Welchem Format gehört die Zukunft?

  • Ersteller MatthiasT
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Don,

wie Du siehst habe ich ja das Thema Cloud an sich nicht weggelöscht, sondern lediglich die Debatte über Details des Kindle.

Und vielleicht wirst Du mir zustimmen, dass das Thema MP3 und die SACD sowieso, die ja am Markt erst im Kommen (oder auch nicht) ist, zumindest themenrelevanter sind als der Stromverbrauch des Kindle und das Prinzip des E-Papers. Auch wenn MP3 wohl nicht das Format der Zukunft sein wird, wirft es doch exemplarisch die Frage auf, was Konsumenten eigentlich wollen, wieviel Qualität ist überhaupt wichtig etc.

Im Übrigen halte ich das Thema Cloud für wirklich bedeutsam in diesem Zusammenhang, wenn sich die Anbieter mit dem Gedanken durchsetzen, wird das enorme Auswirkungen auf Musikvertrieb und Musikkonsum und damit auch die Formate haben. Deshalb seid Ihr herzlich eingeladen, das Thema in der Richtung weiter auszuloten.

Banjo
 
Kann mir mal Jemand erklären, was eine "cloud" in diesem Zusammenhang ist?
 
"Cloud" bedeutet in unserem Zusammenhang, dass Musikstücke nicht mehr lokal auf dem Abspielgerät vorgehalten werden (oder zumindest nur noch als Kopie), sondern in irgendeinem Rechenzentrum herumliegen und damit dem User überall zur Verfügung stehen, wo er eine Internetverbindung hat.

Apple hat gerade die "iCloud" (sie sollte es auch anders heißen;)) vorgestellt, mit der man u.a. mit seinen ganzen Geräten, auf denen der Apfel prangt, auf die Musiksammlung zugreifen kann.

Das Cloud-Computing wird gerade stark propagiert, dasselbe Prinzip gibt es auch für andere Daten (Textdokumente etc)., die man nicht mehr auf dem heimischen Rechner vorhält, sondern im Internet. Google hat zum Beispiel gerade einen tragbaren Computer mit seinem Chrome-OS vorgestellt, auf dem eine lokale Speicherung von Dokumenten und Programmen gar nicht mehr vorgesehen ist. Alles kommt aus der "Wolke" Internet, sprich einem Google-Rechenzentrum.

Ob die Anwender das akzeptieren, bleibt abzuwarten, Ich persönlich möchte das nicht.

Banjo
 
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Also mir ist diese ganze Cloud-Sache sehr unsympathisch und suspekt. Aus Sicherheitsgründen und auch ganz banal, weil ich das Besitzen von Medien wie CDs oder DVDs oder Büchern einfach ...toll finde. Man hat eben wirklich was, womit ich diesen punkt schon wieder gebracht habe... Seit Ihr wirklich grundlegen postiv gegenüber der Cloud eingestellt?
Einen Vorteil könnte ich mir allerdings für die Anbieter vorstellen: Kopieren wird schlecht möglich sein, und für die Leute die etwas "besitzen" ist Kopieren dann auch schlichtweg unnötig. Aber von diesen Leuten wird es ja auch propagiert. Comprende?
 
, weil ich das Besitzen von Medien wie CDs oder DVDs oder Büchern einfach ...toll finde. Man hat eben wirklich was, womit ich diesen punkt schon wieder gebracht habe... Seit Ihr wirklich grundlegen postiv gegenüber der Cloud eingestellt?
Es ist ja nicht so dass man nicht auch weiterhin etwas von der Band besitzen kann. Dann kaufst du halt ein T-Shirt und die limitierte Vinyl die du ins Regal stellst. Ich denke das wird es immer geben und wird sicher auch eine der großen Einnahmequellen von Bands sein.

Aber fürs tägliche Hören? Ich will nicht von jeder Band von denen ich mal ein Album dreimal hören will eine CD zuhause rumstehen haben. Vor allem da ich CDs mit ihren Bonsai-Covern und billigen Plastikhüllen eher hässlich finde.


