Tach Markus!
Definere "Fehler"...
Zum Lernen muss man wiederholen. Das gilt auch dafür, dass, wenn Du einen Fehler lernen willst, Du den so oft wiederholen, bis Du sicher bist, dass er auch wirklich fest sitzt
Die Forderung, nach einem Fehler weiterzuspielen, bezieht sich auf die Performance. Du kannst auf der Bühne nicht von vorn anfangen, wenn Du eine Stelle verhauen hast. Um hier robust zu werden und nicht vollkommen aus dem Tritt zu kommen, sollte Dein Lehrer von Dir fordern, einfach weiterzuspielen. Hierbei geht es um verschiedene Dinge, auch darum, dass Du nicht Deine volle Aufmerksamkeit auf diese eine pathologische Stelle fokussierst, sondern genau daran gehindert wirst, weil Du ja im Fluss des Stücks bleiben sollst!
Technikübungen sind etwas anderes. Wenn sich dabei eine Unsauberkeit einschleicht, dann solltest Du Dich darauf konzentrieren, ihn im nächsten Durchgang zu vermeiden. Wenn das partout nicht gelingt, dann hast Du mehrere Optionen:
-aufgeben (ganz schlecht)
-ihn umzudeuten als künstlerische Freiheit (meist auch schlecht)
-ihn als Informationsquelle nutzen und daraus weitere Schritte ableiten
Wenn Du die unterste Alternative wählst, dann wird es weitergehen. Welche Schritte genau, das hängt von vielen Faktoren und Deinem Entwicklungsstand ab. Immer gut ist meiner Erfahrung nach eine kurze Pause. Das gibt den Synapsen etwas Zeit und oftmals sind dann z.B. bei Tempo-Trimmübungen die von Patill genannten 20 bpm durchaus nach mehreren Zyklen Spielen/Pause drin. Es kann auber auch sein, dass Du auf ein Problem gestoßen bist, das Du isoliert angehen kannst, z.B. eine kurze Tonfolge, die Du isoliert übens darfst (ich schreibe bewusst "darfst", denn eigentlich sollte man froh sein, wenn man wenn nicht im Nebel herumstochert, sondern es geschafft hat, ein Problem genauestens einzukreisen!). Vielleicht kommst Du auch zu dem Schluss, dass Deine bisherigen Übemethoden schlicht nicht ausreichen und Du nach anderen Lösungsmöglichkeiten für das Spielproblem schauen musst.
Grüße Thomas