Was macht "gute" Sänger aus

  • Ersteller stimme17
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Um das mal zu relativieren:

Bei den "Göttern" geht es - soviel sollten wir wissen - nur am Rande um die Musik. Den Zeitgeist zu treffen, gesellschaftliche Umbrüche usw: All das trägt bei zur "Ikonenbildung"...

John Lennon ist zweifelsohne ein guter Songwriter. Aber ohne den Einfluss von Yoko Ono, seinen Hang zu ironischen oder provokativen Bemerkungen, seine politschen Statements (die heutzutage eher als naiv eingeschätzt würden), den RocknRoll, Bob Dylan, Hippibewegung, Bed-In, Nacktfotos, Vietnamkrieg und den letzendlich fast schon logisch wirkenden Mord durch einen irren Fan wäre er eben auch nie mehr geblieben als ein guter Songwriter. Warum wohl wird in dieser Diskussion oft John Lennon als Beispiel genannt, aber kaum Paul McCartney?

Ein John Lennon in den 90er oder 2000er Jahren wäre zudem etwas völlig normales. Heutzutage äußert sich jeder zweite Popstar kritisch zur Regierung, engagiert sich gegen den Hunger in der Welt, trägt seine Sexualität / sein Privatleben an die Öffentlichkeit und sagt freche Sachen.

Daher ist die "Götter-Position" nur einigen Wenigen vorbehalten. Alle anderen sind einfach nur gute oder sehr gute Musiker. Eine Zeit oder Ära zu prägen, wird immer schweiriger. Und wenn, dann passiert es durch Zufall.

Daher sollten wir den Göttern ihre Positionen gönnen und sie dafür bewundern, genauso wie sie es auch mal irgendwann getan haben. Ob wir selbst einmal zu Göttern werden, liegt nicht in unserer Hand. Das ist nicht kalkulierbar - auch, wenn es gern und immer wieder versucht wird. Wir sollten einfach versuchen, selbst gute Musik zu machen.

Woher die Einflüsse kommen, ob aus Amiland, der eigenen Nachbarschaft, den Büchern, die wir lesen oder dem, was unsere Eltern gehört haben, als wir Kiinder waren, spielt dabei keine Rolle. Wir können nur das machen, was wir können und gut finden.
 
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Da sind wir min. zu zweit!!
Das ist doch wohl eher die Behauptung von Mittelmäßigen, die damit den Abstand nach oben (für sich) deutlich verkleinern. Dummerweise fällt es anderen schnell auf, daß da max. der Wunsch Vater des Gedankens war...

Das ist die eine Möglichkeit. Es gibt aber auch andere, die die Veranlagung hätten aber aufgrund von wasweissich diese nie zur Enfaltung brachten. Das kann die verschiedensten Ursachen haben. Und manchmal ist es sehr bequem, sich auf der "erlernten Hilflosigkeit" auszuruhen. Da nehme ich mich nicht aus von :D

Dann gibt es noch die, die wirklich super Musiker sind, die ich persönlich bewundere und weiss, dass ich das nie hinkriegen werde. Die finde ich sogar in meinem Umfeld.

Es ist anscheinend immer noch nicht angekommen, was ich sagen will wenn ich sage, die kochen auch nur mit Wasser, aber sei's drum.

Begabung und was draus gemacht wird, ist so ein vielfältiges Thema, da gibt es so viele Farben, nicht nur schwarz weiss.
 
Bei den "Göttern" geht es - soviel sollten wir wissen - nur am Rande um die Musik.

Einspruch, Euer Ehren. Bei jemandem wie Ella - um ein prominentes Beispiel zu nennen - geht es nur um die Musik. Die Frau war pure Musik.
Ich hätte ja auch gerne das Selbstbewußtsein, das manche haben.... aber anstatt zu denken: pah, die kocht auch nur mit Wasser, bin ich eher versucht, mein Equipment zu verkaufen und meinen Job an den Nagel zu hängen, wenn ich zuviel Ella (oder andere) höre - zumindest wenn ich einen schlechten Tag habe ;)
 
Einspruch, Euer Ehren. Bei jemandem wie Ella - um ein prominentes Beispiel zu nennen - geht es nur um die Musik. Die Frau war pure Musik.
;)

Ich habe drauf gewartet ;)

Es geht im Prinzip um eine Vorreiter-Rolle. Die kann (selbstverständlich) mitunter auch musikalisch-qualitativer Natur sein, ist aber tatsächlich viel seltener der Fall. Und diese überhaupt zu erkennen ist nur wenigen vorbehalten.

