Was macht "gute" SĂ€nger aus

  • Ersteller stimme17
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Ich glaube nicht, dass es in Deutschland keine Leute gibt, die was drauf haben, sondern dass die Musikindustrie hierzulande eigentlich nur auf den Import amerikanischer und britischer Acts ausgelegt ist. Nachwuchsförderung wird kaum betrieben, die "Basisszene" wird vielmehr nahezu ignoriert. Die einzige Nische der letzten Jahre waren Bands der NNDW (Silbermond, Juli, Revolverheld) und deren musikalische QualitĂ€t war leider zweifelhaft. Ansonsten beschrĂ€nkt sich - bis auf den erwĂ€hnten Hiphop - fast alles darauf, den KĂŒnstlern von jenseits des Teichs nachzueifern. Bestes Beispiel: Stanfour. Die klingen wie zigtausend Collegerockbands. Und wenn man nur abguckt aber selbst nichts Neues bieten kann, dann wird sich eben das Original durchsetzen.

EigenstĂ€ndigkeit beziehungsweise musikalische Emanzipation findet oft im Kleinen statt. Bands wie Triband machen das, aber sie gehen unter - ein Major Label wĂŒrde sowas niemals unter Vertrag nehmen. Die wenigen wirklich innovativen Musiker, die in den letzten Jahren hochgekommen sind, waren Peter Fox und Miss Platnum.

Sowohl die Amis als auch die Briten erleben in ihrer Musikszene eine stĂ€ndige Entwicklung, bei uns hechelt man immer nur hinterher. Aber nicht, weil es keine guten Leute gĂ€be, sondern weil die hiesige Industrie das maßgeblich so einrichtet.

---------- Post hinzugefĂŒgt 15.02.2011 um 00:00:18 ---------- Letzter Beitrag war um 23:44:40 ----------

Ich kenne nicht wenig, aber auch nicht viel. :redface:

Ich kann auch lĂ€ngst nicht alles, Hiphop ist letztendlich auch nicht meine Musikrichtung. Aber mir ist schon immer ein prĂ€gnanter Fingerabdruck der genannten KĂŒnstler aufgefallen. Das war nie einfach nur eine deutsche Version von US-Rap, vielmehr wurde dem ganzen ein neuer Anstrich verpasst.

Gerade Berlin, als soziokultureller Kochtopf, ist natĂŒrlich prĂ€destiniert dafĂŒr, Wiege neuer musikalischer Ideen zu sein. Nicht umsonst ist in Kreuzberg inzwischen eine lebhafte Musikszene entstanden.
 
Ich glaube nicht, dass es in Deutschland keine Leute gibt, die was drauf haben, sondern dass die Musikindustrie hierzulande eigentlich nur auf den Import amerikanischer und britischer Acts ausgelegt ist. Nachwuchsförderung wird kaum betrieben, die "Basisszene" wird vielmehr nahezu ignoriert.

Man muss dazu berĂŒcksichtigen, dass die Musikindustrie *nix* beitrĂ€gt, ausser Geld. ;)

Solange anglo-amerikanische Mechanismen funktionieren (soll heissen Geld einbringen) warum also deutsch? :gruebel:

Da braucht es mehr als eine Strömung (NDW oder auch NDH), denn diese Strömungen sind anscheinend noch nicht stark genug (bezogen auf den Mainstream)
 
Ich glaube nicht, dass es in Deutschland keine Leute gibt, die was drauf haben, sondern dass die Musikindustrie hierzulande eigentlich nur auf den Import amerikanischer und britischer Acts ausgelegt ist. Nachwuchsförderung wird kaum betrieben, die "Basisszene" wird vielmehr nahezu ignoriert.

(...) bei uns hechelt man immer nur hinterher. Aber nicht, weil es keine guten Leute gĂ€be, sondern weil die hiesige Industrie das maßgeblich so einrichtet.


Ich hÀtt's nicht besser sagen können. ;-)

Im Osten sind die Talentscouts stĂ€ndig an den Schulen herumgeschlichen und haben die ĂŒberĂŒbernĂ€chsten Olympiasieger ausgekundschaftet.
So etwas gab es vielleicht frĂŒher auch in der Musikszene. Aber diese Zeiten sind wahrscheinlich schon lange vorbei. Anstatt "Freunde" zu finden, die die Musik nach vorne bringen, kĂ€mpft man die ganze Zeit gegen irgendwelche "Feinde". Wenn ich dran denke, auf wieviel Desinteresse ich hier schon gestoßen bin - Desinteresse, nicht Ablehnung!


@ .hs

Doch, die Musikindustrie trÀgt schon etwas bei:
Entscheidungen. Die kann man nÀmlich so oder so treffen.
Jede florierende Branche zeichnet sich durch Experimentierfreude und Offenheit aus.
Das wird hier aber offenbar bewusst vermieden.