Bei mir hat sich die Wahrnehmung in der Tat sehr gedreht. CDs werden gerippt und dann wegsortiert und falls der Dachboden mit meienr alten Sammlung abbrennen sollte hätte ich da kaum mehr als ein Achselzucken für übrig. Und in der Tat fühle ich mich immer ein wenig bescheuert wenn ich meine Musiksammlung mit backupe, denn es gibt wohl kaum redundantere Daten als diese.


Ich denke es gibt genug Sicherungskopien von allen Musikstücken die jemals aufgenommen wurden da draußen, wenn also ein Cloudanbieter dicht macht ist nichts verloren. Aber wenn solange Musik einfach ohne irgendeinen Aufwand überall hörbar ist, dann bin ich dem gegenüber definitiv positiv eingestellt. Von Musik besitzen halte ich nicht, das tust du nebenbei mit einer CD auch nicht, denn die Rechte liegen immer noch beim Urheber.
Musik ist dazu da gehört zu werden, nicht um sie zu besitzen.

Was ich wiederum sehr vermisse ist die ganze Artwork Geschichte wo man sich schon Gedanken machen sollte wie man die in die digitale Welt importieren könnte.
 
Da haben wir ja gleich Pro und Contra (genauer gesagt andersum;)) hintereinanderstehen;)

Jetzt nehmen wir mal an, Matthias Ansicht setzt sich in der breiten Öffentlichkeit durch, welche Auswirkungen hätte das denn dann auf das Audioformat der Zukunft? Gibt es wirklich soviel Bandbreite, dass jeder 24/96 aus der Cloud abspielt oder bringt die Cloud ein Revival der Datenreduktion?

Banjo
 
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Das Format Radio ist zum Beispiel immer noch sehr erfolgreich aber die Qualität ist da ja wirklich unterirdisch, nicht nur durch die üble Kompression sondern auch durch das gute alte Rauschen. Die Millionen von Hörern jeden Tag stört es aber nicht wirklich.

Ich danke daher, dass das Gros der Leute auch nichts anderes möchte, wie ein Radio, das ein wenig mehr Interaktivität bietet. Die Menge der Menschen, die wirklich Musik bewusst hören, ist doch verschwindend gering, wenn man sich die Gesamtmenge der konsumierten Musik anschaut. Ich denke, dass das Format daher für fast jeden völlig egal sein wird solange es passabel klingt und ohne Dropouts läuft und für die Leute, die wirklich noch Soundqualität schätzen, wird es Nischenprodukte geben, die für mehr Geld auch mehr Qualität liefern.
 
Das Format Radio ist zum Beispiel immer noch sehr erfolgreich aber die Qualität ist da ja wirklich unterirdisch, nicht nur durch die üble Kompression sondern auch durch das gute alte Rauschen. Die Millionen von Hörern jeden Tag stört es aber nicht wirklich.

Ich danke daher, dass das Gros der Leute auch nichts anderes möchte, wie ein Radio, das ein wenig mehr Interaktivität bietet. Die Menge der Menschen, die wirklich Musik bewusst hören, ist doch verschwindend gering, wenn man sich die Gesamtmenge der konsumierten Musik anschaut. Ich denke, dass das Format daher für fast jeden völlig egal sein wird solange es passabel klingt und ohne Dropouts läuft und für die Leute, die wirklich noch Soundqualität schätzen, wird es Nischenprodukte geben, die für mehr Geld auch mehr Qualität liefern.
Ich denke dass das Angebot ganz maßgeblich den Typus Hörer bestimmt.