Trotzdem ich bin mir 100% sicher: auch bei Ella war es nicht die Musik allein.
 
... Begabung und was draus gemacht wird, ist so ein vielfältiges Thema, da gibt es so viele Farben, nicht nur schwarz weiss.
Liebe Monika, ich denke wir sind weitgehend ähnlicher Meinung.
Mein Beitrag bezog sich gar nicht auf Dich, sondern auf die zitierte Bell und den Post davor. Ich geb zu, ich hab schon etwas Probleme, wenn sehr konstruiert abseits der Realität argumentiert wird...
 
Ich verstehe ueberhaupt nicht, wieso eigener Ehrgeiz und "credit where credit is due" sich fuer manch einen ausschliessen.

Erinnert mich ein wenig an den alten Gitarristenwitz: "Mit dem Equipment koennte ich das auch!!!111einself!1!!!" ;)


Ich persoenlich sehe fuer mich keinen Gegensatz darin, einige Kuenstler fuer ihre Faehigkeiten und ihr Schaffen zu bewundern, auch zu wissen, dass sie mir mehr als nur etwas voraus haben und dennoch mir bewusst zu sein, was ich selbst kann, daran weiter zu feilen und alles aus mir rausholen zu wollen. Und ich halte das fuer keine ungesunde Einstellung.

Da sind wir min. zu zweit!!
Zu dritt.
 
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Ich verstehe ueberhaupt nicht, wieso eigener Ehrgeiz und "credit where credit is due" sich fuer manch einen ausschliessen.

Wer sagt das?

Erinnert mich ein wenig an den alten Gitarristenwitz: "Mit dem Equipment koennte ich das auch!!!111einself!1!!!" ;)

??

Ich persoenlich sehe fuer mich keinen Gegensatz darinn, einige Kuenstler fuer ihre Faehigkeiten und ihr Schaffen zu bewundert, auch zu wissen, dass sie mir mehr als nur etwas voraus haben und dennoch mir bewusst zu sein, was ich kann, daran weiter zu feilen und alles aus mir rausholen zu wollen. Und ich halte das fuer keine ungesunde Einstellung.

Jemanden zu bewundern und weiter an seinen Fähigkeiten arbeiten halte ich sogar für eine sehr gesunde Einstellung.

Ich weiss nicht, warum mir gerade diese Pianistin einfällt, ich weiss ihren Namen leider nicht mehr. Sie wahr wohl glühende Verehrerin von Listzs Werk und wollte das spielen. Jeder sagte ihr, das könne sie nie, ihre Finger seien zu kurz, er scheint wohl sehr viele schwierige, weite Griffe zu haben. Statt sich nun zu sagen, das schaffe ich eh nie, glich sie die kurzen Finger durch eine immense Schnelligkeit aus und wurde als Liszt-Vertreterin berühmt.
 
... Ich koche nämlich nur mit Wasser ...
ich koche gar nicht, nehme aber vorbeugend, quasi vorausschauend täglich 1-2 Gläschen Rotwein - das hilft, da bin ich felsenfest überzeugt!:rolleyes::D:D
 
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Dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon, ich sei hier die einzige, die nicht dem Größenwahn verfallen ist ;)
Ich koche nämlich nur mit Wasser und andere mit Zaubertrank ;)

Also so rein küchentechnisch koche ich auch gern mal mit Wein, und das hat nichts mit Größenwahn zu tun :D Selbigen trinke ich dann auch ganz gerne zum Essen.:engel:
 
Dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon, ich sei hier die einzige, die nicht dem Größenwahn verfallen ist ;)
Ich koche nämlich nur mit Wasser und andere mit Zaubertrank ;)


Ich sehe hier niemanden, der dem Größenwahn verfallen ist.
Ich gehöre nun wirklich nicht zu den Leuten, die ihr eigenes Können zu hoch einschätzen. Aber ich hadere auch nicht (mehr) mit dem, was ich nicht bin und nie können werde. Trotzdem finde ich meine Songs im allgemeinen schöner als die von Christina Aguilera. Einige ihrer Songs sind grandios und ihre Stimme ist es ohne Zweifel sowieso. Aber ich mag meine Band und unsere Musik auch sehr gerne :) Ich weiß nicht, was das mit "Größenwahn" zu tun haben soll.

