum Preis gesetzt wird.

Zumal, wenn man den Blick auf die Zwischen- und Untertöne wirft.
Da steht halt nie: "Der Klang des Steghumbuckers ist unangenehm schrill. Die Lackierung ist völlig übertrieben Plastik."
Da steht dann: "Der Steghumbucker schneidet sich förmlich durch den Bandsound. Die Lackierung ist robust, sie lässt nicht erkennen, aus wievielen Parts der Body besteht."

Bei Amps heisst es: "Im Bandbetrieb liefert der Amp dann volltönende Sounds, die besonders Jazzliebhaber erfreuen werden". Das heisst, er klingt dumpf und ist für eine Rock-, Reggae-, Prog- oder Soulkapelle höchstens 3. Wahl.

Wenn man da genau hinguckt, erfährt man eine ganze Menge auch über wenig tolle Eigenschaften.
 
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Das ist genau der Unterschied von G&B zu Grand Guitars. Dort werden i.d.R. Gitarren und Amps vorgestellt, die an sich schon besonders sind, spricht Custom shop, Masterbuild, Kleinserienhersteller oder Vintage. Hier geht es weniger um Verkaufsförderung (viele der vorgestellten Exemplare sind schon in Besitz) sondern eher um die Darstellung des Instrumentes an sich.

Scheinbar sprechen diese zwei Magazine dann völlig unterschiedliche Zielgruppen an:

Die G&B den Hobby / Semiprofi Gitarristen mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen, der sich an den Produkten "aus der breiten Masse" bedient, und
die Grand Guitars die Leute mit dem an sich selbst elitäreren Anspruch, den Soundgourmets, aber auch die Zahnärzte und Anwälte (Klischee).

Liest sich zumindest für mich (!!) gerade so. :)

Dementsprechend unterschiedlich werden dann also auch die Intentionen der jeweiligen Autoren ausfallen bzw. die Reviews gestaltet sein. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ich das richtig gelesen, verlangen die wirklich 10Euro pro Heft??????
 
Die G&B den Hobby / Semiprofi Gitarristen mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen, der sich an den Produkten "aus der breiten Masse" bedient, und
die Grand Guitars die Leute mit dem an sich selbst elitäreren Anspruch, den Soundgourmets, aber auch die Zahnärzte und Anwälte (Klischee).

Liest sich zumindest für mich (!!) gerade so. :)
ich denk, die "Grand Guitars" wendet sich schon an alle Gitarreninteressierte, mit dem Wissen, daß die wenigsten sich so Teile erwerben können, oder auch nur wollen (ich zumindest nicht, ich brauche kein Kunstobjekt oder eine hochgestylte Gitarre zum musizieren). Von daher würde ich sie von den üblichen Instrumententestpuplikationen auch rausnehmen, was soll da auch rauskommen, alle Teile sind doch "super". Wie du schon meintest, die breite Gitarristengemeinde gibt sich auch mit weniger zufrieden.
Ist aber interessant zum durchblättern:).
 
Jo, wuirde (eine Kombination aus wurde und wird) ja auch selektiert:
Wer schaltet eine Anzeige und wer nicht.

Zumindest für die Grand Guitars kann ich definitiv das Gegenteil belegen. Ich habe selber schon Artikel für die Grand Guitars geschrieben (einen alleine, und drei zusammen mit einem Freund), und in diesem Zusammenhang habe ich habe ich der Redaktion ein ganz frühes Serienmodell des NS-Design Radius Basses zum Test überlassen (den Testbericht habe ich nicht geschrieben). Ich selber habe jedoch einen Bericht über NS Design Radius Gitarren (Prototypen) geschrieben. Beide Berichte sind in der Grand Guitars bzw. BassQuarterly veröffentlicht worden, und ich glaube sogar, später noch einer über irgendein anderes NS-Design-Instrument, mit dem ich selber nichts zu tun hatte. Es wurde mir irgendwann gesagt, dass man ja "eigentlich nicht gaaanz so gerne noch ein NS-Design-Instrument besprechen würde, weil die Firma nie (!) inseriert, aber dennoch wurden die Artikel gedruckt, weil es die Leute einfach interessiert hat. Möchte ich mal lobend erwähnt haben :)

Grüße,
Bernd
 
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Grand Guitars ist da m.M.n. eine andere Klasse - wie ich schon schrob: Der Playboy der Gitarristen - und die Mädels im Playboy sind doch für die meisten (und für Gitarristen noch mehr) unerreichbar.
Ich zähle mich jetzt nicht unbedingt zu den Zahnärzten, aber wenn ich nicht jeden Monat irgendeinen Chinakracher kaufe um ihn im nächsten Monat wieder zu verkaufen - kann ich mir schon ab und an ein teuereres Schätzchen leisten und finde dazu Anregungen bei Grand Guitars.
Ob es sich alle Firmen leisten können einen Test bei Grand Guitars zu "erkaufen" wage ich auch ein bisschen zu bezweifeln.
Es wäre vielleicht mal interessant wenn Grand Guitars darüber einen Artikel schrieben, wie sie an die Testobjekte kommen. "Lag vor der Tür..."
 

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