Was stört euch an Akkordeon Orchestern?!

  • Ersteller Don_Tommi
  • Erstellt am
...nach gängiger Musiktheorie sind Gruppierungen von gleichen Stimmen/Instrumenten nun mal Chöre, vergleichbar mit einem Posaunenchor...

Demnach wäre auch Akkordeon-Chor theoretisch richtig - praktisch aber ungebräuchlich.
 
Ich habe auch nichts gegen Akkordeon Orchester ! Viele Geschäfte hätten Pleite gemacht wenn es die nicht gäbe. Deswegen wurde früher auch ein Sponsoring durch Hohner und Weltmeister durchgeführt. Übrigens, man kann dafür bei Weltmeister noch heute Partituren Downloaden. Leider habe ich aber auch Morinos gesehen, die auf der Bass-Seite verharzt und verklebt sind weil viele den Bass noch nicht einmal zu Hause benutzen. Schade ! Dann habe ich irgendwo gehört das Midi bei den O-Orchestern Einzug hält. Das fände ich ganz toll, dann könnte man 1 2 und 3 Geige auf dem Akkordeon spielen.
Großartig !
Zu MIII streitet bei mir für und wieder, weil vieles sich sogar zweistimmig auf dem Standardbass spielen läßt. Bei Klassik ist nach wie vor die Orgel im Vorteil.

Gruß Murti und schöne Feiertage :great:
 
Übrigens, man kann dafür bei Weltmeister noch heute Partituren Downloaden.

Ja? Bei Weltmeister? Da kenne ich nur die Seite www.accordion.de . Und da habe ich noch keine Downloadangebote gesehen - mal abgesehen davon, dass es auf der Seite noch immer keine Supra gibt. Die sollten mal jemanden damit beschäftigen, die Seite zu aktualisieren!
Es gibt noch einen Händler, der wohl ausschließlich Weltmeisterakkordeons verkauft (übrigens auch noch keine Supra), www.musicado.de - der bietet tatsächlich einen Notendownload an.

Liebe Grüße
Olaf
 
Ok, mein Fehler. Nur ein Musikgeschäft gibt kostenlos nichts weiter. Oder ? Ich kann mir nur vorstellen das dieses Angebot aus anderer Quelle stammt.
Frage, die Supra, taugt die was ?

Gruß Murti
 
An alle, die bisher geschrieben haben, was sie an AO's stört,

ich möchte mich an dieser Stelle dann doch mal zu der anfangs gestellten Frage äußern.

Nach langer Zeit der Abstinenz, in der ich nicht zuletzt des Geld wegen, Tanzmucke gemacht habe (auch mit dem Akkordeon), habe ich den Schritt in ein AO gewagt.

Mein Eindruck ist der, dass die Musiker von AO's vergessen haben, oder es nicht können, sich weiter zu entwickeln. Sie sind im Rahmen des "Vereins" geblieben, haben zusammen musiziert und Spaß gehabt. Mehr ist lange Zeit nicht passiert. Sie haben beschlossen, das was wir machen ist gut genug und mehr wollen wir auch nicht. Sie kleben an ihren Noten (ohne können sie nicht spielen). Sie spielen (für Amateure) orchestral hochkomplizierte Stücke und haben kein Gefühl dafür, wie klingt das überhaupt, was ich da mache. Sie spielen die Noten richtig herunter und sind davon überzeugt, dass das dann auch klingt. Ihnen fehlt jeder Sinn dafür, welche Stücke passen zum Instrument Akkordeon oder zum Orchester. Die jeweiligen Dirigenten drücken dem AO einen Stil auf, den sie sich selbst zu eigen gemacht haben, der meistens nichts aber auch gar nichts mit der Art der Musik, die man da spielt, zu tun hat. Der Bass ist meistens noch ein urururaltes Röhreninstrument, ebenso wie teilweise das Electronium (ja, ihr hört richtig, das Gerät heißt immer noch so). Beide klingen in der Regel wie Nähmaschinen oder hochtourig laufende Wäschetrockner. Keine modernen oder klassische Sounds, die was mit der Art der Musik, die man macht, zu tun haben. Das Schlagzeug kommt nur für ein Konzert dazu, ist zum Einen überhaupt nicht abgestimmt und zum Anderen spielt der Schlagzeuger auch nur nach Noten. In der Rhytmusgruppe keine Rhytmik, keine Dynamik und kein Feeling für den Rhytmus ebenso wie bei den anderen Musikern des Orchesters. Die Arrangements für das Orchester werden irgendwo gekauft und nur heruntergespielt.