1788
 
Kritisieren wĂŒrde ich allerdings - und das schon seit bestimmt 25 Jahren - das deutsche Schulsystem, das ich fĂŒr wenig Talentfördernd halte. Talent zu fördern oder herauszufordern ist in Deutschland Sache der Familie und damit des individuellen Einkommens.
Wieso DAS denn jetzt wieder???? Ich kann wie gesagt Bells AusfĂŒhrungen ĂŒber die Möglichkeiten der Mittelschichtskinder nur bestĂ€tigen.

:confused: Was denkst Du?

Österreich ist Deutschland in ein paar Dingen voraus, u.a. im Schulsystem. Ok, "Deutschland" ist fĂŒr mich Bayern. In anderen Deutschen Staaten mag es anders ausschauen. Aber anscheinend doch nicht so sehr, wie Du selber oben sagst.

Klar, dass mehr Leute singen, wenn nicht nur die Eltern fĂŒr Talentförderung zustĂ€ndig sind. Wenn Kunst ganz normal in das Leben eingebunden ist, eben auch in der Schule.
 
Ein Inhalt lĂ€sst sich in English durchschnittlich mit weniger Silben ausdrĂŒcken, dies macht es natĂŒrlich einfacher beim Texten. Auch reimt sich viel in Englisch (vielleicht habe ich aber deutsche Reime nur nicht verinnerlicht).

Wichtig in der Musik sind die Hooks, beim Gesang also Phrasen und WorthĂŒlsen, die hĂ€ngenbleiben und mitreissen. Hier ist das Geschick des Texters gefragt. Und hier ist IMO die Sprache völlig unbedeutend (ich kann kein Spanish, aber finde Heroes Del Silencio einfach super).


Ich meine das rein technisch. Ich finde, Englisch ist rein technisch die einfachere SIngsprache fĂŒr mich, weil sie viel mehr in der Kehle sitzt...
 
wieso die leute klassischen gesangsunterricht nehmen, wenn sie gar nicht klassisch singen wollen

Ich finde das ganz gut so. Meine bescheidene Erfahrung als SchĂŒler der die Zeit ĂŒber bisschen rumprobiert hat ist, dass ich selbst mittlerweile im Klassischen die Basis fĂŒr alle weiteren gewĂŒnschten Gesangsrichtungen sehe. Man muss dann ja die klassische Ausbildung nicht Jahrelang weiter durchziehen, doch zumindest was die gesanglichen Grundkentnisse betrifft habe ich irgendwie schon festgestellt, dass es ein gar nicht so schlechter Weg ist, sich eine solide Grundbasis im klassischen zu schaffen und darauf dann in der gewĂŒnschten Gesangsrichtung aufzubauen.

Aus meiner Sicht hat man dadurch zusĂ€tzlich auch mehr bzw breit gefĂ€chertere Ausbaumöglichkeiten. Zumindest stelle ich es mir 'einfacher' vor vom klassischen nach einer anderen Gesangsrichtung zu welchseln, als wenn man im Rock, Pop, Musical oder sonst wo anfĂ€ngt und dann feststellt doch eine andere Richtung einschlagen zu wollen. Ganz einfach mit jenem Hintergrund, dass ich selbst festgestellt habe, dass ein StĂŒck des klassischen Gesangs in jeder Musikrichtung steckt. Und dies bezĂŒglich komme ich auch zu meiner Ansicht, dass eine Basis im klassischen gar nicht so schlecht ist.
 
Ich meine das rein technisch. Ich finde, Englisch ist rein technisch die einfachere SIngsprache fĂŒr mich, weil sie viel mehr in der Kehle sitzt...

Wenn wir improvisieren singe ich englischen Kauderwelsch. Schon immer, da ich einfach nur die Sprachfetzen der (englishsprachigen) Musik, die ich vornehmlich höre, aneinander reihe. Wir haben auch deutschsprachige StĂŒcke im Programm, es ist anders, ungewohnt, aber technisch nicht wirklich schwieriger. :gruebel:

Vielleicht hast Du auch nur ein ungutes GefĂŒhl, da Du genau verstehst was fĂŒr inhaltlicher MĂŒll manchmal gesungen wird. :p:D

Ich hatte in einem "Eigene Lyrics" Thread (finde ich gerade nicht) mal nachgefragt, was ein englischer Muttersprachler bei Texten wie Californication denkt (der nach meinem VerstĂ€ndnis einfach nur MĂŒll enthĂ€lt), aber leider keine Antwort bekommen. :rolleyes:
 
Österreich ist Deutschland in ein paar Dingen voraus, u.a. im Schulsystem.

Entschuldigung, aber das stimmt nicht. Zumindest die Grundschule - und es heißt doch, Talente sollen frĂŒh gefördert werden - unterscheidet sich in nichts von den Schulen in D, nur daß sie nicht laizistisch ist, was sie eigentlich sein sollte - es war z.B. fĂŒr uns nicht einfach, unser Kind vom Religionsunterricht abzumelden und zu erreichen, daß sie nicht dauernd mit in die Kirche gehen muß. Anfangs haben sie noch jeden Morgen gebetet, bis ich und eine muslimische Mutter protestiert und erreicht haben, daß das Morgengebet durch einen religionsfreien Spruch ersetzt wird (ich rechne der Lehrerin hoch an, daß sie das akzeptiert und etwas verĂ€ndert hat, was sie anscheinend seit 30 Jahren ohne zu ĂŒberlegen durchgezogen hat). Musikunterricht hat sie ĂŒberhaupt keinen. Was wĂŒrde ich mich freuen, wenn eine ZweitklĂ€sslerin statt 2 (!) Stunden Religion in der Woche wenigstens eine Musik- oder Tanzstunde bekĂ€me....

