Wer hat Lust 8 Stunden zu üben?

  • Ersteller roestie
  • Erstellt am
Die Pharmaindustrie könnte ihre Stoffe auch alles vereinfachen und an ein, zwei Personen testen. Das ist aber nicht empirisch belegt, ob das Zeug auch sicher ist oder nicht. Darum sind das immer nur persönliche Erfahrungen und keine wissenschaftlichen Fakten und selbst wenn man es so tut wie du es meinst, trotzdem würde man ohne Wissen da stehen wieso und warum. :)

Also hier werden ja Dinge durcheinandergeschmissen...
 
ich bin wieder mal seit längerer Zeit auf dieses Thema gestoßen und wollte mal eine Anregung zur Ehrlichkeit zu sich selbst geben.

Man verliert öfters mal den Überblick über die eigene Übungszeit.

Stellt euch mal einen Wecker auf 2 Stunden Übungszeit. Setzt euch hin und macht wirklich nichts anderes in dieser Zeit außer intensiv Gitarre zu üben und dabei nicht nur sinnlos vor sich hin zu dudeln. Bevor ihr anfangt zu üben macht euch einen genauen Plan was ihr üben wollt. Und 1,5 Stunden von den 2 Stunden nur zu improvisieren, geht auch mehr ins Dudeln als ins Üben ;-), genau das selbe für Songs die ihr eh schon könnt . Also konkrete Songs, Übungen, Voicings etc, die ihr noch nicht in und auswendig beherrscht.

Ich denke einfach, dass manchen nicht wirklich bewusst ist, wie es ist am Stück 2 Stunden intensiv wirklich zu üben.

Wer es schafft 3 Stunden am Tag mit einem abwechslungsreichen Übungsplan konzentriert ohne Ablenkung 3 Stunden am Tag zu üben, übt wirklich professionell und an diese geistige und körperliche Leistung muss man sich erstmal gewöhnen.

Unterm Strich- ich behaupte einfach mal ganz überheblich, dass ein großer Prozentsatz der Gitarrist vielleicht ein 1/3 der Zeit wirklich übt, welche man glaubt zu üben.
 
Also so viele Gedanken wie du mache ich mir da gar nicht. Ich spiel einfach immer das worauf ich gerade Lust hab und werd trotzdem stetig besser.
 
üben ist schon wichtig, spielen eigentlich noch wichtiger. es heißt auch Gitarre "spielen". Dennoch muss man manche Dinge erstmal stundenlang üben, bis sie denn 100% sitzen.
 
Dennoch muss man manche Dinge erstmal stundenlang üben, bis sie denn 100% sitzen.
Joah, das natürlich schon. Ich glaub das was ich mir am schnellsten eingeprägt hab war Rock Bottom von UFO. Hab ich mal, als ich keinen Bock auf Schule hatte und deswegen zwei Bahnen später (Standard war immer nur eine später/mit 5 mins Verspätung innen Unterricht, zwei Bahnen war ne halbe Stunde. Lustige Zeiten :D) gefahren bin 10 Minuten angeguckt und habs seit dem nicht mehr vergessen.
 
Unterm Strich- ich behaupte einfach mal ganz überheblich, dass ein großer Prozentsatz der Gitarrist vielleicht ein 1/3 der Zeit wirklich übt, welche man glaubt zu üben.

Sehr guter und meiner Meinung nach richtiger Beitrag, ginod.

- Sascha
 
Naja wie definiert ihr denn üben? Üben ist für mich etwas neues lernen. Ob ich die Geschwindigkeit steigere, ein Lick lerne, neue Tonleitern oder Shapes aneignen etc. Auch ist es für mich üben ein Lied was ich grade lerne so lange zu lernen bis ich es flüssig spielen kann. Wenn ich es flüssig kann würde das wiederholen für mich nicht mehr als üben sondern eher als "rumdudeln" gelten.

Also ich glaube das du mit der Aussage richtig liegst. Sich etwas neues beibringen ist nicht immer so easy. Es erfordert viel Konzentration und Ausdauer und das ist nicht jeder bereit in seiner Freizeit zu "opfern". Mittlerweile macht mir neues lernen mindestens genau soviel Spass wie altbekanntes zu wiederholen.
 
