Meine Erfahrung: Orchesterspiel hat mir immer und ausnahmslos Spaß gemacht. Mit allen Konsequenzen: Emotion, Schweiß auf der Stirn, Eiskalt-den-Rücken-runter. So weit so gut. Irgendwann ist mir aber aufgefallen, dass ich quasi nie einem Orchester beim Spielen zuhören konnte. Ging nicht. Gar nicht. Das war schon durch geschlossene Türen kaum erträglich. Ähnliches galt für AOs von Konserve. Keine Chance, nach spätestens fünf Minuten war Ende Gelände. Das ging ein paar Jahre so, bis sich dieses seltsam ungute Hörgefühl auch beim Selber-im-Orchester-Spielen langsam aber sicher durchsetzte. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Damals habe ich einfach nur aufgehört. Heute, mit Abstand und etwas nachdenken, weiß ich, dass es höchstwahrscheinlich an der fast immer unreinen Stimmung des Gesamtensembles liegt.
Beim Selber-Spielen im AO kommt das nur selten zur Geltung, da ist man (oder sollte man
) viel zu sehr mit Technik und Interpretation beschäftigt, das Ohr läuft quasi nur nebenher. Aber wenn man sich ganz dem Hören hingibt, dann konnte zumindest ich die ständigen Schwebungen und Unreinheiten irgendwann nicht mehr ertragen.
Was meint ihr zu meiner These?
Gruß Martin