Es ist eher so, wie Shana beschrieben hat: Mittelschichtskinder wie unseres werden extern bis zum Gehtnichtmehr gefördert und zwar in einer sehr motivierenden AtmosphÀre.

---------- Post hinzugefĂŒgt um 08:44:28 ---------- Letzter Beitrag war um 08:31:40 ----------

Vielleicht nochmal der Anstoß, das Englisch die leichtere Singsprache ist? Steh ich mit der Meinung allein da????

Spanisch ist zum Singen die allerbeste Sprache: vokalreich, weich, vordersitzig und gebunden - einfach gut.
Ich singe auch lieber Englisch als Deutsch, das mir immer kehlig und sperrig vorkommt, obwohl Deutsch an sich eine ganz wunderbare Sprache ist, die ich liebe. Ich erinnere mich, daß ich als PrĂŒfungslied einmal "Surabaya Johnny" in der deutschen Fassung singen mußte, und mir dabei echt einen abgebrochen habe. Ich glaube, die englische Version wĂ€re mir leichter gefallen.
Ich singe aber sowieso in mehreren Sprachen: englisch, deutsch, französisch, portugiesisch, spanisch und in letzter Zeit versuche ich italienisch, weil ich mich in diese Sprache verliebt habe.

---------- Post hinzugefĂŒgt um 08:54:26 ---------- Letzter Beitrag war um 08:44:28 ----------

Zun sagen, englische Songwriter sind "einfach besser" als deutsche finde ich so allgemein auch unzutreffend. Aus England und Amerika kommt ja nun auch jede Menge Plastik Pop.

Na ja, mir war schon klar, daß ich mich mit so einer Aussage in die Nesseln setze. Es ist letztendlich auch eine Geschmacksfrage, aber ich finde sie tatsĂ€chlich besser (Ausnahmen bestĂ€tigen die Regel) und vor allem bahnbrechender, siehe Beatles. Das mag auch daran liegen, daß diese Leute in ihrer Muttersprache singen und musizieren können und daß sie ein entspannteres VerhĂ€ltnis zu Unterhaltungsmusik haben, ohne den hehren Bildungsanspruch der sogenannten "ernsten Musik" im Nacken ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Musikunterricht hat sie ĂŒberhaupt keinen. Was wĂŒrde ich mich freuen, wenn eine ZweitklĂ€sslerin statt 2 (!) Stunden Religion in der Woche wenigstens eine Musik- oder Tanzstunde bekĂ€me....

Die europÀischen Vorbilder in Sachen Schule sind meines Wissens eher Schweden und Frankreich.
In Deutschland finde ich das dreigliedrige Aussonderungssystem besonders schlimm. Und die unsĂ€gliche einteilung in Haupt-, und NebenfĂ€cher. Meine Erfahrung als Kind und Jugendliche in der Schule war ĂŒber Jahre: Das was du gut kannst ist nur Nebensache, damit kannst du nichts erreichen und nichts ausgleichen. Wenn ich all die Zeit, in der ich mich mit Mathe und Lateinnachhilfe quĂ€len lassen musste Klavier oder Gitarre oder Gesang gemacht hĂ€tte - Meine GĂŒte wo könnte ich dann heute sein? Ich habe noch viel spĂ€ter viele Jahre mit der Schulzeit gehadert. All diese verschwendete Zeit. Wie es heute ist weiß ich so genau nicht. Ich bin in Bayern zur Schule gegangen. Hier in Bremen und Niedersachsen scheint es heute auch andere Konzepte und Angebote zu geben. Ich habe selber als externe Gesangslehrerin Wahlpflichtkurse Gesang an Schulen gegeben. Und dort ga es auch Kurse in anderen Instrumenten. Manche Schulen scheinen eine großartige Theaterkultur zu pflegen. Ich habe am WE an einem hiersigen Gymnasium das Musical "Anatevka" gesehen. Die haben da ein Riesenensemble, ein Riesenorchester und eine Tanzgruppe war auch dabei. Und es waren dort nicht in der Hauptsache MĂ€dchen wie in der Musicalgruppe an unserer Musikschule. An dem Gymnasium waren bestimmt ebensoviele Jungs dabei, auch im Orchster. Das fand ich schon auffĂ€llig und erstaunlich. Ich muss mal meine SchĂŒlerin fragen, wie die das da machen, ob das Pflichtveranstaltungen sind.

Es ist eher so, wie Shana beschrieben hat: Mittelschichtskinder wie unseres werden extern bis zum Gehtnichtmehr gefördert und zwar in einer sehr motivierenden AtmosphÀre.