Unterm Strich- ich behaupte einfach mal ganz überheblich, dass ein großer Prozentsatz der Gitarrist vielleicht ein 1/3 der Zeit wirklich übt, welche man glaubt zu üben.

Prinzipiell gebe ich Dir da Recht, meine Nettoübungszeitquote (tolles Wort) liegt allerdings deutlich höher als 1/3. Auch das mit dem Übungsplan/Übungstagebuch ist super und hat mir wirklich geholfen. Wenn man die Übungen, Geschwindigkeiten usw. einigermaßen mitprotokolliert, bekommt man eine ganz gute Kontrolle über den Trainingserfolg.

Grüße

Layo
 
Also hier werden ja Dinge durcheinandergeschmissen...

Stimmt!
@Patill: wenn ich Sportsgeist gemeint hätte, würde ich auch Sportsgeist schreiben! Und ich habe NIE Gitarrespielen als Sportart bezeichnet. Verdrehe bitte nicht den Sinn meiner Aussagen! Lies bitte ggf. nochmal meine Beiträge, wenn Du Zweifel hast, vielleicht hast Du mich ja auch falsch verstanden.
Ich will mich nicht mit Dir streiten! Du darfst natürlich anderer Meinung sein! Wenn Du aber sagst, dass etwas schlicht und einfach nicht stimmt, hätte ich gerne Belege für Deine These. So, von meiner Seite wäre jetzt alles dazu gesagt.
Back to Topic:
beim wiederholten Durchlesen des Theads ist mir aufgefallen, dass viele Leute mit üben "Songs lernen" meinen. Da bin ich natürlich auch der Meinung! Songs, die man mal draufhat, vergisst man so schnell nicht.
Ich selber übe aber eigentlich fast nur Technik oder eigene Licks und da merke ich ziemlich schnell, wie lange ich Übungen wie wide stretches, string skipping, oder sweeping nicht mehr gemacht habe. Wenn ich das nicht regelmäßig übe, leidet sofort die Sauberkeit, Geschwindigkeit und Ausdauer. Vielleicht war das das große Mißverständnis ...

Grüße

Layo
 
Sehr guter und meiner Meinung nach richtiger Beitrag, ginod.

- Sascha

finde ich so nicht ganz richtig. Es stimmt in etwa, dass man nur 1/3 der Zeit die man spielt übt, jedoch denke ich nicht, dass jemand glaubt er würde üben. Das wäre ja dann im Grunde Selbstbetrug^^. Den Unterschied zwischen spielen und üben sollte man ja nach so nem Jahr kennen :).
 
finde ich so nicht ganz richtig. Es stimmt in etwa, dass man nur 1/3 der Zeit die man spielt übt, jedoch denke ich nicht, dass jemand glaubt er würde üben. Das wäre ja dann im Grunde Selbstbetrug^^. Den Unterschied zwischen spielen und üben sollte man ja nach so nem Jahr kennen :).

Ich kenne genug Leute, denen das beim Lernen für die Uni/Schule genau so geht, das läuft auch auf Selbstbetrug hinaus;)...und ist oft beim Gitarrespielen nicht anders.
 
Wenn Du aber sagst, dass etwas schlicht und einfach nicht stimmt, hätte ich gerne Belege für Deine These.


Auf der anderen Seite wird gesagt, dass meine Aussage wohl nicht stimmt und das ganze mit Sport verglichen, was komplett was anderes ist. Ein anderer kommt mit der Einnahme von Medikamenten an, was wieder was ganz anderes ist und das noch ferner vom eigentlichen Thema. Genauso könnte ich also einen Beleg für diese These verlangen. Und jetzt wirds schwierig, weil alle Beweise auf persönlichen Erfahrungen beruhen. Diskutiere ich hier aber mit Anfängern oder nur mäßig fortgeschrittenen (was keine Unterstellung sein soll), werden die mich nicht verstehen. Es gibt hierfür keinen Beleg auf dem Papier.

