eher historische/politische Gründe hat als den "Härtegrad" der Sprache
Ich gebe dir recht, dass das nichts mit dem Härtegrad zu tun hat. Aber dass es politische/historische Gründe hat, glaube ich nicht, weil....
Eine Konsequenz wäre: Erfolgschancen im nicht-deutschsprachigen Ausland gleich Null.
Diese Konsequenz trägt (fast) jeder, der nicht auf Englisch singt. Man kann nicht gerade behaupten, dass Italiener, Spanier, Franzosen, Kroaten, Griechen, Skandinavier usw ständig internationale Hits in ihrer Landespsprache liefern.
Natürlich gab und gibt es immer Ausnahmen und kurze Hypes: Alle paar Jahre ein Ethno- oder ein spanisch/lateinamerikanisch anmutender Sommerhit. Der Italo-Pop der 60er bis 80er, vermutlich befeuert, weil Italien lange Zeit des Deutschen liebstes Urlaubsziel war. Aber seit Eros Ramazotti ist mir mein kein neuer Italo-Star mehr vorgestellt worden. Von Jovanotti, Laura Pausini und Nec hab ich noch gehört, aber richtig gerissen haben die hier auch nichts.
In den 80ern gab es auch eine Handvoll französische Künstlerinnen, die hier in Landessprache ein paar Hits hatten (Voyage Voyage, Etienne, Jo le Taxi ....). Umgekehrt ging das ebenso: Tokyo Hotel hatten in Frankreich einen Riesenerfolg, die jungen Fans konnten alle Songs auf Deutsch mitsingen.
Aber im Regelfall ist es doch eher so, dass Künstler, die in ihrer Landessprache singen, eher selten über die Grenzen heraus eine größere Popularität erreichen. Unabhängig vom Klang ihrer Sprache.
Einen Unterschied zu Deutschland gibt oder gab es zumindest dennoch. In vielen anderen Ländern wird sehr viel mehr Musik in der Landessprache gehört und gesendet als hier. Als ich in den 90ern häufig in Rom zu tun hatte, wurde eigentlich ausschließlich eigene Musik im Radio/TV gesendet - die einzige Ausnahme war Madonna, die lief auch dort.