Ok, die Pauschalisierung war natürlich etwas zu viel, gebe ich zu. Aber ein größerer Teil der Musiker sucht ein höheres 'Level', als den typischen 4-Minuten Radio-Popsong. Natürlich suchen sich auch elektronische Produzenten ein nächstes Level - wie bei dem zweiten, was du gepostet hast Merowinger. Das gefällt mir wirklich gut, gute Atmosphäre. Trotzdem würde ich
persönlich eine Umsetzung mit Instrumenten bevorzugen. Das erste löst bei mir nichts aus, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Es ist ja nicht so, dass Musikrichtungen im 'Krieg' miteinander stehen. Wenn man jemandem etwas zeigen will, muss er es ja nicht direkt mögen - aber leider wird es viel zu oft so verstanden, als wolle man den anderen, wenn man ihm etwas vorführt, von seiner Musikrichtung 'überzeugen', obwohl man nur zeigen möchte, was es noch so gibt. Da wird dann viel zu schnell geblockt.
Ich schau mir beispielsweise gerne Musik/Konzertdvds an. Und es gibt Leute, die können sich überhaupt nicht darauf einlassen, sich das mal 10, 15 Minuten anzugucken, wenn ich denen mal zeigen will, welche Musik ich gut finde. Und dann hab ich das Gefühl, dass der Mensch sich immer weniger auf eine spezielle Sache für längere Zeit einlassen kann, das find ich einfach schade.
3-4 Lagerfeuerakkorde und n bisschen Let it be oder Knockin' on heavens door zu schrummeln ist natürlich nicht schwer. Aber ein Lied zu schreiben, von dem andere Leute sagen: Ja genau dieses Gefühl, diese Geschichte, das kenn ich, das gibt mir was. Das ist schwer.
Ich glaube übrigens, dass diese typische Attraktivität 'Hey ich kann Lagerfeuergitarre spielen' und kriege damit jemanden rum... das liegt nur zum Teil an der Gitarre. Ich denke, es ist attraktiv, wenn sich jemand wirklich mit etwas beschäftigt, Begeisterung dafür zeigt und sein Herzblut da rein steckt. Das macht jemanden attraktiv. Bei der Gitarre ist eben der Vorteil, dass man die Person direkt erleben kann: Wie bewegt sie ihre Hände, wie ist ihr Gesichtsausdruck, wie singt sie eventuell, welche Verbindung entsteht. Das ist persönlicher, als wenn ich zu jemandem sage: Hier, gestern habe ich diesen Track am Computer programmiert. Da kann der Track noch so gut sein, und auch wenn da viel Talent und Emotion drinsteckt - es ist einfach nicht diese 'magische' Verbindung da.
Objektiv kann und will ich das gar nicht bewerten. Ich habe lediglich meine persönliche Meinung dazu geäußert. Wie immer bleibt alles Geschmackssache

Danke für eure Diskussion.
Grüße, Priceless