Klar gibt es viele, die sind begabter als ich. Und ich habe meine Gesangsvorbilder und MusikerInnenvorbilder. Aber was nützt es mir, wenn ich mich schlecht fühle, weil ich nicht so eine überbordernde Fülle an Ideen für Songs habe wie Tori Amos und auch nicht so hemmungslos bin wie Björk? Wenn meine Selbstzweifel kommen sage ich zu mir: Jede tut was sie kann und jede muss die sein, die sie eben ist.
Ich kenne auch Leute, die ein Talent gehabt hätten, sich aber nie richtig getraut haben, etwas draus zu machen. Ich habe ein bisschen was geschafft bisher im Leben, obwohl ich nicht die genialste Sängerin ever bin.

So.

Shana
 
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Ich hab Dich gar nicht gemeint, Shana.
 
Ich hab Dich gar nicht gemeint, Shana.

Dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon, ich sei hier die einzige, die nicht dem Größenwahn verfallen ist ;)

:gruebel:

Soweit ich mich erinnere, hat keine/r von den hier Anwesenden den eigenen Gesang eingeschätzt.

Shana schrieb:
Ich kenne auch Leute, die ein Talent gehabt hätten, sich aber nie richtig getraut haben, etwas draus zu machen.

Richtig. Das scheint in Deutschland überdurchschnittlich oft vorzukommen.

Oder die Leute haben einfach andere Ziele, das gibt es auch.
 
Ich hab Dich gar nicht gemeint, Shana.


Dachte ich mir schon ;-) Aber wenn du schreibst, du vermutest die Einzige zu sein, die nicht dem Größenwahn verfallen ist impliziert das, daß alle anderen diesem verfallen sind. ;-)

Im übrigen finde ich, daß du dein Licht ganz schön unter den Scheffel stellst.
Einerseits ist es ja gut und richtig, sich selber realistisch einzuschätzen. Eine erfahrene Sängerin weiß, was sie kann und auch was nicht und mit wem sie sich eben nicht messen lassen kann.
so weit so richtig.
Aber du hast auch eine Menge drauf mit Verlaub. Und das nicht "nur" gesangstechnisch, du singst auch noch ein riesiges Repertoire in 5 verschiedenen Sprachen (waren es 5?), du arbeitest mit tollen Musikern (die dich wohl so schlecht auch nicht finden), du kannst dein Geld mit Auftritten verdienen und du hast deinen Stil gefunden, zu dem deine Stimme und deine Art perfekt passen.
Und du weißt auch aus der gesangspädagogischen Praxis, daß ein Großteil derer, die gerne singen oder singen lernen wollen NIE an dich heranreichen werden. Für die bist DU diejenige mit dem Zaubertrank.

Gruß,
Shana
 
Dachte ich mir schon ;-) Aber wenn du schreibst, du vermutest die Einzige zu sein, die nicht dem Größenwahn verfallen ist impliziert das, daß alle anderen diesem verfallen sind. ;-)

Hey.... das war eigentlich ironisch gemeint.... und nicht so bierernst.

Und du weißt auch aus der gesangspädagogischen Praxis, daß ein Großteil derer, die gerne singen oder singen lernen wollen NIE an dich heranreichen werden. Für die bist DU diejenige mit dem Zaubertrank.

Da hast Du natürlich recht. Es ist eben alles relativ....
 
Lustigerweise sind wir, was die Ausgangsfrage betrifft, nicht unbedingt weitergekommen.....
ich hab sie mir nochmal gestellt - man kann das wohl nur für sich selbst beantworten - und bin zum Schluß gekommen, daß sich ein guter Sänger aus einer Mischung aus solidem Handwerk und angeborenem Talent zusammensetzt. Wenn eines der Elemente fehlt, wird´s schwierig.
 
Ich habe für mich beschlossen, dich ich für mich keine bestimmtgen Kritereien dafür brauche.

Mal ist es die Kombi aus Song aus Stimme, mal ist es das Handwerk, mal ist es meine eigene Stimmung oder Situation, die mich etwas gut finden lässt

Jeder halt so wie er kann.

Das einzige was definierbar ist - und was ja zu dieser Diskussion geführt hat - sind die subjektiven Maßstäbe.

Ich kann also sagen: Aguilera ist eine göttliche Sängerin - aber dennoch nicht ein einziges Lied von ihr hören wollen.
 
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... Ich kann also sagen: Aguilera ist eine göttliche Sängerin - aber dennoch nicht ein einziges Lied von ihr hören wollen...
Das hat mit menschlicher Reife bis menschlicher Größe zu tun Qualität und Geschmack zu trennen, zumal Geschmack nicht nur bei Dir stimmungsabhängig ist.
 

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