Deine Kritik am Fachjournalismus hin oder her. Dazu wurde ja schon einiges, mir sehr einleuchtendes,gesagt.
Udo Ulfkotte vertritt rechtspopulistische, islamfeindliche und verschwörungstheoretische Positionen. Er bezieht sich hierbei auf Annahmen und Behauptungen ohne Nachweisbarkeit oder nur annähernd Nachweisbare Fakten und Quellen zu nennen. Er veröffentlicht fast ausschließlich beim Kopp Verlag welcher sich
vor allem mit verschwörungtheoretischen, pseudowissenschaftlichen sowie
rechtspopulistischen und rechtsextremen Veröffentlichungen hervorgetan hat.
Weiter vertreibt der Verlag Survival und Selbstschutzartikel.
Klingelt da was?
Als objektiven Journalisten oder Autor würde ich ihn nicht bezeichnen. Der Mann/Verlag nutzt alles um auf sich und damit seine Produkte und deren fragwürdige Inhalte hinzuweisen.Solche "pseudoinvestigativen" Artikel über einfachste Zusammenhänge in Themenbereichen welche den Normalbürger auf emotionaler Ebene ansprechen ( z.Bsp. Autos, Sport, Hobbys und auch Instrumente ) dienen der Werbung für die eigene Person. Sollen Glaubhaftigkeit, Integrität und Zuverlässigkeit vermitteln um diese Atribute auch auf andere seiner Schriften und Aussagen zu übertragen. Er macht sich gern zum Robin Hood des Journalismus.
Und der Frage nach der Objektivität von Fachzeitschriften gingen auch vor ihm schon andere nach. Also aufgedeckt hat der hier gar nichts.
Ulfkotte segnete mittlerweile das Zeitliche, schön dass das auch mal ein MB-Forist darstellte. Ich schätzte an ihm die Stringenz der Zirkularität, will heißen, er belegte eigene Hypothesen mit Quellen, bei denen er oft selber die Autorenschaft inne hatte. (Ironie aus.)
Dass er PEGIDA in Dresden oft eine prominente Stimme bot, sei erwähnt, er überall eine Konspiration vermutete, die die sog. Bilderberger-Konferenzen zu einem verschwörerischen Zusammenschluss des finanzstarken Weltjudentums mit Geheimdiensten machen, freut allenfalls die Aluhutträger, Prepper, Grundsatzmisstrauischen.
Der Tenor, der teilweise in Unterstellungen über nicht unabhängige Tester angeschlagen wird, bleibt ohne Beweis auch nur eine Behauptung.
Instrumententests sind und bleiben subjektiv. Wir wissen nicht, wieviel Redakteure tatsächlich Hand anlegten, ob in Redaktionssitzungen Eindrücke ausgetauscht werden und damit ein balanciertes Lagebild aufwachsen konnte. Ist nur ein Redakteur am Werk gewesen, sind alle Schlussfolgerungen induktiv. Er schließt vom Einzelfall auf die Normalpopulation. Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, ist dann anstößig und wissenschaftlich höchst fragwürdig. Auf der anderen Seite werden Hersteller nicht Testobjekte n > 30 zur Verfügung stellen, um eine nach wissenschaftlichen Kriterien zulässige Deduktion zu ermöglichen.
Es gibt im Bereich der Konsumgüter aber Testanlagen, die der Objektivität großen Vorschub liefern. Als Beispiel macht es das bike-Magazin so, dass eine mehrköpfige Testmanschaft jeweils individuell alle Bikes über den gleichen Kurs prügelt und einen standartisierten Fragebogen auszufüllen hat. Anschließend erfolgt noch der Labortest mit Verfahren, die als Standard anerkannt sind zur Materialgüteprüfung (und reproduzierbar sind). Daraus wird ein relativ objektives Bild des Testobjekts.
In meiner Freizeit bin ich Redakteur einer Musikzeitschrift, die Platten, Konzerte und Co. rezensiert. Wir sind unkommerziell organisiert, dh Promoter, Label, Bands fragen nach Bemusterung.
Wie soll ich mich als Rezensent verhalten? Anders als es zB das Rockhard machte, gibt es nur einen Redakteur je Objekt. Es ist sonst nicht schaffbar, wenn täglich mehr als 10 Anfragen eingelegt werden. Die Rezension erfolgt nach Freiwilligenmeldung.
Mein Maßstab ist der eigene Geschmack/die Hörgewohnheit. Gefallen wird begründet/Nichtgefallen ebenso. Wenn die Mucke geil ist, die Tonlage und Art des Sängers scheiße, muss ein Die-Hard-Fan damit leben, dass der mir nicht wohlklingende Gesang, das gesamte Album als schlecht abqualifiziert. Anderen gefällt es hingegegen wie die hellste Kerze auf der Torte. Be my guest. Und Textanalysen finden sogut wie nicht statt, weil das Promomaterial Lyrics nicht bereitstellt. Vielleicht gut so, wenn man nicht noch profane Prosa beurteilen müsste.
Annehmen müssen wir bei Publikationen wie G&B, Guitar und Co., dass die Akteure nicht auf der Brotsuppe daherschwammen und nicht unbeleckt sind. Sie werden das grundsätzliche Set-up bewerten, ggf. auf sich justieren, und dann trocken und nass testen und ansprechen/beurteilen/folgern. Bei einer Probefahrt im Auto stellen wir Sitzposition, Lenkrad und Spiegel auch vorher ein.
Meine Beobachtung zu sehr wohlwollenden Tests: Ich erinnere mich an einen Test eines Mesa Boogie Heads, das locker 4 kEUR kostete. Das Umschaltknacken wurde deutlich negativ kritisiert. Gleiches galt für einen fehlenden Gurtpin und falsche Lötpunkte bei einer Gitarre aus der Produktion eines ein-Mann-Unternehmens, auch das wurde negativ angemerkt.
Ein seriöser Hersteller nimmt Kritik auf, prüft, ob nur Einfall oder Generalmangel und steuert dann gegen.