Es wird ja immer so getan als hätte der Radiohörer eine Wahl. Wenn man x Sender hat die alle die gleichen 100 Songs spielen, alle nach dem gleichen Programm ausgewählt, alle den gleichen Optimod da stehen haben - dann bleiben halt nur die anspruchslosen Hörer übrig die das nebenbei auf der Autobahn oder beim Bügeln hören. Leider wird daraus abgeleitet dass so halt der Radiohörer generell aussieht (weil man alle anderen schon lange vertrieben hat) und zieht diese Entwicklung weiter.

Hätte man dagegen eine Radiokultur die viele Spartensender bietet, geschmackvoll ausgesuchtes Programm, einer Redaktion die sich traut auch mal Leuten vor den Kopf zu stoßen würde Radio auch eine andere Zielgruppe haben. Das gleiche sieht man auch im deutschen Fernsehen wo Öffentlich Rechtlich und Privat sich immer weiter an stumpfer Ideenlosigkeit überbieten mit dem Argument dass das ja geschaut wird, ignorierend dass sie alle etwas intelligenteren Menschen schon lange verloren haben.

Wenn das stimmen würde was du sagst müsste auf dem iPod von Otto Normalbürger oder Lischen Müller genau der gleiche Rotz sein wie er im Radio läuft. Ist es aber nicht. Da bekommt man auf einmal das Gefühl in einer Welt zu leben in der jeder Musikenthusiast ist der queer durch alle Genres sucht.


Gerade im Kunstbereich ist es so dass das Angebot die Nachfrage bestimmt, nicht umgekehrt. Und gerade was die alten Massenmedien angeht - entweder man frisst das Angebot und man wendet sich ab, was mittlerweile dafür gesorgt hat dass Fernsehen und Radio Medien für anspruchslose, alte Menschen geworden sind. Wie viele Leute unter 30 haben denn überhaupt noch ein UKW Radio, wenn man mal die Zusatzfunktion des Handys und das Autoradio für die Verkehrsnachrichten weglässt?
 
Du kannst aber nicht von Studenten und gebildeten Jugendlichen ausgehen - die sind für die Musikindustrie (mit Betonung auf Industrie) keine Zielgruppe, weil dort keine Kohle zu machen ist. Radio hört im Schnitt jeder mehrere Stunden am Tag. Aus jedem Büro, Baustelle, Küche, Restaurant, Werkshalle oder aus jedem Lieferfahrzeug plörrt doch den ganzen Tag nichts anderes als "die besten Hits der 80er, 90er 2000er und das beste von heute" in übelster Klangqualität. Otto Normalbürger möchte sich mit dem Thema auch gar nicht auseinander setzen sondern einfach nur berieselt werden. Da wäre für die meisten ein Regler, mit der man die "Rockigkeit" des Programms einstellen kann schon völlig ausreichend.

Aktives Musikhören ist doch für die Masse völlig uninteressant - und zu dieser Masse zähle ich auch die zuerst angesprochenen Personen, denn sehr sehr viele von denen werden meiner Erfahrung nach sehr schnell sehr "alt", wenn sie erst einmal das studentische/schulische Umfeld verlassen haben - auch unter 30.
 
Du kannst aber nicht von Studenten und gebildeten Jugendlichen ausgehen - die sind für die Musikindustrie (mit Betonung auf Industrie) keine Zielgruppe, weil dort keine Kohle zu machen ist. Radio hört im Schnitt jeder mehrere Stunden am Tag. Aus jedem Büro, Baustelle, Küche, Restaurant, Werkshalle oder aus jedem Lieferfahrzeug plörrt doch den ganzen Tag nichts anderes als "die besten Hits der 80er, 90er 2000er und das beste von heute" in übelster Klangqualität.
In Restaurants wo die besten Hits 80er, 90er und von heute gespielt werden gehe ich nicht, denn bekanntlich fressen solche Leute auch kleine Kinder und vergewaltigen Katzen. Oder so.