Warum gehe ich also in so ein AO? Mir hat das Zusammenspiel mit anderen Musikern schon immer Spaß gemacht. Es muß allerdings für mich die Basis da sein, sich orchestral als auch individuell weiter zu entwickeln. Ich habe jetzt schon den Eindruck, dass mich die Musiker(innen) des Orchesters nicht verstehen. Daher möchte ich dort die Selbstgefälligkeit bezüglich der Qualität der eigenen Musik brechen. Das Gefühl dafür, was wollen wir, was können wir spielen und vor Allem was wollen die Leute, das Publikum. Man kann nicht irgendein Arrangement eines x-beliebigen Komponisten oder Arrangeurs nehmen ohne es auf den Klangkörper, das Orchester, abzustimmen oder überhaupt darüber nachzudenken ob das Arrangement für das Orchester paßt.

Was hier noch gar nicht zur Sprache kam ist, dass sich ein Orchester bei einem Auftritt oder Konzert verkaufen muss. Das Publikum bezahlt Eintrittsgeld und sollte das Gefühl haben, das es was dafür bekommen hat. Die Leute sollen doch beim nächsten mal wiederkommen. Die Leute müssen neben aller Musik Spaß beim Zuschauen haben. Es muss auf der Bühne was passieren.

Das solls fürs Erste sein. Mal schauen wie Eure Reaktion darauf ist.
Viele Grüße HaGue.
 
... Was hier noch gar nicht zur Sprache kam ist, dass sich ein Orchester bei einem Auftritt oder Konzert verkaufen muss. Das Publikum bezahlt Eintrittsgeld und sollte das Gefühl haben, das es was dafür bekommen hat. Die Leute sollen doch beim nächsten mal wiederkommen. Die Leute müssen neben aller Musik Spaß beim Zuschauen haben. Es muss auf der Bühne was passieren ...

Ja und Nein!
Das Publikum muß einen Gegenwert bekommen, darin sind wir uns einig. Das "Verkaufen" ist von Dir umgekehrt auch wieder die Betriebsblindheit aus der Tanz-Mugge-Zeit.

Mach eine Umfrage, dann wirst du vor der Pause 10x das Trompetenecho und nach der Pause 10x den Schneewalzer spielen müssen - dann hast du dich optimal verkauft!

...ansonsten ist deine "Analyse" der Akkordeon-Orchester sehr sehr nahe an der Realität dran.
 
schließe mich der Meinung an, der Großteil der Orchester ist genau das von HaGue beschriebene, übrigens war das erste Konzert, wo ich mittendrin rausgegangen bin auch 'n Akkordeonorchester Konzert. allerdings lohnt es sich oft,sich bei Wettbewerben(z.b. Akkordeonfestival Innsbruck oder beim deutschen Orchester Wettbewerb) die vorne platzierten anzuhören, da finden sich bessere Sachen.
 
Irgendwie ist das Thema durch oder ?
Meine Erfahrung geht auch in die Richtung das der Musikalische Anspruch der auf die Bühne gebracht werden soll am Publikum vorbei geht. Eine lustige Geschichte war ein Klarinetten Quartett das im Wechsel mit dem A O auftrat. Die waren gut aber deplaziert und haben den Saal gnadenlos und mit großer Beharrlichkeit leer gespielt. Da scheint kein Gespür für die Erwartung des Publikums vorhanden zu sein und dann wird sich gewundert das die Leute fern bleiben. Also ich höre mir am liebsten die Musik an die mir gefällt, und wenn man am Publikum vorbei spielt gehe ich woanders hin !

Gruß Murti
 
ich spiele seit sieben jahren in einem AO. gut, wie sind kein verein, wir gehören zu einer musikschule und unser orchesterleiter ist ein echter perfektionist... vielleicht liegt es daran, dass ich nicht behaupten kann, dass wir schon mal die erfahrung gemacht hätten, dass die leute ein konzert schlecht fanden.
was ich schlimm finde sind die klischee-orchester, die nur volksmusik oder unterhaltungsmusik spielen... bissschen anspruch ist doch ganz okay ;-)
 
... vielleicht liegt es daran, dass ich nicht behaupten kann, dass wir schon mal die erfahrung gemacht hätten, dass die leute ein konzert schlecht fanden ...
und du bist ganz sicher, daß ihr schon mal bei einer Gelegenheit gespielt habt, wo das wirklich möglich war??