Sehe ich auch so. Die MĂ€dels kommen teilweise direkt von der Schule zu mir, gehen danach noch zum Klavierunterricht oder zum Konfirmationsunterricht oder zur Nachhilfe und mĂŒssen danach noch Hausaufgaben machen. Die sind zum Teil total im Stress mit Schule und außerschulischer Weiterbildung (Ich nenns mal bewusst nicht "Freizeit" auch wenn Gesangsunterricht natĂŒrlich schon freiwillig ist und Spaß macht)



Ich singe auch lieber Englisch als Deutsch, das mir immer kehlig und sperrig vorkommt

Ich finde Deutsch wie gesagt nicht schwieriger zu singen als Englisch. Und ĂŒberdies ist es die Sprache in der wir auch denken, trĂ€umen und uns ausdrĂŒcken. Daher lasse ich deutsch singen wo es nur geht. Zum Beispiel auch den Vaccai, wenn ich ihn denn mal mit jemandem durchnehme. Im Musical sowieso. Ich finde auch oft die deutschen Übersetzungen ausdrucksstĂ€rker als die englischen Texte. Les Mis ist z.B. so ein Fall, denn es wurde von H.R. Kunze ins deutsche ĂŒbersetzt, der ein großer Könner auf dem Gebiet ist. Wer Pop/Rock/Musical lernen will braucht nicht italienisch singen, noch dazu ohne TextverstĂ€ndnis.

Na ja, mir war schon klar, daß ich mich mit so einer Aussage in die Nesseln setze. Es ist letztendlich auch eine Geschmacksfrage, aber ich finde sie tatsĂ€chlich besser (Ausnahmen bestĂ€tigen die Regel) und vor allem bahnbrechender, siehe Beatles. Das mag auch daran liegen, daß diese Leute in ihrer Muttersprache singen und musizieren können und daß sie ein entspannteres VerhĂ€ltnis zu Unterhaltungsmusik haben, ohne den hehren Bildungsanspruch der sogenannten "ernsten Musik" im Nacken ?

Die Beatles kamen sicher auch zur richtigen Zeit um dermaßen einzuschlagen. Was gab es damals denn schon? Die Beatles waren noch was total neues und einzigartiges und schon alleine deshalb großartig. Ich bin selber auch großer Beatles-Fan. Aber heutzutage wĂŒrden sie möglicherweise nicht den gleichen Hype auslösen. Es gibt einfach zu viel. Andererseits sĂ€he natĂŒrlich die Popmusikkultur ohne die Beatles auch anders aus. Sehr vieles ist von den Beatles beinflusst und inspiriert, nicht nur der sogenannte Britpop.
Ich finde ĂŒbrigens, daß die deutsche Popszene sich auch sehr gut entwickelt hat seit meiner Kindheit in der es lediglich die ZDF Hitparade gab und spĂ€ter die neue deutsche Welle. Und viele Bands machen durchaus anspruchsvolle deutsche Texte, anspruchsvoller als so manches, was an englischer Lyrik geboten wird. Es gibt auch auffallend viele deutsche Bands mit deutschen Texten in der Gothic-, und Mittelalterszene.

Ich selber habe schon in englisch und in deutsch getextet. Deutsch ist anspruchsvoller, denn es gibt einfach sehr gute Vorbilder wie z.B. Kunze und ein deutscher Text braucht einen gewissen Tiefgang, Wortspielereien. Mehrdeutigkeiten, Witz. Schon allein weil alle alles verstehen, was man dann da singt ;-) Ich halte meine englischen Texte jetzt auch nicht fĂŒr schlecht, aber sowas wie "I love you so much" ist im englischen eben ok, im deutschen evtl peinlich. Kommt auf den sonstigen Text an ;-)
 
Meine persönlichen Vorbilder kommen ĂŒbrigens auch "von der Insel"...


Das "schielen" ĂŒber den großen Teich ist - wie gesagt - kein Deutsches PhĂ€nomen.

Das mag auch daran liegen, dass die Amis die ersten waren, die Popmusik ĂŒberhaupt global vermarkten konnten. Erst die Weiterentwicklung der Emil-Berliner-Schellackplatte als Vinylversion und die Standardisierung der AbspielgerĂ€te erlaubte es, Massenauflagen billig herzustellen, zu erschwinglichen Preisen zu verkaufen und weltweit zu vertreiben. Verantwortlich dafĂŒr war die amerikanische Plattenfirma RCA.

Wenn man also bedenkt, dass die ersten fĂŒr jeden erschwinglichen RocknRoll-Platten mit lauten Gitarren und anzĂŒglichen Texten, die ausschließlich fĂŒr ein jugendliches Publikum gemacht wurden, aus Amerika kamen., ist es ĂŒberhaupt kein Wunder, sondern nur logisch, dass dort die Quintessenz der Popmusik bzw ĂŒberhaupt der Jugendkultur zu suchen war und dass sich andere Kulturen daran örientieren.

