Hier geht's ja zu, ich hoff, ich hab alles erwischt.
na ja, es soll auch Talente in Physik, Mathe, etc. geben - denen würdest Du doch eine Förderung wohl auch nicht absprechen...
Ich hab's geahnt, ich hätte es dazuschreiben sollen. Ich dachte, hier im Thread ginge es um Sänger
Die Physiker und Mathematiker aus Deutschland sind ja weltweit wohl auch sehr gut angesehen, was ich so mitkriege. Mathe und Physik sind btw Hauptfächer an Gymi und Realschule (mathematischer Zweig), ebenso an FOS im technischen Zweig
Mathe auch an den restlichen Zweigen, iirc.
Auch da muß ich Dir widersprechen.
Das kannst Du gerne machen, ich fände es langweilig, wenn alle nur meiner Meinung wären. Nur, widersprichst Du mir hier wirklich? Du schreibst doch selber irgendwo in den Tiefe dieses Threads, dass Du von klein auf gesungen hast. Das hat Christine Aguilera z.B. wohl auch, nach dem, was sich im Netz finden lässt. Sie war bereits mit 9 oder 10 anscheinend auf dem ersten Talentwettbewerb und hatte, nach dem was ich gefunden habe, von klein auf das Ziel, Sängerin zu werden. Und offensichtlich das Glück, in diesem Ziel unterstützt zu werden, denn alleine ist sie mit Sicherheit nicht zu dem Talentwettbewerb gefahren. Und definitiv muss sie von klein auf gesungen haben. Somit hat sie viel, viel Übung. Ob sie nun die besseren stimmlichen Resourcen, rein körperlich gesehen, hat, habe ich nicht beurteilt, will ich nicht beurteilen und werde ich nicht beurteilen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind sie anders.
Nur weil es Dir nicht als Arbeit
erscheint muss es noch lange nicht heissen, dass es keine Arbeit
ist. Mir erscheint vor der Klasse stehen, vor allem, wenn ich gut vorbereitet habe, bis dato auch nicht wirklich als harte Arbeit. Hat es auch nicht in der elementary school. Da war ich nur abends verwundert, wie müde ich doch bin. Aber frag dazu mal 'nen Lehrer, der an Burnout leidet, der sieht das komplett anders!
Ich verstehe auch nicht ganz, warum Aguileras Sangeskraft so haenderingend relativiert werden soll.
Ich weiss nicht wen Du im Auge hast, evtl könnte ich da dabei sein. Ich will aber nicht ihre Sangeskraft "händeringend relativieren"; infact mag ich diese weiterhin gar nicht beurteilen. Sondern mich nervt immer noch die Aussage "der reicht keine so schnell das Wasser". Und ich sage, doch, es gibt noch andere herausragende Sänger/innen, garantiert auch in Deutschland, vielleicht aber nicht so bekannt. Den Deutschen wird es allerdings meiner Ansicht nach generell gesehen erheblich schwerer gemacht, so weit zu kommen.
Und, sorry, meiner Ansicht nach kocht sie auch nur mit Wasser. Wie jeder andere Mensch auch hat sie zwei Stimmlippen und einige andere anatomischen Nötigkeiten zum Singen. Vielleicht ist ihr Wasser süßer als meines, keine Ahnung, vielleicht ist irgend etwas bei ihr günstiger angelegt als bei Dir oder mir oder Bell*, aber sie hat nicht den eingebauten perfekten Synthesizer, schätz ich mal, insofern kocht sie auch nur mit Wasser und vom Nichtstun kommt das bei der auch nicht.
Ich bin da echt zwiegespalten. Führt dieser ganze Förderwahn bei Kindern tatsächlich zu mehr und besseren Künstlern oder wird es nach wie vor dabei bleiben, daß es das eine oder andere Genie gibt und der Rest bleibt bestenfalls Mittelmaß ?
Dazu kann ich Dir vielleicht in ein paar Wochen mehr sagen, was da so Stand der Forschung ist, ich beschäftige mich gerade vermehrt mit dem Thema
Ich empfehle hierzu mal in eines der Bücher von Daniel Goleman reinzublättern - am Ende wird die Natur siegen, die Frage ist nur, wie wir dahin kommen und wieviele Opfer erst auf der Strecke bleiben müssen?!
Stern ist auch recht lohnenswert wenn es um Intelligenz und Begabung geht, dto Spitzer, dieser mehr zum Thema lernen
Die Theorie, dass Deutsche nur Musik von den wenigen etablierten Künstlern oder als Ami-Klon akzepiert wird, liegt auch an den Künstlern selbst und den Anhängern "guter" Musik.
Das kann man auch in vielen Diskussionen hier im MB beobachten.
In DE (vielleicht auch in anderen europäischen Ländern) scheint es bei vielen einen gewissen Hang zum Losertum zu geben. Oder anders: es scheint igendwie Pfui zu sein, als Künstler Erfolg zu haben oder Geld zu verdienen.
Endlich mal einer, der das versteht.
Was soll man z.B. tun, wenn einem von familiärer Seite (auch im weiteren Umkreis - weil man z.B. aus einer dafür nicht prädestinierten Gesellschaftsschicht kommt, oder einfach, weil alle in der Familie andere Berufe hatten und haben) nur mir Stirnrunzeln bzw. ablehnendem Stillschweigen begegnet wird, sobald es um "ernsthaft Musikmachen" geht?
Kämpfen oder resignieren.
Von der eigenen Kunst überzeugt zu sein ist keine Kunst; sich gegen ein von kindauf internalisiertes Wertebild durchzusetzen scheint mir dagegen manchmal unmöglich.
Die Krux ist ja, dass daraus im Laufe der Zeit eine Art selbsterfüllende Prophezeihung wird. Man tritt ja dann mit einer bestimmten Haltung an die Welt heran - und wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben zurück...
Eben das. Und genau deswegen bin ich gegen den Schuldbegriff. Die einzige Chance, die ich im Moment sehe, ist, sich das immer und immer wieder bewusst zu machen und bei den eigenen Kindern besser. So Veränderungen gehen nicht von null auf gleich, das braucht seine Zeit. Und viele, viele kleine Schritte.