Hi DarkStar679,
auf den ersten Blick klingt plausibel, was du schreibst, rein sprachentwicklungsgeschichtlich ist es aber etwas an den Haaren herbeigezogen. Auf die von dir ausgewählten Wörter mag deine Argumentation zutreffen, aber schon für Wörter wie "Strauch", "Strunk", "Strauß", die heute wiederum eine semantische Gruppe zu bilden scheinen, passt die Assoziation "lang, flach, gerade" nicht mehr. Etymologisch hat "Strunk", genau wie "Strumpf", z. B. Bedeutungsüberlappungen mit "Stumpf" und bedeutet nicht unbedingt "kurz und aufgespreizt", sondern konnte genauso gut auch "kurz und ausgehöhlt" im Sinne eines Holzkübels bedeuten. Das liegt daran, dass es auch im Alt- oder Mittelhochdeutschen nicht, wie du sagst, nur wenige "Urwörter" gegeben hat, aus denen sich dann ein Laut- und Bedeutungsspektrum aufgefächert hätte, sondern dass es durch Migrationsbewegungen, Handelskontakte und politische Beziehungen immer Lehnwörter aus anderen Sprachsystemen gab, die sich dann wiederum in dem später sehr kleinstaatlich aufgesplitterten Deutschland lautlich und semantisch sehr unterschiedlich entwickelt haben. Dabei hat sich die Entwicklung (auch wenn man sich das in Einzelfällen mit passend ausgewählten Beispielen zurechtbiegen kann) nicht immer logisch und gleichmäßig vollzogen, sondern sehr heterogen.