In der Regel spielen die Musikschul-Orchester auch vor Eltern, Verwandten, Bekannten, anderen Musikschul-Mitgliedern, oder bei Wettbewerben, auch wieder mit anderen Akkordeon-Orchestern...

...habt ihr z.B. schon mal in einer Fußgänger-Zone gespielt - und nach dem zweiten Stück standen da 100 Zuhörer...??!
 
Es wird überraschen, aber das habe ich. !
Vier Russen auf Bajan, mit Toccata und Fuge ! Aber die benutzten auch beide Seiten auf dem Akkordion ! Brilliant und keiner der nicht mußte ging weiter. Ich habe Live nie etwas besseres gehört. Übrigens, ein guter Bajan Spieler ersetzt bequem ein ganzes A O.
Voraussetzung ist natürlich Seele im Spiel.

Gruß Murti
 
Klar Murti, die kennen und lieben wir alle.

...ich meinte konkret unser Mitglied mit wenig Seele - ob er mit seinem Orchester somal ein andere Konzert-Gelgenheit hatte als das "Übliche"...
 
So, möcht nun auch mal noch mein Senf dazugeben:)
und zwar spiel ich jetzt 14 Jahre schon Akkordeon seit mein 5. Lebensjahr.
Und ich stelle fest, dass mir das, oder eher die Orchester mir wichtig geworden sind.
Bin einmal in einen Akkordeonorchester, mit Schlagzeug Keyboards; Bassakkordeon und natürlich auch Akkordeons.
Was wir spielen,kann sich eigentlich gut sehen lassen, siehe Biscaya, The West Side Story, alles sehr bekannte Stücke.
Aber ich gebe auch jeden Recht, der sagt, dass vieles gleich klingt, bzw. dass die Akk. nicht aufeinander 100% aufeinander abgestimmt sind.
Aber unser Orchester zeichnet sich grade dadurch aus, neben der Melodie noch eine Oberstimme zu hören, die das Ganze noch um ein vielfaches interressanter macht.

Und im 2. Orchester, spiele ich in einen Blasorchester.
Und ich kann auch jeden rechtgeben, der sagt, z.B. dass Akkordeon geht einsam im Orchester unter, aber bei 50 Mann, keine Besonderheit ^^ aber ich stimme denjenigen nicht zu, die sagen, dass ein Akkordeon völlig schief im Orchester klingt, da man die Instrumente auf das Akkordeon abstimmen könnte

Und durch dass, sogar durch Wettbewerbe( den einigen wiederstrebt), wird mein Ehrgeiz immer wieder von Neuen geweckt und ich entdecke die eigene Art am Musizieren was ich auch jeden anderen wünsche

Zitat:"Das Akkordeon ist ein Instrument das auf kleinsten Raum mit vielen Tönen vollgestopft ist."
 
HaGue:"Ihnen fehlt jeder Sinn dafür, welche Stücke passen zum Instrument Akkordeon oder zum Orchester. Die jeweiligen Dirigenten drücken dem AO einen Stil auf, den sie sich selbst zu eigen gemacht haben, der meistens nichts aber auch gar nichts mit der Art der Musik, die man da spielt, zu tun hat. Der Bass ist meistens noch ein urururaltes Röhreninstrument, ebenso wie teilweise das Electronium (ja, ihr hört richtig, das Gerät heißt immer noch so). Beide klingen in der Regel wie Nähmaschinen oder hochtourig laufende Wäschetrockner. Keine modernen oder klassische Sounds, die was mit der Art der Musik, die man macht, zu tun haben. Das Schlagzeug kommt nur für ein Konzert dazu, ist zum Einen überhaupt nicht abgestimmt und zum Anderen spielt der Schlagzeuger auch nur nach Noten. In der Rhytmusgruppe keine Rhytmik, keine Dynamik und kein Feeling für den Rhytmus ebenso wie bei den anderen Musikern des Orchesters. Die Arrangements für das Orchester werden irgendwo gekauft und nur heruntergespielt."

sorry dass ich das ejtzt so sage, aber das ist schwachsinn! auf mich macht es den eindruck, dass die meisten hier die schlecht oder negativ über akkordeon orchester (oder chöre, damit alle zufrieden sind) reden, absolut keine ahnung von diesen haben!

ich habe noch kein orchester mit einem röhrenbass gesehen. das hohner elektronium (röhreninstrument) klingt im richtig abgestimmten zusammenspiel besser als jeder synthesizer schrott, den es heute auf dem markt gibt!