Die Beatles kamen sicher auch zur richtigen Zeit um dermaßen einzuschlagen. Was gab es damals denn schon? Die Beatles waren noch was total neues und einzigartiges und schon alleine deshalb großartig. Ich bin selber auch großer Beatles-Fan.

A propos: John Lennons erste Band war eine Skiffleband. In den ersten Jahren gehörten Coververionen von Chuck Berry, Little Richard und Co zu ihrem festen Programm. Lennon sagte ĂŒber Elvis "vor dir gab es nichts". Auch sie ließen niemals einen Zweifel daran, dass ihre Vorbilder aus Amerika kamen.
 
Dass Amerika die Wiege der Popmusik ist, halte ich auch fuer unstrittig.

Viel interessanter ist aber, wie es weiterging und was das angeht, sind die Briten eben geradezu ein Paradebeispiel fuer die Entwicklung einer Popmusikszene mit eigenem Charakter. Der Begriff Britpop kommt ja nicht von ungefaehr, da ging es ja gerade darum, etwas Eigenes zu machen, etwas das nicht genauso gut von "drueben" haette kommen koennen.
 
A propos: John Lennons erste Band war eine Skiffleband. In den ersten Jahren gehörten Coververionen von Chuck Berry, Little Richard und Co zu ihrem festen Programm. Lennon sagte ĂŒber Elvis "vor dir gab es nichts". Auch sie ließen niemals einen Zweifel daran, dass ihre Vorbilder aus Amerika kamen.

So ist es. Und ich frage mich, was daran nun so schlimm sein soll.... man könnte es doch einfach auch anerkennen und dankbar sein, daß Amerika uns einen solchen Schatz geschenkt hat.
 
Entschuldigung, aber das stimmt nicht. Zumindest die Grundschule - und es heißt doch, Talente sollen frĂŒh gefördert werden - unterscheidet sich in nichts von den Schulen in D,

Oh, dann habe ich das wohl verkehrt mitgekriegt.

Womit wir aber wieder beim Thema wĂ€ren - was soll daran denn talentfördernd sein? Die Kids, vor allem dann in den weiterfĂŒhrenden Schulen, haben einen Riesenstress, weil sie neben der Schule Ihre Gesangs- etc. Stunden auf die Reihe kriegen mĂŒssen, wie von Shana beschrieben. Leider ist es aber heute scheinbar zumindest am Gymi nicht mehr so, dass es mehr oder minder reicht, im Unterricht aufzupassen und die Hausaufgaben zu machen. Zwei Stunden lernen wird vorausgesetzt, meist brauchen die Kids noch mehr. Dazu dann ggf Musikstunden, evtl noch Sport, wobei man beides schon gar nicht mehr unterkriegt - und wo bleibt dann die Zeit fĂŒr Freunde und einfach spielen? Vor allem dieses wunderbare G8 :cool:, bei dem der fast gleiche Stoff in ein Jahr weniger gepfercht wird :bad: An den Realschulen scheint es etwas besser zu sein, aber auch da ist Musik Nebenfach - also fĂŒr den durchschnittlichen SchĂŒler, ob nun talentiert oder nicht, eher uninteressant.

Denn gelernt wird natĂŒrlich auf die HauptfĂ€cher, weil die anderen ja grundsĂ€tzlich nicht vorrĂŒckungsrelevant sind und erst interessieren, wenn das Kind schon im Brunnen liegt (dann verbessern sie aber nichts bei guten Noten, sondern verschlimmern bei schlechten Noten!)

Es ist doch absolut sonnenklar und logisch, dass sich so Talente nicht fördern lassen, allen gut gemeinten BemĂŒhungen der Eltern zum Trotz, denn das ist Stress pur und unter Stress lernt man nun mal nichts.

Um etwas zu lernen, auch singen, braucht es Zeit und Übung, auch bei den genannten "Ausnahmetalenten". Glaubst, das kommt bei der Aguilera von ungefĂ€hr? Wenn sie schon als Kind bei Talentwettbewerben mitgemacht hat? Die kocht, wie schon geschrieben, auch nur mit Wasser. Mag sein, dass sie ein GefĂŒhl dafĂŒr hat, mag sein, dass sie stimmliche Voraussetzungen hat, die vielleicht Schmitdchen Schleicher nicht hat (was ich nicht mal glaube). Aber der Rest ist garaniert auch bei Ihr harte Arbeit.

Shana, vielleicht war das Gymi mit Anatevka eines jener Musikgymnasien, die es tatsÀchlich geben soll. Oder hat einen sehr engagierten Musiklehrer, so etwas gibt es auch. Dann sind das AGs, und gehen wieder von der Freizeit ab...

Meiner Meinung nach hemmt Schule hier Talente, außer sie haben wirklich GlĂŒck und finden eine jener Schulen, die tatsĂ€chlich Musik oder Kunst als Hauptfach haben. Denn um Schule kommt man nicht rum, es ist Schulpflicht und es dreht sich alles um die Noten.

edit:

Bell* schrieb:
So ist es. Und ich frage mich, was daran nun so schlimm sein soll....

Nichts, solange man es als Anregung nimmt, sein Ding durchzieht, sich nicht hemmen lÀsst dadurch, dass man zum Klon verkommt.
 