Aber mal im ernst, ich denke man kann nicht aus dem Radio was auf der Baustelle im Hintergrund ein wenig rumplärrt darauf schließen was der musikalische Anspruch aller Nicht-Studenten ist. Ich hatte da mal ein mein Erweckungserlebnis als ich auf dem Bau so einen richtig typischen Altgesellen kennen gelernt haben, inklusive Bildzeitung in der Frühstückspause, Nacktbild-Werbekalender an der Wand und allem was dazu gehört von dem ich nach Monaten erfahren habe dass der aktiver Operngänger ist. Klar gibt es Menschen die sich nicht für Musik interessieren, aber man sollte nicht unterschätzen für wie viele Musik zumindest am Rande etwas bedeutet. Ich hab in meinem ganzen Leben nur sehr wenige Menschen kennen gelernt denen Musik wirklich komplett egal gewesen wäre.
Man müsste es einigen nur etwas einfacher machen neue Musik zu entdecken.

Und warum sollte die anspruchsvolle Zielgruppe für die Musikindustrie egal sein? Wenn die wirklich die Taktik fährt die Menschen die Musik hören zu ignorieren und ausgerechnet die denen Musik egal ist als Hauptzielgruppe aussucht dan wünscht man den Pappnasen ja noch mehr als sonst die sofortige Pleite. Was kommt als nächstes? Malboros neue Zielgruppe sind Nichtraucher weil es davon ja viel mehr gibt?
 
Es wird ja nicht ignoriert, was die Leute hören wollen denn die meisten wollen anscheinend genau das hören, was da im Moment abläuft.

Ich denke, dass 90% der Musikhörer ausschließlich passive Hörer sind und einfach das nehmen, was da gerade kommt. Für "Interaktivität" ist dann abends die Glotze da. Es gibt bestimmt zehn mal mehr Hausfrauen, die täglich zwei Stunden beim Bügeln Radio hören als Studenten, die sich jeden Tag zwei Stunden lang bewusst eine CD anhören.

Die Musik muss für den passiven Genuss natürlich eingängig und einfach sein und darf insbesondere nicht stören. Das hat zum Beispiel die Werbeindustrie gut erkannt und platziert daher große Mengen an Kohle genau bei solchen Sendern, die entsprechende Musik spielen. Dementsprechend wird dann auch viel passende Musik produziert, damit auch "das beste von heute" abgedeckt wird. Das hat leider zu dieser (fast) Monokultur geführt, wie wir sie im Radio vorfinden und wo Nischensender immer seltener werden. Dass das nicht am Kunden vorbei läuft sieht man ja daran, dass die gleichen Radiosender auch im Netz den mit Abstand am meisten Streaming-Traffic haben, wo doch die Menschen gerade im Internet die Möglichkeit hätten, sich individuell zu versorgen.

Auch die meisten Leute, die mit den Stöpseln im Ohr durch die Gegend rennen, würde ich zu den Passiven zählen. Wenn man mal hin hört, ist die Musik meist die gleiche, wie im Radio und wenn man mal darauf achtet, findet man relativ selten jemanden, der auf die Musik aus den Stöpseln irgendwie reagiert, sei es durch leichtes Wippen, Mitsummen oder nur durch konzentriertes Zuhören. Da wird einmal irgend eine beliebige Playlist angewählt und dann läuft die durch ohne weiter beachtet zu werden - Radio mit Vorabauswahl.

Natürlich hat man immer die Wahl. Die Auswahl zB im Radio wird aber meist einmal grob getroffen (Rock, Schlager oder Pop) und dann wird das meist für immer so gelassen. Wenn einmal ein Song nicht so gut gefällt ist es dann viel einfacher, einen Moment wegzuhören als sich mit dem ganzen "technischen Krams" auseinander zu setzen und etwa einen neuen Sender zu suchen. Entscheidungen meidet der Mensch von Natur aus sowieso wie die Pest. Außerdem ist der Mensch als solches nun einmal ziemlich faul, besonders bei Nebensächlichkeiten wie Musik, die ohnehin immer da ist.
 