ebenso ist der schlagzeuger nicht nur beim konzert dabei. nur, wenn ich auf ein solches probe und einen guten mann habe, dann braucht der da nicht jede probe mit dabei sein, weil er sich zum einen langweilt und zum anderen die feinheiten des orchesters besser an den tag gelegt werden. zum notenspielen: natürlich kann ich jeden vollidioten an eine trommel setzen und irgendwann spielt er mal die ungefähre richtung. allerdings bin ich total gegen schlagezuger, die nicht nacht noten spielen. und wenn einer so gut ist, dass er das kann, dann improvisiert er auch an den richtigen stellen!

zu den noten: es gibt viele orchester, die sich mit dem stehenden angebot von den wenigen verlägen zufrieden geben. allerdings ist das auch eine einstellungssache. allerdings werden auch viele noten (bei uns im orchester fast nur) selbst arrangiert oder wenn gekauft, dann so umgeschrieben, dass sie perfekt auf das orchester zugeschnitten sind und man so das maximum an dynamik und klang herausholen kann (auch hier komme ich wieder auf den richtigen einsatz der elektronik zurpck, WENN man davon ahnung hat)!

was mich an diesem thema, welches ich selbst gestartet hab mittlerweile echt ärgert: viele möchtegern orchesterkenner blasen sich hier auf und verbreiten irgendwelche aussagen, gerüchte, mythen, die sie irgendwo mal aufgesdchnappt haben. und weil mans halt mal gehört hat, ist es halt einfach so...und das ist überall so und weil ich das sage, ist es so!

sorry leute, und ihr beschwert euch über die beschränktheit von orchestern!!!:screwy:
 
und weil mans halt mal gehört hat, ist es halt einfach so...und das ist überall so und weil ich das sage, ist es so!
:

Nana, nicht generell und sicherlich auch nicht überall. Aber wenn ich mir beispielsweise diese Klangbeispiele eines Akkordeonorchesters so anhöre (sicherlich von Notenauswahl und Arrangement nicht untypisch für ein AO) Also, schön ist für meine Ohren etwas anderes....
 
sorry dass ich das ejtzt so sage, aber das ist schwachsinn! auf mich macht es den eindruck, dass die meisten hier die schlecht oder negativ über akkordeon orchester (oder chöre, damit alle zufrieden sind) reden, absolut keine ahnung von diesen haben!

was mich an diesem thema, welches ich selbst gestartet hab mittlerweile echt ärgert: viele möchtegern orchesterkenner blasen sich hier auf und verbreiten irgendwelche aussagen, gerüchte, mythen, die sie irgendwo mal aufgesdchnappt haben. und weil mans halt mal gehört hat, ist es halt einfach so...und das ist überall so und weil ich das sage, ist es so!

sorry leute, und ihr beschwert euch über die beschränktheit von orchestern!!!:screwy:

hallo tommi,

ich will mich nicht wiederholen deshalb kurz: lies bitte mal den GANZEN thread und switche vorher brain auf ON.

Wieso muss jemand "Ahnung haben" um die Musik eines AO beurteilen zu können?
Viele hören es und finde das gehörte eben schrecklich gegenüber anderen Möglichkeiten Musik zu machen. :confused: (Gründe dafür siehe dieses Thema)

Also, nicht ärgern, nicht weinen und nicht rummotzen! Du hast diesen thread mit genau der Frage gestartet: WAS STÖRT EUCH AN AKKORDEON ORCHESTERN?
Dann haben ein paar Leute, die IMHO sehr viel von Musik verstehen, genau die gestellte Frage beantwortet und äußerst sachlich begründet. Nix aufgeschnappt oder Myten, alles selbst erlebt oder auf tausenden CDs von AOs dokumentiert wie geil es sich anhört wenn 20 oder mehr Akkordeone loslegen.

Das ist alles die bittere Wahrheit. Blöd gelaufen! :p Was hast Du anderes erwartet?

Ich starte jetzt einen thread mit dem Titel:
Was findet ihr Super an Akkordeon Orchestern? ;)
Das kannst Du und alle "die wirklich Ahnung" von der Sache haben beantworten und immer wenn Du schlecht drauf bist kannst Du Dir die ganze Suhle durchlesen.

ciao Balgseele
 
Bremst euch bitte mal ganz kurz!!!