Dass Amerika die Wiege der Popmusik ist, halte ich auch fuer unstrittig.

Viel interessanter ist aber, wie es weiterging und was das angeht, sind die Briten eben geradezu ein Paradebeispiel fuer die Entwicklung einer Popmusikszene mit eigenem Charakter. Der Begriff Britpop kommt ja nicht von ungefaehr, da ging es ja gerade darum, etwas Eigenes zu machen, etwas das nicht genauso gut von "drueben" haette kommen koennen.

Das stimmt ...

Warum klingt die zB Musik der Beatles dennoch ganz anders als die der Vorbilder, die sie selbst nennen?

Weil sie es nicht besser konnten. KreativitĂ€t - etwas neues - entsteht auch immer durch ... naja eine gewisse Inkompetenz, ein Defizit oder einfach NaivitĂ€t. Als Autodidakt (und das waren die Beatles), der keine Ahnung von musikalischer Analyse hat, bin ich auf das Experiment und das Ausprobieren angewiesen. Wenn ein Paul McCartney einen Soulsong wie "Got To Get You Into My Life" schreibt, dann kann daraus nur das werden, was Paul McCartney fĂŒr Soul hĂ€lt. Seine persönliche Deutung von Soul. Gespielt mit einer Band, die noch nie Soul gespielt hat.

Und sie hatten George Martin ... einen klassisch ausgebildeten, sehr britischen Musikproduzenten.

Das heisst: ein eigener Sound entsteht sowohl durch EinflĂŒsse, als auch durch Defizite, die kompensiert werden, nicht bewusst. Kein Beatle hat sich hiingestellt mit dem Plan, etwas neues zu erfinden. Sie wollten amerikanischen RocknRoll spielen, konnten es aber nicht richtig, sie wollten britische Songs im Stile der zwanziger Jahre machen, waren aber eine Gitarrenband, sie wollten Gospel machen ohne zu wissen, wie es geht - also wurde Britpop draus.

Ganz davon ab, kann sich natĂŒrlich kaum ein ambinierter KĂŒnster komplett jedes Einflusses erwehren. Klimatisch, kulturell, soziologisch, biografisch. Das spielt am Ende immer noch mit rein. Wenn meine Eltern als Kind den Tag immer nur James Last gehört haben, dann hinterlĂ€sst das auch irgendetwas. Ob ich das will oder nicht.

Wenn ich also jetzt ein Album aufnĂ€hme, dann wĂŒrde ich vielleicht versuchen, mich an Ray Charles zu orientieren und vielleicht Deutsch singen. Da ich aber nicht anwastzweise so spielen und singen kann wie Ray Charles und meine Eltern frĂŒher immer James Last gehört haben, könnte daraus nicht das werden, was ich eigentlich wollte - weil ich es nicht kann..
 
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... Meiner Meinung nach hemmt Schule hier Talente, außer sie haben wirklich GlĂŒck und finden eine jener Schulen, die tatsĂ€chlich Musik oder Kunst als Hauptfach haben. Denn um Schule kommt man nicht rum, es ist Schulpflicht und es dreht sich alles um die Noten ...
na ja, es soll auch Talente in Physik, Mathe, etc. geben - denen wĂŒrdest Du doch eine Förderung wohl auch nicht absprechen...:confused:
 
Um etwas zu lernen, auch singen, braucht es Zeit und Übung, auch bei den genannten "Ausnahmetalenten". Glaubst, das kommt bei der Aguilera von ungefĂ€hr? Wenn sie schon als Kind bei Talentwettbewerben mitgemacht hat? Die kocht, wie schon geschrieben, auch nur mit Wasser. Mag sein, dass sie ein GefĂŒhl dafĂŒr hat, mag sein, dass sie stimmliche Voraussetzungen hat, die vielleicht Schmitdchen Schleicher nicht hat (was ich nicht mal glaube). Aber der Rest ist garaniert auch bei Ihr harte Arbeit.

Auch da muß ich Dir widersprechen. Nicht jeder hat die selben stimmlichen Voraussetzungen, da ist die Natur leider ungerecht. Und bei manchen, wie Frau Aguilera, hat sie die Ressourcen sehr verschwenderisch verteilt.

Ich habe Singen ĂŒbrigens nie wirklich geĂŒbt - dazu hatte ich einfach keine Lust, das meiste ist mir zugefallen. Harte Arbeit war das jedenfalls bestimmt nicht. Üben und erarbeiten muss sich Gesang nĂ€mlich eben nicht jeder. Ich bin jetzt weiß Gott keine AusnahmesĂ€ngerin, aber was ich kann, ist mir mehr durch Talent und weniger durch Arbeit gegeben. Ich bin aber davon ĂŒberzeugt: auch durch "harte Arbeit" wĂ€re aus mir keine Aguilera geworden. Ich hab dafĂŒr weder das exzellente Stimm-Material noch das außergewöhnliche Talent, das KĂŒnstler wie sie nun einmal vom Mittelmaß abhebt. Was ist denn nur so schlimm daran, sich das einzugestehen... ?
HĂ€tte ich mich allerdings fĂŒr klassischen Gesang entschieden, oder ein Instrument vernĂŒnftig lernen wollen, ja, dann hĂ€tte ich richtig ackern mĂŒssen... um (zumindest beim Gesang) am Ende vielleicht auch nur mittelmĂ€ĂŸig zu bleiben.
Deshalb lieben und bewundern wir sie doch, die AusnahmekĂŒnstler, egal ob die nun W.A. Mozart, Ella Fitzgerald, Christina Aguilera oder Lennon/McCartney heißen. Sie beglĂŒcken uns mit einem Talent, das uns Normalsterblichen verwehrt ist.