Ich denke, dass 90% der Musikhörer ausschließlich passive Hörer sind und einfach das nehmen, was da gerade kommt. Für "Interaktivität" ist dann abends die Glotze da. Es gibt bestimmt zehn mal mehr Hausfrauen, die täglich zwei Stunden beim Bügeln Radio hören als Studenten, die sich jeden Tag zwei Stunden lang bewusst eine CD anhören.
Aber besagter Musikfanatiker investiert sicher 100 mal so viel Geld in die Musik als die Hausfrau die Lala zum Bügeln braucht.

Die Hausfrau kauft sich ein Radio für einen Zehner. Der Fan kauft sich eine gute Anlage, kauft sich CDs, nutzt iTunes oder Amazon Downloads, kauft sich Band-Shirts, geht auf Konzerte.


Gut, wir diskutieren beide aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen, die können unterschiedlich sein. Nehmen wir es mal an, 90% aller Menschen sind für die Kunst verloren, wir leben unter Banausen und Wilden. Selbst macht es doch als Musiker mehr Sinn sich auf die 10% zu konzentrieren die bereit sind zuzuhören. Wem Musik egal ist, der gibt auch kein Geld dafür aus. Und ich behaupte weiterhin dass das Verhältnis eher umgekehrt ist.
 
Ich sagte auch gar nicht, dass das vergebene Mühe ist, einen guten Geschmack zu haben und Musik zu lieben. Ich wollte nur darauf hinweisen dass man sich dabei nicht zu wichtig nehmen sollte denn den meisten Menschen ist das Drumherum um die Musik ziemlich egal. Sie denken nicht in Kategorien wie Musikstil, Bandname oder Liedtext sondern für die ist es ist nur ein Mittel zum Zweck um die Stille im Kopf nicht mit eigenen Gedanken füllen zu müssen. Wenn die Musik das schafft, hat sie für viele ihren Zweck erfüllt.

Und sie geben eine Menge Geld aus - für die Produkte, die im passiven Musikstream beworben werden. Dieses Werbegeld geht dann auch wieder an die Künstler und so schließt sich der Kreis.
 
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Ich wollte nur darauf hinweisen dass man sich dabei nicht zu wichtig nehmen sollte denn den meisten Menschen ist das Drumherum um die Musik ziemlich egal. -Sie denken nicht in Kategorien wie Musikstil, Bandname oder Liedtext sondern für die ist es ist nur ein Mittel zum Zweck um die Stille im Kopf nicht mit eigenen Gedanken füllen zu müssen.
Die Frage ist: haben diese Leute jemals eine Rolle gespielt in der Musikindustrie?

Wem Bands und Songs an sich total egal sind, der hat doch auch früher nicht sein Geld in den Plattenläden gelassen, geht nicht auf Konzerte und bezahlt auch jetzt kein Geld für Musik.



Ich denke gerade wenn es um die Formate der Zukunft geht kann man die Menschen die im Grunde gar keine Musik hören wollen getrost ignorieren. Genau wie all die Fussgänger wenn es um die Entwicklung eines zukünftigen Auto-Konzeptes geht.
 
Das sehe ich nicht ganz so.

Denn erstens generiert Musikkonsum GEMA-Einnahmen (z.B. im Radio), und da spielen die unkritischen "Gebrauchsmusikhörer" eine wichtige Rolle.

Zum anderen würde ich sogar soweit gehen, dass mit der Musik, die diese Leute hören, das allermeiste Geld verdient wird. Die kaufen zwar vielleicht individuell nicht so viele CDs und andere musikverwandte Artikel, dafür stellen sie aber die große Mehrheit, die Masse macht's.

Banjo
 
Das Format Radio ist zum Beispiel immer noch sehr erfolgreich aber die Qualität ist da ja wirklich unterirdisch, nicht nur durch die üble Kompression sondern auch durch das gute alte Rauschen. Die Millionen von Hörern jeden Tag stört es aber nicht wirklich.
Jetzt verwechseln wir schon "richtiges Musik hören" mit "Musik im Hintergrund hören".