Der einzige Beleg der jemandem gegeben sein kann ist der, dass sich derjenige ein Jahr lang hinsetzt und Technik übt bis sie 100% sitzt um dann zu schauen ob es verloren geht, wenn er die Gitarre für nen Monat weglegt. Ich ahbs getan und die Antwort ist definitiv: Nein! Ein Profi hat nicht jeden Tag Zeit so lange zu üben. Manche Leute verwalten sich selbst, mixen Songs, produzieren CDsm, DVDs, arrangieren Bands und Projekte (Steve Vai macht das ALLES selbst), da bleibt am Tag vielleicht mal ne Stunde oder zwei der Sehnsucht wegen.


Um mal weiter zu denken, ich denke wenige hier befinden sich auf wirklich hohem Niveau um das beurteilen zu können. Sprich es haben sich die wenigsten wirklich ein paar Jahre lang hingesetzt und mehrere Stunden am Tag Technik geübt. Klar, dass diese Leute dann denken sowas geht wieder verloren, wenn mans richtig kann.
 
Manchmal ist es doch auch sinnvoll für das eigene Ego, wenn man sich ein wenig selbst betrügt. Bei meinen Übungszeiten mache ich auch öfter mal Pause und surfe hier durchs Forum oder rauche eine, schau mir ein Video auf youtube an etc....reine Übungszeit kenne ich gar nicht. Habe bis vor kurzem zwar mit Übungsplan geübt, aber da ich den desöfteren nicht eingehalten habe und so eine Art Zwang bzw. schlechtes Gewissen entstanden ist, habe ich mich dazu entschieden lieber frei heraus zu üben. So kann ich meine Gebiete nach Tagesform und vor allem der Lust auswählen und "muss" mich nicht an meinen Plan halten, den ich vor ein paar Wochen geschrieben habe.
Bei der Übungszeit nach Plan habe ich auch desöfteren mit der Zeit ein wenig geschummelt. Wenn ich z.B. String Skipping für 20min üben wollte und nach 12min keine Lust mehr hatte, dann hörte ich einfach auf. Aber das Gefühl war alles andere als befriedigend.

Jetzt halte ich es sehr locker. Ich habe keine festen Zeiten mehr, übe trotzdem noch in der Regel genauso lange wie mit Plan. Nur dass ich die Übungen jetzt spontan raussuche. Auch neue Songs mische ich jetzt nach Gefühl durcheinander. Wenn ich auf das eine Genre kein Bock hab, nehme ich mir einfach ein anderes vor.
So übe ich viel bequemer und fühle mich besser. Fortschritte mache ich dennoch genug, dass ich zufrieden bin!
 
Bei mir herrscht übrigens, wenn ich nicht was spezifisches üben *muss* (ich verdiene halt meine Moneten mit dem Kram), das absolute Lust-Prinzip.
Es gab durchaus Zeiten, da war das scheiße, weil ich eben selten Lust hatte oder immer irgendwas dazwischen kam. Dadurch blieben dann etliche Dinge auf der Strecke, die ich manchmal doch lieber besser können würde. Vielleicht wäre das mit einem strikten Übungsplan nicht passiert. Oder mich hätte der Übungsplan nach einer Weile total angekotzt. Ich weiß es nicht.
Der Vorteil am Lustprinzip ist halt die Lust, und im Moment habe ich seit längerer Zeit mal wieder eine Phase, in der ich viel Lust habe und dann auch (was natürlich dazu gehört) versuche, dezent die Sachen, die nicht so gut laufen (und folglich natürlich auch nicht so lust-ig sind) zu vertiefen.
Ich hoffe, dass das mal so bleibt...

- Sascha
 
Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn man nicht genau protokolliert was man eigentlich üben will.
Ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht darauf hinaus, dass jeder gefälligst sich stur hinsetzen soll und wirklich stundenlang nur üben soll. Wenn man Hobbygitarrist ist soll es ja einfach nur Spaß machen und man soll kein schlechtes Gewissen bekommen nur weil man nicht stundenlang übt.