Übrigens, die böse, talentverhindernde Schule, die die SchĂŒler nur mit sinnlosem Zeug vollstopft.... sorry, das halte ich mittlerweile auch fĂŒr ein AmmenmĂ€rchen. Es ist meistens schon ganz okay, was die heutige Schule zu vermitteln vesucht. Zumal das Leben nicht nur aus Singen, Tanzen und Klavierspielen besteht....
(und das sagt eine, die in der Grundschule in Franco-Spanien zur Strafe z.B. noch eine Stunde mit dem Gesicht zur Wand stehen, sinnlose Endlos-Listen von westgotischen Königen herunterrasseln und beten, beten, beten mußte ;) )

---------- Post hinzugefĂŒgt um 13:28:26 ---------- Letzter Beitrag war um 12:09:48 ----------

Kleiner Nachtrag noch zum österreichischen Schulsystem: nach der Grundschule könnte man auf ein spezialisiertes Gymnasium gehen, es gibt hier u.a. die Musikgymnasien, die sehr kĂŒnstlerisch ausgerichtet sind. Momentan sind die auch sehr in Mode. Das heißt: in unser hiesiges Musikgymnasium drĂ€ngen jedes Jahr Hunderte von Bewerbern, die natĂŒrlich nicht alle genommen werden können. Sie mĂŒssen zunĂ€chst eine AufnahmeprĂŒfung bestehen, d.h. sie mĂŒssen vorsingen bzw. vorspielen. Nur die Talentiertesten haben eine Chance. Und wer sind die ? Nun, die super geförderten Kinder der gehobenen Mittelschicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe auch nicht ganz, warum Aguileras Sangeskraft so haenderingend relativiert werden soll. Ich bin wie Bell der Meinung, dass sie eben nicht nur mit Wasser kocht (bzw. ihr Wasser offenbar aus nem anderen Leitungssystem kommen muss als das vieler anderer), sondern sehr wohl mit einer besonderen Stimme ausgestattet wurde. Natuerlich hat sie aus dieser auch das Beste gemacht, das ist unfraglich. Ich weiss nicht, ob und wieviel Gesangsunterricht sie in ihrem Leben genossen hat, spaetestens seit sie tourt wird sie vermutlich Coaches haben, das ist ueblich in diesem Rahmen. Aber das aendert nichts daran, dass das noetige "Material" eben von vornherein mitbrachte und laengst nicht jeder damit beschenkt ist.

Ich halte es eigentlich fuer viel demotivierender, GesangsschuelerInnen quasi ins offene Messer rennen zu lassen, indem man ihnen suggeriert: du musst nur ausreichend ueben und die Technik lernen, dann kannst du genauso singen. Denn das stimmt nicht. Und ebensowenig ist es richtig, dass es vor allem an elektronischen Hilfsmitteln liegt. Sonst waere ja wohl umgekehrt nicht Gott und der Welt klar, dass eine Britney Spears oder eine Madonna eben nicht die groessten Saengerinnen unter der Sonne sind.

Das stimmt ...

Warum klingt die zB Musik der Beatles dennoch ganz anders als die der Vorbilder, die sie selbst nennen?

Weil sie es nicht besser konnten. KreativitĂ€t - etwas neues - entsteht auch immer durch ... naja eine gewisse Inkompetenz, ein Defizit oder einfach NaivitĂ€t. Als Autodidakt (und das waren die Beatles), der keine Ahnung von musikalischer Analyse hat, bin ich auf das Experiment und das Ausprobieren angewiesen. Wenn ein Paul McCartney einen Soulsong wie "Got To Get You Into My Life" schreibt, dann kann daraus nur das werden, was Paul McCartney fĂŒr Soul hĂ€lt. Seine persönliche Deutung von Soul. Gespielt mit einer Band, die noch nie Soul gespielt hat.
Interessanter Ansatz, von dieser Sichtweise aus habe ich es noch nie betrachtet.

Eigentlich denke ich nicht, dass Kreativitaet "immer" aus Unvermoegen entsteht, ganz im Gegenteil. Eigentlich war mein Credo immer: Kunst heisst nicht etwas auf eine bestimmte Weise zu tut, einfach weil manes nicht anders kann. Denn das waere nicht kreativ sondern einfach gewollt und nicht gekonnt. Fuer mich bedeutet Kreativitaet, dass man aus vielen Moeglichkeiten, die man hat, eine waehlt, weil man es genau so will um etwas Bestimmtes damit auszudruecken/ zu erreichen. Deswegen kommt Kunst fuer mich auch von koennen.