Klar, Akkordeonorchester haben ein etwas seltsames Klangbild, und Schwächen in der Interpretation scheinen viel leichter deutlich zu werden als bei anderen Instrumentalgruppen... Aber warum zieht man als Akkordeonist so vernichtend über den Versuch her, gemeinsam auf dem Akkordeon zu musizieren? :confused:
Ich weiß nicht, wie verbreitet das Akkordeon heute ohne diesen Marketing-Gedanken der Firma Hohner wäre... Yamaha hat das auf dem Keyboard-Sektor auch mal kurz versucht, diese Idee hat sich aber nicht mehr durchgesetzt (und die überwiegende Zahl der Hobby-Keyboarder spielt meist allein vor sich hin).

Meine Meinung ist, dass Akkordeonorchester zur Akkordeonszene dazugehören. Unbestritten ist an dem Klangbild und an der Auswahl der Musikstücke noch viel zu arbeiten... mich haben viele Bearbeitungen im Hohner-Stil geärgert, weil sie für kleinere Ensembles schlicht schlecht klingen. :mad: Liegt aber nicht am Akkordeonorchester, sondern am Arrangement. Und am verzweifelten Versuch, irgendwie „klassisch“ zu arrangieren wie für andere Instrumente. (Einige Sachen von deHaske klingen dagegen meiner Meinung nach gar nicht so übel.)

Eigentlich wäre es an der Zeit, den gesammelten Fachverstand dazu zu nutzen, mal zu überlegen, wie man für Akkordeonensembles und -Orchester geschickt arrangiert, damit es gut klingt. Außerdem sollte man sich mal Gedanken machen, welche Stilrichtungen/Musikrichtungen sich für das Akkordeon/Akkordeonorchester besonders gut eignen. Auch das Kapitel „Zusatzinstrumente“ sollte man mal neu überdenken; die meisten Schlagzeuge beispielsweise verschmelzen nicht grade gut mit dem Akkordeonklang, weil zu „holzig“ gespielt; elektronische Instrumente dominieren zu oft die Arrangements, es klingt dann nach Keyboardschule mit einigen zusätzlichen Akkordeons...

Wenn man zu zweit mit Akkordeons zweistimmige Unterhaltungsstücke zum Besten gibt (Musette, Tangos, Swing-Oldies ... ), bekommt man öfter vom „normalen“ Publikum sehr positive Rückmeldungen („... habe ja gar nicht gewusst, dass so etwas mit dem Akkordeon möglich ist, ist ja mal was ganz anderes...“).

Also, lasst uns die Köpfe nutzen, wie man die Musik der Akkordeonorchester verbessert, statt auf die Reizwörter „Atlantic IV“ und „Akkordeonorchester“ immer wieder die selben Stereotype abzusondern... ;)

Gruß druckluft
 
... Also, lasst uns die Köpfe nutzen, wie man die Musik der Akkordeonorchester verbessert ...
Warum sollte ich???
Ich habe seit 1960 (nicht durchgängig) etwa 20-25 Jahre Erfahrungen gesammelt mit Vereinen, die Akkordeon-Chöre unterhalten - und dabei mehr als genug inovative Ideen/Entwicklungen/Musik angeleiert und auch (meist sehr kurzfristig) gute Musik gemacht.

Mein Fazit: DIE VEREINE WOLLEN DAS NICHT !!

...und irgendwann ist Schluß, wer nicht will, der hat gehabt - jetzt will ich nicht mehr!
 
Mein Fazit: DIE VEREINE WOLLEN DAS NICHT !!
eine gute Bemerkung :)
Ich selbst spreche hier als Vorstandsmitglied eines Blasorchesters und bin somit mit der "Szene" etwas vertraut. Lange, lange, sehr lange hat es gedauert bis wir uns etwas von der traditionellen Blasmusik weg entwickelt haben. Sehr unterstützend war bei uns natürlich der Dirigent, mit dem ich bereits seit den 80ziger Jahren in einer Tanz- und Showband unterwegs war ;)
Der weiß also was draussen so läuft und was das Publikum in der breiten Masse will.
Die Schwierigkeit ist den Bogen zu kriegen, so dass möglichst jeder zufriedengestellt wird.
Aber in aller Regel hängen die Vereine und die alten Köpfe an den alten Traditionen fest - und das ist über kurz oder lang der Tod dieser Vereine, da bin ich mir sicher. Kein schneller Tod - eher ein langsames Dahinsiechen. Das gilt z.B. auch für (Gesangs-)Chöre. Obwohl ich hier feststellen muss, dass es erstaunlich viele "moderne" Entwicklungen gibt.