Man hört halt oft von Leuten "ja ich übe 6 - 8 Stunden am Tag". In den meisten Fällen wird da
1. Ein bisschen aufgerunden, weil man es gar nicht so genau sagen kann
2. Die Spielzeit zur Übungszeit hinzuaddiert

Man sollte es also nicht so ernst nehmen wenn jemand behauptet er übe den lieben langen Tag, weil es in den meisten Fällen eben nicht so wirklich stimmt ;-).

Also wenn man nur zum Spaß spielen will, warum sich da irgendwie vergleichen oder Druck machen lassen. Ich kann euch sagen, dass auch einige Jungs an der Hochschule ihre Probleme haben auf 3 Stunden wirkliche Übungszeit zu kommen fürs Hauptfach.
 
Man sollte es also nicht so ernst nehmen wenn jemand behauptet er übe den lieben langen Tag, weil es in den meisten Fällen eben nicht so wirklich stimmt ;-).

Zumal das von den besagten Gitarristen auch meist nicht behauptet wird. Da wird immer nur von "playin´the guitar" geredet, nicht von "endless practice". Klar, solange übt jeder mal, Steve Vai hat das bei ZPZ bestimmt auch mal gemacht. Wobei es da aber auch eher darum ging die Songs ins Blut zu bekommen als darum Techniken und Killerlicks zu üben.

8 Stunden am Tag zu üben ist wohl eher die Seltenheit und wird wie erwähnt auch nicht behauptet.
 
Zumal das von den besagten Gitarristen auch meist nicht behauptet wird. Da wird immer nur von "playin´the guitar" geredet, nicht von "endless practice". Klar, solange übt jeder mal, Steve Vai hat das bei ZPZ bestimmt auch mal gemacht. Wobei es da aber auch eher darum ging die Songs ins Blut zu bekommen als darum Techniken und Killerlicks zu üben.

8 Stunden am Tag zu üben ist wohl eher die Seltenheit und wird wie erwähnt auch nicht behauptet.

Jop, ich kann mich da an ein Interview mit Daron Malakian erinnern, da meinte er er hat früher den ganzen Tag gespielt und sogar vergessen zu essen. Aber er sagte eben "gespielt" und nicht "den gazen Tag die Petrucci Übung rauf und runtergedudelt" ;)
 
bei mir ist es manchmal wirklich so dass ich 5Stunden nur eine einzige Übung nach metronom mach und dabei die Zeit vergesse^^
 
früher hab ich auch so mit dem metronom gespielt (schon auch 5 oder 6 stunden). immer schneller und so. irgendwie ist es mir aber zu mühsam geworden. dann hab ich wieder mehr gemalt und das spielen fast 2 jahre lang ganz vernachlässigt. jetzt mach ich kaum warmup sachen oder den ganzen übungsvideokram nach. vielleicht sollte ich...
eigentlich versuche ich in erster linie nur noch songs zu schreiben. technisch bin ich vielleicht in den augen eines technikfreaks schlecht, dennoch ist mir irgendwie das gefühl und die gute melodie zur zeit wichtiger. und das geht auch über "herumprobieren" (und nicht nur in irgendwelchen skalen, modis, etc.)...
wenn ich heute irgendwelche anderen licks und so übe (was doch auch aber seltener vorkommt), dann spiel ich oft ohne verstärker - nur die e-gitarre allein, (oder auch ganz clean) damit ich meine fehler besser höre. immer denselben lick. die zeiten sind ganz unterschiedlich. ohne verstärker spiel ich so halbe bis dreiviertelstunden und dann pause und dann vielleicht wieder und so weiter... naja, vielleicht mach ich das mit dem leisespielen auch nur deswegen, weil meine nachbaren sich sonst total aufregen und ich keinen zusätzlichen stress brauch:D
 
bei mir ist es manchmal wirklich so dass ich 5Stunden nur eine einzige Übung nach metronom mach und dabei die Zeit vergesse^^

wow, nach 30min kriegt meine Frau nen Koller, dann muss ich was anderes üben :)
außerdem halten meine Finger gar nicht solange durch, von der Konzentration mal ganz abgesehen
grüße Layo
 

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