Deine Worte zu den Beatles werfen mich jetzt ein wenig aus der Bahn, da muss ich mal drueber nachdenken.

Aber der Schluessel ist wohl die Redensart "aus der Not eine Tugend machen". Denn wie du selbst anfuehrst: die Beatles wollten ja wohl nicht einfach nur Elvis immitieren sondern hatten mehrere Einfluesse - Rock'n'Roll, 20er Jahre, Gospel - und dann galt es zu sehen: was koennen wir, was nicht und wie verbinden wir es? Das mag keine explizite, bewusste Ueberlegung sein, aber sie liegt dem Endergebnis doch irgendwie zugrunde, wuerde ich behaupten? Denn es gab und gibt ja ne Menge Bands, die nicht das Vermoegen haben, ihren Vorbildern 1:1 nachzueifern, aber nur sehr selten entsteht daraus dann etwas das anders aber trotzdem gut und im Fall der Beatles bahnbrechend ist. Eine gewisse Inkompetenz halte ich hier nicht fuer den massgeblichen Faktor, eher die Faehigkeit ungeachtet etwaiger Maengel sich dennoch zu entfalten.


For the record: die Beatles machten (noch) keinen Britpop. Britpop ist in der Tat eine ganz bewusst entstandene Musikrichtung der 90er, die sich demonstrativ von amerikanischer Musik abgrenzte.
 
Ich halte es eigentlich fuer viel demotivierender, GesangsschuelerInnen quasi ins offene Messer rennen zu lassen, indem man ihnen suggeriert: du musst nur ausreichend ueben und die Technik lernen, dann kannst du genauso singen. Denn das stimmt nicht. Und ebensowenig ist es richtig, dass es vor allem an elektronischen Hilfsmitteln liegt.

Aaaaaahhhh.... dafĂŒr könnte ich Dich knutschen !! :)
 
Deine Worte zu den Beatles werfen mich jetzt ein wenig aus der Bahn, da muss ich mal drueber nachdenken.

Damit kein falscher Eindruck entsteht. Die Beatles gehören zu meinen Lieblingsbands. Aber als Instrumentalisten oder SoIisten waren ihre selbsterlerten FĂ€higkeiten und Spieltechniken nicht allumfassend. Daher klingt ein Gospelsong von den Beatles eben so, wie es fĂŒr sie möglich war. Nach Bealtes halt.

"Unvermögen" ist vielleicht auch ein falscher Begriff. "Not->Tugend" klingt charmanter. Ich will ja nicht sagen, dass die Beatles nix konnten. ABer sie konnten es eben nur mit ihren Mittel - daher wurde daraus keine 1:1 Kopie der Vorbilder. Man gut.

Ringo Starr hÀtte damals wohl nicht unbedingt bei einer Soulband anheuern können. Umgekehrt wird heute seine charaktistische Spielweise auf Ami-Produktionen geklont (zB bei Aguilera).

For the record: die Beatles machten (noch) keinen Britpop. Britpop ist in der Tat eine ganz bewusst entstandene Musikrichtung der 90er, die sich demonstrativ von amerikanischer Musik abgrenzte.

Der Begriff Britpop kommt aus den 90ern. Die Musik orientiert sich aber unĂŒberhörbar an den Beatles. Es sind ja auch deren kultulturelle Erben. Die Zwischengeneration war Punk und Wave - sozusagen die Trotzphase der englischen Popmusik.
 
Damit kein falscher Eindruck entsteht. Die Beatles gehören zu meinen Lieblingsbands. Aber als Instrumentalisten oder SoIisten waren ihre selbsterlerten FĂ€higkeiten und Spieltechniken nicht allumfassend. Daher klingt ein Gospelsong von den Beatles eben so, wie es fĂŒr sie möglich war. Nach Bealtes halt.

Die Beatles haben sozusagen mit dem Tun gelernt. Und hinzu kam natĂŒrlich Talent und Leidenschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg. Und ein großer Ausdrucksdrang. John Lennon und George Harrison - beide fĂŒr mich geniale Musiker und KĂŒnstler - hatten keine ĂŒberagenden Stimmen und auch keine Gesangstechnik. Paul Mc Cartney könnte man da vielleicht noch am ehesten als "guten SĂ€nger" bezeichnen. Er singt auch heute noch sehr gut im Gegensatz zu anderen Ikonen aus jener Zeit. Bob Dylan, erklĂ€rtes Vorbild der Beatles, kann heute ĂŒberhaupt gar nicht mehr singen. Sein Weihnachtsalbum von vor ein paar Jahren ist mit das Schlimmste, was ich je zu hören bekommen habe an sĂ€ngerischem Unvermögen, seine Stimme ist hinĂŒber. Und denkt nicht, ich hĂ€tte was gegen Bob Dylan, ich habe eine Menge Platten von ihm und finde er war einmal ein großartiger Songschreiber.

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