Zum Thema Akkordeonorchester bzw. meine Meinung:
es gibt Akkordeonstücke wo es mir (aus Begeisterung) eiskalt den Rücken hinunterläuft - das sind aber ausnahmslos Stücke, in denen das Akkordeon (bzw. ein Instrument aus diesem Genre, ich kenn mich nicht im einzelnen aus) Solo spielt. Beispielsweise in lateinamerikanischen Stücken, beim Tango oder auch bei Chansons. Auch bei Polkas macht das Akkordeon Laune.
Sobald es in Richtung Orchester geht wird das meist ziemlich grenzwertig. Dies liegt hautpsächlich an der Auswahl der Stücke - also vermutlich am Dirigenten.
Warum vergewaltigt ein Akkordeonorchester Stücke von Abba oder Countrynummern? Das macht das ganze lächerlich. Die fehlende Dynamik wäre ein weiterer Kritikpunkt von mir - nach meinen Erfahrungen zumindest.
Da ich mich als Funktionär in einem Blasorchester sehr viel auch mit der "traditionellen" Musik beschäftige erlaube ich mir das so zu sagen.
Ich jedenfalls habe mich bei einem Akkordeonorchester nach ca. 15 Minuten satt gehört und suche das Weite.
Vermutlich habe ich auch noch kein "gescheites" gehört - wer weiß.
 
Hallo !

Ich sehe das ähnlich wie Harry und wollte auch die gleichen Beispiele anführen.
Habe auch in einem Blasorchester Keys gespielt, was zuerst von einigen belächelt wurde.
Als der Dirigent dann aber die richtigen Stücke dazu gebracht hat, hat das richtig super geklungen.

Thema Akkordeon-Orchester:

Grundsätzlich finde ich es gut, dass es die Möglichkeit für Akkordeonisten gibt, mit anderen zusammen Musik zu machen. Denn sind wir mal ehrlich, in welchen Besetzungen bzw. mit welchen Anforderungen werden sonst Akkordeons gebraucht ?

1. Als Solisten - da gibt es Leute die Übermenschlich gut sind, ein "normaler" Musiker bzw. Musikschüler kann in dieser Liga garnicht mithalten

2. z.B. in Tango-Bands - auch hier geht es meist ganz schön ans "Eingemachte" klingt toll, das können aber viele auch nicht richtig und somit bleibt die Nachfrage wieder sehr begrenzt

3. z.B. in Oberkrainer-Gruppen - hat durchaus seinen Reiz, aber viele wollen nicht den ganzen Abend 16-tel Triolen mit der rechten Hand spielen ;-)

4. bei anderen Folk-Bands - da wird meist auch noch ein anderes Tasteninstrument als Akkordeon gefordert - da ist für viele Schüler dann auch Schluß

Somit ist ein AO fast die einzige sinnvolle Möglichkeit als Akkordeonist mit anderen zusammen zu musizieren.
Jetzt mal zu den Auftrittsmöglichkeiten. Schlagt mich nicht, ich werde sicher das eine oder andere vergessen, aber es gibt da doch viele ähnliche Geschichten:

1. Konzerte - da wird meist ein sehr hohes Niveau gezeigt - oft auch für die AO-Fangemeinde zu Niveauvoll

2. Auftritte bei irgendwelchen Vereinsfesten - da passt ein AO m.E. sehr gut hin, es ist natürlich klar dass am Sonntag-Nachmttag anderes Liedgut gefordert ist als am Samstag-Abend auf einer Halli-Galli-Party. Und da kommt dann wohl auch das schlechte Image her.
Ich hab da schon verschiedenes gehört. Von "Hey das kommt ja richtig gut" bis "Ach Gott, wie schlecht"
war da alles dabei. Das liegt natürlich an der Klasse der Musiker aber, wie schon gesagt, auch sehr am Arrangement.

3. z.B. bei Gottesdiensten - auch das hab ich schon sehr gut gehört , das war sogar gichtig beeindruckend.

Ich selbst spiele nur leidlich gut Akkordeon, spiele aber immer mal wieder bei unplugged-Gigs oder auch bei Ausflügen. Ich persönlich würde mich in einem AO zu sehr "eingesperrt" fühlen.
Mir fehlt da halt etwas Individuallität, was aber halt bei 30 Musikern gar nicht anders geht.

Abschließend: Es ist schön, dass es AO's gibt, aber manche sollte mal ihr Konzept genau überprüfen.

so long

bluebox
 

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