Wer setzt sich vor seine Anlage und hört bewusst Musik aus dem Radio? Ich kenne da niemanden.
 
Ich fand den Dialog von Don Rollo und MatthiasT sehr gut. Was heißt dss nun für zukünftige Formate?

Vermutlich gibt es 2 Gruppen, die einen werden aus der Cloud hören und da kommt dann wohl ein datenreduziertes Format zum Einsatz, damit auch alles über Smartphones schnell verfügbar ist.

Die anderen sind mehr der Sammler Typ, da läuft es sicher auf FAC hinaus und es werden alle Formate von 16/44,1 bis 24/384 geboten, wie das heute schon mit HiResAudio geht.
 
http://www.wired.com/epicenter/2011/07/google-amazon-illegal/all/1

Das ist eine sehr gute Aufarbeitung der ganzen Cloud Problematik von der Wired. Ist ein wenig länger, lohnt sich aber wirklich zu lesen.


So als Ergebnis für die Cloud: Technisch ist das ja schon lange gar kein Ding mehr, das hätte man auch vor weit über 10 Jahren schon machen können.
This scorched-earth strategy worked. MP3.com founder Michael Robertson describes the record labels' legal strategy as "a very effective campaign of terror."; By making examples of Napster, MP3.com, and other early innovators, the music industry was able to scare most of Silicon Valley away from developing technologies that would disrupt their industry. For example, angel investor Paul Graham has compared the labels to a "rogue state with nuclear weapons,"; and he discourages entrepreneurs from creating startups that touch their music.

The result was a lost decade for music innovation. Throughout the '00s, no major software companies followed in Robertson's footsteps to create music locker services.

Jetzt trauen sich die großen Softwareunternehmen da nochmal dran. Vllt weil sie einfach auch die finanzielle Macht haben es mit der Musikindustrie vor Gericht aufzunehmen - oder sie im Notfall einfach mal zu kaufen. ;)



Die Zukunft der Musikdistribution ist also kein technologisches, sondern ein juristisches Problem. Vermutlich bleibt das auch immer so.
 
Mir persönlich widerspricht es jedoch grundlegend, den Branchenriesen wie google, apple, facebook, microsoft usw... noch mehr Macht und Daten zu übertragen. Praktisch mag das ja vll alles sein(jedem das seine), aber zu welchem Preis? Gerade zu Googles Potential ist folgende Geschichte gar nicht so unwahrscheinlich:
Scroogled

So Far...

Laguna
 
Mir persönlich widerspricht es jedoch grundlegend, den Branchenriesen wie google, apple, facebook, microsoft usw... noch mehr Macht und Daten zu übertragen.
Das Problem ist dass irgendein kleines Startup weder erfolgreich mit den großen Labels verhandeln kann noch die finanziellen Mittel lange Prozeße durchzustehen.

Da kenne ich einige Storys. Es gab vor Jahren in Deutschland schon ein Startup das genau das gleiche machen wollte wie Google News. Die wurden vom Handelsblatt verklagt, haben nach Jahren gewonnen, waren aber natürlich danach platt und sind dementsprechend nie an den Markt gegangen.
Google wurde gerade von einigen belgischen Zeitungen verklagt aus genau dem gleichen Grund, wurde sogar verurteilt und hat dann nicht viel mehr gemacht als mit dem Achseln gezuckt und diese Zeitungen aus Google News und ihrem Suchindex gewischt. Ob das als Tritt in die Eier gemeint war oder wie angegeben weil die Formulierung des Urteiles das so verlangen würde ist nicht klar.
Die Zeitungen wünschen sich wohl gerade nie vor Gericht gegangen zu sein weil sie aus DAU-Sicht im Internet nicht mehr auffindbar sind.


In der Musikindustrie wird mit noch härteren Bandagen gekämpft. Das können nur Unternehmen leisten mit denen sich auch die großen Labels ungern anlegen.
 

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